Autor Thema: Erster Eisenmeteorit aus Österreich  (Gelesen 3260 mal)

Offline herbraab

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Re: Erster Eisenmeteorit aus Österreich
« Antwort #15 am: September 29, 2024, 20:55:39 Nachmittag »
wieder ein Fernsehbericht. Diesmal ist schon nach zwei Sekunden von irgendwelchen 1,7 Mio. Euro die Rede
 :neenee:

Naj, Servus TV halt.  :auslachl:

Zitat
Vielleicht sollte das NHM Wien - zumindest bei den Eisen - nicht immer so schnell vorpreschen.

Beim letzten "österreichischen" Eisen, der angeblich in Tirl gefunden wurde, ist die Uni Innsbruck (zu deren Expertise Meteorite nicht unbedingt gehören) vorgeprescht, sehr zum Leidwesen des NHM, wie ich venommen habe. Im gegenständlichen Fall scheinen die Untersuchungen schon etwas weiter fortgeschritten zu sein. Wir werden sehen. Aber mich würde es wundern, wenn Ludovic Ferrièr damit an die Presse geht, wen er Zweifel an der Authenzität des Fundes hegen würde.

:hut:
Herbert

"Daß das Eisen vom Himmel gefallen sein soll, möge der der Naturgeschichte Unkundige glauben, [...] aber in unseren Zeiten wäre es unverzeihlich, solche Märchen auch nur wahrscheinlich zu finden." (Abbé Andreas Xaverius Stütz, 1794)

Offline lithoraptor

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Re: Erster Eisenmeteorit aus Österreich
« Antwort #16 am: Oktober 01, 2024, 11:42:26 Vormittag »
Moin Herbert!

Aber mich würde es wundern, wenn Ludovic Ferrièr damit an die Presse geht, wen er Zweifel an der Authenzität des Fundes hegen würde.

Dem stimme ich grundsätzlich zu, Herbert. Ludovic Ferrièr ist sicher ein Mann, der mit so manchem meteoritischen Wässerchen gewaschen ist, wenn ich es mal so sagen darf. Auch die vielen Uuntersuchungen stimmen mich überaus positiv. Wir haben in der Vergangenheit aber immer wieder Klassifikateure gesehen, die es ebenfalls hätten besser wissen müssen und es nicht taten. Immer wieder haben es Funde in die Datenbank des MetBull geschafft, die dort nicht hingehörten und dann später von anderen Wissenschaftlern diskreditiert wurden.

Daher kann ich mich mittlerweile nur noch freuen, wenn bei Funden entsprechende Daten veröffentlicht werden - was spätestens dann der Fall ist, wenn das Stück im MetBull erscheint - und diese dann von den üblichen Verdächtigen klar abweichend sind. Ich finde es schade, dass es so ist, aber anders kann ich nicht mehr.

Gruß

Ingo

Offline Mettmann

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Re: Erster Eisenmeteorit aus Österreich
« Antwort #17 am: Oktober 01, 2024, 13:59:49 Nachmittag »
Innsbruck - Mea Culpa. Muß ich zurückrudern.

Mir geht es aber wie dem Ingo.
Vielleicht sollten wir einen Ewigkeitsthread einrichten zur Sensibilisierung
von solchen Fällen, die als Fälschungen/Missrepräsentationen entlarvt wurden, was ja öfters durch die Mithilfe von Forumsmitglieder gelang.
Muß ja nicht amerikanisch "hall of shame" heißen, uns fällt da sicher was lustigeres ein.
So aus der Erinnerung, was hatten wir nicht alles:
Inningen, Königsbrück, Brandlecht (stone), Brandlecht (iron), Hamburg-Tscheljabinsk, Lido di Venetia, Tschenstochau, Hocheppan, das Eisen im Inn, die Gigerl-Sammlung, Schöler Gerrits Erbse, Gartenlaube NRW, die Steine im Swimmingpool, Polenkracherstöpsel, die Eisen der Angler, Chiemgau, Saarland
usw.usf.
Kann man ja graduell kennzeichnen. Gesichert, zweifelhaft, pending.. Und nicht alles geschah aus Betrugsabsicht, wenn man an die Fälle denkt, die es in die Presse geschafft hatten, weil den Findern irgendein Sternwartenheini bestätigt hatte, daß es ein Meteorit sei.
(Ist ja auch nützlich, weil Funk und Presse zwar gern die Sensationsnachricht aufgreifen, aber praktisch nie berichten, wenn sich am End herausstellt, daß falscher Alarm. Und zur Prävention, daß, wie im Hamburg-Fall leider geschehen, kein Mitglied oder Leser des Forums auf dumme Ideen kommt.)

Was meint ihr?
 :prostbier:
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(S.Laurel 1890-1965)

Offline ironsforever

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Re: Erster Eisenmeteorit aus Österreich
« Antwort #18 am: Oktober 01, 2024, 15:51:01 Nachmittag »
Grandiose Idee, Mettmann! :super: Und die Bezeichnung "Hall of Shame" finde ich sehr treffend. Warum um den heißen Brei herumreden?  :weissefahne:



Offline erich

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Re: Erster Eisenmeteorit aus Österreich
« Antwort #19 am: Oktober 04, 2024, 07:32:51 Vormittag »
Sicher lassen sich bei genügend Enthusiasmus abweichende Ge- oder andere Spurenelement-/Metallwerte eruieren, die eine andere Klassifikation rechtfertigen, wie etwa bei "PARKAJ0Kl", der wohl tatsächlich eine Spur näher von PARKAJ0Kl als von Muonionalusta gefunden wurde.
Mag sein, dass ich Gras wachsen höre, aber dennoch ist "PARKAJ0Kl" für mich persönlich ebenso eindeutig ohne den geringsten Zweifel Teil des selben Impakt-ereignisses des ursprünglichen Asteroiden im Fundgebiet im hohen Norden wie Muonionalusta.
<B>Impactites; Rare minerals and rock samples from beyond earth's gravity</B>

 

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