Hallo Martin,
mittlerweile hatte ich mit Sven Pfizenmaier Kontakt und hab auch sein Buch gelesen. Nun, manche Dinge sind etwas surreal, allerdings sind auch wirklich schöne Aussagen enthalten.
Es sind so Sätze wie:
Seite 37:
„Man müsse sich klarmachen, sagte er, dass wir, also wir als Menschen, nicht einfach so aus dem Wasser gekrochen kamen, sondern dass es Meteoriten waren, die Adenin, Thymin, Guanin, Cytosin auf die Erde brachten; »immerhin, ja, da hören Sie ganz richtig, die Grundbausteine der menschlichen DNA«. Hätte es keine Meteoriteneinschläge gegeben, so der Zahnarzt, dann hätte hier niemals Leben entstehen können.“
Seite 38:
„Das Weltall ist in uns drin.“
Seite 48 (zum Meteoriten, den er gefunden hat):
„Er hatte Wölbungen, Wellen und Löcher, aber keine Kanten, er schien von allen Seiten abgerundet. Meikel trat näher und beugte sich ebenfalls hinunter. Im Mondlicht glitzerten auf seiner Oberfläche silbrige Funken, die Meikel dazu brachten, den Fokus seiner Augen auf einen imaginären Punkt vor seiner Nase zu richten. Er wollte den Schimmer in seiner ganzen Schönheit aufnehmen, er sah Funken zu Sternen heranwachsen, deren Licht durch die Feuchte seiner Augäpfel gewischt wurde und die schließlich zu einem kosmischen Kaleidoskop sprossen. Er konnte nicht anders, fremdgesteuert streckte er seine Hand aus, und während er das tat, während er seine paralysierten Finger an den Stein heranfuhr, diesen unglaublich schönen Stein, auf dessen Berührung er, so wurde ihm schlagartig klar, sein ganzes Leben gewartet hatte, sagte Eddi: »Dieser Stein kann sich an die Geburt des Universums erinnern.«“
Und noch etliche weitere Zitate, die wissenschaftlich manchmal vielleicht nicht ganz korrekt sind, aber doch sehr schön sind und nachdenklich stimmen :)
Überhaupt scheint Ribbeck da wirklich erstaunlich zu sein. Hier sind Kunst, Literatur und Wissenschaft eng miteinander Verwoben! Zuerst der Theodor Fontane mit seiner Ballade „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ und seinen Birnen, dann der Meteoritenfall mit den erstaunlichen Meteoriten von Ribbeck. Bereits in den ersten wissenschaftlichen Arbeiten wurde das Gedicht Fontanes auf das kosmische Ereignis umgemünzt:
„Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
einen Luftstein in seinem Garten fand.“
Andreas Möller, 2024
Und dann die umfangreiche wissenschaftliche Arbeit:
Cosmic pears from the Havelland (Germany):
Ribbeck, the twelfth recorded aubrite fall in history
Und schließlich wieder über den Meteoritenfall zurück in die Literatur. Was für ein interessanter Weg eines Funkens, einer Idee oder einer Inspiration.
In diesem Zusammenhang wollte ich Euch darauf aufmerksam machen, dass nun der besagte Aufsatz von Addi Bischoff et al. gedruckt ist und zwei besondere Ribbecks es tatsächlich auf die Titelseite geschafft haben. Da ich drei der genauer untersuchten Stücke besser kenne
und nun die Bilder auch auf dem Cover erschienen, würde ich hier einige wirklich schöne Bilder in reduzierter Auflösung kurz vorstellen. Bitte seid nachsichtig, falls ihr das eine oder andere Bild bereits kennt. Alles wird sicher nicht allen bekannt sein. Die hochaufgelösten Schichtfotos hat vor allem der Prof. Oliver Lenzen mit seiner Technik während einiger gemeinsamer Nachmittagen / Abenden erstellt. Und die computertomografischen Bilder entstanden zusammen mit Jose Godinho in Freiberg. Vielleicht habt ihr ja Spaß an den ausgewählten Bildern, die ich sicher noch auf der kommenden Munich Show genauer vorstellen werde.
Herzliche Grüße
Oliver
ps.
Es beginnt erst einmal mit der internationalen Presse, dem aktuellen Cover und dem wunderschönen Dalmatiner-Stein (F69, 1,96 g), den Mirko einst gefunden hat :)