Autor Thema: Aufruf zur Meteoritensuche, zwischen Lembach und Bachlerboden (Haag), Österreich  (Gelesen 16639 mal)

Offline OrgaMet

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Re: Aufruf zur Meteoritensuche, zwischen Lembach und Bachlerboden (Haag), Österreich
« Antwort #75 am: April 14, 2025, 22:08:17 Nachmittag »

Super Ben !!  :prostbier: Das ist ja mal ein Super Fund !! Fantastisch !! Was für ein Gefühl !  :wow:

Alles Gute ! Phil.

Offline Ben Austria

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Re: Aufruf zur Meteoritensuche, zwischen Lembach und Bachlerboden (Haag), Österreich
« Antwort #76 am: April 16, 2025, 09:49:36 Vormittag »
Herzlichen Dank Phil  :hut:.
LG
Ben

Offline Ben Austria

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Re: Aufruf zur Meteoritensuche, zwischen Lembach und Bachlerboden (Haag), Österreich
« Antwort #77 am: April 17, 2025, 02:14:23 Vormittag »
Hallo Zusammen,

ich war gestern (16.04.2025) nachmittags nochmal für ein paar Stunden im Streufeld.
Wollte eigentlich zur „Nachsuche“ im Fundacker antreten, doch offensichtlich wurde er bereits in der darauffolgenden Woche nach meinen Fund bearbeitet. Die am 05.04.2025 noch am Boden niedergedrückten verdorrten Halme, wurden inzwischen in den Boden eingearbeitet bzw. eingeackert. Anbei mal die Vergleichsbilder des Fundfeldes vom 30.11.2025, dem Fundtag und von gestern.
Der Fund war also echt knapp.Hätte ich eine Woche später gesucht, wäre das Stück vermutlich schon im Acker verschwunden  :eek:.

Die Nachsuche lies ich somit bleiben und suchte weiter Richtung Ende des berechneten Streufeldes (300 g). Dort war nun ein Feld gut absuchbar - was ich schon immer als eines der interessantesten Stellen betrachtet habe. Am 01. November letzten Jahres, bei meiner ersten Suche, wuchs hier noch Winterraps, der inzwischen jedoch verdorrt ist, wie man ebenfalls auf den Vergleichsfotos sehen kann. Das Feld wurde zwar auch von einigen „Meteoritenjägern“ abgesucht, doch nun wo es besser einsehbar war, wollte ich es sicherheitshalber nochmal in dem Bereich probieren. Da der Bauer kurz nach Start meiner Suche auch bei diesem Feld zu ackern begann, schaffte ich nur noch 2/3.
Auch die Felder weiter hinten bis hin zum berechneten Streufeldende wurden bereits im Vorjahr mehrmals systematisch und von verschiedenen Suchteams abgesucht.

Somit habe ich noch mein letztes Zielfeld zumindest zu 2/3 absuchen können, jeder Schritt war spannend, wenn auch diesmal ohne Erfolg.
Die Freude von meinem Fund vom 05.04. hält dafür aber noch an  :wow:.

Herzliche Grüße
Ben

Offline Wunderkammerad

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Re: Aufruf zur Meteoritensuche, zwischen Lembach und Bachlerboden (Haag), Österreich
« Antwort #78 am: April 17, 2025, 10:18:13 Vormittag »
Danke für die Fortsetzung des Berichtens. Das mit dem Fundacker war ja wirklich knapp. Und ich hoffe, im letzten Drittel von Ende Streufeld wartet noch ein dicker, fetter 300 Grämmer auf Dich  :super:

Offline herbraab

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Re: Aufruf zur Meteoritensuche, zwischen Lembach und Bachlerboden (Haag), Österreich
« Antwort #79 am: Mai 23, 2025, 22:18:40 Nachmittag »
Ich war heute auch nochmals im Streufeld, um ein Feld abzusuchen, auf dem im Herbst hohe Winderdeckung stand. Tatsächlich fand ich nach einiger Zeit einen sehr verdächtig aussehenden Stein: Dunkelgrau, leicht angewittere, etwas rauhe Oberfläche. Ganz anders als die glatt polierten Kieselsteine, die manchmal auf den Feldern dort zu finden sind. Als ich den Stein aufgehoben und näher betrachtet habe, war ich mir etwas unschlüssig. Nach einer ersten roben Reinigung wurden die Zweifel größer, und nach einer gründlichen Reinigung und einem negativen Magnet-Test steht leider fest, dass es sich bei dem Steinchen um keinen Meteoriten handelt.  :crying:

Herzliche Grüße,
  Herbert
"Daß das Eisen vom Himmel gefallen sein soll, möge der der Naturgeschichte Unkundige glauben, [...] aber in unseren Zeiten wäre es unverzeihlich, solche Märchen auch nur wahrscheinlich zu finden." (Abbé Andreas Xaverius Stütz, 1794)

Offline Ben Austria

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Re: Aufruf zur Meteoritensuche, zwischen Lembach und Bachlerboden (Haag), Österreich
« Antwort #80 am: Mai 24, 2025, 00:07:23 Vormittag »
Hallo Herbert,

fleißig, fleißig  :super: - einen Fund hättest du dir verdient und ich drücke dir weiter die Daumen  fingercross. Den Acker kenne ich gut  :einaugeblinzel:.
Man findet darauf eher wenig Steine und manchmal diese fiesen schwarzen Kiesel. Habe von dort auch zwei Steinchen als Meteowrong-Exemples mitgenommen.

Meine letzte ausgiebigere Suche bei Haag hatte ich am 01.05.. Dabei suchte ich noch 3 Bereiche möglichst systematisch ab, welche ich noch unbedingt näher anschauen wollte.
Allerdings leider auch ohne Erfolg. Nun hat die Vegetation ordentlich angeschoben und die Äcker wurden auch schon nahezu alle bearbeitet.

Da blieb am Ende des Tages - nach stundenlangem umherwandern - nur noch die Füße hochzulagern, den Sonnenuntergang zu genießen, sowie dankbar an einige schöne Suchtage dort zu denken und dabei ein hausgemachtes Eis vom Hofladen zu genießen (siehe Bilder).

Herbert dir und allen im Forum ein schönes Wochenende!
Beste Grüße
Ben


Offline karmaka

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Re: Aufruf zur Meteoritensuche, zwischen Lembach und Bachlerboden (Haag), Österreich
« Antwort #81 am: Mai 30, 2025, 14:40:26 Nachmittag »
Am 10.06.25 um 10.30 Uhr findet die Übergabe der Westermayr-Fragmente des Haag-Meteoriten im Naturhistorischen Museum Wien statt.

LINK

Offline Ben Austria

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Re: Aufruf zur Meteoritensuche, zwischen Lembach und Bachlerboden (Haag), Österreich
« Antwort #82 am: Juni 10, 2025, 23:31:06 Nachmittag »
Am 10.06.25 um 10.30 Uhr findet die Übergabe der Westermayr-Fragmente des Haag-Meteoriten im Naturhistorischen Museum Wien statt.
LINK

Hallo Zusammen,
zu der Übergabe der Meteoritenfragmente von Fam. Westermayr, fand heute im NHM der Pressetermin statt.
Herr Vosatka hat hierzu wiederum einen lesenswerten und informativen Artikel verfasst:
https://www.derstandard.at/story/3000000272599/ein-hammerstein-fuer-das-naturhistorische-museum
 
Darin wird unter anderem auch über den Fund von meinem 64 g Individual geschrieben.  :hut:

LG
Ben

Offline Sikhote

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Re: Aufruf zur Meteoritensuche, zwischen Lembach und Bachlerboden (Haag), Österreich
« Antwort #83 am: Juni 17, 2025, 01:04:18 Vormittag »
Hallo Ben,

der Bericht ist lesenswert und zeigt nochmal die schönen Steine. Die Links darunter führen zu weiteren interessanten Artikeln.

Danke für den Hinweis.

Liebe Grüße
Sigrid

Offline Luggi

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Re: Aufruf zur Meteoritensuche, zwischen Lembach und Bachlerboden (Haag), Österreich
« Antwort #84 am: Juli 26, 2025, 06:56:29 Vormittag »
Haag ist offiziell. LL4-6

https://www.lpi.usra.edu/meteor/metbull.cfm?code=85274

Viele Grüße,
Andreas

Offline Ben Austria

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Re: Aufruf zur Meteoritensuche, zwischen Lembach und Bachlerboden (Haag), Österreich
« Antwort #85 am: Juli 27, 2025, 14:48:59 Nachmittag »
Super  :super: - nun ist der "Haag" offiziell  :laola:

Offline bolidechaser

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Re: Aufruf zur Meteoritensuche, zwischen Lembach und Bachlerboden (Haag), Österreich
« Antwort #86 am: August 26, 2025, 17:57:16 Nachmittag »
Dankenswerterweise hat sich Ben bereit erklärt, seine Exemplare des
Haag Meteoritenfalls auf der Munich Show 2025 öffentlich auszustellen.

LINK

Ben’s Meteoritenstücke werden, zusammen mit einer Schautafel am
Stand A5.531 (Meteoriten Expertentreff) zu sehen sein.

Was es sonst noch an unserem Messestand zu entdecken gibt, wird hier
noch nicht explizit verraten, aber zumindest schon mal angedeutet:

LINK

Wir freuen uns auf euer Kommen.
Dieter und Gabi

Offline karmaka

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Re: Aufruf zur Meteoritensuche, zwischen Lembach und Bachlerboden (Haag), Österreich
« Antwort #87 am: Oktober 07, 2025, 16:49:16 Nachmittag »
The fall of the Haag (LL4-6) chondrite breccia—Just 8 years after the nearby fall Stubenberg (LL6)

Addi Bischoff,  Markus Patzek,  Jean-Alix Barrat,  Stig Bartel,  Jasper Berndt,  Henner Busemann,  Tommaso Di Rocco,  Mattias Ek,  Manuela A. Fehr,  Dieter Heinlein,  Daniela Krietsch,  Björn Lehnert,  Colin Maden,  Oscar Marchhart,  Martin Martschini,  Silke Merchel,  Andreas Pack,  Andrea Patzer,  Marie Pichotta,  Maximilian P. Reitze,  Philippe Schmitt-Kopplin,  Maria Schönbächler,  Leon Thannheiser,  Iris Weber,  Alexander Wieser,  Karl Wimmer

MAPS, Version of Record online: 07 October 2025

LINK (OPEN ACCESS)
PDF (OPEN ACCESS)

"On October 24, 2024, an impressive fireball was visible over Austria. After the possible strewn field was calculated, the first sample of the Haag meteorite, with a mass of 8.76 g, was discovered on November 2, 2024, 8 days after the fireball event. Four more samples were found afterward putting the total sample mass at about 151 g. Short-lived radionuclides were measured shortly after recovery on a small sample, which was also used for almost all analyses presented here. Results confirm that the Haag meteorite derived from the bolide fireball event. Haag is a severely fragmented ordinary chondrite breccia and consists of typical equilibrated and recrystallized lithologies (LL4-6) as well as impact-related lithic clasts, such as dark, fine-grained impact breccias. Most fragments are highly recrystallized (type 6), but some show a well-preserved chondritic texture, which is of petrologic type 4 since the olivines are equilibrated. The olivines in the bulk rock have Fa contents of 29.5 ± 0.5 mol%, whereas the low-Ca pyroxenes have compositions of Fs23.9±1.4Wo1.6±0.7 with slightly variable Fs contents up to 28 mol%. However, the occurrence of type 3 fragments in other parts of the rock cannot completely be ruled out. Many clasts are moderately shocked (S4; C-S4). Using the fragment with the lowest degree of shock to determine the bulk rock's shock degree, Haag has an overall shock degree of S2 (C-S2). The LL chondrite classification is also supported by O isotope data, the results of bulk chemical analysis, and the physical properties of density and magnetic susceptibility. The nucleosynthetic Ti and Cr isotope data confirm that Haag is an ordinary chondrite, related to the noncarbonaceous (NC) meteorites. Haag does not contain detectable amounts of solar wind-implanted noble gases, and we rule out any substantial exposure at the direct surface of the parent body. Based on noble gases, Haag has an exposure age of 21–24 Ma and a pre-atmospheric meteoroid radius of 20–85 cm with a sample depth between 4 and 5 cm below the meteoroid surface, consistent with constraints from cosmogenic radionuclides. The soluble organic compositions of Haag are consistent with the profiles of the Stubenberg (LL6) breccia and show characteristics consistent with the complex shock, brecciation, and lithification history of the breccia. Haag and Stubenberg fell near each other (110 km away) within just 8 years. Since only 8.5% (about 110) of meteorite falls worldwide are LL chondrites, it is remarkable that two LL chondrites fell near each other in such a short time."

 :super: :super: :super:

Offline Riesgeologie

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Re: Aufruf zur Meteoritensuche, zwischen Lembach und Bachlerboden (Haag), Österreich
« Antwort #88 am: Oktober 07, 2025, 19:05:47 Nachmittag »
Ein ganz wunderbares Paper  :wow:

Meine Glückwünsche an alle Beteiligten!

Oliver

 :hut:
Everything should be made as simple as possible, but not simpler. A. Einstein

 

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