Salü Georg,
der ben.g hat sich nach längerer Absenz gottseidank wieder hier gemeldet -
back!
und ich empfehle seine auch sonst, nicht nur für die Eisen,
hervorragende Website dazu,
wo er die hier im Forum über die Jahre aus Erfahrungswerten zusammengetragenen Rostertendenzen schön übersichtlich als Tabelle darstellt
und sehr gut das Chlorproblem erklärt:
https://aramet.de/mets/rost.html#KorrosionWie man sieht, hängt es letztlich von den Bodenumständen ab, in denen das jeweilige individuelle Stück gelegen ist - und dementsprechend kann man auch mal Glück oder Pech in Einzelfällen haben.
Hatte z.B. mal einen sehr großen geschnittenen Brenham, fast ohne Olivine, der sonst als problematisch gilt, der ohne irgendwelche Maßnahmen völlig stabil blieb.
Andererseits gibt es z.B. auch Fälle, quasi als Äquivalent zur Redensart: Man hat schon Pferde ko.... sehen - Man hat schon Gibeons rosten sehen.
Abraten würde ich davon, Eisenflächen zu lackieren, zaponieren, epoxieren. Ist Restfeuchte enthalten, kann es passieren, daß sich unter dem Lack scheußlicher Rost entwickelt, der wie Wurmfraßgänge aussieht.
(Obwohl in Einzelfällen, wenn es gut gemacht, sinnvoll sein kann - die Älteren werden sicher noch den ein oder anderen lackierten Brahin von Serge Afanasjev & Team haben - also meiner sieht nach 27 Jahren immer noch völlig unverändert aus).
Selbst hab ich die beste Erfahrung gemacht mit des Eisensammelspezialisten ironsforevers Tipp - mit dem Freischütz-Waffenöl. (Ich hoff das war die richtige Oper?). Ist auch das Bequemste, wenns nicht in Kasterl passen und man muß kein Trockenmittel wechseln und kann sie offen in die Vitrine stellen.
So hab ichs immer gehalten mit neueren Eisen, zu denen erst noch wenige Erfahrungswerte vorliegen oder eben vorbeugend mit den Rosterlevels 4-5 aus der Tabelle.
(sehr seltene historische Eisen hab ich dagegen aus Ehrfurcht ungeölt mit Silicagel gelagert).
Anfassen - natürlich mag man ein Stück beim Herzeigen anfassen lassen, wann könnte man sonst ein Stück aus dem Weltenraum berühren?
(Und welcher Händler kennte nicht die Gräuel auf den Messen, wenn die Esoteriker die frisch präparierten Scheiben in ihren schwitzigen Händen weichkneten, um deren "Energie" zu erspüren).
Ist kein Problem, einfach danach mit etwas Alkohol abwischen.
Martin
PS: in die Tabelle muß unbedingt noch Aletai, das neuere "Massen"eisen hinein. Liegen da schon Erfahrungen vor? Mein Klotz steht ohne Maßnahmen seit ca.2 Jahren stabil da.