Autor Thema: Große Vorweihnachts-Verkaufsaktion  (Gelesen 177 mal)

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Große Vorweihnachts-Verkaufsaktion
« am: November 13, 2025, 14:37:27 Nachmittag »
Liebe Sammelgemeinde,

Weihnachten steht vor der Tür!  :wow:

Die perfekte Gelegenheit, Euch ein paar außergewöhnliche Sammlungsstücke zu sichern, die ich im Zuge der Neuausrichtung meiner Sammlung abgeben möchte.

Darunter finden sich echte Highlights aus der goldenen Ära von "Chladni’s Heirs" – dem Beginn der guten alten NWA-Zeit - also nicht zu lange überlegen, bevor die besten Stücke vergriffen sind! Und: es ist für jeden Geldbeutel etwas dabei.  :prostbier:

Beginnen möchte ich mit einer kosmischen Schönheit, die jedes Pallasitensammlers Herz höherschlagen lässt – einem Baby-Sericho mit bizarrer Skulpturierung aus dem Bestand von Mirko Graul. Der Pallasit aus Kenia besitzt einen hohen Anteil an Olivinkristallen, deren Farbton zwischen grün und orangerot changiert.

Schon Jahrzehnte vor der Klassifikation 2016 kannten die Nomaden der Region die geheimnisvollen Steine, auf denen Kinder spielten, ohne zu wissen, dass es sich um Boten aus den Tiefen des Alls handelte.
Das Baby wiegt 76 Gramm und findet für 130,- € einen neuen Besitzer.  :hut:

Viele Grüße, Martin, IMCA #8223  :user:


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Re: Große Vorweihnachts-Verkaufsaktion
« Antwort #1 am: November 13, 2025, 14:40:52 Nachmittag »
NWA 7592:

Das nächste Stück ist ein optisch ansprechendes Rumuruti-Individuum aus der Serie von "Chladni’s Heirs" mit natürlich entstandenem Loch.  :lechz:

Die chondritische Brekzie zeigt helle und dunkle Klasten in einer curryfarbenen Matrix.

Rumuruti-Meteoriten (R-Chondrite) sind eine recht seltene Gruppe von Chondriten, die ihren Namen einem beobachteten Fall vom 22.01.1934 nahe dem Kenianischen Rift Valley haben. Die gesammelten Proben wurden als Chondrite identifiziert, gehörten jedoch zu keiner der bekannten Chondrit-Klassen an.

R-Chondrite bestehen in der Regel aus hellen Klasten, die in eine dunkle, feinkörnige Grundmasse eingebettet sind. Die Klasten entstanden bei der Kollision des Mutterkörpers mit einem kosmischen Objekt; sie wurden später mit dem Lockergestein (Regolith) des Mutterasteroiden verbacken. Daher besitzen die R-Chondrite eine staubige Matrix, die Bruchstücke von Gestein und Mineraleinschlüsse zusammenhält. Obwohl das genaue Alter dieses Materials noch nicht bestimmt wurde, glauben Forscher, dass das Kollisionsereignis vor etwa 20 Mio. Jahren stattfand.

Wegen der auffälligen Kontrastierung der hellen Klasten und dunkler Matrix werden Rumurutis meist als Scheiben angeboten. Individuals wie dieses sind eher die Ausnahme und dürfen in keiner Steinsammlung fehlen.

Bei einem TKW von 825 g (insgesamt wurden 15 Stück geborgen) ist das Gewicht von 155 Gramm beachtlich und könnte sogar die Hauptmasse darstellen. Es ist für 840,- € abzugeben.

 :user:

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Re: Große Vorweihnachts-Verkaufsaktion
« Antwort #2 am: November 13, 2025, 14:42:14 Nachmittag »
NWA 6825:

Um bei den Rumurutis zu bleiben, biete ich hier ein nahezu fallfrisches und damit sehr seltenes Individuum eines R-Chondriten an. Das Material ist mit NWA 5469 (R5) und höchstwahrscheinlich auch mit NWA 6145 gepaart. Komplette, fallfrische Individuen eines Rumurutis waren lange Zeit nicht erhältlich und sind auch heute noch recht selten. Das Individuum besitzt ca. 70% Kruste.

Das schöne Individual wiegt 50,1 Gramm ist wechselt für 1250,- € seinen Besitzer.  :hut:





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Re: Große Vorweihnachts-Verkaufsaktion
« Antwort #3 am: November 13, 2025, 14:43:44 Nachmittag »
NWA 6659:

Kommen wir nun zu einem hochpolierten Endstück eines Lodraniten mit niedrigem Verwitterungsgrad. Bemerkenswert sind die relativ frischen Kristalle und Flocken aus Nickeleisen. Alle Lodranite entstammen wahrscheinlich demselben, unvollständig differenzierten Mutterkörper, einem S-Asteroiden. Sie bestehen aus Olivin, Pyroxen, Nickeleisen und Troilit. Wegen ihres hohen Eisengehalts wurden sie früher zur Gruppe der Stein-Eisen-Meteorite gestellt. Chemisch sind sie mit den H-Chondriten verwandt. Da in Lodraniten aber die chondrische Struktur verloren ging, werden sie zu den primitiven Achondriten gezählt. Lodranite sind etwas grobkörniger und bei höheren Temperaturen entstanden als die Acapulcoite. Sie dürften deshalb aus tieferen Bereichen des Mutterkörpers stammen, wo sie langsamer abkühlten.

Lodranite sind sehr selten. Die Datenbank weist nur 79 nicht-antarktische Funde mit einem Gesamt-TKW von etwa 42 kg aus. Verpasst also nicht die Gelegenheit, hier ein exklusives Stück der Ex-Chladni’s-Heirs-Provenienz zu erhaschen!  :lechz:

Das wunderschöne Stück wiegt 23,2 g – ich hätte gern 950,- € dafür.  :user:

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Re: Große Vorweihnachts-Verkaufsaktion
« Antwort #4 am: November 13, 2025, 14:45:01 Nachmittag »
NWA 6027:

Nun folgt ein sehr frischer CK-Chondrit von Chladni’s Heirs.

Die CK-Chondrite sind mit einem Gesamt-TKW von nur etwa 370 kg recht selten. Stand heute existieren lediglich 94 nicht-antarktische CK3-Chondriten mit einem Gesamtgewicht von 64 kg. Geschnittene Scheiben dieser Meteorite erscheinen aufgrund ihres hohen Anteils an Magnetit matt-schwarz und sind von verschieden großen Chondren und gelegentlichen Einschlüssen von CAIs durchsetzt.

Dieser 22,1 Gramm schwere Endschnitt, der zugleich die "main mass" ist, zeigt unequilibrierte Mosaikchondren:wow:

Das TKW ist mit 47 Gramm sehr niedrig. Für diese Schönheit erlaube ich mir, 555,- € zu verlangen.  :hut:

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Re: Große Vorweihnachts-Verkaufsaktion
« Antwort #5 am: November 13, 2025, 14:46:40 Nachmittag »
NWA 6026:

Kommen wir nun zu einer ausgesprochen schönen CK-Scheibe von Chladni’s Heirs.

Von den 232 bekannten Funden eines CK5-Chondriten wurden nur 139 außerhalb der Antarktis gefunden, die der Sammelgemeinde zur Verfügung stehen. Ungewöhnlich an diesem Stück ist auch der geringe Verwitterungsgrad. Oft sind CK5-Meteorite mehr oder weniger stark verwittert (W3-4). Dieser jedoch ist recht frisch (W1/W2) und zeigt Reste einer schwarzen Schmelzkruste. Bemerkenswert sind auch die vielen feinen Schockäderchen, welche die Scheibe durchziehen.

Bei einem TKW von 244 Gramm wiegt diese Scheibe 8,50 Gramm. Dafür hätte ich gerne 170,- €.  :fluester:

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Re: Große Vorweihnachts-Verkaufsaktion
« Antwort #6 am: November 13, 2025, 14:47:43 Nachmittag »
NWA 5932…

... ist ein weiterer kohliger Chondrit, den ich vor vielen Jahren von Mirko Graul erworben habe. Es handelt sich um ein bemerkenswertes Chondren-Wunder mit sehr schönem CAl-Einschluss! Davon aus gesehen auf 5-Uhr-Stellung zeigt sich eine wunderschön bunte  Chondre, deren Farbspektrum an einen planetaren Nebel erinnert.  :wow:

Nun, ich denke, die Optik spricht für sich und bedarf keines weiteren Kommentars.

Bei einem TKW von 861 g wiegt die Scheibe 14,1 Gramm. 140,- € sind ein angemessener Preis dafür.

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Re: Große Vorweihnachts-Verkaufsaktion
« Antwort #7 am: November 13, 2025, 14:51:02 Nachmittag »
NWA 5930:

Bei diesem kohligen Chondriten handelt es sich um die größte Scheibe (Hauptmasse) des insgesamt nur 525 g schweren Materials. Bei diesem Exemplar sind die Chondren und Calcium-Aluminium-reichen Einschlüsse deutlich zu erkennen. Von diesem Exemplar existieren nur wenige Voll- und Teilscheiben, die auf dem Markt praktisch nicht mehr erhältlich sind. Ebenfalls ein erstklassiges Sammlerstück von Mirko Graul – unschwer zu erkennen an dem charakteristischen Scale cube!  :einaugeblinzel:

Die Scheibe wiegt 38,1 g und ist ein Augenschmaus unter dem Christbaum. Mit 380,- € ist sie fair bepreist.  :hut:

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Re: Große Vorweihnachts-Verkaufsaktion
« Antwort #8 am: November 13, 2025, 14:52:59 Nachmittag »
NWA 5697:

Es geht weiter mit dem exzellenten Belegstück eines unäquilibrierten Typ-3-Chondriten. Im Gegensatz zu den meisten Meteoriten dieser Sorte handelt es sich bei diesem Stück um sehr frisches Material. Die Schnittfläche zeigt die Chondren in erstklassiger Qualität. An der fallfrischen Kruste erkennt man auch noch die typischen Schmelzlinien.  :lechz: Eingebettet sind die Chondren in eine braun-bläuliche Matrix.

Das Endstück von Carsten Gießler wiegt 42,7 Gramm. Es soll 430,- € kosten.  :hut:


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Re: Große Vorweihnachts-Verkaufsaktion
« Antwort #9 am: November 13, 2025, 14:54:17 Nachmittag »
NWA 4808:

Kommen wir zu einem Café-au-Lait-Erlebnis der besonderen Art – einem seltenen polymikten Diogeniten-Scheibchen, dessen Interieur mich an den Milchschaum des beliebten Heißgetränks erinnert. Aufgrund seiner ungewöhnlich hellen Klasten sieht NWA 4808 lunarem Oberflächengestein (Hochlandbrekzien) zum Verwechseln ähnlich. Er weist dieselbe Lithologie auf wie NWA 4473 und ist vermutlich mit ihm gepaart. Er wurde 2006 von Stefan Ralew in Erfoud erworben. Mikro Graul, der Meister der Meteoritenpräparation, hat eine Seite auf Hochglanz poliert.

Bei einem TKW von nur 69 g wiegt das Scheibchen 4,87 Gramm. Preis: Ein Hunni glatt.  :prostbier:

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Re: Große Vorweihnachts-Verkaufsaktion
« Antwort #10 am: November 13, 2025, 14:56:38 Nachmittag »
Last but not least – NWA 2976:

Wer den legendären NWA 011 und Namensgeber seiner Gruppe kennt, der kommt an diesem Stück nicht vorbei – denn NWA 2976 repräsentiert einer der seltensten Gesteine in der Geschichte der Meteoritenforschung. Die NWA 011-Gruppe umfasst bekannte Pairings wie NWA 2400, 2976, 4587 und 4901, deren Masse insgesamt nur etwa 1200 Gramm beträgt. Mit einem Alter von 4,563 Milliarden Jahren zählen NWA 011 und seine Pairings zudem zu den ältesten bekannten basaltischen Meteoriten und dokumentieren Entstehungsprozesse in der Frühgeschichte des Sonnensystems.

Bouvier et al. (2011) ermittelten ein Al-Mg-Alter von 4,56310 (±0,00038) Mrd. Jahre für NWA 2976 und entsprechend wahrscheinlich dem Kristallisationsalter des Meteoriten wenige Mio. Jahre nach der CAI-Bildung. Eine derart frühe Kristallisation würde eher mit einem asteroidalen als mit einem planetarischen Ursprung übereinstimmen. Dieses Alter ist nahezu identisch mit den Altersangaben, die für die ältesten Eukrite bestimmt wurden.

Chemisch unterscheidet er sich jedoch deutlich von typischen Eukriten: höhere Fe/Mn-Verhältnisse, angereicherte Platin-Gruppenelemente, und eine einzigartige Ti- und Cr-Isotopensignatur. Die O- und Cr-Isotopen weisen auf einen Ursprung von einem differenzierten, CR-ähnlichen Mutterkörper hin, weit außerhalb von 4 Vesta. Gemessen an dem geringen Materialfluss zur Erde müssen die NWA-011-Meteoriten aus einer sehr entfernten Region des Asteroidengürtels bzw. Sonnensystems stammen.

Die Kombination aus Seltenheit, wissenschaftlicher Bedeutung und auffälliger Mineralogie macht diesen Meteoriten zu einem begehrten Sammlerstück. Die ultra-raren Stücke werden daher üblicherweise für 1000 $ und mehr je Gramm angeboten.

Für das 1,7 Gramm schwere Fragment verlange ich dagegen lediglich 600,- € - was weit weniger als der Hälfte entspricht!  :wow:

Das war es für heute - hoffentlich ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!  :hut:

Martin, IMCA # 8223

 

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