Hallo ..
..ich glaube meinen Bernstein-Beitrag habe ich hier noch nicht "losgelassen"..
..falls doch irgendwo vergraben, bitte einfach 1 x Doppeltes löschen..danke..
..die folgenden Ausführungen hatte ich aus verschiedenen Quellen zusammengetragen ..plus eigene Beobachtungen...
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Als Bewahrer feinster Fossilien erfreut uns seit 2000 Jahren ...
B E R N S T E I N - der ‘Rohstoff’ aus dem auch das berühmte Bernsteinzimmer "gezimmert" wurde!
Vom Bernstein zeugen eindrucksvoll zahlreiche Verse römischer Dichter, die uns aus der Zeit um Christi Geburt überliefert worden sind.
Unser baltischer Bernstein ist ein fossiles, versteinertes Harz und mindestens 35 Millionen Jahre alt. Wir wissen das deshalb so genau, weil sich in Ablagerungen mit den bernsteinführenden Schichten ein Leitfossil (die Muschel Ostrea ventilabrum) befindet, dessen Alter mit 35 Millionen Jahren sehr genau bestimmt wurde. Da der Bernstein aber hier nicht in seiner ursprünglichen Lagerstätte liegt, muß er also noch etwas älter sein. Man rechnet heute mit 40 - 50 Millionen Jahren. Umso phantastischer ist die Tatsache, dass sich winzige Details, Fühlerhärchen von wenigen Tausendstel Millimeter, über diesen unvorstellbar langen Zeitraum so sauber erhalten haben. Freilich sind die Einschlüsse oft sehr klein. Ein Stereomikroskop, wie es viele Mineraliensarnmler besitzen, zeigt aber schon bei 6 - 20 facher Vergrößerung alle wunderbaren Einzelheiten. Diese wiederum lassen wertvolle Rückschlüsse auf den Lebensraum vor 40 Millionen Jahren zu.
Was unseren Ostsee-Bernstein so einmalig macht, ist sein Gehalt an Bernsteinsäure (7 - 8%). Darin unterscheidet er sich von allen fossilen oder rezenten (jetztzeitlichen) Harzen, deren es eine ganze Reihe gibt und die u.a. als K o p a l e in den Handel kommen.
Für den Laien ist es allerdings nicht möglich, diese genau zu unterscheiden. Er muß sich darauf verlassen, Natur-Bernstein zu kaufen, wenn ihm dies so angeboten wird. Damit nicht zu verwechseln ist der sogenannte Preßbernstein, der im Handel unter der Bezeichnung “Echt-Bernstein“ verkauft wird. Hier werden kleine Stücke oder auch Abfälle bei Temperaturen von 250-300 Grad C und Druck bis zu 3000 bar zu Stangen gepreßt, die dann entsprechend weiter verarbeitet werden. Preßbernstein ist stofflich zwar dasselbe wie der Naturstein, weicht von diesem aber in der Feinstruktur ab.
Die Sammler in Norddeutschland können sich glücklich schätzen: An allen Küsten gibt es Bernstein und auch im Binnenland lohnt sich das Suchen. Sogar in Hamburg und Umgebung: Im alten Segelschiffhafen z B. wurden bei Aufspülungen für neue Anlagen 1976 / 77 mehr als 20 Kilo geborgen!
Die Frage nach der Herkunft des Bernsteins in Norddeutschland lässt sich beantworten. Er stammt ebenfalls aus dem Gebiet der früheren Bernsteinwälder im heutigen Ostseeraum.
Während der großen Eiszeiten schoben gewaltige Gletscher Schutt-, Gesteins- und Erdmassen - und mit ihnen bernsteinführende Schichten - weit nach Süden bis Mitteldeutschland. Als die Gletscher abtauten, bildeten sich riesige "Urströme", in denen der Bernstein - dank seines leichten Gewichtes im Wasser fast schwebend - in Richtung Nordsee wanderte. An ruhigen Stellen lagerte er sich in Nestern ab.
Ein Tip: Bernstein findet ihr immer zusammen mit schwarzem, ‘verkohlten‘ Holz, welches das gleiche spezifische Gewicht hat. So auch am Strand der Nordseeküsten, am sogenannten “Spülsaum“. Schaut also dort. Wenn Ihr ein Stückchen findet und vermutet, es könnte Bernstein sein, wie kann man das prüfen?
Schon vom Gewicht her unterscheidet sich Bernstein von ähnlich aussehenden Steinen: Er ist sehr viel leichter! Die “Zahnprobe“ liefert ein weiteres Indiz: Klopfe mit dem Stück an Deine Zähne - ein Stein klickt hell, Bernstein dumpf.
Bernstein lädt sich auch negativ auf, d.h. er zieht Fussel oder winzige Stückchen Papier (Zellstoff) an, wenn er vorher, an Wolle schnell gerieben wird.
Die sicherste Erkenntnis erlangt ihr, indem ihr die “Feuerprobe“ macht, d.h. den Bernstein oder das, was dafür gehalten wird, anbrennt. Bernstein brennt mit ruhiger, nicht rußender kleiner Flamme und bleibt dabei fest. Es entsteht ein charakteristischer Geruch, der in der Nase beißt und ganz unverwechselbar ist.
Es gibt eine weitere Methode, zu prüfen, ob das betreffende Stück Bernstein ist, oder nicht. In etwa 5 %igem Salzwasser schwimmt Bernstein. Unechter bleibt “unten liegen“.
Diese Merkmale treffen auch für den Dominikanischen Bernstein zu, der etwa aus der gleichen geologischen Epoche stammt.
Nun sieht Rohbernstein für den Laien aus wie jeder andere Stein auch:
Eierschalenweiß bis kohlschwarz, goldgelb bis rotbraun, klar bis trüb. Die Stücke, die ihr im Binnenland findet, sind außerdem mit einer dicken Verwitterungsschicht bedeckt, die durch den Luftsauerstoff entstanden ist. Aber keine Bange: Wenn ihr intensiv sucht, werdet ihr bald den “gelben Blick“ bekommen (vielleicht auch einen krummen Buckel.. ) und gut unterscheiden können.
Höhepunkt für den engagierten Sammler, ist die Entdeckung einer Inkluse, vielleicht einer Mücke, einer Fliege oder einer kleinen Ameise! Wie stehen da die Chancen? Nun, nicht schlecht: Statistisch gesehen kommen auf 200 gefundene Stücke eines mit einer kompletten Inkluse. Dazu gehört natürlich auch etwas Glück.
Von 100 Stücken mit Inklusen beinhalten 65 bis 70 Stück Fliegen oder Mücken (Dipteren). Dies sind die häufigsten Vertreter im baltischen Bernstein. Ameisen, Spinnen, Käfer und andere Insekten sind sehr viel seltener anzutreffen ...
Gruß Peter ..