Autor Thema: Meteoritensuche in Deutschland wirklich vergebens?  (Gelesen 58365 mal)

Offline gsac

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Re: Meteoritensuche in Deutschland wirklich vergebens?
« Antwort #165 am: Januar 27, 2008, 20:29:23 Nachmittag »
Das "Teil" - nennen wir es mal wertfrei - fiel kerzengerade vom Himmel und leuchtete noch schwach orange. Etwa 2 Sekunden später hörte ich - nennen wir es mal ebenso wertfrei - das "Pfeiffen".  Kann auch 3 Sekunden später gewesen sein.

2-3 sec macht etwas weniger als 1 km Distanz zur Schallquelle unter Normalbedingungen
aus, wenn Du die Lichterscheinung mit dem Geräusch in Verbindung bringst. "Kerzengerade"
wäre schon äußerst (!) ungewöhnlich für einen Meteoriten selbst in der Endflugphase und
dazu, wenn schon vertikal oder nahezu vertikal, paßt auch schwerlich jegliche Lichterscheinung,
da ein nahezu vertikal fallender Meteorit sicher eine längere Dunkelflugphase mit deutlichen
atmosphärischen Wirkungen, die seine Endflugbahn mit dem initialen Vorwärtsimpuls beeinträchtigt
hätten, hinter sich haben dürfte - es sei denn, er wäre groß genug und semmelte noch mit
kosmischer Geschwindigkeit herein, aber das hätte dann hernach auch andere Konsequenzen als
die, daß man jahrelang danach suchen muß und keine sofort offensichtlichen Spuren hinterlassen
werden.

Es mag sich ja im Nachhinein auch ein wenig in der Erinnerung verklären, aber da möchte ich
Dir wirklich nicht zu nahe treten. Vielleicht können die Experten zu dieser Frage hier im Forum,
z. B. Thomas oder Herbert oder Mettmann oder..., auch noch mehr schreiben oder mich gern
auch korrigieren. Kannst Du denn auch definitiv einen Feuerwerkskörper ausschließen?

:prostbier: Alex

PS: genauer gesagt sollte ich wohl besser "Meteorit" durch "Meteoroid" bzw "Meteor" ersetzen,
solange nichts angekommen ist, oder? Aber um derlei geht´s hier ja nicht.

MeteoritenanundVerkauf

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Re: Meteoritensuche in Deutschland wirklich vergebens?
« Antwort #166 am: Januar 28, 2008, 20:29:40 Nachmittag »
Hy Alex,
definitiv nix Feuerwerk, nix Militär. Sichtung war im März. Und hier uffm platten Land is nach 21 Uhr echt tote Hose. Und es war stockdunkel. Darum hab ich das Glimmen auch so gut gesehn. Ich weiß, dass meine Sichtung sehr unwahrscheinlich klingen mag - dennoch ist sie so wie beschrieben passiert. Kerzengerade Flugbahn, wie mitm Lot gezogen. Und 2-3 Sekunden später das Pfeifen.

Ich hab vor 3 Jahren auch schon meine Meti - Bücher gehabt und weiss wie so was "normalerweise" ausschauen sollte. Und verklärt seh ich nix, weil die Fakten einfach zu simpel sind. Passt in einen Satz:

Kerzengerade, schwach orange glimmende Leuchterscheinung von oben nach unten fallend mit kurz darauf hörbarem - deutlichen Pfeifen.

Was soll ich da verklären oder mich besinnen und grübeln. Es ist so wie ich es gesehen habe passiert. Auch wenn ich weiß, dass ein "normaler" Meti - Fall anders ausschaut.      :gruebel:

Aber mal ehrlich; du hast so viele Variablen; WIESO sollte da jeder Fall dem anderen gleichen ?  DAS würde für mich keinen Sinn machen. Wenn sie alle gleich runter kämen !  Gabs nicht mal nen deutschen Fall, wo der Brocken durch seine Form eine Kurve geflogen - gerade wie ein Bumerang ?  Denke der Martin wird den Namen des Falls kennen....   

Also; solange die Sichtungen - speziell in der Dukelflug - Phase so selten sind, sollte man meinen Fallbericht auch irgendwo ernst nehmen. Wenn es denn ein Meti war, bin ich zumindest in der glücklichen Lage - einer der Menschen zu sein, die so was gesehen haben. Und so seh ich das ganze auch. Irgendwie ein Bonbon. Dass ich mich für Astronomie und Meteorite interessiere  - reicht mir hier eindeutig zum Vorteil. 99% der Bevölkerung hätten diese Sichtung vermutlich als "Leuchtmunition" abgetan und spätestens eine Woche später wieder vergessen. Sein wir mal ehrlich. Eigentlich interessiert sich kaum jemand für dieses Thema. Und selbst wenn so ein Brocken genau neben 99% der Leute fallen würd - ich wette - mindestens 80-90 % würden den Brocken liegen lassen. 30% aus Desinteresse - die andern 50 oder 60% weil sie vor Radioaktivität Angst haben. Met is nix gut; zumindest für den überwiegenden Teil der Bevölkerung.

Um wieder zum Kern zu kommen. Thomas Grau war ob meiner Beschreibung in Ensisheim nicht begeistert. So viel kann ich dir zumindest schon verraten. Wobei ich nochmals betonen muss: ich habe schon vorher gewusst - wie es in den überlieferten Augenzeugen - Fallberichten beschrieben wird, wenn ein Meti fällt. Also frag ich mal ganz direkt: wieso sollte ich mir einen dermaßen unwahrscheinlichen Fall ausdenken ? Um mich wichtig zu machen sicherlich nicht. Ich seh den Fall relativ wertneutral als kleinen Bonus meiner Hobby - Tätigkeit. War toll, so was zu sehn. Und ich würd mich auch tierisch freuen, wenn ich was finden tät.

Magst dich fragen, warum ich damals nix geschrieben hab, oder wem meinen Augenzeugenbericht aufgedrängt; ich hab ja damals bei dem Boliden einen ausführlichen Bericht - auch an Dieter Heinlein weitergereicht. Und das Interesse war - ehrlich gesagt relativ gering in der Metgemeinde. Für mich wars ein mords Erlebniss, das blaue, flackernde Licht. Schade, dass ich im Auto unterwegs war und nicht groß gucken konnte. Hätt ich gerne anders erlebt. Aber da das Interesse selbst bei diesem grandiosen Spektakel so gering erschien, hab ich das mit der letzten Sichtung nicht an die große Glocke gehängt, weils vermutlich eh nicht auf Interesse stößt, oder jemand anbietet - mit mir jetzt loszugehn und zu suchen. Na ja - nem Nomaden im tiefsten  Afrika glaubens halt eher wie einem Deutschen. Oder so. Gabs doch mal ein Spruch mitm Propheten... Aber egal. Mich ärgerts ja nicht. Wer nicht will, der hat eben schon. Ich such weiter. Und falls ich den Brocken -oder Schraubenschlüssel halt finde, hoff ich wenigstens, dass man durch Analysen beweisen wird können - dass ich den Brocken nicht beim Marokkaner gekauft und selber in Acker geschmissen hab. Wovon im Forum ja - mal ehrlich - die meisten ausgehen würden. Leider. Aber ich mach die Metiererei nicht um mich wichtig zu machen. Das werden dir zumindest die Leute bestätigen, die mich näher kennen. Martin - oder der Hanno z.B. Sach ich jetzt einfach mal so...

Wie dem auch; jeden der Lust und Laune hat und mal in der Gegend weilt - lad ich gerne ein mit mir zu suchen. Wenner aufm Acker gefallen ist - stehen die Chancen zwar nicht so gut, aber zumindest sind sie nicht gleich null.

Ein fröhliches Hallalli aus Franken

Micha

MeteoritenanundVerkauf

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Re: Meteoritensuche in Deutschland wirklich vergebens?
« Antwort #167 am: Januar 28, 2008, 20:39:22 Nachmittag »
PS; ganz vergessen. Dunkelflug muss ja nicht heissen, dass der Brocken "dunkel" fällt. Ich denke mal, das bezieht sich doch eher auf die Ionisationsspur bzw. das erzeugte Plasma. Dunkelflug hat an sich ja wenig mit der Oberflächentemperatur des Körpers zu tun. Und aus  Schnitten diverser Eisenmetis weiss man ja z.B. dass die äußere Haut im mm Bereich durchaus über 600 oder 700 ° gekommen sein muss. Und das heisst ja auch wiederum, dass der Met zumindest (für welchen Zeitraum auch immer) kurz geglüht haben muss.

Was mich zu der Idee hinreisst; wenns denn ein Meti war - was ich gesehen hab, dann vermutlich Eisen. Denke mal bei einem Steinmeteorit kühlt die dünne erhitzte Schale - nennen wirs mal so - schneller aus.

Right ?

H5P6

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Re: Meteoritensuche in Deutschland wirklich vergebens?
« Antwort #168 am: Januar 29, 2008, 11:24:49 Vormittag »
Hallo Micha, :winke:

das ist ein Thema, über das man nachdenken kann,aber zum Schreiben taugt es nicht.Wenn Du etwas interessant findest und ich betone,was Du interessant findest und nicht die Anderen,so schreibe es auf einen Zettel ,das sollte genügen.Ich mache das auch so und entsorge die Zettel dann an jeden Sonnabend Vormittag.

Gruß Jürgen :smile:

MeteoritenanundVerkauf

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Re: Meteoritensuche in Deutschland wirklich vergebens?
« Antwort #169 am: Januar 29, 2008, 17:54:45 Nachmittag »
Hy Jürgen;
oder so....

Werd über deinen Tipp mal nachdenken. Vielleucht´ besser so.  Weisst; mich frustets nur, weil jeder mir erzählt, dass es nicht möglich, was ich gesehen - oder dass ich gaaaaaanz was anderes gesehen.

Mei; ich weiss selbst dass es total geringe Chancen hat - so was mal zu sehn. Aber in der Rübe ist bei mir noch alles in Ordnung. Hatte wirklich noch niemand in meinem Umfeld Grund zur Klage. So besteh ich natürlich drauf, daß ich gesehen habe - was ich gesehen habe. Ich appeliere halt an die Leut´- mit bisserl Toleranz und Offenheit ans Thema zu schreiten.  Wir machen die Meteoritiererei ja auch der Freude wegen. Und du lernst hier ja andauernd was Neues dazu. Isses nicht so ?

Tschulligung, wenn ich jemand mit meinem Gesabbel aufn Zeiger gehe. Aber find mich halt nicht so wirklich für voll genommen, wenn mir jeder meine Sichtung ausreden will. Ich such auf alle Fälle weiter.

Gruß aus Fanken - Micha

Offline gsac

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Re: Meteoritensuche in Deutschland wirklich vergebens?
« Antwort #170 am: Januar 29, 2008, 19:16:24 Nachmittag »
Aber find mich halt nicht so wirklich für voll genommen, wenn mir jeder meine Sichtung ausreden will.

Hallo Micha,

nun sieh das doch gelassen - und suche ruhig weiter, denn Du bist ja motiviert und es macht Dir
doch auch Spaß. "Nicht so wirklich für voll genommen" ist meiner Meinung nach eine völlig falsche
Einstellung, das solltest Du souveräner sehen, und das ist ganz sicher (!) auch nicht die Absicht der
Leute, die Dir hier geschrieben haben oder mit denen Du bei anderen Anlässen über Deine Sichtung
geredet hast. Ich finde jedenfalls, mein Beitrag war sachlich formuliert - das ist also keine Kritik an
Deiner Person oder Deinen Fähigkeiten, sondern nur der Versuch einer kritischen Annäherung an das
Phänomen selbst, das Du beschreibst, nicht mehr und auch nicht weniger.

:prostbier: Alex

MeteoritenanundVerkauf

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Re: Meteoritensuche in Deutschland wirklich vergebens?
« Antwort #171 am: Januar 29, 2008, 19:55:52 Nachmittag »
Hy Alex,
keine Sorge; ich nehm dir nit übel; klar: Ihr gebt euren Wissensstand weiter. Ebenso wie Thomas Grau seinen weiter gab in Ensisheim. Eine meiner Fall-  Beschreibung gleichende Aussage ist ihm bisher wohl auch noch nicht von anderen Augenzeugenberichten untergekommen. Was aber nicht heissen muss, dass ich phantasiere. Verstehst´?

Is nur frustrierend, wenn jeder nur milde lächelt und dir nen guten Psychater vermitteln will.  :weissefahne: Musst du auch verstehn.

Aber ich bin natürlich jederzeit für Kritik offen. Auch gerne für Hülfe´ beim Suchen  ;)

Na ja - wir werden sehn; ich such jetzte erst mal auf den neuen - mit Google Earth ausbaldowerten Koordinaten.  Kannst mir ja die Damen drücken    :winke:

H5P6

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Re: Meteoritensuche in Deutschland wirklich vergebens?
« Antwort #172 am: Januar 30, 2008, 11:34:33 Vormittag »
Hallo Micha, :winke:

ich verstehe nur zugut ,was Du meinst.Aber versetze Dich einmal in die anderen Teilnehmer des Forums.Wir lesen ja die Beiträge und jeder denkt sich sein Teil und fragt sich natürlich auch,was es ihm bringen würde,seine Meinung kundzutun.
Ich schreibe doch auch nicht mehr über das Objekt,was ich vor 20Jahren einen knappen Meter tief im Boden habe stecken gesehen.Seit knapp zwei Jahren habe ich regelmäßig danach gesucht,eine Fläche von 10x100 Meter.Jetzt habe ich die Fläche auf 10x10 Meter eingegrenzt.Vor einer Woche erhielt ich Luftbilder.Nun nach intensiver Auswertung hat sich die Verdachtsfläche erhärtet.Nach nun 20Jahren bin ich entschlossen die Sache so oder so noch in diesem Jahr zum Abschluß zu bringen.Dazu brauche ich keinen,der mir dabei ein Ohr abkaut. :fluester:

Gruß Jürgen :smile:

MeteoritenanundVerkauf

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Re: Meteoritensuche in Deutschland wirklich vergebens?
« Antwort #173 am: Januar 30, 2008, 21:22:06 Nachmittag »
Hallo Jürgen,
ich finde es sehr positiv und mutig, dass du mir das so offen sagst. Würden die meisten nie tun. Und ich werde diesbezüglich auch meine Schreiberei im Forum überdenken. Andererseits war der Bericht ja auch als Einladung zu verstehen. Könnt Hilfe gebrauchen, wenn jemand in der Nähe wohnt und gerne mitsuchen würde. Deffinitiv ist ja was runtergekommen - auch wenn ich nicht versprechen kann, dass es ein Met war. Seis drum. Ich werd mich wieder melden, wenn ich denn das "etwas" gefunden habe. Ein Kumpel  von mir sucht zumindest vielleicht schon mal mit.

Viel Erfolg für deine Suche; hoffe es ist kein Blecheimer - wie ich einen im Wald ausgegraben....   :platt:

Viele Grüße - Micha

H5P6

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Re: Meteoritensuche in Deutschland wirklich vergebens?
« Antwort #174 am: Januar 31, 2008, 10:29:30 Vormittag »
Hallo Micha, :winke:

also ein Blecheimer war das nicht.Stelle Dir folgenden Sachverhalt vor:Ringförmiger Sandauswurf auf Waldboden.Durchmesser rund 50cm.In der Mitte ein Kanal Durchmesser etwa 12cm,Tiefe etwa 85cm,Wandung des Kanals völlig glatt,wie mit dem Rasiermesser in den Boden geschnitten.Am Ende des Kanals steckte ein dunkler Stein.Der Winkel des Kanals zur Senkrechten betrug etwa 30°.Das der Stein die Ursache für die Wirkung war,wäre mir damals nicht im Traum eingefallen.

Gruß Jürgen :smile:

Offline MetGold

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Re: Meteoritensuche in Deutschland wirklich vergebens?
« Antwort #175 am: Januar 31, 2008, 10:53:28 Vormittag »
Hallo Jürgen,

es klingt fast, als hättest du den Meteoriten von Ramsdorf gefunden, das haben aber schon ein paar Kinder getan:

... Es war so gegen 18:30 Uhr als die Kinder ein knatterndes Geräusch vernahmen. Das Geräusch hörte sich an, wie ein altes Mofa, jedoch kam es eindeutig aus der Luft. Plötzlich verstummte das Geräusch .Daß da irgendetwas nicht stimmte, bemerkten die Kinder sofort und begaben sich auf eine Suchexpedition in die vermutete Schallrichtung.
Es sollte nicht lange dauern, da fanden die fünf Freunde auf dem angrenzenden Nachbargrundstück der Familie Revers-Ubbenhorst im Garten ein etwa 40 cm tiefes Loch. Eine flache Mulde umgab das Loch, dessen röhrenhafte Öffnung gegen 60° zur Bodenfläche geneigt war. Die Öffnung wies in östliche Richtung...


Quelle: http://home.vrweb.de/~overhaus/MeteoritRamsdorf.pdf  (Christian Overhaus)

 :winken:   MetGold   :alter:
Ein ereignisreicher Tag ist mehr als namenlose Jahre - (Spruch aus einem chinesischen Kalender)

H5P6

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Re: Meteoritensuche in Deutschland wirklich vergebens?
« Antwort #176 am: Januar 31, 2008, 15:11:35 Nachmittag »
Hallo Peter, :winke:

ja die Richtung stimmt auch.Du mußt davon ausgehen,daß ich ja das Objehkt aus 1 Meter Entfernung ins Auge geblickt habe.Moment ,ich habe das Ojekt ja von hinten gesehen,-also habe ich es in den Ars... geguckt.Eine Einbildung war das nicht,auch meine Frau hat das gesehen,so wie unser Hund(seelig). :einaugeblinzel:

Gruß Jürgen :smile:

 

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