Autor Thema: Meteoritensuche in Deutschland wirklich vergebens?  (Gelesen 58361 mal)

Offline gsac

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Re: Meteoritensuche in Deutschland wirklich vergebens?
« Antwort #90 am: Januar 09, 2008, 19:55:14 Nachmittag »
wenn man unter der deutschen Bevölkerung eine Umfrage machen würde mit dem Thema:
Wer achtet beim Anblick von Steinen auf Meteorite ?
Würde sich wahrscheinlich ein Teil der mageren Fundzahl erklären (denke ich ).

Wenn man unter der deutschen Bevölkerung eine Umfrage machen würde mit dem Thema
"sind Meteorite unter uns?", würden 90.42 % derer, die nicht die Privat-TV-Sender a la
RTL2 oder SuperRTL gucken, die Schulter zucken oder fragen "wie bitte, was wollen Sie?",
ungefähr 4.2% würden feststellen, daß es ja eine immerhin interessante Frage sei. Von den
Senderguckern wären es noch 42%, die die Schultern zucken, der Rest würde an gezuckerte
Eisen mit dreidimensional dreieckigen Pickeln obendrauf oder Starwars denken, oder an die
nächste Piep-Show mit Nina, die uns die Ufos erklärt. Aber die ganz Harten, diejenigen, die
später mal in den Garten kommen, gehen raus, suchen Steine, finden Steine, und erklären
etwa 4.2% ihrer Funde (mindestens) zu potenziellen Meteoriten, die anerkannt werden
sollten, gäbe man denn die berühmten 20% oder 20 g heraus, je nachdem, an die Forscher...

Weil - und das ist das Argument: "ist nicht jeder irdische Stein letztlich auch ein Meteorit?"
Alles eine Frage der Perspektive, zumindestens aus so einer Sicht...

Alex

Offline APE

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Re: Meteoritensuche in Deutschland wirklich vergebens?
« Antwort #91 am: Januar 09, 2008, 20:02:26 Nachmittag »
...
Vermutlich hat pallasit Recht, ich hätte mich vielleicht gleich mit dem DLR-Feuerkugelnetz in verbindung setzen sollen;-). Da wußte ich aber von Anfang an, die werden doch keinem Neuling eine Lektion in Sachen "Meteoriten" geben. Ich glaube die haben wichtigeres zu tun.
...
Grüße
drei_kaese_hoch

Dann hätten wir beide wahrscheinlich wieder miteinander geredet ...  :fluester:
Ich könnte Dir als Ersatz noch Dieter Heinlein empfehlen.
Beste Grüße aus Bernau b. Berlin
Thomas Grau

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Grau ist alle Theorie ...

Offline gsac

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Re: Meteoritensuche in Deutschland wirklich vergebens?
« Antwort #92 am: Januar 09, 2008, 20:08:57 Nachmittag »
...Dacht ichs mir doch...Walter geniesst die Show...
...Und zwar einer vom Meteoritenuuuurgestein Walter Zeitschel aus Hanau...
...Wenigstens einer der zu den Träumern hält...

Show? Micha, Deine Argumente in Ehren, und sowieso hier und überhaupt nichts Negatives über
unser Urgestein und Ehrenmitglied Walter Zeitschel, dem auch ich meinen ersten Meteoriten
verdanke, aber nun beginnst Du allmählich doch Deinen Bogen ziemlich reichlich zu überspannen!

Nu bleib mal auf dem Teppich - denn Deine Träume haben wir auch noch, auch wenn es sich
für Dich anders anhören oder darstellen mag! Sonst wären wir im übrigen gar nicht am Thema.
Also tu nicht so, als hättest Du den Pachtvertrag auf Träumerei alleine geschlossen, mit ein paar
alten (und neuen) Getreuen, gegen den ganzen unverständigen Rest der Gemeinde hier...

:imsorry:

Alex

(PS: Walter, es wäre schön, wenn Du uns hier mal die Geschichte des "Hanauers" aufschreiben würdest...)

« Letzte Änderung: Januar 09, 2008, 20:31:58 Nachmittag von gsac »

MeteoritenanundVerkauf

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Re: Meteoritensuche in Deutschland wirklich vergebens?
« Antwort #93 am: Januar 09, 2008, 21:07:18 Nachmittag »
Hy Alex; na ja - Bogen überspannt find ich nicht. Finds nur nicht gut, denen die sich für die Metsuche interessieren - so den Wind dermaßen aus den Segeln zu nehmen. Wie gesagt; viele vergessen vor lauter "Unwahrscheinlichkeiten" und "das gabs ja noch nie", dass die Geschichte auch Spass machen soll.

Wie erwähnt; ich hab noch nie nen Met gefunden, obwohl ich regelmäßig suche. Aber mir machts n mords Spass. Und der Sinn des Forums ist ja die Leute zu Informieren - zu beraten. Und an "drei-käse-hochs" Reaktion siehst du ja - dass sie die Infos - so spärlich sie auch waren, gebrauchen konnte. Jeder trägt sein Schnipsel zum gesamten Puzzle bei.

Den Pachtvertrag auf Träumen habbich auch nit. Fortün. Aber der eine oder andere hier muss allem Anschein nach ab und an "Back to the Roots" geerdet und daran erinnert werden, warum er mit Metsammeln angefangen hat.

Drum habbich bisserl auffe Kacke gehaut.

PS; damit, dass Walter die Show geniesst war folgendes gemeint; ich weiss dass er sehr rege das Treiben hier verfolgt, aber halt nix schreibt. Und da ich Walter bisserl kenn - wusst ich, dass er mir Recht geben würd.  Der Mann hat nicht nur den Schalk im Nacken sondern auch reichlich Pfantasie und Kreativitie.  Und meine Copy aus Walters Mail... versteh nicht wie das gegen Walter gerichtet sein sollte.  Oder wars mein Dank, weil er zu den Träumern hält...?  Versteh ich jetzt nicht ganz.  Ich glaub Walter hat nix dagegen Uuuuuurgestein genannt zu werden. Walter isn Mensch mit Humor. Und zwar reichlich, dat kann ich euch flüstern.... !   :fluester: 

MeteoritenanundVerkauf

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Re: Meteoritensuche in Deutschland wirklich vergebens?
« Antwort #94 am: Januar 09, 2008, 21:13:00 Nachmittag »
Walter - mach was !    :user:

Die denken echt - ich säg an deinem gesunden Bein... das gibbet´s ja nit. Ich lieeee....hieeeebe Walter !   :einaugeblinzel:

Grüße an Niki

Offline APE

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Re: Meteoritensuche in Deutschland wirklich vergebens?
« Antwort #95 am: Januar 09, 2008, 21:25:17 Nachmittag »
Hallo Gerhard ,

also im  Prinzip mstimme ich dir zu , da schauen die leute in den Himmel sehen eine Feuerkugel die Extrem hell ist die dann auch noch explodiert und dabei wie ein Blitzlicht auch noch mal aufleuchtet und dann stark an helligkeit verliert .
Da wollen sie dann mehrere Stücke fallen sehen  :gruebel:
Fakt ist das unser Auge recht träge ist was das sehverhalten nach blendung angeht , aber einen Einwand gibt es doch , Neuschwanstein war definitiv grösster als Faust gross , ich hatte ja die gelegenheit ihn 2006 in Dortmund zu sehen ( b.z.w. einen orginal getreuen abguss ) und der war grösser als ein Fussball .
Im Letzten Jahr hatte Thomas bei einem Stammtischtreffen in Berlin einen kleinen Film dabei der den Neuschwanstein fall zeigte . In diesem Film konnte man sehen wie der Meteorit die Gegend ausleuchtete , und wie es dabei immer wieder zu Explosionen kamm .
Auf Grund der vielen Explusionen vermute ich , das dort mehr als nur drei Fragmente herunter gekommen sind, die Teile die die Leute gesehen haben waren warscheinlich die grossen Stücke die sich vor beginn des Dunkelfugs abgelöst hatten   auch da will ich nicht ausschliesen das es mehr als drei waren , aber Teile die kleiner als ein Tischtennisball sind , da glaube ich nicht das die mit blosem geblendeten Auge nach einer Explusion zu sehen sind .

So , hoffendlich habe ich mich nun nicht zuweit aus dem Fenster gelehn , bis dann Lutz  :winke:


Hallo Lutz,

da ist aber doch einiges Durcheinander gekommen, da hat Gerhard aber recht, selbst der größte Neuschwanstein Nr.3 ist nur vielleicht drei Fäuste groß.
 :imsorry:
Aber an dem Abend, beim Stammtisch in Berlin, haben wir alle sehr viel erlebt, ich kann mich auch nicht an alles so genau erinnern. Doch letztlich war der Bolide nur einmal auffällig mit eben dem großen Bruch des Meteoroiden. Erst in diesem Moment wurde die etwas flackernde Feuerkugel zum Boliden. Alle die es sahen meinten, es waren mehr als drei Objekte, die etwas mehr als eine Sekunde lang noch nach dem Fragmentierungspunkt weiter rasten. Sie waren rötlich anzusehen, natürlich erst eher weißlich, dann dunkelstes Rot. Was danach passierte kann niemand sagen ... :prostbier:
Fakt ist aber, wenn ein Wolframfaden in der Glühbirne leuchtet, dann sehen wir den Millimetergroßen Faden Kilometer weit glühen. Ich will sagen, Objekte nach der Feuerkugelphase im Überschallflug noch zu beobachten, ist also auch im Dunkeln kein Problem. Nur wenn nichts mehr leuchtet, dann ist nix mehr da ... äh es sei den ... Wer von Euch kann infrarot sehen?  :fluester:

Hallo Leute, jetzt allgemein ...  :winke:

Na da kommen wir mal zum wichtigsten Thema, denn ich will ja nicht des Feldes verwiesen werden.  :einaugeblinzel:
Was viele nicht berechnen, wenn Sie in DE nach alten Mets suchen wollen, ist ein wirklich verdrießlicher Fakt:
Alles wandert in die Tiefe!

Jedenfalls unter die Humusschicht! Und das recht schnell. 1000 Jahre ist meist ein Meter tiefe! Und was so tief liegt, kommen nur sehr sehr selten wieder ans Tageslicht zurück. Und ihr macht Euch einen Kopf um die Haltbarkeit?! Ihr solltet Euch den Kopf zerbrechen, wie ihr die Steine noch erreichen wollt? Die Kosten für 1m³ Aushub wird Euch gerne TiefHochBau angeben ...  :prostbier:

Wenn ein 100g Met - also sagen wir mal ein Golfball - aufschlägt, dann steckt er schon im Gras oder liegt halt, weil weggesprungen, nach dem Fall noch einfach oben auf. Ein 1kg-Met durchschlägt die Grasnarbe, 10kg-Met steckt etwa 40cm drin, 25kg ca. 75cm ...
Gibt es Felsen statt Wiese, na dann suchen wir alle halt lauter kleine "Schmetterlinge" statt en "Gänzling" ...  :auslachl:

Meine SEHR PRAKTISCHEN Erfahrungen sagen Euch, gewöhne Dich daran "Golfball"-Mets zu suche und das BITTE nicht erst 5 Jahre nach dem Fall, denn Ihr werdet sie danach nicht mehr sehen. Gut - wenn Ihr alle denkt, Mets mit dem Metalldetektor suchen zu wollen, dann seit ihr alle auf die reinen Eisenfälle oder eben SteineisenMets aus, doch die sind gerade die seltensten Sachen die vom Himmel fallen. Na denn viel Spaß beim sporadischen Suchen!!!  :super:

Wer daran denkt, Chondrite mit dem Metalldetektor suchen zu wollen, soll ersteinmal eine Sonde finden, die - machen wir es einfach - den 1kg H-Chondriten in 30cm noch finden kann. Der ist dann vielleicht 100 Jahre alt und schon ein wenig vergammelt. Aber Übung macht den Meister, das Fallgebiet von Pultusk steht Euch gerne zur Verfügung. Wenn Ihr dort viel Glück habt, dann ackern Euch die Bauern dort die Steine frei oder eben gerade wieder unter. Wobei nicht zu vergessen ist - der Trennt geht halt sehr schnell nach unten und eben sehr selten nach oben! Ich denke aber leider auch, bevor ein Deutscher in Polen einen Met mit Sonde auf dem Pultusk Feld einsammelt, kam ein Einheimischer und sammelte Sonden!  :dizzy:  :crying:

Das Sondengänger-Büchle habe ich auch gelesen, doch der Meteoritenteil ist zum echten Suchen nicht zu gebrauchen, denn die Erfahrungen wie eine Meteoritensammlung offem Hoff auf ein, zwei Sonden wirkt, ist leider nicht gerade praktisch. Was ich in der Natur mitbekommen habe, beim PRAKTISCHEN Metsuchen mit Sonde sieht leider sehr ernüchternd aus. Kurz gesagt: Es tut's einfach nicht!!! Nicht als Profi und ich würde es auch nicht mal ernsthaft als Hobby machen wollen. Aber nicht das wir uns falsch verstehen, sondeln macht wirklich Spaß! Da muß ich Micha voll zustimmen. Und dabei muß ich auch keine Mets finden, Hauptsache ich buddele was aus.
Das sind ja drei Dinge auf einmal!  :wow:
Das geht nicht.  :fingerzeig:
Na klar!  :baetsch: Spannung, Spaß und was für später, wenn man heimkommt und unbedingt wissen will: Wat is datt den nu wieder für een Ding hier ...  :super:

So ich muß Essen geht. Schluß jetzt! Mein Comander ruft ...  :nixweiss:

 :user:
Thomas
« Letzte Änderung: Januar 09, 2008, 21:53:28 Nachmittag von APE »
Grau ist alle Theorie ...

astro112233

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Re: Meteoritensuche in Deutschland wirklich vergebens?
« Antwort #96 am: Januar 10, 2008, 01:44:00 Vormittag »
Aufmunternde Überlegung.  :fluester:

Greife die Berechnung von Herbert auf. Er kommt auf ein Ergebnis von 1 Stück Meteorit je 26,3 qkm.

Stellen wir uns vor. Die einzelnen qm der Fläche von 26,3 qkm werden zu einer Linie aneinander gereiht. Daraus resultiert eine Gesamtlänge von 26.300.000 m mit einer Breite von 1 m. Das entspricht in etwa 66% des äquatorialen Erdumfangs. 

Gedankenexperiment.
Würde ein Mensch diese Strecke abfahren, ohne auf den Boden zu sehen, dürfte er nach seinem Gusto 1 mal irgendwo auf seiner Marathon Meteoritenrallye anhalten und den entsprechenden qm absuchen. Auf diesem qm sollte mit etwas Glück dann der „statistische 100g Meteorit“ zu finden sein. Oder auch nicht. Die Wahrscheinlichkeit liegt bei 1 zu 26.300.000.         

Diese Überlegung ist in unserem Fall natürlich nicht zutreffend, da wir ja die gesamte Strecke absuchen dürfen. Verdeutlicht jedoch sehr eindruckvoll, auf was für ein Abenteuer sich der Suchende einlässt.

Da Herbert die deutschen Wasserflächen mit in seine Überlegung einbezog, erhöhen sich die Chancen um einen minimalen Teil. Denn Meteoriten-Such-Tauchgänge sollten wir uns nicht unbedingt an tun.  :auslachl:   

Gruß Konrad.   :winke:

H5P6

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Re: Meteoritensuche in Deutschland wirklich vergebens?
« Antwort #97 am: Januar 10, 2008, 10:45:22 Vormittag »
Hallo, :winke:

also was Thomas geschrieben hat,kann ich nur bestätigen.Genau so ist es.
Zwischen den Feiertagen haben wir einen Ausflug an die Kohlegrenze gemacht.Von einer Aussichtsplattform sah ich auf dem davor liegenden Feld frisch ausgegrabene Steine und kleine Markierungsstäbe.Ein paar Tage später ergab es sich mit einem Anwohner der Gegend zu sprechen.Der sagte mir,daß die Kohlemenschen auf dem Feld Kabel auslegen und an ein Meßgerät anschließen.Damit können sie Steine in bis zu 20m Tiefe orten.Für die Meteoritensuche wären die gleichen Probleme vorhanden ,wie bei den Metallsonden,nämlich das Graben von Löchern.

Gruß Jürgen :smile:

astro112233

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Re: Meteoritensuche in Deutschland wirklich vergebens?
« Antwort #98 am: Januar 10, 2008, 12:50:30 Nachmittag »
Hallo Spezialisten,

sondenspezifisch bin ich die unbefleckte Jungfrau. Doch sah ich vor einigen Tagen einen seriösen TV Beitrag über die rechtliche Anwendung von Suchsonden. Allerdings ging es hierbei um archäologische Aktivitäten, was an der Sache an sich jedoch nichts ändert. Hier wurde vermittelt, dass je nach Bundesland verschiedene Gesetze zur Anwendung kommen.

Welche Bundesländer etc. kann ich bedauerlicherweise  nicht mehr verbindlich nachvollziehen. Jedoch diese Aussagen wurden definitiv geäußert.

Je nach Bundesland. Förderalismus lässt grüßen.

Suche generell verboten. Besonderer Nervenkitzel und Bluthochdruck garantiert.

Suche nur mit amtlicher Genehmigung. Umständliche Bittstellerei, jedoch machbar, kommt wohl auf die Tagesstimmung des Beamten an.

Suche erlaubt, jedoch darf man nichts "aufheben???" oder ausgraben!!! Sinnleere Angelegenheit, wer sich bückt oder buddelt kommt nach Stammheim in Einzelhaft.  :lacher:   

Gruß Konrad  :winke:

Offline MetGold

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Re: Meteoritensuche in Deutschland wirklich vergebens?
« Antwort #99 am: Januar 10, 2008, 12:58:02 Nachmittag »
Hallo,

erschwerend dazu käme noch u.a., daß man wohl in Bayern vom gefundenen Meteoriten die Hälfte abgeben müßte, in Hessen und Thüringen sogar alles und in den anderen Bundesländern  :nixweiss: .

... Sehr lukrativ in Deutschland was zu suchen/finden :ehefrau: .  Mögliche Abhilfe: suchen und nix finden.  :baetsch:

 :winken:   MetGold   :alter:
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Offline pallasit

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Re: Meteoritensuche in Deutschland wirklich vergebens?
« Antwort #100 am: Januar 10, 2008, 13:32:23 Nachmittag »
Hallo,

Ein bekannter, bayrischer Schatzgräber hat über Baden-Württemberg gesagt: "Hier möchte ich lieber nichts wertvolles finden".

Sonden gehen ist, so glaube ich, nicht direkt verboten, aber man sollte sich eine Genehmigung einholen. Man darf nicht in oder in der Nähe von Kulturdenkmälern arbeiten. Viele dieser Kulturdenkmäler sind im Gelände nicht zu erkennen. Jeder muss sich vorher Informieren. „Das hab ich aber nicht gewusst“ gilt nicht.
Als ich noch bei den Archäologen gejobbt habe, wurde jeder Sondengänger den man erwischte angezeigt.

Das Land kann jeden irgendwie bedeutenden Fund (das definiert nicht der Finder) beanspruchen. Eine Ausgleichszahlung ist nicht automatisch vorgesehen.

Grüße Willi

Offline Aurum

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Re: Meteoritensuche in Deutschland wirklich vergebens?
« Antwort #101 am: Januar 10, 2008, 13:37:02 Nachmittag »
Hallo Thomas ,

ich habe mir gestern noch mal die Photos angesehen , Tja wie soll ich es sagen  :nixweiss: Du hast natürlich Recht , ist eine Seltsame Sache mit der Erinnerung .
Irgendwie werden die Dinge da immer grösser und schöner  :weissefahne:

Bis dann Lutz  :winke:

P.s. Thomas gibt es einen Link hier im Netz zu deinem Video , ich wollte mir unbedingt noch mal die Situation ansehen und hören  :wow:
Aller Anfang ist schwer !!

Offline MetGold

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Re: Meteoritensuche in Deutschland wirklich vergebens?
« Antwort #102 am: Januar 10, 2008, 14:06:12 Nachmittag »
Hallo,

 :fluester: wenn wir hier anfangen sollten aktuelle Sondengängerfunde und Touren in Deutschland zu veröffentlichen, wird unser Forum vermutlich in kürze besser überwacht werden als der Berliner Hauptbahnhof.
Es erhöht zwar unsere Besucherzahlen, aber zu welchem Preis.  :schmollen:

 :user:   MetGold   :alter:
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H5P6

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Re: Meteoritensuche in Deutschland wirklich vergebens?
« Antwort #103 am: Januar 10, 2008, 15:25:54 Nachmittag »
Hallo Peter, :winke:

Deine Befürchtung ist nicht unbegründet.Martin wird jetzt wieder den Paranoier-2000 sehen,aber wir in diesen Teil Deutschlands haben es ja schon hinter uns.
Ob nun gesondelt oder im Kaffeesatz gelesen,am Ende würde die Bergung stehen.Das würde nur im Rahmen einer Vereinigung mit dementsprechenden Genehmigungen gehen.Das Thema hatten wir auch schon einmal ohne Ergebnis.
Also halten wir weiter die Augen offen ,wie gehabt das muß reichen.

Gruß Jürgen :smile:

Offline gsac

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Re: Meteoritensuche in Deutschland wirklich vergebens?
« Antwort #104 am: Januar 10, 2008, 16:04:09 Nachmittag »
Tatsache ist, wenn man irgendwo was "Wertvolles" (..Meteorit, archäologisches Kulturgut..)
findet auf Basis einer Eigeninitiativsuche ohne Genehmigung, wo eine solche erforderlich wäre,
oder in einem (Bundes-)Land, wo der Fund abzuliefern wäre - daß man sich strafbar macht, wenn
man es sich einfach stillschweigend einsackt (*). Nehmen wir an, es handle sich um einen Meteoriten.
Wie wollte man den jemals offiziell klassifiziert und publiziert kriegen, wenn man bezüglich der Fund-
umstände und Koordinaten in einem solchen Falle bei der Wahrheit bliebe? Schlimmstenfalls würde
es konfisziert und man hätte ein Verfahren am Hals, und da muß es noch nicht mal so kriminell
zugehen wie bei der Nebra-Scheibe, die ja halbseiden zu Geld gemacht werden sollte. Was also
tun, wenn man fündig wurde? Die ganz Gesetzestreuen liefern es ab oder outen sich zumindestens
und lassen es zur Not auf einen Rechtsstreit ankommen mit der Chance eines Vergleichs, die
Schwindler fälschen den Fundort und reichen es zur Klassifikation ein (..ist für den, der es versucht,
gefährlich - es hat da schon Fälle von forensischer Beweisführung und auch Überführung gegeben!),
die stillen Geniesser nähmen es mit nach Hause und hätten ihren "geklauten Rembrandt", aber
müssten dann damit leben, daß es nicht nur ohne Zertifikat, sondern sowieso ein illegaler Akt bliebe...

Tja, ein weites Feld! Und im deutschsprachigen Raum offenbar ein echtes Problem. Wie ist denn
nun eigentlich die Regelung in den einzelnen deutschen Bundesländern, wie in Österreich und wie
in der Schweiz? Gibt es hier einen Kenner, der das mal zusammenfassen kann?

In Norwegen (siehe Moss) oder Spanien (siehe Villalbeto oder La Mancha) oder Schweden
(Muonionalusta) oder Polen (Morasko) oder Portugal oder .... scheint das ja alles kein Problem
zu sein, wenn dort fleissig aufgehoben werden kann. Allerdings habe ich über Dänemark gehört,
daß auch dort alles Gefundene grundsätzlich abgeliefert werden muß und man höchstens über
eine kleine Entschädigung verhandeln kann.

PS: hat die Einigung zwischen dem Finder von Neuschwanstein-III, dem Herrn Dr. Wimmer, mit der
Gemeinde Reutte in Österreich als "Präzedenzfall" nun eigentlich rechtliche Konsequenzen, auch über
diesen speziellen Fall hinaus, oder bleibt das ein singuläres Ergebnis ohne Rechtsfolgen oder auch nur
Voraussagbarkeit in ähnlich gelagerten Fällen? Bernd ("Paragraf")...???

Alex

(*) Nachtrag: ...ja sogar schon in dem Moment, wo man ohne Genehmigung, sollte diese erforderlich
     sein, überhaupt erst mit einer Suche beginnt!
« Letzte Änderung: Januar 10, 2008, 17:04:50 Nachmittag von gsac »

 

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