Autor Thema: Schlacke  (Gelesen 2478 mal)

Offline MetGold

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Schlacke
« am: Januar 06, 2008, 20:45:08 Nachmittag »
Hallo,

heute war ein sehr verregneter Tag, was macht man da - man nimmt ein Stück Schlacke von 1,1 kg und ärgert damit die Säge. Das Stück war magnetisch und so erwartete ich die gewohnten Eiseneinschlüsse - aber Pustekuchen, kein sichtbares Eisen zu sehen.

 :winken:   MetGold   :alter:

Bild 1 = "Individual"
Bild 2 = Schnitt
Ein ereignisreicher Tag ist mehr als namenlose Jahre - (Spruch aus einem chinesischen Kalender)

Offline MetGold

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Re: Schlacke
« Antwort #1 am: Januar 06, 2008, 20:47:16 Nachmittag »
... aber es gab ein paar interessante Auskristallisierungen in den Hohlräumen, die jedoch ein bischen wie lackiert aussahen:

Bildbreite

Bild 1 = 3,2mm
Bild 2 = 2,6mm
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Offline MetGold

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Re: Schlacke
« Antwort #2 am: Januar 06, 2008, 20:48:39 Nachmittag »
... und ein paar "Dinger", die mich fast an Holz erinnerten.

Was meint ihr dazu?

Bildbreite 3,2mm
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Offline pallasit

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Re: Schlacke
« Antwort #3 am: Januar 06, 2008, 21:43:14 Nachmittag »
Hallo Peter,

Ja, Holz ist gar nicht so schlecht. Es ist Holzkohle. Bei vielen älteren Schlacken ist Holzkohle häufige Beimengung. Schau mal im Querschnitt ob du Harzkanäle siehst, dann ist es Holzkohle von Nadelhölzern.

In alten Bergbaurevieren findet man auch Schlacken die der Werkzeugherstellung zugeordnet werden. Dies sind die sogennanten Schmiedeschlacken. Das Eisen liegt dann oft nur noch in oxidischer Form vor, z.B. auch als Magnetit.

Grüße Willi  :prostbier:

Offline MetGold

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Re: Schlacke
« Antwort #4 am: Januar 06, 2008, 22:49:59 Nachmittag »
Hallo Willi,

 :super:
auf dem Schnitt sind auch in der Mitte unten wohl so ein rel. großes rechteckiges Stück "Holz" zu erkennen. An Magnetit hatte ich von der xx-Form her auch gedacht, war allerdings ein bischen zu faul es zu testen, da ja ziemlich winzig.

 :winken:   MetGold   :alter:

Es gab dann noch ein paar fast schwarze "Ausgeburten der Hölle", die aber alle dunkelgrau in dunkelgrauer Umgebung waren und sich so kaum abhoben:

Bildbreite 1,5mm
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Peter5

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Re: Schlacke
« Antwort #5 am: Januar 07, 2008, 19:27:51 Nachmittag »
Eisenschlacke mit glasigen "Innereien"..Verglasung tritt ja auch z.B. im Mineralreich auf, wenn sooo schnell abgekühlt, dass sich gar keine Kristalle bilden konnten, da entstehen solche glasigen und wurmförmigen Gebilde..das gilt wohl auch für die zunächst sehr hohen Schmelztemperaturen bei der ggf. Eisenverhüttung und dann schneller Abkühlungsprozess..ich bin mir aber nicht ganz sicher.. :smile:..zu dem Magnetit bzw. zu dem magnetischen Äußeren hat auch schon pallasit alles gesagt.. :einaugeblinzel:
und bei den Fasern bin ich auch auf dem Holzkohle-Trip.. :super:

Gruß Peter .. :winke:

Offline schwarzwaldmineraloge

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Re: Schlacke
« Antwort #6 am: Februar 17, 2008, 17:03:58 Nachmittag »
Hallo,

Das ist tatsächlich Holzkohle. Habe ich sogar in den eisenzeitlichen Schlacken von Joldelund häufiger. Was die Kristalle anbelangt: Ist Fayalit (Olivin). Häufig in Eisenschlacken.

Glück Auf!
Sebastian
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