Autor Thema: Mineralien in Thüringen  (Gelesen 32571 mal)

Jens ohne z

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Re: Mineralien in Thüringen
« Antwort #30 am: Mai 26, 2008, 19:13:14 Nachmittag »
vor einigen Tagen musste ich leider feststellen, dass es in zwei Teile zerbrochen ist  :crying:
Habe es dann ganz vorsichtig nebeneinander gelegt in der Hoffnung dass es wieder "zamwächst"  :weissefahne:

Glück Auf!
Jens

PS.:  :fluester: kommst Du im Sommer einfach an die Schwarza. Mit etwas Glück fängst Du auch welche...

Peter5

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Re: Mineralien in Thüringen
« Antwort #31 am: Mai 26, 2008, 19:30:17 Nachmittag »
Viel Glück beim "Zusammenwachsen" des Stücks und ja, mal sehen wegen Schwarza .. schau mer mal!  :laughing:

Gruß Peter5 .. :winke:

Fluoriti

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Re: Mineralien in Thüringen
« Antwort #32 am: Mai 27, 2008, 09:14:58 Vormittag »
Hallo zusammen,

auch von mir ein paar Bilder von Mineralien aus Thüringen.

a) farblose Fluoritkristalle, bis ca. 1,2 cm Kantenlänge aus einer Straßenbaustelle bei Gehren (Richtung Schobsemühle) im Winter 2006/07. Leider ist diese Stelle sofort wieder verschlossen worden.

b) Pyrolusitstufe aus einem Haldenhang bei Geraberg. (Arlesberg, hinter dem Schullandheim)

Plagioklas

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Re: Mineralien in Thüringen
« Antwort #33 am: Mai 27, 2008, 15:01:23 Nachmittag »
Hallo,
diese Gold-"Amalgame" sind relikte antiker Goldsuchtechniken mit Quecksilber.

Ansonsten sind hier alles echt geile Stücke. Insbesondere der Pyrit von Schmiedefeld und de Skutterudit von Kamsdorf gefallen mit!
Gruß
Plagioklas

Jens ohne z

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Re: Mineralien in Thüringen
« Antwort #34 am: Mai 27, 2008, 15:58:48 Nachmittag »
Zitat
diese Gold-"Amalgame" sind relikte antiker Goldsuchtechniken mit Quecksilber
Fast richtig. Mit der Aufbereitung goldhaltiger Erze via Amalgamation hat das nix zu tun. Jedenfalls nicht im Schwarzatal.
Diese Bildungen sind im wesentlichen auf Quecksilberverschmutzungen durch die Thermometerfabriken und anderer Industrieen, wie z.B. der Glasproduktion, zurückzuführen.
Im Neumannsgrund bei Steinheid ist das anders- dort stand ab etwa 1530 eine Quickmühle.

Grüße
Jens

ZWAHR, H. & B.Ullrich : Chemismus und Morphologie von Goldamalgamen aus Waschgoldproben der Schwarza .- Erzmetall, Bd. 52, Nr.3, 1999.

Labrador

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Re: Mineralien in Thüringen
« Antwort #35 am: Mai 27, 2008, 19:51:47 Nachmittag »
Brauner gebänderter Baryt (oft als "Schalenblende" bezeichnet) als Anschliff von Arlesberg (BB = 4 cm)

Realgarkristalle bis Zentimeterlänge, z.T. freistehend in Dolomitdrusen. Ein thüringer Klassiker vom Tagebau "Mücke" bei Culmitzsch

Labrador

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Re: Mineralien in Thüringen
« Antwort #36 am: Mai 27, 2008, 19:58:26 Nachmittag »
Bernstein aus dem Tagebau Lichtenberg bei Ronneburg (BB = 4 cm). Das Stück wurde 1959 gefunden und stellt vermutlich ein Lokalgeschiebe dar, das aus weiter östlich liegenden (Frankenhausen?) Kohlevorkommen verschleppt wurde.

Cremefarbener Tinticit mit Limonit (dunkelbraun) und Jarosit (hellbraun) vom Steinbruch Weckersdorf bei Zeulenroda

Offline Bernd G.

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Re: Mineralien in Thüringen
« Antwort #37 am: Juli 04, 2008, 11:18:31 Vormittag »
hallo labrador, da warst du aber fleißig, habe es erst eben gesehen. klasse. gruß bernd

Offline Bernd G.

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Re: Mineralien in Thüringen
« Antwort #38 am: Juli 04, 2008, 11:23:09 Vormittag »
kann jemand angaben zu der fundstelle stopfelskuppe eisenach basaltjaspis machen
gruß bernd

Jens ohne z

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Re: Mineralien in Thüringen
« Antwort #39 am: Juli 04, 2008, 15:26:14 Nachmittag »
Hallo Labrador,

den Bernstein finde ich ja interessant - besonders den Fundort!
Kann es sein, dass dieser aus der Altenburger Gegend stammt? Liegt geographisch näher an Ronneburg als Artern bzw. Frankenhausen.

Glück Auf!
Jens

Jens ohne z

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Re: Mineralien in Thüringen
« Antwort #40 am: Juli 04, 2008, 15:48:47 Nachmittag »
Hallo Bernd,

Zitat
kann jemand angaben zu der fundstelle stopfelskuppe eisenach basaltjaspis machen
Zur Stopfelskuppe habe ich folgendes gefunden:

Zitat
Der Basaltdurchbruch an der Stopfelskuppe,
eine Meile südwestlich von Eisenach, befindet sich im Gebiete des mittleren
Buntsandsteins. Dieser Durchbruch , welcher noch vor vierzig Jahren eine stumpfglockenförmige, von Basalttuff umhüllte, klippige Kuppe auf dem Plateau eines Sandsteinberges bildete, erscheint gegenwärtig als eine mächtige, halb in die Sandsteinmasse eingegrabene, fast trichter- oder kraterförmige Vertiefung, deren Wände nach der Höhe zu circusförmig von dem Basalttuff umschlossen sind.

Der gegenwärtig in diesem Bruche noch vorkommende Basalt ist in Knollen und Platten abgesondert und in seinen äusseren, — dem durchbrochenen Sandstein am nächsten befindlichen — Lagen dicht und fast schlackig, in der Mitte des Bruches aber fast rogensteinartig, indem seine Masse aus runden, fast hanfkorngrossen, schwarzen, — vorzüglich aus Augit und Magneteisenerz gemengten — Körnern besteht, welche in einer grauen labradorreichen Grundmasse eingebettet liegen. Er enthält sehr viel frische und erdige Olivindrusen und ausserdem eine grosse Menge eingeschmolzener, gefritteter oder verschlackter, weiss und grauschwarz gewölkter oder gestreifter Sandsteinbrocken.

Seltener erscheinen in ihm Krystalle von basaltischer Hornblende und Ueberzüge von octaedrischem , Titanit haltigem
Magneteisenerz, — zweier Mineralarten, welche in einer eigenthümlichen Beziehung zu einander zu stehen scheinen, indem — sowohl an der Stopfelskuppe, wie an der Kupfergrube bei Wünschensuhl — das Vorkommen des Einen von dem Dasein des andern bedingt wird Ausserdem bemerkt man noch in der Masse des Basaltes da, wo er porös und angewittert erscheint, Kugeln und Drusen von Kalkmesotyp, Chabasit und Kalkspath, sowie in den zwischen den einzelnen Basaltknollen befindlichenKlüften schwarzbraune Bergseife und Piotin. — Früher kam auch noch in den oberen Theilen dieses Basaltbruchee ein schöner, ziemlich grobkörniger Dolerit vor.

Der den Basalt nach aussen hin mantelförmig umhüllende Basalttuff ist ein mürbes Aggregat, welches mit seiner schwarzbraunen erdigen Masse eine grosse Menge Körner und abgerundeter, äusserlich oft schlackiger Trümmer von Basalt und Sandstein (wohl ehemalige Lapilli und vulkanische Bomben) und ausserdem zahlreiche, theilweise in weisses, fett anzufühlendes Steinmark umgewandelte Mesotypknollen umhüllt. Er ist wohl weiter nichts als die ehemalige basaltische Asche, welche Regenwasser nach und nach zusammengekittet hat.

Ganz besonders interessant wird dieser Basaltdurchbruch durch sein Verhalten zu dem ihn nmschliessenden Sandstein.
Dieser, welcher ursprünglich rothbraun war, erscheint zunächst in der Nähe des Basaltes weiss und schwarz gewölkt und angefrittet, dann aber an den Berührungsstellen mit dem letzteren in fünf-, sechs- und siebenseitige, 2 bis 6 Zoll dicke und 6 bis 24 Zoll lange, wagerecht liegende Säulen abgesondert, deren Masse schlackig oder porzellanartig, sehr hart, funkend und weiss und schwarzgrau gestreift und marmorirt ist. Recht schön sieht man diese Verhältnisse, wenn man von der Südseite her durch den oben offenen Stollen in den Bruch geht.

Sowie man in diesen Stollen tritt, so bemerkt man namentlich an der rechten Wand desselben schon 12 FUSS vom Basalte entfernt die Farbenwandlung des Sandsteins, und kommt man näher, so sieht man dicht neben dem Basalte die 4 bis 5 FUSS mächtige, aus Horizontalprismen bestehende, verschlackte Sandsteinmasse. Ich sollte meinen, dass diese Erscheinungen
wohl deutlich genug zeigen, dass der Basalt einst als ein glühheisser Schmelz durch den Sandstein in die Höhe quoll.

(Quelle: SENFT, Das nordwestliche Ende des Thüringer Waldes. Geognostisch beschrieben. Zeitschr. der Deutschen geologischen Gesellschaft, 1858)

Grüße
Jens

Offline Bernd G.

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Re: Mineralien in Thüringen
« Antwort #41 am: Juli 04, 2008, 16:06:25 Nachmittag »
super , danke. gruß bernd  :super:

Labrador

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Re: Mineralien in Thüringen
« Antwort #42 am: Juli 08, 2008, 20:23:08 Nachmittag »
Hallo,

@Jens: ja, ineterssantes Teil das. Schon möglich, dass er aus der Altenburger Ecke kommt. Ist aus der Frost-Sammlung. Dürfte dir als Thüringer ja was sagen...

Gruß
Labrador

Jens ohne z

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Re: Mineralien in Thüringen
« Antwort #43 am: Juli 08, 2008, 21:59:32 Nachmittag »
Hallo Labrador,

Zitat
Ist aus der Frost-Sammlung. Dürfte dir als Thüringer ja was sagen...
Väterchen Frost ?  :wow:
 :gruebel: nee, nicht wirklich. Das sag mir so jetzt nichts. Oder hat die Sammlung etwas mit der Schiller-Uni zu tun?
gib mir doch bitte mal mal einen Tipp

Grüße
Jens

Labrador

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Re: Mineralien in Thüringen
« Antwort #44 am: Juli 09, 2008, 18:01:53 Nachmittag »
Hallo,

Ronneburger Bergmann, wenn mich nicht irrt. H. Frost. Die Wavellite und Variscite (Bilder) im Vollstädt sind aus der Sammlung.

Gruß
Labrador

 

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