Autor Thema: 17 kg Canyon Diablo  (Gelesen 4123 mal)

Ha-We

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17 kg Canyon Diablo
« am: August 13, 2006, 13:06:46 Nachmittag »
Guten Tag zusammen,

ich habe hier noch einen 17 kg schweren Eisenmeteoriten Canyon Diablo liegen, den ich vielleicht mal verkaufen möchte.
Kann mir jemand sagen, wie derzeit etwa die Preise sind und/oder was ich möglicherweise bei eBay dafür erwarten könnte?

Vielen Dank.
Hans-Werner

Offline JaH073

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Re: 17 kg Canyon Diablo
« Antwort #1 am: August 13, 2006, 14:10:24 Nachmittag »
Hallo Ha-We,

na mit 17 kilo da ist es doch schon eine richtige Handvoll Material.
Grundsätzlich wüde ich persönlich das gute Stück nicht verkaufen, da man diese Größe nicht allzuoft angeboten bekommt.
Bei kleinen CD-Stücken muß man im Einkauf so ca ab 0,30 $/gram rechnen.
Wie sich die Preise bei größeren Brocken entwickeln ist abhängig von der Ästhetik des Individuals und natürlich ob sich gerade jeman findet der daran Interesse hat. Zur Sicherheit würde ich bei Ebay einen Reservepreis reinmachen, sonst kann es sein, daß er unter Wert weggeht. Ich würde Ebay nicht unbedingt als Anhaltspunkt für nen realen Marktpreis nehmen. Es ist aber auch meistens so, daß ein größerer Brocken im Grammpreis niedriger liegt als ein kleines Stück.
Vorschlag:
Mach doch mal ein paar Fotos und schreib erst einige Meteoritensammler an und frag ob diese daran Interesse hätten.
Viele Grüße

JaH073
Je mehr Ecken und Kanten ein Diamant hat, umso mehr funkelt und strahlt der Stein.

Offline MetGold

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Re: 17 kg Canyon Diablo
« Antwort #2 am: August 13, 2006, 20:07:41 Nachmittag »
Hallo Ha-We,

ich denke, daß die Diablos zwischen 0,5 und 2 $/g z.Z. angeboten werden.

Bei Arizonaskiesmeteorites wird z.Z. ein schönes regmaglyptetes Individual von 5,7 kg für 5.995 $ angeboten:

http://www.arizonaskiesmeteorites.com/AZ_Skies_Links/Canyon_Diablos_For_Sale/5700gCanyon/index.html

und bei Labenne Meteorites ein 1,7 kg Individual für 1.275 $  - Ich persönlich finde dieses Stück nicht sehr attraktiv:

http://www.meteorites.tv/contents/en-us/d439.html

Das war's erstmal von meiner Seite.    :winke:  MetGold   :alter:
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Plagioklas

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Re: 17 kg Canyon Diablo
« Antwort #3 am: August 20, 2006, 21:19:45 Nachmittag »
Hallo,
Campos haben zur Zeit nen absoluten tiefpunkt in Preislicher Lage. Es ist vor nem Jahr  ein so hohes Angebot aufgekommen, wie nie zuvor. Es ist zur Zeit nur leicht rückläufig, da die Sammler ihre neu gekauften Stücke noch untereinander weiterverkaufen.

Das wird sich aber bald ändern, da mehr und mehr davon verschliffen werden oder den endgültigen Besitzer finden.

Wenn es nicht unbedingt nötig ist, ihn jetzt zu verkaufen, dann konservier ihn gut, und lager ihn noch n paar Jahre, mindestens so 4 jahre solltens sein dann kannst vielleicht das doppelte rausholen, da dann wieder knappheit besteht, und viele einen davon haben wollen.

Je länger du wartest, umso mehr verschwindet das angebot an Campos, und umso besser ist der Gewinn.

Wenn du nicht wartest, machst wohl nur ordentlich verlust..
Gruß
Plagioklas

Mettmann

  • Gast
Re: 17 kg Canyon Diablo
« Antwort #4 am: August 21, 2006, 02:54:11 Vormittag »
Servus Ha-We,

Canyon Diablo gab es mal eine ganze Weile recht wenig.
Seit ca. 3 Jahren jedoch gibt es wieder 2 Hauptlieferanten, die den Markt kräftig vollgepumpt haben, sodaß der Canyon-Preis im Vgl. zu den Vorjahren doch erheblich eingebrochen ist.
(Die Leute pflegen die Aufnahmefähigkeit der ebays immer schwer zu überschätzen...).
JaH073 stimme ich zu, daß 300$/kg und etwas darunter im Moment der Standardpreis für ganze Canyon Diablos sind.

Ebenso stimmt, daß Canyon Diablos dieser Größe nur recht selten angeboten werden. Der Krater ist im Privatbesitz und seit Jahrzehnten darf niemand mehr Material entnehmen, wird polizeilich verfolgt, sodaß die größeren Stücke schon vergeben sind.
Daher kann es auch gut sein, daß Dein Stück einen merklich höheren Kilopreis erzielen kann, wenn Du eben auf einen relativ jüngeren Sammler triffst, der ein entsprechendes Stück schon länger sucht, denn Canyon ist das amerikanische Klassikeisen schlechthin.
Ebay kann zu diesem Behufe der denkbar schlechteste, aber auch mit sehr viel Glück der denkbar beste Ort sein.

Das deutsche Ebay kannst für Dein Ansinnen schlichtweg vergessen. Es gibt nur eine sehr begrenzte Anzahl von Meteoritenbieter, Kenntnisse über Meteoritenpreise sind dort meistenteils nur rudimentär vorhanden, wenn überhaupt und die Budgets der Bieter sehr beschränkt.
Ich schätze, wenn niemand vom US-ebay rüberschaut, die Ffortgeschritteneren gerade in der Sommerfrische in der Woche, dann würden ohne Startpreis Deine 17kg sogar für unter 1000Euro eingehen wie eine Rabatte Primeln.

Im US-ebay ists zweischneidig.
Du mußt wissen, daß es weltweit nur eine sehr begrenzte Anzahl von Sammler gibt, die meisten freilich in USA, doch deren finanzielle Möglichkeiten sind keineswegs unbegrenzt.
Für den durchschnittlichen Sammler ist Dein Stück zu groß. Bei den wohlhabenderen oder bei denjenigen fortgeschrittenen, die bereit sind mehr für ihre Sammlung zu investieren, hast das Problem, daß die fortgeschrittenen eben längst schon ihren entsprechenden Canyon in der Sammlung haben, etliche Fexxe sind, die vom Preisniveau beim Kauf immer die unterste Grenze anvisieren und letztlich kommt es darauf an, ob es dem jeweiligen Kandidaten zeitlich zupaß kommt (und natürlich, ob in der Woche die richtigen Leute zur richtigen Zeit vor der Kiste sitzen).

Ich wage eine Prognose. Wenn es müde läuft im US-ebay, dann wird das Stück zwar nicht so zerbröseln wie im dt.ebay, da auf ein solches Kaliber sicherlich auch Händler mitbieten werden,
also wenns schlecht läuft, dann wird es bei knapp über 2000$ enden. Finden sich aber just die Richtigen ein, was man aber nicht im voraus kalkulieren kann, kann es irgendwo zwischen 4000 und 7000$ enden (natürlich wenn es die entspechende Qualität hat).

Ein Wort zum "Meteoritenmarkt" noch. Die weltweite spezialisierte Sammlergemeinde ist sehr klein, ich würde sie auf höchstens 1000 Sammler schätzen,
sie ist gar so winzig, daß oft ein einziger Anbieter einer bestimmten Lokalität oder eines raren Typs, mit seinem Preis oder ein paar wenigen unüberlegten Angeboten im ebay, den Preis für den betreffenden Meteoriten auf Jahre hinaus in den Keller treiben kann.
Dadurch kann es sehr starke und relativ kurzfristige Schwankungen bei den Preisen geben. Der Preis eines Meteoriten kann sich binnen eines Jahres verdoppeln, er kann aber auch unter Umständen binnen weniger Monate auf einen Bruchteil des ehemaligen Wertes fallen. Längerfristig normalisieren sich die meisten Ausrutscher allerdings wieder.
Liegt an der Rarheit des Angebots bzw. der Meteorite überhaupt, liegt an der Vernachlässigbarkeit der Nachfrage.
Im Grunde gibt es überhaupt keinen "Markt" für Meteorite.
Ist für mich immer ganz lustig festzustellen, wenn Leute ihre Sammlung auflösen (und dabei nicht draufzahlen) wollen. Die stellen sichs so vor, man müßt die Steine einfach nur anbieten, sodann würdense schon gekauft und nach zwei, drei Wochen wär der Käse gegessen. Dasse in Wahrheit, wennse angemesse Preise erzielen wollen mit zwei bis drei Jahren rechnen müssen, bei kleineren und mittleren Sammlungen, det wissense nich. Meteoritenverkloppe ist ein sehr hartes Brot.
Nuja, daß es Null Nachfrage und praktisch auch keine Sammler gibt, hat ja auch sein Gutes. Wär die Meteoriterei so populär wie Kunst-, Briefmarkensammeln oder die Numismatik,
dann könnt der Ha-We aufs Preisschild seines Canyons nicht 5000$, sondern getrost ne halbe Million pinseln.
Zum vorletzten Mal: Das Gesamtgewicht aller registrierten Meteorite liegt nämlich immer noch unter dem aller jemals geförderten Diamanten, die für einen Brilliantschliff geeignet sind.
Das ist die Statistik,
aber mir glaubt ja eh keiner.
Beweis: Die Gibeons, die ich heute verschleudern wollt - hat sich allen Ernstes bislang noch keiner gemeldet   :lacher:

Skollerchen.
Mettmann

PS: Ha-We, im Verkaufsfalle wär es wohl erfolgversprechender, den Canyon einem erfahrenen Meteoritenhändler mit entsprechendem Stamm zu geben, der die richtigen Pappenheimer, die ein solches Stück brauchen können, bereits im Hinterkopf hat.
Dabei müßtest Du aber verwinden können, daß die Branchenübliche Provision, je nach Aufwand 25-30% beträgt.
 

Ha-We

  • Gast
Re: 17 kg Canyon Diablo
« Antwort #5 am: August 27, 2006, 13:18:42 Nachmittag »
vielen Dank für die Hinweise...
Gruß, Ha-We

 

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