Hallo Marie,
Bei der Glasherstellung war es eine Zeitlang üblich dem Rohstoff und dem Feuerungsmaterial hinterherzuziehen. Die kleinen Glasmacher suchten Orte an denen relativ reine Quarzgesteine und genügend Wald (Holz, Holzkohle, Pottasche) vorhanden war. Oft waren dies Regionen in denen Buntsandstein (manchmal sehr reines Quarzgestein) die Unterlage bildet. Diese Böden sind nicht sehr fruchtbar, deshalb war nur Waldwirtschaft sinnvoll.
In diesen Landschaften findet man oft im Wald, nahe eines Baches, Reste dieser Glasproduktion. Oft nur ein paar Glaswannensteine. Im einfachsten Fall waren dies auch Sandsteine, die im Kontakt zur Glasschmelze oft angeschmolzen wurden. Manchmal sind noch beträchtliche Mengen an Glasabfall in der Nähe zu finden.
Deinen Fund halte ich für solch einen Glaswannenstein. Die Seite zur Glasschmelze ist aufgeschmolzen und/oder haftet Glas an. Der Bruch zeigt blasige bis schäumige Struktur. Auf der Aussenseite ist noch der ürsprüngliche Sandstein zu erkennen.
Solche Funde kenne ich aus dem Schwarzwald. Bei einem Besuch bei Freunden im Welzheimer Wald haben wir bei einem Spaziergang mehrere solche Relikte entdeckt.
Zum bestimmen von Funden ist es immer sehr Hilfreich, wenn Angaben zum Fundort und den Fundumständen gemacht werden. Manchmal scheue ich mich meinen Senf dazuzugeben, da die Möglichkeit total daneben zu liegen wenn nur ein Bild vorliegt, recht hoch ist. Es spielt schon eine Rolle ob der Fund in Griechenland, auf einer Schlackenhalde oder in der Schnäppchenkiste auf einer Mineralienbörse gemacht wurde.
Güsse Willi