Hallo Stefan,
seit dem La Mancha Fall, wo ich erstmals einen Eukrit-Fall und deren Feuermeteor untersuchen konnte, gehe ich davon aus, das Deine Beobachtung und Vermutungen mit Millbillillie durchaus korrekt und richtig sein können.

Die Tagesfeuerkugel in Spanien im Mai 2007 ging bis etwa 10km Endhöhe, wobei die entstehende Meteorwolke aber bis 5km hinabreichte. Ein von mir interviewter Zeuge konnte sogar eine orange Wolke beobachten, die noch tiefer zu sehen war und rasch zu Boden fiel. Ich glaube, er konnte aus 8km Entfernung schon die vielen noch glühenden Fragmente sehen, welche dieser Meteoroide erzeugt hatte. Und das war am Tage! Doch er sah sie nur kurz und indirekt, weil er erst durch den gewaltigen und schlagartige einsetzenden Donner in den Himmel blickte, und zwar dort hin, wo das Geräusch her kam und das war nicht von dieser orangen Wolke. Letztlich gehe ich davon aus, daß viele dieser Meteorite noch in 2km Höhe über den Erdboden leicht geglüht hatten. Bis diese sehr kleinen Stücke, wir reden ja von max.5g Meteorite, auch wirklich auf den Erdboden auf schlugen, waren sie alle so erkaltet, daß beim Aufschlag die Kruste fest war, denn irgendwelche Abdrücke, die durch den Aufschlag entstanden waren, konnte ich keine beobachten. Anfassen hätte man diese Stücke aber lange noch nicht gekonnt. Möglicherweise war die Kruste gar noch so heiß, daß der sehr feine Staub daran kleben blieben mußte. Warum? Ich weiß zur Zeit nicht genau warum, da er möglicherweise angeschmolzen ist oder mit der Kruste eine chem. Verbindung eingegangen ist, was weiß ich ...

Puerto Lápice und Millbillillie zeigen den gleichen Effekt, der Sand bleibt dran ... bei dem Spanier nur nicht so ausgeprägt ...
Letztlich habe ich schon immer gesagt, je kleiner der entstehende Meteorite ist, um so mehr Macht hat die dünne Kruste, die ja extrem heiß wird, den Meteoriten selbst, der eher mit unter 0°C daher kommt, im Nachhinein bzw. im Dunkelflug zu erwärmen. Große Meteorite haben ein viel zu gewaltiges Volumen im Gegensatz zur immer sehr dünnen Schmelzkruste. Die Kruste ist nur ein Oberflächenphänomen. Mal angenommen, der Met wäre eine Kugel, dann geht der Durchmesser in jene Formel kubisch ein aber in die Formel seiner Oberfläche nur quadratisch. 1³=1² (gleichgroße) aber 2³>2² (halbe Gewichtung) oder gar 10³>10² (1/10 Gewichtung für die Kruste) usw. ...
Natürlich kommt es auch immer darauf an, in welcher Höhe Meteoriten entstehen und vom Eindringling "abgeworfen" werden, denn die Atmosphäre ist schon in 5km Höhe eiskalt. Und je länger der entstandene Met durch eisige Luft hindurchfallen muß, um so mehr wird er ja wieder abgekühlt. Eukridische Meteoroide scheinen da eher sehr tief in die Erdatmosphäre einzudringen, denn die Messungen der Radionuklide hat gezeigt, sehr groß war der Meteoroide von Puerto Lápice nicht. Trotzdem ist er sehr tief eingedrungen, ohne dabei zu vergehen ...

Beste Grüße aus Bernau
Thomas