Guten Abend!
Ich denke auch, dass es wesentlich komplizierter ist Mikromets zu gewinnen, als man so den Eindruck hat. Grundlegend muss mann hierbei eben möglichst alles terrestrische ausschließen und dat ist eben nicht einfach bzw. simpel gemacht.
Aber kommen wir doch eben noch mal auf das Thema zurück...
weil die Erde zunächst glutflüssig war. Dabei haben sich die Elemente nach ihrem Gewicht geordnet, also die schweren wie z.B. Eisen im Kern und die leichten an der Oberfläche. Danach ist die Kruste erstarrt und diese Kruste enthält fast kein Eisen mehr. Daher ist die Zusammensetzung der Gesteine an der Erdoberfläche auch ganz anders als die von Chondriten, die nie eine Differenzierung durch Verflüssigung erfahren haben.
Genau hier liegt doch der Hund begraben: Wenn sich durch Differnziatiosprozesse ALLE schweren Elemente (also auch Eisen und Gold) +/- im Erdkern gesammelt haben, dann ist doch eigentlich davon auszugehen, dass sich beinahe jede, auf diesem Planeten, vorkommende Lagerstätte von Eisen, Nickel, Kupfer, Gold, Silber, Platin etc. auf extraterrestrische Lieferanten zurückführen lassen müßte oder nicht? Habt ihre euch mal überlegt wieviel Eisen (bzw. Stahl) jedes Jahr produziert werden. Ich kann mir schwer vorstellen, dass all das Fe in den letzen 4,5 Mrd. Jahren rein mit Meteoriten, kosmischen Staub und von mir aus auch noch mit Kometen eingetragen werden konnte. Meiner persönlichen Meinung nach reicht die Zeit für den Eintrag und die Bildung der heutigen Lagerstätten allein nicht aus. Ich denke da spielen sicher noch eine ganze Reihe von Prozessen eine Rolle, die Material aus dem unteren Mantel (oder Mantel/Kern-Bereich) an die Oberfläche bringen. Man darf nicht vergessen, dass Mutter Natur nie 100%ig rein arbeitet (also auch nicht bei den Prozessen der Differenziation).
Grundsätzlich wird sicher kosmuischer Material im Bereich mehrerer Tonnen pro Jahr/Tag (was auch immer) eingetragen, und darunter auch Eisen, Nickel und
GOLD, aber ich möchte mich massiv gegen die Vorstellung wehren, dass man die Lagerstätten auf der Erde alles durch meteoritischen Eintrag erklärt.
Fakt ist doch nun mal, dass primäre Goldvorkommen (nicht die sedimentärer Art) an besondere Gesteine (meist sehr alte Kristalline) geknüpft sind. Da wir doch gelernt haben, dass es einem Meteoriten, einem Staubpartikel aus dem All oder einem Kometen (wenn man es glauben möchte) völlig egal ist, wo er auf der Erde einschlägt, dann sollte man doch überall auf gleich altem irdischen Boden auch so +/- die gleichen Au- bzw. Fe-Konzentrationen messen; vollig egal, ob der Berg nun aus Kalk, aus Granit, aus Serpentinit, Marmor oder sonst was besteht... Das ist aber anscheinend nicht der Fall. So ist dieses doch ein hartes Indiez gegen eine solche Theorie!
Ich denke mir gerade so im Kopf, dass man mal berücksichtigen sollte, dass Meteorite und Impakte im Moment sehr "en vogue" sind uns sich für entsprechende (Forschungs-)Projekte viel Knete einwerben läßt. Man betrachte mal die ganze Chiemgau-Geschichte....
War eben nur so ein Gedanke, den Rest überlasse ich euren pfiffigen Köpfen......
Tirilö!
Ingo