Autor Thema: Konservierung Camel Donga?  (Gelesen 9108 mal)

Thin Section

  • Gast
Re: Konservierung Camel Donga?
« Antwort #15 am: Juli 08, 2009, 19:56:00 Nachmittag »
Hier der Dünnschliff im planpolarisierten Durchlicht mit dem korrodierten Halo - im obigen Bild meines Endcuts der Bereich ganz rechts aussen:

Thin Section

  • Gast
Re: Konservierung Camel Donga?
« Antwort #16 am: Juli 08, 2009, 20:02:22 Nachmittag »
... und hier schließlich die NWA 4019 Vollscheibe von Stefan + Martin mit dem großen Aggregat:

Thin Section

  • Gast
Re: Konservierung Camel Donga?
« Antwort #17 am: Juli 08, 2009, 20:53:17 Nachmittag »
Habe den NWA 4019 eben noch mal neu abgelichtet - das Bild ist etwas kontrastreicher und mit dem Lineal sind die Größenverhältnisse wohl besser nachvollziehbar.

Herzliche Grüße,

Bernd :winke:

Offline Mettmann

  • Foren-Gott
  • ******
  • Beiträge: 5090
Re: Konservierung Camel Donga?
« Antwort #18 am: Juli 08, 2009, 21:18:39 Nachmittag »
Ehm, Mark, der war wohl nicht vom Fach.

Ich meine Du machst Dir doch auch keine Sorgen um Deine L oder H-Chondrite, daß die auseinanderfielen oder tätest sie gar mit Lack versauen
und wieviel % freies Eisen haben die im Vgl zu nem Camel Donga.

Überhaupt, wie kann man jemanden raten, einen Steinmeteoriten zu lackieren, ja spinnt denn der total?
Dann kannst ihn nämlich gleich wegschmeißen.

Leute gibts  :gruebel:
"If any of you cry at my funeral,
I'll never speak to you again."
(S.Laurel 1890-1965)

Thin Section

  • Gast
Re: Konservierung Camel Donga?
« Antwort #19 am: Juli 08, 2009, 21:42:33 Nachmittag »
Ehm, Mark, der war wohl nicht vom Fach.

Ehm, Einspruch, Euer Ehren! Ich kann mich noch an die Zeiten erinnern, wo mancher (auch Leute vom Fach) Steinmeteorite lackierte, z.B. auch aus optischen Gründen. So besitze ich von einem US-Händler eine Ghubara-Scheibe aus dem Jahr 2000, die auf einer Seite lackiert ist. Nicht unbedingt mein Geschmack aber einem "geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul".  :smile:

Ciao,

Bernd

Offline gsac

  • Foren-Legende
  • ******
  • Beiträge: 6314
Re: Konservierung Camel Donga?
« Antwort #20 am: Juli 08, 2009, 22:21:15 Nachmittag »
Überhaupt, wie kann man jemanden raten, einen Steinmeteoriten zu lackieren, ja spinnt
denn der total? Dann kannst ihn nämlich gleich wegschmeißen.

Aber, der Herr Neffe, da muß man freilich auch einwerfen, daß das einen historischen
Hintergrund hat! Und man froh sein kann, daß so Leute wie Du und Dein Kompanjong
natürlich längst hinzugelernt haben in der Präparation der Scheiben, die es zu vertreiben
gilt und das umsetzen. Ich habe, was die Scheibenlackiererei angeht, zum Glück nicht
allzu schlimme "derlei Ergebnisse" in meiner Sammlung, aber damals war man halt noch
nicht auf dem Standard von heute! Ich müßte mal meine ganz alten Stücke angucken,
wie es denen inzwischen geht in einem meiner Vitrinentische, ich weiß zum Beispiel von
mindestens zweien, bei denen von einem durchaus veritablen Händler [Blaine Reed, wer
würde dessen Reputation auch nur im Ansatz versuchen anzuzweifeln??] damals noch
kleine Label direkt auf das Exemplar druffgeklebt wurden, sehr, wie würde man heute
sagen, "wenig artgerecht" oder auf jeden Fall völlig verfehlt. So etwas macht heutzutage
kein Händler und hoffentlich auch Blaine Reed nicht mehr...

Alex

Offline MarkV

  • Generaldirektor
  • *
  • Beiträge: 1387
Re: Konservierung Camel Donga?
« Antwort #21 am: Juli 08, 2009, 22:42:57 Nachmittag »
Ich meine Du machst Dir doch auch keine Sorgen um Deine L oder H-Chondrite, daß die auseinanderfielen oder tätest sie gar mit Lack versauen
und wieviel % freies Eisen haben die im Vgl zu nem Camel Donga.

Ja, der Thread ist auch schon fast ein Jahr alt und inzwischen bin ich in Sachen Rost etwas entspannter. Bei mir sind fast alle Meteorite offen im Display und bisher sind die Steine noch nicht weggerostet. Selbst wenn aus einem W0/1 irgenwann mal ein W1 werden sollte, dann ist es halt so. Mir ist eine uneingeschränkte Sicht auf den Stein lieber als Tonnen von Plastikdosen im Display. Bei Eisen und Steineisen sammel ich quasi nur noch Individuals. Insofern hab ich derzeit keine Rostprobleme.

Grüsse,
Mark

Offline Mettmann

  • Foren-Gott
  • ******
  • Beiträge: 5090
Re: Konservierung Camel Donga?
« Antwort #22 am: Juli 09, 2009, 00:02:28 Vormittag »
Was heißt da damals?
Schon im alten Bühler selig steht drin, daß der, wer Lack an einen Stein hinbringt, des Todes sei.

Klar, wenn man einen Ivuna durch den Pattex zieht und den Orgueil mit Uhu tränkt,
dann bröselt nix mehr ab und riecht sogar besser...


"If any of you cry at my funeral,
I'll never speak to you again."
(S.Laurel 1890-1965)

Offline gsac

  • Foren-Legende
  • ******
  • Beiträge: 6314
Re: Konservierung Camel Donga?
« Antwort #23 am: Juli 09, 2009, 20:03:34 Nachmittag »
Was heißt da damals?
Schon im alten Bühler selig steht drin, daß der, wer Lack an einen Stein hinbringt, des Todes sei.
Klar, wenn man einen Ivuna durch den Pattex zieht und den Orgueil mit Uhu tränkt,
dann bröselt nix mehr ab und riecht sogar besser...

Ja, scho recht, lieber Neffe, aber man hat das noch nicht gar so eng gesehen damals, Bühler
hin, Bühler her - der hat zwar ein sehr schönes Buch gemacht, aber war dann wohl letztlich
kein ganz ausgeprägter Präparationspapst, bzw. eher auf der Höhe seiner Zeit und trotzdem ein
großer Mahner in dieser Hinsicht, das mag sehr wohl sein. Immerhin habe ich von ihm niemals solche
schlimmen Stücke gesehen oder in Erinnerung, mein Ensisheim-Scheibchen jedenfalls war und ist
immer noch "astrein" nach all den Jahren, natürlich unlackiert! Vielleicht können die anderen
"Oldtimer" hier noch was dazu beitragen...

Schaut man sich mal so manches "historisches" Stück an: da wurden doch noch gnadenlos
Vermerke druff gemacht, egal ob mit Lack oder anderem Pinselstrich - ich glaub, auf Peter
Marmets Historienseite kann man das bei einigen Stücken gut sehen, wenn ich mich recht
entsinne. Neben ein paar wenigen ganzlackierten Scheiben aus frühen Zeiten hab ich auch
mindestens zwei Objekte in meiner Sammlung, die insofern "auffällig" sind: (1.) ein ansonsten
prächtiges Canyon Diablo Individual mit der uffjepinselten Monnignummer "M13.53" und einer
mächtigen Lackierung über dem Anschnitt bei diesem Individual, zum anderen (2.) ein frisches
Pultusk-Individual aus einer ganz frühen Pflückung mit Ward-Label und dem Wort "Pultusk"
auf dem kleenen Schwarzkruster. Heutzutage würde man sowas gewiß nicht mehr machen...

Lack ist out, keine Frage, sondern ein Ausrufungszeichen!
Alex

ironmet

  • Gast
Re: Konservierung Camel Donga?
« Antwort #24 am: Juli 09, 2009, 20:15:01 Nachmittag »


Lack ist out, keine Frage, sondern ein Ausrufungszeichen!
Alex

 :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus:


Mirko :hut:

Offline gsac

  • Foren-Legende
  • ******
  • Beiträge: 6314
Re: Konservierung Camel Donga?
« Antwort #25 am: Juli 09, 2009, 20:27:29 Nachmittag »
Lack ist out, keine Frage, sondern ein Ausrufungszeichen!

...jedenfalls bei STEINMETEORITEN!! Bei Eisen bin ich mir da weniger sicher, aber damit kenne
ich mich auch überhaupt nicht gut aus...

Will praktisch nur sagen: mein Uruacu-Scheibchen, welches ich einseitig nach Erhalt mit Sprühlack
bearbeitet hatte, zeigt trotzdem deutliche Rostspuren. Da hat all der Lack "nie niemals nix jenutzt"!
Auch wenn es am Anfang, direkt nach dem Erwerb des Scheibchens, noch ganz nett "glitzerte" :einaugeblinzel:

Alex

PS: ...einer der Gründe, weshalb ich bei Eisen für meine Sammlung immer eher zurückhaltend bin beim
Erwerb, was aber absolut nicht gegen die Eisen spricht, sondern möglicherweise eher gegen mein
Unvermögen, die entsprechend zu würdigen oder weniger "rein persönlich mißtrauisch" zu betrachten...  :einaugeblinzel:


ironmet

  • Gast
Re: Konservierung Camel Donga?
« Antwort #26 am: Juli 09, 2009, 20:33:50 Nachmittag »
Hallo Alex,

na ja,ich schätze schon,das Dein Uruacu Scheibchen heute noch besser aussehen würde,wäre kein Lack drauf.
Kommst Du denn morgen zum Stammtisch?
Falls ja,bring doch Dein Uruacu Scheibchen mal mit,dann schauen wir mal,ob wir es wieder zum glitzern bekommen.
...habe eh noch was zum übergeben an Dich!


Viele Grüße Mirko

Offline gsac

  • Foren-Legende
  • ******
  • Beiträge: 6314
Re: Konservierung Camel Donga?
« Antwort #27 am: Juli 09, 2009, 20:46:41 Nachmittag »
Hallo Mirko, nein, ich fürchte ich muß da einen Korb geben - klappt nicht...

Alex

PS: ...was "zum übergeben" für mich? Huch, hoffentlich nix Schlimmes! Erzähl mal...


Hallo Alex,

na ja,ich schätze schon,das Dein Uruacu Scheibchen heute noch besser aussehen würde,wäre kein Lack drauf.
Kommst Du denn morgen zum Stammtisch?
Falls ja,bring doch Dein Uruacu Scheibchen mal mit,dann schauen wir mal,ob wir es wieder zum glitzern bekommen.
...habe eh noch was zum übergeben an Dich!


Viele Grüße Mirko

Offline gsac

  • Foren-Legende
  • ******
  • Beiträge: 6314
Re: Konservierung Camel Donga?
« Antwort #28 am: Juli 09, 2009, 21:18:57 Nachmittag »
na ja,ich schätze schon,das Dein Uruacu Scheibchen heute noch besser aussehen
würde,wäre kein Lack drauf.

Den Lack habe einseitig erst ich selbst drauf gebracht, nach Erwerb, und auch mit
größter Sorgfalt bei diesem Prozeß. Es hat aber nix genutzt, und hat auch nix mit
dem Lack zu tun, weil auch die unlackierte Seite deutlich angegriffen ist. Das war in
diesem Fall dann wohl wieder mal eher eine Frage der Aufbewahrung, bei der ich
ein offenes Display auf einem Plastiktripod einer abgekapselten Kästchenlösung mit
Silicagel im Kästchen vorgezogen habe, wobei ich natürlich auch nicht weiß, wie es
sich darin entwickelt hätte. Uruacu scheint aber irgendwie schon "böse" zu sein... :gruebel:

Bei so einem Stück, was von vornherein erst einmal sehr hübsch daher kommt, ist es halt
immer auch eine Frage des persönlichen Geschmacks: will man so etwas strikt verdosen,
oder will man es (...und sei es auch nur persönlich, ich hab ja kaum Gäste hier in meiner
"Dienstwohnung"...) für sich doch offen im Display zur rein persönlichen Erbauung darstellen,
auch mit der Gefahr, daß es rostet..? Bei diesen "Grundfragen" sind Eisen immer gefährlich!  :einaugeblinzel:

Tja...
Alex

 

   Impressum --- Datenschutzerklärung