Autor Thema: Radioaktivität im Mineralreich u. Aufbewahrung  (Gelesen 14183 mal)

Plagioklas

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Re: Radioaktivität im Mineralreich u. Aufbewahrung
« Antwort #15 am: Juli 07, 2009, 15:03:46 Nachmittag »
@Stollentroll

Zitat
Die Diskussion ist ja hier ganz schön entglitten ......

Nach der Reaktion von Klopfer kann man nix andres erwarten. Typisches Atlas-Verhalten. Selbst nix und GARNIX zustande bringen bzw. beitragen aber bie den fleißigen den großen Lehrmeister machen. Soll er doch weiter am Grab des Atlas schaufeln aber nicht noch unser Forum zu grabe tragen.

Das selbe gilt auch für dich:

Zitat
Die anderen Lagerstättentypen sind keineswegs selten und auch nicht unbedeutend. Ronneburg alleine hat z.B. jahrzehntelang 7 % der Weltproduktion an Uran geliefert.

....

Schade, dass in der Aufzählung sämtliche größten Uraninit-Vorkommen Deutschlands fehlen.

Fehlt nach wie vor.

Und für dich Klopfer:
Zitat
Aber bitte, wo sind Fehler oder Ungenauikeiten in meinen Kritikpunkten?

Hab ich doch geschrieben.

Zitat
"Das eine ist die Idealformel, die kaum mal erreicht wird"

Ich kann hunderte Minerlaien nennen die aufgrund von Beimischungen nie an eine Idealformel kommen, aber nur wenige die auch mal ab und an im perfekten Zustand vorkommen. Wenn schon pedantisch dann richtig!

Offline ben.g

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Re: Radioaktivität im Mineralreich u. Aufbewahrung
« Antwort #16 am: Juli 07, 2009, 16:12:06 Nachmittag »
"Das eine ist die Idealformel, die kaum mal erreicht wird"

Naja. Das kann man ohne weitere Angabe, was man damit nun meint, eben nicht so sagen.
Man muss zwischen den Angaben für Kristallgitter, Molekülstruktur und Elementverhältnis unterscheiden:

So wie ich das verstanden habe:

Kristallgitter: UO2 (immer!)
Moleküle darin: UO2 und UO3
Elementverhältnis dadurch: UO2 (selten!) bis UO2,irgenwas

Die Angabe UO2 (die ja nicht umsonst nahezu überall zu finden ist) ist eben keine Idealformel der chemischen Zusammensetzung, die "kaum mal erreicht wird". Es ist eine Angabe über die Kristallstruktur. Und die trifft immer zu und nicht nur näherungsweise. Uranitit bildet ein kubisches Kristallgitter (Fluorit-Struktur)

In diesem kubischen UO2-Gitter sitzen dann zunächst mal von Haus aus UO2 Moleküle.
Ein Teil davon kann aber zu UO3 oxidiert sein. Das weitere O ändert nichts an der UO2 Gitterstruktur. Es sitzt in Zwischengitterplätzen

Dadurch ergibt sich ein Verhältnis der Elemente von UO2+x (x je nach UO3 Anteil)
Bei ganzzahligen Verhältnissen 1:2 bzw. 2:1 von UO2 zu UO3 ergeben sich die erwähnten Angaben U3O8 bzw. U3O7

Gruß
Ben

klopfer

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Re: Radioaktivität im Mineralreich u. Aufbewahrung
« Antwort #17 am: Juli 07, 2009, 17:01:18 Nachmittag »
Hi,

Triuranoctoxid (U3O8) ist der Hauptbenstandteil von Pechblende und die stabilste Form - kristallisiert nicht kubisch.
Das Kristallgitter von UO2 ist ein Ionengitter - da ist nichts mit Molekülen.

... aber eigentlich wollte ich ja nichts mehr schreiben.

klopf, klopf Grüße von Klopfer

Offline stollentroll

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Re: Radioaktivität im Mineralreich u. Aufbewahrung
« Antwort #18 am: Juli 07, 2009, 17:45:59 Nachmittag »
@ben.g
Das ist so nicht ganz richtig. Für Minerale werden im allgemeinen Idealformeln angegeben. Die tatsächliche Zusammensetzung kann der Idealformel praktisch entsprechen oder nur minimal abweichen, oder reale Zusammensetzungen können von der Idealformel stark abweichen oder einen weiten Bereich (Mischkristalle, Diadochie) überdecken.
Ein Beispiel:
Die Idealformel für das Mineral Gold (es geht jetzt um das Mineral, nicht um das chemische Element) ist Au. Berggold enthält meist um oder bis weit über 10 % Silber. Die reale Zusammensetzung wäre dann (Au,Ag). Seifengold ist üblicherweise reiner, aber auch kein reines Au. Mit Silber gibt es eine lückenlose Mischkristallreihe, und als das Mineral Gold wird alles in dem Bereich zwischen 100 Atom-% bis > 50 Atom-% Au bezeichnet.
Als ideale Formel für das Mineral wird trotzdem Au angegeben, auch wenn die in der Natur nicht realisiert wird.
Bei der Pechblende / Uraninit liegt zwar ein ganz anderer Mechanismus vor, aber auch hier wird eben eine Idealformel angegeben, die praktisch kaum erreicht wird.

Es gibt in der Struktur keine UO2- oder UO3-Moleküle, da es sich um ein Ionengitter handelt.
Zusätzlicher Sauerstoff besetzt bei Oxidation Zwischengitterplätze. Das ist rein statistisch und hat nichts mit Molekülen zu tun. Mit fortschreitendem Einbau wird die Struktur immer weiter verzerrt. Bei U3O7 ist sie schon nicht mehr kubisch, sondern tetragonal (wobei es da auch noch verschiedene Polytypen gibt). Würde man U3O7 als kristalline Phase in der Natur finden, wäre dies ein neues Mineral (man hat es eventuell gefunden, aber ein eindeutiger Nachweis fehlt). Ebenso fehlt bisher ein Nachweis für kristallines U3O8 in der Natur.
Beim Uraninit kommt nun aber noch das Problem dazu, dass die Struktur durch die radioaktive Strahlung zerstört wird (metamikt). Man hat dann bestenfalls noch eine Nahordnung, aber kein richtiges Kristallgitter mehr. Und in den meisten Fällen ist die Kristallstruktur zerstört und es liegt kein Fluorit-Gitter mehr vor. Man ist aber überein gekommen, auch die metamikten, oxidierten Varianten als Uraninit zu bezeichnen, da es hier eine lückenlose Reihe in der Zusammensetzung gibt und eindeutige Nachweise für oxidierte, kristalline, nicht-kubische Phasen in der Natur fehlen.
UO2 ist deshalb eine Idealformel für Uraninit.

@plagioklas
Zitat
@Stollentroll
Zitat
Die Diskussion ist ja hier ganz schön entglitten ......

Nach der Reaktion von Klopfer kann man nix andres erwarten. Typisches Atlas-Verhalten. Selbst nix und GARNIX zustande bringen bzw. beitragen aber bie den fleißigen den großen Lehrmeister machen. Soll er doch weiter am Grab des Atlas schaufeln aber nicht noch unser Forum zu grabe tragen.
Das selbe gilt auch für dich:
Was soll das ? Derartige Bemerkungen kannst du dir echt sparen, und ich finde sie auch voll daneben.
Ich habe hier nicht den großen Lehrmeister gespielt, sondern eine rein sachliche Kritik bzw. Korrektur vorgetragen. Das muss doch wohl erlaubt sein. Und ich werde das auch in Zukunft tun. Und ich wüsste auch nicht, wieso Kritik an falschen Angaben dazu führen soll, dass das Forum zu Grabe getragen wird. Ich würde eher das unkommentierte stehen lassen von falschen oder ungenauen Angaben als Mangel empfinden.

Ich trage hier zu dem Forum bei, soweit ich eben Zeit habe. Ich habe einen Beruf, der viel Zeit in Anspruch nimmt, und ich habe eine sehr umfangreiche eigene Homepage.
Und auf dieser Homepage gibt es sehr viel zu Pechblende:
http://tw.strahlen.org/typloc/uraninit.html
Ich habe eine Unmenge sehr alter Literatur dazu ausgegraben, was richtig viel Zeit gekostet hat. Und dabei hat sich auch gezeigt, dass einige weit verbreitete Angaben eben so nicht stimmen (z.B. dass Marie Curie eben nicht 1898 das Radium isoliert hat).
Mach das erstmal selber, dann kannst du mir was erzählen von „Selbst nix und GARNIX zustande bringen …“

Die wichtigsten deutschen Uraninit-Vorkommen lassen sich übrigens innerhalb weniger Sekunden herausfinden: Schneeberg, Schlema-Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Annaberg, Marienberg, Ronneburg, ….
Da steckt nun wirklich kein Recherche-Aufwand dahinter, deshalb fand ich es schade, dass sie nicht erwähnt wurden.

Glück Auf
Thomas

Offline gsac

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Re: Radioaktivität im Mineralreich u. Aufbewahrung
« Antwort #19 am: Juli 07, 2009, 18:01:37 Nachmittag »
@Peter5: Vielen Dank für Dein nettes PM - darf ich das hier reinstellen?

Nein, das darfst Du nicht! [Auch wenn ich nicht der Admin oder der Moderator bin..]
PS: siehe "gute Kinderstube" und Grunderziehungsregeln schon bei Kleinstkindern...  :einaugeblinzel:

@alle: um zu vermeiden dass ich aus diesem Forum geworfen werde versuche ich mich
in Zukunft mit fachlicher Kritik zurückzuhalten.

"@alle"? Huch, wirklich alle? Dann also auch an mich?? Na dann...

Du bist offenbar jemand, der viel von der Thematik versteht, aber Du "klopfst" hier
bisher auch reichlich provokant auf, statt Dich einer gewissen Grundetikette im
Netzumgang, vulgo "Netiquette", zu befleissigen. Klar wollen wir, d. h. wohl eher
die Mineralienfreunde (...denn ich bin hier ein Fachfremder), Deine fachliche Kritik
lesen, denn dazu (u. a.) ist doch das Forum da. Also ist keinerlei Zurückhaltung
in der Hinsicht vonnöten, nur wie fändest Du es denn, wenn Du diese Fachlichkeit
künftig mit ihrer nahen Verwandten, der Sachlichkeit, paarst, und die persönlichen
Vokabeln ganz aussen vor läßt, damit Dich nicht alle sofort als agent provocateur
identifizieren, oder siehst Du Dich etwa gern selbst so...?? Falls ja, mußt Du auch
ein "plonk" ertragen, falls nein aber - herzlich willkommen, und bleib dabei!

Meinmalnur,
:prostbier: Alex

Offline ben.g

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Re: Radioaktivität im Mineralreich u. Aufbewahrung
« Antwort #20 am: Juli 07, 2009, 18:05:18 Nachmittag »
Ah ja! Danke Thomas für die Richtigstellung.
Mit der Antwort (und in dieser Form :einaugeblinzel:) kann ich was anfangen!

Da habe ich das falsch interpretiert.

Das mit den "Molekülen" im Gitter war natürlich in der Tat äußerst unsauber formuliert von mir. Das ist wahr. Hätte mir nicht passieren dürfen. Ich wollte eigentlich nur sagen, dass bei der Oxidation von Urandioxid zu Urantrioxid die (UO2) Gitterstuktur im Wesentlichen erhalten bleibt (ist wohl doch nicht so), sich aber das Elementverhältnis ändert von UO2 zu UO2+x. Ich hatte das so aus der Textstelle von deiner Seite falsch interpretiert:

Uraninit kristallisiert im kubischen Kristallsystem, Raumgruppe Fm3m, a = 5.47 Å und weist Fluorit-Struktur auf. Durch Oxidation verringert sich die Größe der Elementarzelle bedingt durch Ersatz des U4+ durch das kleinere U6+, ... (FINCH & MURAKAMI, 1999). Der zusätzliche Sauerstoff nimmt wahrscheinlich Zwischengitterplätze ein.


Und U3O8 ist tatsächlich eine eigene Struktur. Interessant.
Hat U3O7 auch einen Namen? Unter Triuranheptoxid find ich nix...

Gruß
Ben

Peter5

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Re: Radioaktivität im Mineralreich u. Aufbewahrung
« Antwort #21 am: Juli 08, 2009, 07:49:33 Vormittag »
Hallo ..

Zitat
Nein, das darfst Du nicht! [Auch wenn ich nicht der Admin oder der Moderator bin..]
PS: siehe "gute Kinderstube" und Grunderziehungsregeln schon bei Kleinstkindern...  

Zitat von: klopfer am Gestern um 12:36:47
@alle: um zu vermeiden dass ich aus diesem Forum geworfen werde versuche ich mich
in Zukunft mit fachlicher Kritik zurückzuhalten.

"@alle"? Huch, wirklich alle? Dann also auch an mich?? Na dann...

Du bist offenbar jemand, der viel von der Thematik versteht, aber Du "klopfst" hier
bisher auch reichlich provokant auf, statt Dich einer gewissen Grundetikette im
Netzumgang, vulgo "Netiquette", zu befleissigen. Klar wollen wir, d. h. wohl eher
die Mineralienfreunde (...denn ich bin hier ein Fachfremder), Deine fachliche Kritik
lesen, denn dazu (u. a.) ist doch das Forum da. Also ist keinerlei Zurückhaltung
in der Hinsicht vonnöten, nur wie fändest Du es denn, wenn Du diese Fachlichkeit
künftig mit ihrer nahen Verwandten, der Sachlichkeit, paarst, und die persönlichen
Vokabeln ganz aussen vor läßt, damit Dich nicht alle sofort als agent provocateur
identifizieren, oder siehst Du Dich etwa gern selbst so...?? Falls ja, mußt Du auch
ein "plonk" ertragen, falls nein aber - herzlich willkommen, und bleib dabei!

Meinmalnur,
 Alex

@Alex u.a.
Genau das ist der Punkt. Man darf mich oder meine Beiträge oder auch andere Teilnehmer gerne kritisieren aber auf das WIE kommt es eben an. Und ich habe es eben schon immer gehasst, wenn man mir derart von "oben herab" kommt. Das ist auch mit einer der Hauptgründe, weshalb ich schließlich nach ca. 4 Jahren aus einem bestimmten anderen Forum - zugegeben dann "wutschnaubend" - aber bei weitem nicht nur deswegen - selbst ausgetreten bin. Dass ich auch lautstark reagieren kann, weiß inzwischen jeder aber das ist dann meine rein persönliche emotionale und auf eine 100% vererbte Temperamenteigenschaft zurückführende Verteidigungshaltung (d.h. meine Eltern sind noch um einiges mehr temperamentvoller.. :smile:)

@klopfer
Du würdest Dir mit der Bekanntgabe meiner PM an Dich nur selbst mit schaden. Nimm Dir lieber mal ein Beispiel an der sachlichen Form der Kritik von stollentroll; die akzeptiere ich ja auch - wie z.B. gerade jetzt - ohne mit den Zähnen zu knirschen und nimm Dir auch mal die vielen Ratschläge der anderen Teilnehmer hier zu Herzen.
Nochmals: Es geht nicht darum keine Kritik üben zu dürfen, denn dafür ist auch ein Forum da, sondern um das WIE der Kritik. Und es gibt ja eben doch noch Wissenschaftler wie z.B. stollentroll, die das Wort Höflichkeit und richtigen Stil nicht nur kennen, sondern auch angemessen anwenden(!); viele andere, insbesondere Akademiker, weniger auch gar keine Akademiker vergessen das nur leider öfters; manche auch immer! Die kann man nicht "bekehren"; ich fürchte, Du bist einer davon. :smile:
Also das sollte doch dann ganz simpel von Dir zu begreifen sein, da Du ja offenbar auch einiges an naturwissenschaftlichen Kenntnissen "auf dem Kasten" zu haben scheinst.
Arbeite Du nur noch ein wenig an Deinem Charakter und an Deinen Umgangsformen; ich dagegen arbeite gerne noch an meinen Reaktionen auf Angriffe der geschehenen Art; Du darfst Dich auch gerne bei mir persönlich noch für Deine "grobe" Form der Kritik entschuldigen .. :smile:; ich würde die Entschuldigung mittlerweile auch annehmen, da sich die überschäumenden Wogen auch bei mir immer sehr schnell glätten. Aber ich verzichte auch gerne darauf.

@alle
Damit keine Ausrutscher in Sachen "fachliche Kritik" mehr passieren werden, werde zumindest ich in Zukunft NUR NOCH auf Wikipedia-Quellen oder andere Internet-Quellen verweisen (d.h. nur noch die entspr. Links setzen), .. dann kann man gerne auf diese Quellen "losgehen"; aus Lehrbüchern oder Fachtzeitschriften werde ich allenfalls nur noch WIRKLICH unbelastete bzw. unproblematische Tatbestände "zum Besten" geben, wenn überhaupt noch!
Wahrscheinlich werde ich zukünftig nur noch reine Erfahrungsberichte von Exkursionen veröffentlichen und weiterhin auch nur dann noch eigene Veröffentlichungen schreiben, wenn sie von vernünftigen Leuten wie G. Blaß und/oder Uwe K. abgesegnet wurden..wobei ich das sowieso immer wieder zahlreich so gehandhabt habe und dazu auch nie Scherereien bekommen habe.

Der Beitrag zur Radioaktivität war übrigens noch ein "Relikt" aus vergangenen Tagen - "zum Glück" - denn sehr viele weitere ältere Beiträge von mir zum "Zerlegen" sollte es nicht geben.
Mir ist auch klar, dass derjenige der viel schreibt auch viel Kritik einstecken muss - annehmen aber immer nur einen vernünftigen Stil von Kritik!

@stollentroll
Danke für Deine konstruktive und nicht destruktive Kritik! Und danke auch für Deine vielen interessanten Veröffentlichungen zu mineralogischen Themen wie "Ronneburg" und anderen Themen, insbesondere aus dem Osten Deutschlands!  :super: Du bist eine Bereicherung für die Mineralogie; gleiches gilt für Kapazitäten wie Uwe K. u.a. das wollte ich an dieser Stelle mal loswerden; überhaupt auch, dass sich Wissenschaftler - bei knapper Zeit - überhaupt noch um uns Amateure "kümmern". Das ist auch ernst gemeint, denn mit Zynismus oder Ironie halte ich es nicht so.
Brauchst mir jetzt aber nicht zu danken, da ich weiß, dass Ihr im Allgemeinen auch nicht so viel mit "Herzenswärme" am Hut habt, sondern eher mit der "vulkanischen Logik eines Mister Spock". :laughing:


Gruß Peter5 ..

P.S. Ich würde es aber dieses Mal begrüßen, wenn dieser komplette Thread jetzt nicht wieder "in den Sonderbereich" verschoben würde. Ich denke nämlich, dass keiner von uns "Kontrahenten" hier etwas zu verbergen hat und die Öffentlichkeit sicher auch gerne mal ein Recht in Anspruch nehmen würde, an unserer Debatte zumindest "indirekt teilzunehmen"; und in der Politik oder in manch anderen Foren gehts meistens noch viel lauter zu (--> "Debattierclub"). :laughing:..das gilt allerdings nicht für vertrauliche PM's - gleich welchen Verteidigungsstiles - denn "schmutzige Wäsche" wird in den Fernseh-Talkshows für Vollzeit-Masochisten schon genügend gewaschen!
« Letzte Änderung: Juli 08, 2009, 08:32:11 Vormittag von Peter5 »

Offline stollentroll

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Re: Radioaktivität im Mineralreich u. Aufbewahrung
« Antwort #22 am: Juli 08, 2009, 11:44:39 Vormittag »
@Ben,
es ist nicht falsch, dass die Gitterstruktur im Wesentlichen erhalten bleibt bei der Oxidation (je nachdem, wie großzügig man "Wesentlich" auslegt). Mit zunehmendem Sauerstoff-Einbau wird die Verzerrung eben immer stärker, da der Sauerstoff Platz benötigt, andererseits das U6+ etwas weniger Platz braucht als das U4+, die Koordination verändert sich, und irgendwann wird es dann tetragonal, auch wenn das grundlegende Strukturmotiv noch erkennbar bleibt.

Das Thema ist sehr komplex, und ich habe es auf der Homepage nur ganz kurz angerissen. Da kann man Dissertationen drüber schreiben.
Diese Strukturverzerrungen kann man eigentlich nur an synthetischem Material untersuchen, da hier die Metamiktisierung noch keine Rolle spielt.
In natürlichem Material hat man das Problem der Oxidation und der Metamiktisierung, was das ganze so schwierig macht. Da wirken dann zwei Prozesse auf die ursprüngliche Struktur ein. Und dabei wird sie dann im Lauf der Zeit meist teilweise oder vollständig zerstört. Dazu kommt noch, dass das Material auch ursprünglich schon schlecht kristallin sein kann, wenn es kolloidal entstanden ist.

@Peter5
Ich danke dir für die freundlichen Worte (und auch die Beiträge).

Glück Auf
Thomas

Offline ben.g

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Re: Radioaktivität im Mineralreich u. Aufbewahrung
« Antwort #23 am: Juli 08, 2009, 13:56:21 Nachmittag »
Ich würde es aber dieses Mal begrüßen, wenn dieser komplette Thread jetzt nicht wieder "in den Sonderbereich" verschoben würde. Ich denke nämlich, dass keiner von uns "Kontrahenten" hier etwas zu verbergen hat und die Öffentlichkeit sicher auch gerne mal ein Recht in Anspruch nehmen würde, an unserer Debatte zumindest "indirekt teilzunehmen"; und in der Politik oder in manch anderen Foren gehts meistens noch viel lauter zu.

Hallo Peter

Eine Alternative wäre, wenn du einen neuen Thread mit modifiziertem Eingangsposting eröffnest, in das du die inzwischen hier aufgelaufenen Erkenntnisse einfließen lässt. Unser Admin könnte dann diesen hier "verschwinden" lassen. Dann hätte der Leser aller wichtigen und richtigen Infos auf einen Blick. (Evtl auch aufgeteilt auf mehrere Beiträge)

Warum? Nun, dieses Forum genießt ja keinen allzu schlechten Ruf und deshalb wird auch das eine oder andere was hier geschrieben wird, auch anderswo zitiert oder verlinkt. Ungenaue oder falsche Aussagen sind dann immer problematisch. Von dem was inzwischen hier geschrieben wurde, ist ja so einiges zumindest ungenau. Ich persönlich würde z.B. meinen Beitrag weiter oben nicht sehr gerne woanders zitiert wiederfinden. (Ja, richtig vermutet, das ist der Hauptgrund für meinen Vorschlag. :smile:) Außerdem müsste sich ein interessierter Leser nicht durch den ganzen Thread wühlen und aussortieren, sondern hätte alle relevanten Informationen sofort.

Gruß
Ben

Peter5

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Re: Radioaktivität im Mineralreich u. Aufbewahrung
« Antwort #24 am: Juli 08, 2009, 14:35:56 Nachmittag »
Hallo Ben,

das bleibt dann dem Moderator dieses Forums gerne vorbehalten. Ich kann hier sowieso nichts aufteilen, da ich nicht der Moderator für dieses Unterforum bin. :smile: und ehrlich gesagt möchte ich hier jetzt - insbesondere zum Thema Radioaktivität - nichts mehr oder nie wieder etwas verlauten lassen.  :smile: mein "Bedarf" an diesem Thema ist nämlich so langsam gedeckt.  :gnacht:

Das einzige, was mich momentan noch an dem Thema interessiert ist, ob jemand irgendwelche Bleibehälter o.ä. als bessere Abschirmung (Schutz) für meine radioaktiven Minerale verfügbar hätte. Ich mache dann auch einen vernünftigen Preis. :danke:..im voraus ..

Gruß Peter5

Plagioklas

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Re: Radioaktivität im Mineralreich u. Aufbewahrung
« Antwort #25 am: Juli 09, 2009, 11:47:04 Vormittag »
Bleibehälter baust am besten selber. Kauf auf Ebay so genanntes Dackdeckerblei und schneids mit ner alten Schere zurecht um es dann wie "Pappe" zu falten und zu verarbeiten. Mit etwas handwerklichen geschick bekommst für 50 bis 100 Euro besseres zusammen als du für 500 kaufen kannst.

Die dicke der Wand richtet sich nach der größe der Proben.

Labrador

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Re: Radioaktivität im Mineralreich u. Aufbewahrung
« Antwort #26 am: Juli 09, 2009, 15:08:38 Nachmittag »
Hallo,

in Anbetracht dessen, dass hier ja in dem Sinne niemand beleidigt worden ist, denke ich, lassen wir das ganze hier mal so stehen. Man kann sehen, dass hier eben auch nur Menschen unterwegs sind. Ist schließlich überall letztenendes das gleiche. Leute, warum deprimiert mich das nur immer alles so mit der Mineraliensammelei...

Gruß
Labrador

Peter5

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Re: Radioaktivität im Mineralreich u. Aufbewahrung
« Antwort #27 am: Juli 09, 2009, 20:50:35 Nachmittag »
Zitat
so genanntes Dackdeckerblei und schneids mit ner alten Schere zurecht

Ich danke Dir für diesen Tipp.  :smile:

Gruß Peter5 .. :winke:

Offline lithoraptor

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Re: Radioaktivität im Mineralreich u. Aufbewahrung
« Antwort #28 am: Juli 19, 2009, 09:06:46 Vormittag »
Moin Sammlers! :winke:

Komme jetzt erst dazu DIESEN Thread hier zu lesen bzw. zu überfliegen. Was ich mir da, bei der einen oder anderen Passage gedacht habe, dazu schweige ich lieber. Nur so viel sedi gesagt: "Fetzen kann man sich über PM und Privates hat in einem öffentlichen Forum nix zu suchen!!!"

Wie auch immer, aufgefallen ist mir diese Aussage bzw. die Kritik dazu:

Zitat
Pechblende (Uraninit) kommt sowohl in Pegmatiten (das sind grobkörnige Tiefengesteine, die aus Restschmelzen im Endstadium der Tiefengesteinskristallisation entstanden sind!) vor, als auch auf hydrothermalen Gängen (hydrothermal = heiße wässrige Lösungen).

und was ist beispielsweise mit sedimentär? Uranführende Konglomerate stellen zwei der größten Uranressourcen der Erde, das Witwatersrand Gold-Uranfeld und die Lagerstätten um Elliot Lake in Ontario, Kanada.


 :user:

Nun bin ich kein Experte auf diesem Gebiet, aber mir scheint doch, dass es hier nur um primäre Lagerstätten geht (bzw. gehen sollte), also die, in denen sich Uraninit auch wirklich durch spezifische Prozesse gebildet hat.
Meiner Ansicht nach fallen da die sekundären Lagerstätten (also die Sedimentären), die ja nur durch Umlagerung entstanden sind, einfach raus (zumindest in der Wichtigkeit für den Beitrag von Peter5). Das solche Lagerstätten häufig die aus wirtschaftlicher Sicht WICHTIGEREN sind, da sich die Minerale aufkonzentriert haben bzw. der Abbau bzw. die Gewinnung vereinfacht (nicht zuletzt durch die Dimension der Lagerstätten) ist, hat ja mit der primärten Genese nix zu tun.

Meinjanurmalsoamrandeundmeinenichtböseindiesemsinnedannnocheinenschönentag!

Gruß

Ingo 

Offline stollentroll

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Re: Radioaktivität im Mineralreich u. Aufbewahrung
« Antwort #29 am: Juli 19, 2009, 15:57:24 Nachmittag »
@Ingo,
das kann man so nicht verallgemeinern. Auch in sedimentären Lagerstätten kann Uraninit primär entstehen, also durch Fällungsreaktionen unter reduzierenden Bedingungen (Colorado Plateau, Ronneburg u.a.). Der Begriff "sedimentäre Lagerstätte" sagt also noch nichts über die Entstehung des Uraninits selber aus.

Hier mal ein Beispiel für nicht umgelagerten, sondern durch Fällung entstandenen Uraninit in einer sedimentären Lagerstätte:
Grauer Uraninit mit Pyrit und Galenit vererzt einen fossilen Koniferenrest. Auflicht, 100-fache Vergrößerung. Culmitzsch, Ronneburg, Thüringen.


 

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