PS
Würde ich etwas finden, würde ich selbstverständlich alles, bis auf das letzte mg abliefern. Für wie blöd schätzt die dänische Regierung eigentlich ihre Untertanen und sonstige evt. ausländische Finder ein? Das grenzt doch bereits an hochgradigen Realitätsverlust.
Bei Kulturgütern wie Schwertern, Kelchen und Folterinstrumenten ist das natürlich anders gelagert, als bei zufällig gelandeten Geschenken aus dem Weltall. Da gehe ich persönlich konform.
Seh ich ein bisserl anders. In solchen Ländern, die mit Meteoriten nicht eben gesegnet sind, da halte ichs für vollkommen legitim, daß ein neuer Fall den Stellenwert besitzt, daß er in Staatsbesitz übergehen soll und daß das Interesse privater Sammler zurückzutreten hat, ganz besonders, wenn das Tkw sehr klein ist. (CM2 ham die Sammler genügend andere Fälle und Funde, die sie sich zulegen können).
Nur muß dann eben gesichert sein, daß die Finder eine dem Stellenwert des Fundes angemessene Entschädigung bekommen.
Zum einen, weils eine Selbstverständlichkeit ist und die öffentliche Hand in den anderen Feldern, wenn sie Forschungs- und Museumsobjekte erwirbt, entweder diese kaufen muß oder entsprechende Unternehmungen finanziert, dieselbigen aufzutun,
zum andern, weil sonst keiner die Meteorite suchen geht oder ggfs. nicht abliefert - was der Absicht, der Dinger habhaft zu werden, entgegensteht.
Drittens - und das war ja eine Empfehlung der UNESCO-Meteoriten-Arbeitsgruppe, muß ein neuer Fall möglichst zeitnah eingesammelt werden,
nur hat sich bislang eben sehr oft gezeigt, daß dazu die betreffenden Stellen nicht in der Lage waren - nicht? Hammer ja bei Tagish Lake gesehen, bei Ourique lag das Zeug teilweise ein Vierteljahr noch an Ort und Stelle, Villalbeto müßt ich mich informieren, ob da paar Wissenschaftler geschaut hätten, Carancas, da ham die Einheimischen halbes Jahr nach dem Fall immer noch Material feilgeboten oder jetzt bei West wurde moniert auf der US-Liste, daß sich kein Schwein von der NASA hätt blicken lassen und soweit ich seh, is nur der alte Kurator der TCU losgezogen.
Ist halt anders als mit Fossilien, Mineralien, Artefakten, wos ned eilt und es langt eine Fähnlein reinzurammen: "Tabu" und dann mal die nächsten Jahre gemütlich ne Grabung zu organisieren - obwohl Rom, Athen, in D auch - wann immer was bei Baustellen gefunden wird, dann gehts ja auch ruckzuck mit Notgrabungen - also prinzipiell wärs auf alle Fälle möglich.
Nunja und daher kommt übrigens auch das ganze UNESCO-Geschwürbel. Das stammt ja aus den 60igern. Damals gabs keine Wüste, keine Antarktis, da gabs a paar hundert Meteorite - und ein neuer Fund oder Fall gar, das waren relativ singuläre und bedeutende Ereignisse. Daher wars auch verständlich, daß die Arbeitsgruppe empfohlen hatte, daß jedes Land, sofern es ein Nationalmuseum habe, Stücke von jedem nationalen Fall oder Fund erwerben solle.
(Wenn ich das erste Papier les, da steht allerdings nicht drin, daß die Funde und Fälle komplett erworben werden sollen und privater Handel wird eher vorrausgesetzt als Selbstverständlichkeit, als jetzt, wie die Projektionismusbefürworter es haben wollen, daß er komplett unterbunden werden sollte).
Nur dieser Ansatz ist eben heute nicht mehr zeitgemäß, wo das Gros der Funde von privater Seite gemacht wird und wo die Zahl der Funde explodiert ist durch die privaten Aktivitäten.
Gar keinen Sinn macht es, z.B. solche Gesetze auf Länder mit Wüsten anwenden zu wollen, da dort praktisch alles und mit ausgezeichnetem Ergebnissen von der privaten Seite erfolgt, und da es dort teilweise überhaupt keine wissenschaftliche Infrastruktur für Meteorite gibt oder selbst da, wo es sie gibt, die öffentliche Hand sich davor drückt, entsprechende Expeditionen zu finanzieren,
sodaß solche Gesetze kontraproduktiv sind und die Erfahrung ja gezeigt hat, daß dort, wo sie gelten, die Fundzahlen katastrophal eingebrochen sind.
Zudem, wenn man sich die Fälle der letzten Jahre anschaut, wurde bei vielen das meiste von privaten gesucht und gefunden,
würde man diese vergrätzen, tät man halt fast nyschte mehr finden und haben.
Also insofern, so ein kleines Land wie Dänemark, wo eh nur all 50 Jahr mal was gefunden wird - da halt ichs vollkommen in Ordnung, wenn der Schdooohd ois haben will, nur muß er halt dafür fair entlohnen - und das wär auch für alle Seiten akzeptabel.
So aber, wenn keine Ansage jemacht wird, besteht die Gefahr, daß zu wenige suchen, das tkw wönzig bleibt bzw. daß Material unterschlagen wird.
Hups, grad eine Antwort von Haack bekommen - se können nicht sagen, wieviel es als Belohnung gibt.
Das ist natürlich schlecht.
Oder sie sollen mit einigen Kompanien ihres Militärs Lolland heimsuchen
Lach ned, bei der Feuerkugel mit Gedonner in Rumänien vor ein paar Jahren, da hat Polizei das mögliche Fallgebiet abgeriegelt und das Militär hat tatsächlich nach den Steinen gesucht, denn es war klar, daß es ein Meteoritenfall war. Na und da shaust, wenn die das hinkriegen - Rumänien ist im Vgl. zu Dänemark ein bettelarmes Land und hat auch nicht die Meteoritentradition, gibt nur eine einzige Sammlung, die in Klausenburg, die nach dem Fall von Mocs angelegt worden - und ist zwar ein Faß ohne Boden, aber die EU-Mittel, die Rumänien vor und nach dem Beitritt erhalten und die größtenteils versickert sind, daß ist alles zusammengenommen nicht mehr als das kleine Dänemark im Jahr an Agrarsubventionen für eben seine Schnittlauchkringel- und Christbaumplantagen bekommt (drum kontrolliert auch niemand die Verwendung, weils für die EU Peanuts sind).
Also wenn selbst die das hinkriegen, dann ist das gar nicht so abwegig.
Pling!
Naja es ist ja auch schwer, einen Wert festzulegen. Dänische Meteorite dürfen ja nicht gehandelt werden, also würdens, wenn ein bisserl legal erhältlich wär, exorbitante Preise auf dem Markt erzielen. Das Problem kennen wir ja von Tagish Lake (da war die Belohnung 500 Kanadische Dollar PRO STEIN, sodaß jeder gsagt hat, ja leckts mich doch am A..., zudem hatte der Survey die Daten zum Fundgebiet zurückgehalten, sodaß nicht mal die kanadischen Bürger sammeln hätten können, zusätzlich hams dem Erstfinder verboten, weitere Steinlein aufzuheben - und am End hamses versaubeutelt, sodaß das meiste an Masse zerstört wurde. Und letztenendes dann noch so wenig zum Export freigegeben, daß der Sammlerpreis in die Höhe.
Das hat ja bis zu 2000$ dann im Gramm gekostet - selbstverschuldet - also 5-8x mehr als jeder Ivuna oder Orgueil.
Und wie sollte man nun diesen dänischen CM2 bewerten?
Nja Grundpreis CM2, habts ja gsehn, Wüste gibts kaum was, da waren die Chladni-Erben mit ihren beiden frischen letztes Jahr mit, müßt nachschaun 50-65$/g oder so, eh die billigsten der Welt. Sonst gehense nauf bis 100$/g. Murchison, der größt tkwler, den findet man kaum mehr unter 70$/g und wird teilweis schon bis zu 150$ rauf bezahlt.
Nun hammer nen frischen Fall, bislang kein gscheits tkw. - was soll man da ansetzen?
Aufwandsentschädigung geht schlecht - nicht, wenn so einer aus Amiland hinfliegt, paar wochenlang sucht, dann hatter ausgaben von etlichen Tausenden und wenn er dann nur ein paar Krümel find.
Na gut Moss hammer gehabt, was hat sowas gekostet, 150$/g.
Aber CO3s sind historisch gesehen allein durch die große DaG-Pairinggruppe billig geworden mit ihren zwo Zentnern, vorher gabs ähnlich wenig oder weniger als CM. Old Kainsaz hatte ja damals schon 60-180$ inflationsbereinigt gekostet vor den DaGs und auch noch ne Zeit danach.
Auf der andern Seite, hamwer in den letzten Jahren ein paar Fälle gehabt, die den normalen Preisen vollkommen entglitten sind - zum einen durch den "Hammer"-Scheiß - also Cali, das waren geisteskranke Preise oder solche, die angesichts der Preise der letzten 200 Jahre doch unverschämt oder sagmer besser beispiellos teuer waren, wie LaMancha.
Ob man sowas mit einfließen lassen muß?
Wie würdet ihr denn eine Entschädigung ansetzen?
200$, 300$?
Mettmann