Nja, aber jetz ma abgesehen Ingo davon, daß eine hübsche Patina eine hübsche Patina ist, ist das ja ein grundsätzlich anderer Fall, weils Eisen ist.
Wie soll ichs ausdrücken,
Meister des schiefen Bildes...
Wenn ich eine Erdbeermarmelade habe und die ist obendrauf geschimmelt,
wenn ich da denn Schimmel abnehme, dann bleibts drunter Erdbeermarmelade und ich kanns essen, wie die Großmutter noch wußte, unds schmeckt wie Erdbeermarmelade.
Grundsätzlich anders ist es aber, wenn ich in das Glas mit der Marmelad Essig reinkipp und den Schimmel oben drauf mir Rote-Beete-Saft einfärb,
damit alles wie gute Erdbeermarmelad ausschaut - das schmeckt dann feins nimmer und ist auch ungesund.
Will sagen, Eisen, das ist anders. Wenn man den Flugrost von einem Sikhote entfernt, oder den Rost vom Taza, dann ist das ein tatsächlicher Gewinn,
weil die Flowlines drunter zum Vorschein kommen können. Und diese Flowlines waren ja drunter schon da, die sind nicht neu erzeugt worden.
Oder wennst einen Odessa hast oder einen Campo und Du klopfst den viel-cm-dicken Oxidschlonz drumrum weg, oder entfernst es,
dann bleibt Dir trotzdem ursprüngliches Material erhalten drinnen, was durch die Reinigung nicht beeinträchtig wird und es gehen auch keine primär vorhandenen Features verloren.
Sau ich aber an einem
Steinmeteoriten herum, mache ich ihn schlicht und einfach kaputt und gebe ihm eine Chemie und ein Aussehen, daß er nie gehabt hat und nie mitgebracht hat.
Ich mein, des derf man nicht. Sonst könnt man ja hingehen, und man bringt jede braunen W3er-Scheibe auf vermeintlich W0-1-Niveau von der Optik, wenn manse mit den geeigneten Reagenzien in den Ultraschallreiniger gibt.
Bei den Mineralien wird ja soviel gefärbt, zusammengesetzt, geklebt usw.
Bisher waren wir bei den Meteoriten verschont davon, und Authentizität ist eben bei den Mets das Ah und Oh,
daß ich denk, man sollte das bitte nicht einreißen lassen.
(persönl. Meinung, kein Affront beabsichtigt).

Mettmann