Autor Thema: quitsch gelb auf Basalt  (Gelesen 3923 mal)

Freya

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quitsch gelb auf Basalt
« am: Mai 07, 2009, 19:15:37 Nachmittag »
Hallo,

dieser basaltähnliche Stein hat schon von weitem geleuchtet.
Näher betrachtet
die gelben Kristalle sind weich
ich kann sie mit der Nadel ritzen.
Sie haben einen bräunlichen Hof.
Zum Teil befinden sich in der Nähe der gelben Kristalle
weiße zarte Krusten.

Welch einem möglichen Mineralnamen könnte ich eventuell nach gehen?

Danke für mögliche Antworten
Gruß Marie

Offline MetGold

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Re: quitsch gelb auf Basalt
« Antwort #1 am: Mai 07, 2009, 19:25:13 Nachmittag »
Hallo Maria,

ich würde in erster Linie mal an Calcit denken, weil er

1. sehr häufig vorkommt
2. leicht ritzbar ist
3. gelb sein kann

Mal sehen was die Spezies dazu meinen !


 :winken:   MetGold
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Freya

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Re: quitsch gelb auf Basalt
« Antwort #2 am: Mai 07, 2009, 21:30:43 Nachmittag »
Hallo Peter,

an Calcit hatte ich auch gedacht ...kann der so quitsch gelb sein?

Marie :winke:


Offline MetGold

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Re: quitsch gelb auf Basalt
« Antwort #3 am: Mai 07, 2009, 22:56:48 Nachmittag »
Hallo Marie,

lassen wir uns doch mal von unseren Min-Spezies überraschen/belehren! Wo sind die denn, alle im Urlaub?

Bei grün und gelb denke ich persönlich sowieso immer an Uranmineralien - jedoch die Wahrscheinlichkeit.  :crying:


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Freya

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Re: quitsch gelb auf Basalt
« Antwort #4 am: Mai 07, 2009, 23:17:28 Nachmittag »
Hallo Peter,

bei so quitischigen Farben sind  Uranmineralien schon einen Gedanken wert....wobei ich aber nicht weine wenn es kein solches ist :laughing:

Marie :winke:

Offline Spessartin

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Re: quitsch gelb auf Basalt
« Antwort #5 am: Mai 08, 2009, 06:58:58 Vormittag »
Könnte es nicht verwitterter bzw. umgewandelter Olivin sein?

Auch Tonminerale (z.B. Montmorillionit) wären denkbar, nur mit denen habe ich weniger Erfahrung.

Bei der weißen Kruste event. Kiesel- oder Kalksinter (ersteres könnte durch Verwitterung von Olivin freigesetzt worden sein).

Für Calcit-Probe - podel ein kleines Stückchen ab und gib es in verdünnte Salz- oder harmloser in Zitronensäure (Sicherheitsvorschriften beachten!!!), dann müssen sich Gasbläschen bilden und aufsteigen!

Sorry, wenn ich nicht noch weiter helfen konnte Vulkangesteine und deren Inhalte sind nicht mein eigentliches Sammelgebiet.

Viel Glück mit der Bestimmung und Glück Auf!
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Offline stollentroll

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Re: quitsch gelb auf Basalt
« Antwort #6 am: Mai 08, 2009, 10:08:23 Vormittag »
Ich stimme Spessartin zu, es sieht sehr nach einem verwitterten Olivin aus. Montmorillonit oder ein ähnliches Tonmineral kommt auf jeden Fall in Frage, auch Serpentinminerale. Visuell oder durch einfache Techniken sind diese Umwandlungsprodukte nicht zu identifizieren. Häufig liegen auch feine Gemenge verschiedener Minerale vor. Im Kern dieser Körner kann Olivin auch noch vorhanden sein.
Wenn man es wirklich genau wissen will, hilft nur eine Analyse.

Glück Auf
Thomas

Offline Mineraloge

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Re: quitsch gelb auf Basalt
« Antwort #7 am: Mai 08, 2009, 11:05:40 Vormittag »
Hallo,

ich schließe mich meinen Vorrednern an und bin auch der Meinung das es sich um verwitterten Olivin handelt. Olivin muß ja auch nicht immer grün sein, erhöhte Eisenanteile färben ihn öfters gelb.

Gruß Mineraloge

Freya

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Re: quitsch gelb auf Basalt
« Antwort #8 am: Mai 08, 2009, 11:30:01 Vormittag »
Hallo,
danke für die Antworten
Ich werd mal was von dem Zeugs unter Säure setzen

Gruß Marie

Offline schwarzwaldmineraloge

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Re: quitsch gelb auf Basalt
« Antwort #9 am: Mai 08, 2009, 18:28:19 Nachmittag »
Hallo,

Zersetzter Olivin ist richtig. Der Name dafür ist verschieden, zunächst Hyalosiderit (Limonit mit reliktischem Olivin oder bereits Serpentin), dann Iddingsit (hier wohl zutreffend). Es gab lokal noch andere Namen. Es handelt sich meist um Serpentin (Chrysotil + Antigorit) und/oder Tonminerale, dazu Magnetit (mikroskopisch) und Limonit. Im Kaiserstuhl das häufigste Mineral(gemenge) neben Augit.

Glück Auf!
Sebastian
Diplom-Mineraloge

Freya

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Re: quitsch gelb auf Basalt
« Antwort #10 am: Mai 08, 2009, 18:35:05 Nachmittag »
Hallo Sebastian,

danke für deine Antwort. Gut beschrieben :super:

Noch ein solches  Teil...nicht ganz so gelbgrün aber auch "verrostet"

Gruß Marie :winke:

Peter5

  • Gast
Re: quitsch gelb auf Basalt
« Antwort #11 am: Mai 10, 2009, 09:35:57 Vormittag »
Hallo Marie

Also jetzt mal egal ob ein Peridotit oder einfach Basalt vorliegt..das "quitsch-Gelbe" ist dann wahrscheinlich Enstatit+Montmorillonit+Olivin und alles drei verwittert..der Enstatit-Anteil düfte aber höher sein..--> Analyse notwendig!
.. siehe meine Stück von recht ähnlichem Material vom "Erbsenacker", das Du von mir erhalten hast.. :smile:

Dein neuestes Foto zeigt sehr wahrscheinlich Olivin (gar nicht mal sooo sehr verwittert!) aber zusammen mit einem Rand aus rötlichem, wohl oxidiertem eisenhaltigem Material, das auch ein Gemenge aus versch. Mineralien darstellen kann (s.o.)..oder aber auch Olivin mit mehr Fayalith-Anteil als Forsterit-Anteil würde ich bei den roten Rändern auch unterschreiben!  :smile:..aber ohne Analyse alles ohne Gewähr - wie immer!  :smile:

Gruß Peter5 .. :winke:

Peter5

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Re: quitsch gelb auf Basalt
« Antwort #12 am: Mai 10, 2009, 09:48:45 Vormittag »
.. übrigens.. Marie.. :smile:

.. hier nochmal eines meiner Basaltstücke vom Erbsenacker mit röntgenanalysiertem Enstatit u.a. Material .. der Kristall auf dem 2. Bild besteht z.B. fast völlig aus Enstatit! Der verwitterte Enstatit auf den meisten meiner Stücke ist aber auch gelb-orange!

Gruß Peter5 .. :winke:

Peter5

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Re: quitsch gelb auf Basalt
« Antwort #13 am: Mai 10, 2009, 09:53:23 Vormittag »
.. und hier nochmal der Dir als Foto versprochene, 2 x 1 cm große braune und rechteckig-plattige Sanidin, eingewachsen im Basalt vom Erbsenacker (röntgenanalysiert!)

an einer Seite der abgebildeten Handstufe (hier nicht auf dem Foto erkennbar) sitzt übrigens ein perfekter, 6 mm langer Hydroxyl-Apatit-Kristall - einer meiner besten Eigenfunde vom Erbsenacker! :smile:..

Gruß Peter5 .. :winke:

Peter5

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Re: quitsch gelb auf Basalt
« Antwort #14 am: Mai 10, 2009, 10:05:41 Vormittag »
.. hier übrigens mal meine 3 besten selbst gefundenen Hydroyxl-Apatit-Kristalle im Basalt des Erbsenackers .. :smile:

Der braune, säulig-prismatische Kristall auf dem obersten Bild ist übrigens der zuvor beschriebene perfekte Kristall mit 6 mm Länge (!!).

Aber das ist ja auch alles, wie schon so oft hier mitgeteilt, in meiner damaligen Veröffentlichung im Jahrbuch des NVN nachlesbar!  :laughing:..und mit Bildern in div. Foren!  :user:

Gruß Peter5 .. :winke:


 

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