Autor Thema: magnetisches Material  (Gelesen 6011 mal)

H5P6

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magnetisches Material
« am: Juni 18, 2009, 17:33:36 Nachmittag »
Hallo,

vor ein paar Monaten habe ich die rostfarbenen Streifen in einer Kiesgrube untersucht.Die erste breite Schicht in 5 Meter Tiefe zeigte beim durchstreifen mit dem Magnet keine Anhaftungen.Die zweite dünne Schicht in 10 Meter Tiefe sorgte für die Anhaftung der kleinen Materialteilchen,die ich nachfolgend in Vergrößerung eingestellt habe.Die Korngröße beträgt etwa 0,1 - 0,2 mm.Das dritte Bild zeigt zum Vergleich ein Material,das in der Nähe des Canyon - Krater gefunden wurde.Was meint Ihr dazu?

Gruß Jürgen

Offline MetGold

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Re: magnetisches Material
« Antwort #1 am: Juni 18, 2009, 17:54:12 Nachmittag »
Hallo Jürgen,

du solltest mal die Goldwäscher fragen. Bei uns in der Schwarza hast du in etwa der gleichen Größenordnung ständig die Pfanne nach dem Waschen voll mit Magnetit/Hämatit. Der Magnet nimmt dann fast alles davon raus, sodaß dann fast nur noch die Goldflitter übrig bleiben. Ich habe leider kein Foto davon, aber Jens nimmt immer dieses Material zur Feinwäsche mit heim, der könnte da mal ein paar Bilder machen. Wir haben vielleicht das Verhältnis von Magnetit/Hämatit zu Gold von 100:1 oder so ähnlich.

 :j-gold:   MetGold
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Topas

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Re: magnetisches Material
« Antwort #2 am: Juni 18, 2009, 18:06:26 Nachmittag »
Hallo, ja, das kann ich nur bestätigen! Eigentlich ist das einzigste Mineral mit wirklich magnetischen Eigenschaften der Magnetit.
Andererseits: Könnte es sich bei dem Material nicht um Schlacke(Vieleicht urzeitlich,da so tief )handeln. Unsere lieben Vorfahren waren noch nicht in der Lage, perfekt das Erz zu trennen, so könnten eisenhaltige magnetische Schlackereste übrig geblieben sein. Auf was für einer Fläche erstreckt sich diese "Erscheinung"?, wenn überhaubt feststellbar.( Noch ein Tip,aber blöd, weil aufwendig :lacher: Anschleifen und unterm Mikro angucken)
MfG Topas

Offline Hungriger Wolf

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Re: magnetisches Material
« Antwort #3 am: Juni 18, 2009, 18:10:41 Nachmittag »
Hallo Jürgen!

Ich finde Deine magnetischen Partikel sehr interessant!
Es könnte sowohl irdisch als auch "ausserirdischem Gestein" (Speroidal bzw. Meteoritenfragmente) sein!
Das ist aber rein aufgrund eines Photos sehr schwierig einzuschätzen, da es auch sehr viele irdische magnetische Gesteine gibt!

Könntest Du einen Querschliff davon machen (zur genaueren Differenzierung)?
Hast Du die Möglichkeit eine Nickeltest durchzuführen?

Wenn Du willst kannst Du mir auch etwas Material davon zusenden, dann würde ich für Dich einen Querschliff+Nickeltest durchführen und das Ergebnis + Photo hier im Forum veröffentlichen (einfach PM an mich)!

schöne Grüsse von :prostbier:
Achim

    

Offline Hungriger Wolf

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Re: magnetisches Material
« Antwort #4 am: Juni 18, 2009, 18:18:28 Nachmittag »
Hallo Jürgen!

Hier einmal ein Beispiel-Photo von meiner Mexiko-Belize-Reise (Dezember 2008) mit zwei rostfarbigen Schichten (Chicxulub-Ejekta) die auch magnetisches Material enthielten:

schöne Grüsse von :prostbier:
Achim

Offline Aurum

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Re: magnetisches Material
« Antwort #5 am: Juni 18, 2009, 18:29:20 Nachmittag »
Hallo Leute ,

Spart euch die Mühe das ist alles Irdischem Ursprungs , so was habe ich beim Goldwaschen immer in der Pfanne .
Ob ich nun am Rhein oder der Schwarza wasche ist egal nur die Größe und die Häufigkeit ist unterschiedlich .
Das sind alles Eisen Verbindungen die zum Teil auch noch durch Transport abgerundet worden sind .
Es würde mich nicht mal wundern wenn sich darunter auch noch Raseneisenstein befindet .

In diesem Sinne Lutz  :winke:
Aller Anfang ist schwer !!

Offline Hungriger Wolf

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Re: magnetisches Material
« Antwort #6 am: Juni 18, 2009, 18:33:01 Nachmittag »
Hallo Lutz!

Da muss ich Dir leider Wiedersprechen!

Es gibt sowohl irdisches als auch außerirdisches magnetisches Material in der Natur; selbst Mischungen!
Nur durch eine Untersuchung lässt sich dies zweifelsfrei zuordnen!



schöne Grüsse von
Achim

Offline Aurum

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Re: magnetisches Material
« Antwort #7 am: Juni 18, 2009, 18:42:03 Nachmittag »
Achim ,

richtig aber wieviele Meteoriten kennst du die in 10 Meter tiefe und somit aus Prähistorischer Zeit stammen , mir fallen da nur Zwei ein und deren Namen habe ich jetzt nicht im Kopf  :nixweiss:
Jetzt nimm mal das Klima hier in Mitteleuropa und überdenke die Letzten 10 Milionen Jahre , sorry da muss ich dem mettman , mit dem ich dahingehend mal einen richtigen Disput hatte , die Stange halten , sowohl Eisen wie auch Stein Meteorit lösen sich da schneller auf als du du piep sagen kannst.
Da sind dann die ein oder Andere Eiszeit und wärme Perioden Überschwemmungen und und und , das hält kein Met. aus  :fingerzeig:

Bis dann Lutz  :winke:
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Offline Hungriger Wolf

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Re: magnetisches Material
« Antwort #8 am: Juni 18, 2009, 18:48:35 Nachmittag »
Hallo Lutz!

Da muss ich dir teilweise recht geben!
Je kleiner die Meteorite (z.B. Mikrometeorite...) sind desto empfindlicher sind sie gegenüber z.B. Wasser/Oxidation/Verwitterung!

(kleine Meteorite sind jedoch auch weitaus häufiger als grosse Meteoriten -mehrere Tonnen im Jahr-)

Aber selbst diese umgewandelten Eisenverbindungen (Ursprünglich Eisenmetall) sind noch u.U. magnetisch!

schöne Grüsse von :prostbier:
Achim

  


Offline Aurum

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Re: magnetisches Material
« Antwort #9 am: Juni 18, 2009, 19:01:05 Nachmittag »
Richtig Achim ,

aber solche " Keime " haben die Angewohnheit eisenhaltiges Material auszulagern , das sehe ich öfter beim Raseneisenstein oder auch beim Hämatit .
Ist also nichts ungewöhnliches .
Im Raseneisenstein kannst du Gold, Eisen, Magnetit, Quarz Sand und andere Materialien finden , wobei ich nicht weiss was nun genau der Auslöser für die Klongomeratsbildung gewesen ist sicher spielt der Säuregehalt oder das Basiche Gegebenheiten des Bodens eine Rolle .

Bis dann Lutz  :winke:
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Offline lithoraptor

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Re: magnetisches Material
« Antwort #10 am: Juni 18, 2009, 21:14:34 Nachmittag »
Moin!

Ich halte das Material, in einem Wort gesagt, für irdisch und denke, dass man mit Begriffen wie "Raseneisenstein" und unterschiedlichen "chemischen Millieus" bzw. "Fällung" auf der richtigen Spur ist.

Gruß

Ingo

H5P6

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Re: magnetisches Material
« Antwort #11 am: Juni 19, 2009, 11:17:54 Vormittag »
Hallo Peter,Topas,Achim,Lutz und Ingo,

mit der Untersuchung der Schichten wollte ich abklären,ob massive eisenhaltige Teilchen in den wahrscheinlich aus Raseneisenstein bestehenden Schichten vorhanden sind.Die beiden Schichten unterscheiden sich aber deutlich.Die in fünf Meter Tiefe ist sehr hart,dunkelbraun und von grober Struktur.Ohne diese magnetanziehenden Teilchen.Die Schicht in zehn Meter Tiefe ist nur wenige Zentimeter dick,heller in der Struktur sehr fein und leicht zwischen den Fingern zerreibbar.Das was alle sagen liegt natürlich nahe. Aber wenn Achim es anbietet zu untersuchen,wissen wir es genau.

Gruß Jürgen

Jens ohne z

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Re: magnetisches Material
« Antwort #12 am: Juni 19, 2009, 12:48:46 Nachmittag »
Hallo Jürgen,

ja, das ist Magnetit.
Solche Schichten mit Anreicherungen von Schwermineralien fand ich bisher in jeder Kiesgrube. Manchmal hat es davon richtig viel, im Granulitgebirge habe ich mal an einer Abbauwand über 10 solcher Schichten gezählt.

Grüße
Jens

PS. Bilder kommen später...

Offline chief-impactor

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Re: magnetisches Material
« Antwort #13 am: Juni 19, 2009, 15:19:23 Nachmittag »
Aber wenn Achim es anbietet zu untersuchen,wissen wir es genau.


solange er nicht wieder so merkwürdige sachen macht wie das rösten seiner spherules um den ursprungszustand
wiederherzustellen...

gruss olaf

H5P6

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Re: magnetisches Material
« Antwort #14 am: Juni 19, 2009, 16:10:58 Nachmittag »
Hallo Jens,

wie kommt es zu solch scharf abgegrenzte Schichten und das plötzliche Auftreten und Verschwinden von Schwermineralien?

Hallo Olaf,

was meinst Du mit rösten?

Gruß Jürgen

 

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