Guten Abend Forum,
Ich möchte Euch nun und in den folgenden Tagen einige meiner
Ensisheim 2009 Stücke im Detail vorstellen und auch ein wenig erläutern. Ich beginne mit den beiden Stücken aus der
K/T Grenzschicht, die ich bei Olaf Gabel erstand. Es ist einfach faszinierend, das Material in der Sammlung zu haben und zu studieren, welches vor 65 Millionen Jahren dem Leben der Dinosaurier und den meisten anderen Arten ein jähes Ende bereitete aber unser Dasein erst ermöglichte – also eine Katastrophe als Urheber für neues Leben, für neue Lebensformen. Auslöser war der etwa
10-15 km im Durchmesser messende Brocken, der den
Chicxulubkrater (D > 160 km) schlug.
Diese
K/T Grenzschicht ist erdumspannend zu finden aber besonders berühmte Stellen sind natürlich
Gubbio in Italien und eben
Stevns Klint in Dänemark, wo im März 1986 ca. 40 Quadratmeter just an der Stelle herunterbrachen, wo die K/T Grenzschicht zutage tritt.
Diese Grenzschicht wird auch oft als
Fish Clay bezeichnet, also
Fischton, und enthält einen
extrem hohen Anteil an Iridium, so aussergewöhnlich hoch, daß nur ein gigantischer Meteoriteneinschlag dafür eine plausible Erklärung liefern kann.
Äusserst interessant ist nun, daß man in der Grenzschicht auch
Nickeleisen, wahrscheinlich ein
fall-out Produkt des K/T Impaktors, gefunden hat. Ebenso interessant ist die Tatsache, daß man
Smektit, ein Tonmineral (in seiner Struktur dem Talk ähnlich), auch
in einigen
Mond- und
Marsmeteoriten gefunden hat aber bislang
nur in einem einzigen Chondriten: Semarkona (LL3.00 !)
Unterhalb der bräunlichen Schicht endete die
Kreidezeit, oberhalb dieser Schicht begann das
Tertiär. Man vergleiche dazu die beiden Bilder in O.R. Nortons
Encyclopedia of Meteorites, p. 302. Der Text zu Fig. 12.36 erläutert und zeigt anschaulich, daß es im Tertiär nur noch eine Art der Kammerlinge gibt, im unteren Bild jedoch tummeln sich zahlreiche Arten.
Herzliche Grüße,
Bernd