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Kratertour Scandinavien

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Steini:
Hallo zusammen,

bin neu in diesem Forum und fange gerade an Impaktite und Tektite zu sammeln. Im September 2011 plane ich eine Tour ins Siljan-Gebiet und bitte Euch um Hinweise, wo genau im Bereich des Siljanringes Impaktgesteine zu finden und wie diese Fundorte zu erreichen sind (Ausgangsort ist entweder Orsa oder Mora).

Ich freue mich schon von Euch zu hören

Gruß Steini

speul:
Hallo zusammen,
auch dieses Jahr zog es mich wieder in den Norden.
Wie in MAPS 5/2011 berichtet wurde gibt es ja in Norwegen einen neuen Meteoritenkrater. Da ich noch einen Woche Urlaub hatte also schnell Fähre gebucht und mir die Sache vor Ort angeschaut. Wetter sicherlich mehr als bescheiden, aber wem ging es diesen Sommer eigendlich besser. Alles in allem aber dennoch ein voller Erfolg. Aber seht und lest selbst.
Grüße
speul

speul:
Ritland, ein neuer Impaktkrater in Südnorwegen
Bisher ist in Norwegen, sieht man einmal von Mjølnir ab, der ja bekanntlich im offshore-Bereich liegt, nur die Gardnos-Struktur sicher als Meteoritenkrater nachgewiesen. Nun haben Riis et al. 2011 mit Ritland einen weiteren Krater in der Gemeinde Hjelmeland, Rogaland, entdeckt. Erste Hinweise darauf gab es schon seit 2001 (Riis et al. 2001).
Es handelt sich dabei um einen einfachen Krater, also ohne zentrale Erhebung, mit 2,5 km Durchmesser und einer Tiefe von 350 Metern.
Der Einschlag erfolgte in präkambrische Gneise im unteren oder mittleren Kambrium, vermutlich einige Millionen Jahre nach der kambrischen Transgression, die in diesem Bereich nicht genau datiert ist. Die ältesten kraterfüllenden Sedimente sind mittelkambrische Alaunschiefer, die mindestens 500 Mio. Jahre alt sind. Damit erfolgte der Einschlag im selben Zeitraum wie der Einschlag in Gardnos (546 Mio. Jahre nach Kalleson et al. 2009). Nach dem Impakt muß der Krater eine auffällige Struktur auf dem subkambrischen Peneplain dargestellt haben. Schnell wurde jedoch die Impaktschmelze und der abgelagerte Suevit durch Sedimente aus zerbrochenem und brekziniertem Targetrock, die von den Kraterhängen rutschten und dem schon erwähnten Alaunschiefer überlagert. Später wurde das Gebiet durch die kaledonische Gebirgsbildung überformt und abgedeckt. Letzte einschneidende Veränderungen erfolgten in der Eiszeit.
Entlang des Kraterwalls gibt es verschiedene Aufschlüsse in denen eine monomikte parautochthone Brekzie ansteht. Es handelt sich dabei um das zertrümmerte Grundgestein. Die graue Matrix besteht aus zerkruschtem Quarz- und Feldspatkörnern. Im inneren des Kraters gibt es eine kleine Stelle, wo Gesteine die Schmelzen enthalten anstehen. Diese überlagern das zertrümmerte Grundgestein. Je nach Zusammensetzung kann man von Impaktschmelze oder Suevite sprechen. In Quarzkörnern dieser Gesteine wurden auch PDFs (Planar deformation features) beobachtet, die gemeinhin als Beweis für den Impaktursprung gelten. Verwitterte Gesteinsoberflächen erscheinen leicht grau und die Fließstrukturen werden deutlicher sichtbar als auf frischen Bruchflächen.
Bei der angegebenen Kratergröße kann ein Impaktor von etwa 100 - 150 Metern angenommen werden. Untersuchungen welcher Art dieser war liegen noch nicht vor.

gsac:
Danke speul, schöner Bericht!

@ "Chief-Impactor" (Olaf) und "dellenit" (Harald):

Ist das Material, welches wir letztens im Nachgang nach unserem
Treffen im Naturhistorischen Museum in Wien in jener netten Lokalität
kurz mal gesehen hatten, übergeben dort an Olaf, von diesem Ort?
Oder von woher sonst?

Alex

speul:
noch ein paar weitere Eindrücke von vor Ort

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