Autor Thema: Pallasite - wohin geht der Preis?  (Gelesen 28516 mal)

Offline DCOM

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Re: Pallasite - wohin geht der Preis?
« Antwort #90 am: September 04, 2009, 17:21:07 Nachmittag »
hier mal ein link zu meiner Scheibe: http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=4098.0

Du siehst diese ist 2mm dick, aber ich hätte nie 10€ oder gar 15€ im Gramm dafür bezahlt. Diese war, mit ich glaube es waren 2€ im Gramm, völlig in Ordung im Preis.

Dann verkaufte sie jemand extrem unter dem Wert (wahrscheinlich ist es wie in meinem Fall Ilya, der direkt an der Quelle sitzt und die Scheiben konkurrenzlos billig anbieten oder versteigern kann). 2 € pro Gramm, das findest Du im Internet nirgends - schon gar nicht für eine 2mm-Scheibe. Selbst Ilya sagt, die kosten das 4-fache einer "normalen" 3-4 mm-Scheibe.


Aber noch teurer hätte sie dann auch nicht sein dürfen.

Dann scheinen mir Deine Preisvorstellungen nicht (mehr?) zu stimmen. Seit Wochen vergleiche ich schon Preise, und mir ist noch nichts qualitativ Brauchbares unter 4 $ pro Gramm untergekommen.


Nach deiner Rechnung hätte diese Scheibe einen Wert von 294€-441€.

Exakt. Meine wiegt 44 Gramm und ich würde sie für unter 250,- € nie hergeben. (Würde ich auch für den Preis nicht, aber wenn ich sie verkaufen müsste, würde ich 250,- € als Startwert ansetzen und dann versteigern.) Schau doch einfach mal bei Ebay.com, was das so verlangt wird. Oder schau mal unter www.arizonaskiesmeteorites.com/AZ_Skies_Links/Seymchan/index.html. Da fallen Dir vermutlich die Augen raus


Wenn ich die hier einstelle für 300€ dann würde die nie einer kaufen.

Bist Du sicher? Zeig mir jemanden, der da Zeug billiger anbietet als Ilya, den Du aber, wie gesagt, nicht als "Standard" ansehen darfst, weil er die Meteorite selbst findet und momentan auf den Markt schmeißt. Aber auch die Zeiten dürften bald vorbei sein.


Meiner Meinung nach sind höchsten 5€/g ok. Obwohl ich das schon extrem teuer finde.

Das ist guter Durchschnitt. Aber wenn Du mir jemanden nennen kannst, der wesentlich billiger ist, nur zu!  :lechz:


Wollte ich nur mal so gesagt haben. :super:

Ich auch!  :hut:

Offline Dave

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Re: Pallasite - wohin geht der Preis?
« Antwort #91 am: September 04, 2009, 17:26:09 Nachmittag »
Hi,

mal so gesagt. Würdest du für meine Scheibe 300€ bezahlen? :gruebel:
Ist eine ernst gemeinte Frage.
Ich könnte es mir nicht vorstellen.


Offline DCOM

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Re: Pallasite - wohin geht der Preis?
« Antwort #92 am: September 04, 2009, 17:32:53 Nachmittag »
Hi,

mal so gsagt. Würdest du für meine Scheibe 300€ bezahlen? :gruebel:
Ist eine ernst gemeinte Frage.

Für Deine 30-Gramm-Scheibe würde ich das persönlich nicht, da würde ich nicht mehr als 200 oder maximal 230,- € ausgeben. Bei Ebay habe ich unlängst für eine 118-Gramm-Scheibe 600,- € geboten, die dann allerdings für 1100,- € den Besitzer wechselte.

Offline Dave

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Re: Pallasite - wohin geht der Preis?
« Antwort #93 am: September 04, 2009, 17:41:05 Nachmittag »
(Ich schick dir mal eben eine PM.)

Offline Mettmann

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Re: Pallasite - wohin geht der Preis?
« Antwort #94 am: September 04, 2009, 17:46:57 Nachmittag »
Nja Milly,

ich will halt die Leut immer ermuntern, dasse doch bittschön die Preise vergleichen.
(bzw. wünsch ich mit das sooo oft, dasse doch einmal vergleichen täten, wenn wir was anbieten).

Und das ist bei den Meteoriten doch so einfach,
weil es einfach kein überschaubareres Sammelgebiet gibt.

Gut, mancher mag auch drauflos kaufen oder sagen, uiii genau das Stück muß es für mich sein und kein anderes, koste es was es wolle,
aber nur ein paar Minuten am Tag, weniger als man die Sonderangebote in den Zeitungsbeilagen und für sonstige Anschaffungen studiert, sind ausreichend, ja nach Sammelvolumen Hunderte oder Tausende an Euros zu sparen.

Und angelegentlich muß man halt auch einfach ein bisserl Geduld haben, bis das richtige Stück vorbeikommt.

Aber das waren schon wieder Trivialitäten.

Schwester, noch einen Obstler!
Mettmann

PS: Martin N. mir gehört das Forum nicht.
Und ich verschenke Meteorite, also Dinge, die von allen materiellen Dingen auf Erden am schwierigsten aufzutreiben sind,
zumeist nur an Kinder.
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MilliesBilly

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Re: Pallasite - wohin geht der Preis?
« Antwort #95 am: September 04, 2009, 18:09:10 Nachmittag »
Und ich verschenke Meteorite, also Dinge, die von allen materiellen Dingen auf Erden am schwierigsten aufzutreiben sind,
zumeist nur an Kinder.

Ja, das ist gut. Eine schöne Geschichte ist noch dazu zu erzählen.


Offline ben.g

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Re: Pallasite - wohin geht der Preis?
« Antwort #96 am: September 04, 2009, 18:39:55 Nachmittag »
Hallo

Ich weiss sehr gut was Seymchans kosten und ich bin durchaus mündig genug und informiere mich selbstverständlich vorher über die Marktpreise bevor ich etwas kaufe.

Die Scheibe, die ich da oben verlinkt habe ist aber halt etwas besondere und spricht mich persönlich sehr stark an.
Auf der einen Seite die normale Olivinstruktur, dann ein Streifen Eisen mit Widmännern und auf der anderen Seite die schon mesosiderit-artige Struktur mit den kleinen Olivinsplittern. Und alles in einem Stück So was findet man nicht sehr häufig.

Aber keine Angst. Ich werde mich nicht ruinieren. Die Scheibe ist auch mir zu teuer.

Gruß
Ben

Offline Mettmann

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Re: Pallasite - wohin geht der Preis?
« Antwort #97 am: September 04, 2009, 18:46:48 Nachmittag »
Ja die vom  Rob Elliott.

(aber der Gerrit kriegt von mir nix, denn der hat geschwindelt).
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Offline Haschr Aswad

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Re: Pallasite - wohin geht der Preis?
« Antwort #98 am: September 04, 2009, 19:03:07 Nachmittag »

Die Scheibe, die ich da oben verlinkt habe ist aber halt etwas besondere und spricht mich persönlich sehr stark an.


Kann ich sehr gut nachvollziehen. Das betreffende Exemplar zeigt beide für Seymchan charakteristische Olivin-Lithologien, sowohl die grobe als auch die feine. Beides getrennt durch die eine ungewöhnlich breite Übergangszone. Das Stück ist mit einer quadratischen Platte, die nur blinde Olivine zeigt, nicht zu vergleichen. Es macht deshalb auch wenig Sinn, eine Lokalität über einen Kamm zu scheren und einem pauschalen Grammpreis anzusetzen. Die Individualität und der Charakter eines Stückes ist mit einem obligatorischen Handelspreis eben nicht zu erfassen. Meteoriten sind eben keine Meterware.

Grüße
Haschr

Offline Mettmann

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Re: Pallasite - wohin geht der Preis?
« Antwort #99 am: September 04, 2009, 19:11:06 Nachmittag »
Sehr wohl, was m.E. nichts daran ändert, daß man ein vergleichbares Stück derzeit nicht auch deutlich günstiger fönde.
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Re: Pallasite - wohin geht der Preis?
« Antwort #100 am: September 04, 2009, 22:16:55 Nachmittag »
Habe da mal ne dumme Frage zu Seymchan,

da ist gerade mit Preis vorschlagen ne seymchanscheibe 733g für schlappe 360 EUR weggegangen. Für 400 EUR hätte man se per sofort kaufen bekommen.
Wieso hat die denn keiner von euch gekauft? Ich meine bei den Preisen die hier immer so rumschwirren. War da was faul an den Stück? Oder ist der Händler dubios?
Ich wollte die nämlich kaufen, aber euch erstmal fragen. Aber nun ist es eh zu spät. Hat noch einer ne Scheibe für 40ct/g übrig? Tät mich interessiert zeigen.

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=200380276056&ssPageName=STRK:MEWAX:IT

cu, Uwe :winke:
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Offline lithoraptor

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Re: Pallasite - wohin geht der Preis?
« Antwort #101 am: September 04, 2009, 22:25:55 Nachmittag »
Moin!

Es macht deshalb auch wenig Sinn, eine Lokalität über einen Kamm zu scheren und einem pauschalen Grammpreis anzusetzen. Die Individualität und der Charakter eines Stückes ist mit einem obligatorischen Handelspreis eben nicht zu erfassen. Meteoriten sind eben keine Meterware.

Sehr treffend ausgedrückt Haschr. Nach meiner Meinung wird sich bei den Met-Sammlern früher oder später eine entsprechende Einstellung sowieso durchsetzen und dann werden für die Preisfindung noch gänzlich andere Faktoren zählen, als nur das Gewicht (Qualität der Präp, der Charakter des Stückes usw.) eben wie es bei allen anderen mineralogischen oder paläontologischen Stücken auch der Fall ist.

Gruß

Ingo

Offline DCOM

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Re: Pallasite - wohin geht der Preis?
« Antwort #102 am: September 04, 2009, 23:45:33 Nachmittag »
Habe da mal ne dumme Frage zu Seymchan,

da ist gerade mit Preis vorschlagen ne seymchanscheibe 733g für schlappe 360 EUR weggegangen. Für 400 EUR hätte man se per sofort kaufen bekommen.
Wieso hat die denn keiner von euch gekauft? Ich meine bei den Preisen die hier immer so rumschwirren. War da was faul an den Stück? Oder ist der Händler dubios?
Ich wollte die nämlich kaufen, aber euch erstmal fragen. Aber nun ist es eh zu spät. Hat noch einer ne Scheibe für 40ct/g übrig? Tät mich interessiert zeigen.

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=200380276056&ssPageName=STRK:MEWAX:IT

cu, Uwe :winke:

Oh ja, das war ein echtes Schnäppchen! Allerdings ist der Olivinanteil relativ niedrig, so dass der eigentliche Marktpreis niedriger ist als bei einer olivinreichen Pallasitscheibe. Trotzdem: 2-3 € pro Gramm wären vermutlich schon drin gewesen.

Aber mich beschleicht immer mehr der Verdacht, dass es gegenwärtig gar nicht möglich ist, einen genauen Marktpreis abzuschätzen, weil die "Gesetze des Marktes" allzu oft außer Kraft gesetzt werden und die Preisspannen erheblich sind...


MilliesBilly

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Re: Pallasite - wohin geht der Preis?
« Antwort #103 am: September 04, 2009, 23:56:29 Nachmittag »

Oh ja, das war ein echtes Schnäppchen! Allerdings ist der Olivinanteil relativ niedrig, so dass der eigentliche Marktpreis niedriger ist als bei einer olivinreichen Pallasitscheibe. Trotzdem: 2-3 € pro Gramm wären vermutlich schon drin gewesen.

Aber mich beschleicht immer mehr der Verdacht, dass es gegenwärtig gar nicht möglich ist, einen genauen Marktpreis abzuschätzen, weil die "Gesetze des Marktes" allzu oft außer Kraft gesetzt werden und die Preisspannen erheblich sind...

Ich würde sehr dazu raten, nochmal durchzulesen, was weiter oben der Haschr zum Aspekt "Qualität" angemerkt hat. Um das auf einem anderen Feld zu verdeutlichen: ich beschaffe gern jedem, der es wünscht, einen Picasso zu 4 Tsd. oder einen zu 4 Mill., bei etwa gleichem Format.




Offline DCOM

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Re: Pallasite - wohin geht der Preis?
« Antwort #104 am: September 05, 2009, 00:39:40 Vormittag »

Die Scheibe, die ich da oben verlinkt habe ist aber halt etwas besondere und spricht mich persönlich sehr stark an.


Kann ich sehr gut nachvollziehen. Das betreffende Exemplar zeigt beide für Seymchan charakteristische Olivin-Lithologien, sowohl die grobe als auch die feine. Beides getrennt durch die eine ungewöhnlich breite Übergangszone. Das Stück ist mit einer quadratischen Platte, die nur blinde Olivine zeigt, nicht zu vergleichen. Es macht deshalb auch wenig Sinn, eine Lokalität über einen Kamm zu scheren und einem pauschalen Grammpreis anzusetzen. Die Individualität und der Charakter eines Stückes ist mit einem obligatorischen Handelspreis eben nicht zu erfassen. Meteoriten sind eben keine Meterware.

Na schön, und was ist dann Deiner Meinung nach mit der eingangs erwähnten 44g-Pallasit-Scheibe? Ist das nun, um im Bild zu bleiben, eher der 1Mio.-$-"Picasso" oder nur die 1000-$-Skizze unter den Seymchans? Oder ist es nur eine ordinäre Platte mit blinden Olivinen, die der Markt nur für ein Appel und ein Ei absorbiert?

Anders gefragt, wie würdest Du den Grammpreis über den Daumen gepeilt etwa taxieren? Mirko hat 5,- € pro Gramm geschätzt, und ein anderer Händler meinte, zwischen 3 und 6 ,- € pro Gramm. Liegen die mit ihrer Meinung daneben? Zur Erinnerung, so sieht sie aus:




 

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