Autor Thema: Pallasite - wohin geht der Preis?  (Gelesen 28390 mal)

MilliesBilly

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Re: Pallasite - wohin geht der Preis?
« Antwort #105 am: September 05, 2009, 01:25:55 Vormittag »

Die Scheibe, die ich da oben verlinkt habe ist aber halt etwas besondere und spricht mich persönlich sehr stark an.


Kann ich sehr gut nachvollziehen. Das betreffende Exemplar zeigt beide für Seymchan charakteristische Olivin-Lithologien, sowohl die grobe als auch die feine. Beides getrennt durch die eine ungewöhnlich breite Übergangszone. Das Stück ist mit einer quadratischen Platte, die nur blinde Olivine zeigt, nicht zu vergleichen. Es macht deshalb auch wenig Sinn, eine Lokalität über einen Kamm zu scheren und einem pauschalen Grammpreis anzusetzen. Die Individualität und der Charakter eines Stückes ist mit einem obligatorischen Handelspreis eben nicht zu erfassen. Meteoriten sind eben keine Meterware.

Na schön, und was ist dann Deiner Meinung nach mit der eingangs erwähnten 44g-Pallasit-Scheibe? Ist das nun, um im Bild zu bleiben, eher der 1Mio.-$-"Picasso" oder nur die 1000-$-Skizze unter den Seymchans? Oder ist es nur eine ordinäre Platte mit blinden Olivinen, die der Markt nur für ein Appel und ein Ei absorbiert?

Anders gefragt, wie würdest Du den Grammpreis über den Daumen gepeilt etwa taxieren? Mirko hat 5,- € pro Gramm geschätzt, und ein anderer Händler meinte, zwischen 3 und 6 ,- € pro Gramm. Liegen die mit ihrer Meinung daneben? Zur Erinnerung, so sieht sie aus:


Ich weiß nicht, ob die Frage an Haschr (Zitat) oder mich (Picasso-Beispiel) gerichtet ist. Naja, der Kollege kann sich ja auch noch äußern.

Ich glaube, es ist einfach eine andere Herangehensweise. Natürlich möchte ich auch nicht mehr Geld bezahlen als notwendig. Aber meine Intention ist: schauen, ob mir ein Stück gefällt, und dann überlegen, ob ich es mir leisten kann. Die Frage des nach Marktpreisen günstigen Kaufes ist nicht gänzlich ausgeblendet, aber eindeutig sekundär. Wenn mich ein Meteorit fasziniert, und ich kann das Geld aufbringen, bin ich auch bereit, über den Marktpreis zu gehen. Da haben wir es also, das Kriterium der Qualität. Es ist zum Teil subjektiv, hat aber natürlich erhebliche objektive Anteile. Letztere kann man in Form von gemachter Erfahrung, von (ja, ganz im Sinne Goethes) Anschauung in die Entscheidung eingehen lassen.

Aber Du möchtest natürlich eine konkrete Antwort auf Deine Frage. Zur Klarheit der Kristalle kann ich nichts sagen, dazu müsste man das Original sehen. Die Farben gefallen mir gut, jedenfalls sind es eher nicht die stumpf-braunen Olivine wie in manch andere Fällen. Die Muster der Eisenpartikel im Olivin sehen gut aus. Es ist eine Teilscheibe, Vollscheibe würde ich persönlich nach möglichkeit vorziehen.

Alles in allem würde ich die von Dir zitierten Einschätzungen für realistisch halten, allerdings eher an der unteren Grenze, also in der Gegend von 3$/gm.



Offline ben.g

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Re: Pallasite - wohin geht der Preis?
« Antwort #106 am: September 05, 2009, 08:13:49 Vormittag »
Hallo.

Natürlich möchte ich auch nicht mehr Geld bezahlen als notwendig. Aber meine Intention ist: schauen, ob mir ein Stück gefällt, und dann überlegen, ob ich es mir leisten kann. Die Frage des nach Marktpreisen günstigen Kaufes ist nicht gänzlich ausgeblendet, aber eindeutig sekundär. Wenn mich ein Meteorit fasziniert, und ich kann das Geld aufbringen, bin ich auch bereit, über den Marktpreis zu gehen. Da haben wir es also, das Kriterium der Qualität. Es ist zum Teil subjektiv, hat aber natürlich erhebliche objektive Anteile. Letztere kann man in Form von gemachter Erfahrung, von (ja, ganz im Sinne Goethes) Anschauung in die Entscheidung eingehen lassen.

Ja. Genau so läuft es bei mir auch.  :super:

Gruß
Ben

Offline Mettmann

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Re: Pallasite - wohin geht der Preis?
« Antwort #107 am: September 05, 2009, 13:40:20 Nachmittag »
Das ist auch natürlich so.
Den Meteorite sind ihrem Wesen nach Unikate.

Preisliche Erwägungen spielen eher eine Rolle wenn es um die Art und die Verwendung des jeweiligen Stückes geht.
Also z.B. wird man, wenn man sich Rohmaterial zur Bearbeitung holt, auf einen günstigen Preis achten.
Soll ein Stück lediglich als Referenz für die Loaklität allein dienen, wird man nicht unbedingt auf das teuerste zurückgreifen.
Soll es aber ein Schaustück oder exemplarisch sein oder im Gegenteil sogar etwas atypisch aussergewöhnliches, dann ist alles möglich.

 :prostbier:
Mettmann
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Offline ben.g

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Re: Pallasite - wohin geht der Preis?
« Antwort #108 am: September 05, 2009, 16:11:13 Nachmittag »
Ja, so isses.  :prostbier:

Bei Seymchan gibt's da halt zusätzlich noch eine recht große Preisspanne. Bei dem hängt der Preis halt von vielen Faktoren ab. Je nachdem ob mit oder ohne Olivine und welche Qualität sie haben, ob durchscheinend oder nicht, Dicke und Form und, und, und....

Ich denke, für eine gute Qualität sind 4$-5$ nicht zuviel. Schön für Dave, dass er was Gutes für 2$/g erwischt hat, aber die Regel ist das m.E. nicht. Und bei Ausnahmestücken wird's dann halt u.U. noch ein bissche teurer. Letztlich ist die obere Grenze wohl immer das, was man dafür bereit ist auszugeben.

Ich wollte halt ein Scheibe die sowohl die "normalen" Olivine zeigt, als auch diese fast schon mesosideritartige Verteilung mit diesen kleinen Olivinsplittern. Ich habe jetzt eine andere Scheibe gekauft, die auch diese beide Lithologien enthält. Nicht so schön sauber durch einen Eisenstreifen gtrennt wie die andere, aber auch sehr hübsch. 8 $/g ist zwar auch nicht ganz billig, aber wie ich finde durchaus noch angemessen. Von diesen Stücken gibt's nicht so sehr viele. Möglicherweise hätte ich so eins auch irgendwann noch etwas billiger als Schnäppchen bekommen. Aber immer nur auf Schnäppchen warten? Die Händler sollen doch auch angemessen belohnt werden für ihre Mühe.  :einaugeblinzel:

Gruß
Ben

Offline Dave

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Re: Pallasite - wohin geht der Preis?
« Antwort #109 am: September 05, 2009, 17:04:20 Nachmittag »
Hi,

ich wollte nur dazwischen werfen, das ich meine Scheibe verkaufe.
Wenn jemand Interesse hat soll er sich per PM melden. :super:
Nicht das ihr hier sonst was denkt, ein Grund ist das ich mir einen anderen Pallasite kaufen möchte.
Wäre toll wenn sich ein Käufer finden würde. :smile:

Hier noch mal der Link zur Scheibe: http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=4098.0

Offline moldijaeger

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Re: Pallasite - wohin geht der Preis?
« Antwort #110 am: September 05, 2009, 17:24:40 Nachmittag »
Hallo,

meine teuerste Seymchan Scheibe(was den Kaufpreis pro gram betrifft) kam mich 12 Dollar im gram!
Die Scheibe mit einer Größe von 100 x 100 x 2,3 mm, hat ein paar tranzparente Olivineund und geht schon in Richtung Mesosiderit!
Sie ist mittels Diamantfaden absolut gleichmäßig dick geschnitten und top präpariert!
Solche Stücke kann nicht jeder herstellen, und Qualität hat nun mal seinen Preis!(Gibt es denn überhaupt einen im Forum, der solch eine Diamantfadensäge hat?)
Meiner Meinung nach gibt es also schon Stücke, für die man 12 Dollar pro gram ausgeben kann, und die es auch Wert sind! Vom Liebhaberwert natürlich ganz zu schweigen :einaugeblinzel:!

Grüße
« Letzte Änderung: September 05, 2009, 17:46:43 Nachmittag von moldijaeger »

 

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