Autor Thema: Fund eines einzigartigen Marsmeteoriten  (Gelesen 43195 mal)

Offline Mettmann

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Re: Fund eines einzigartigen Marsmeteoriten
« Antwort #150 am: November 14, 2009, 13:13:10 Nachmittag »
Salü,

ja freilich gibt's Sandstein, Sedimente und Quarz auf dem Mars.

Zitat
daß da Meteorite verworfen worden sind

Nö. Unwahrscheinlich.

Zitat
Was da wohl noch in Wrong-Kisten schlummert


Nix.


Warum? Weils nicht darum geht, daß die Meteoriterei eine reformunfähige, in ihrem Trott verhaftete Institution sei,
die sich gegen genialistische Harken einsam kämpfender Revolutionäre sträubt,
sondern weil halt bislang sowas noch nicht gefunden worden ist.

Ein Stein muß halt schon mindestens irgendein Kriterium aufweisen, das ihn als Meteorit erkennbar macht,
denn sonst landet er ja gar nicht im Labor,

weil ihn keiner aufhebt.


Wir lesen hier soviel von Meteoriten, weil es ein Meteoritenforum ist - dürfen aber nicht vergessen, daß so im Jahr Meteorite das aberseltenste ist, was so gefunden wird.
Und da müssmer uns eben damit bescheiden, was halt überhaupt gefunden wird und das erfordert Geduld.

Wir können soviel spekulieren, wie wir wollen, wie sich die Vögel von den Sauriern schieden, was man dazu braucht, sind halt Funde von so Sachen wie dem Archäopteryx. Wir können nach Herzenslust Stammbäume der Menschwerdung pinseln,
brauchen tumer aber hiern Zahn, da ne Hirnschale, dort ne Lucy, da ne Ida.

Und Marsmeteorite sind da genauso selten, wie solche Geschichten.

Mag man einen sedimentären Marsmeteoriten haben, dann muß man den halt erstmal finden.
Meteorite und insbesonders Marsmeteorite zu finden, ist ein großer Zufall.
Wie wird so etwas gefunden werden. Es muß halt ein Stein am besten mit Schmelzkruste sein, sonst kann mans nicht finden. Noch besser ists, wenn sowas vom Himmel fällt.

Das ist die Frage, - im Labor dann zu bestimmen, daß es Stein vom Mars ist, das ist kein Problem.
Im Gegenteil, alle Meteoritenwissenschaftler stürzen sich ja am allerliebsten auf neue Meteorite, die besonders ungewöhnlich sind, weil die ja neue Erkenntnisse verheißen.

Also brauchts im Wesentlich nur eines:  Geduld.

Gar keinen Sinn macht es, wahllos Feldsteine durchzumessen, bis dann irgendwann einmal ein Mars drunter ist.
Und auch dieselben mit nachhause zu schleppen bringt nix.
(Deswegen, nicht damit etwas Schlimmes passiert... allein alle Steine Deines Vorgärtchens und den Aushub daraus akribisch auf mögliche Märse durchzumessen, würde mehrere Miliiarden Euro kosten.)

Warum nicht? Weil Gesteine die vom Himmel fallen, besonders wennse vom Mars kommen, anscheinend sehr selten sind.
Aber auf der andern Seite der gesamte Erdmantel und die gesamte Erdkruste aus Gestein bestehen.

Woher man das weiß?  Naja, es gibt Anhaltspunkte. Die zwar vielleicht nichts über die absoluten Mengen an Marsmeteoriten oder über den Flux von Brocken vom Mars zur Erden aussagen,
aber doch eher die Vermutung nahelegen, daß ein Marsmeteorit, egal welcher Sorte, so ziemlich das seltenste ist, was es uffer Welt überhaupt gibt.

Und die sind:  Bei den 1200 beobachteten Fällen der Menschheitsgeschichte- und bei denen ist es ja Wurscht, was für ne Sorte fällt -  da waren überhaupt nur vier Märse dabei.

Nja und in der Antarktis da hat man rund 45.000 einzelne Steine aufgehoben - und da sind die, die von den Blaueisfeldern geerntet werden unverdächtig wegen ihres erdähnlichen Aussehens liegen gelassen zu werden, weil da keine andern Steine rumliegen.
Nja und von den 45.000 Antarktissteinen - da waren nur 22 vom Mars.

Daß es funktioniert, daß neue Gesteinssorten vom Mars, die sich von den hergebrachten unterscheiden, auch als solche erkannt werden,
dessen wurden wir ja alle Zeuge hier in diesem Forum, als im Frühjahr ein paar gewisse Chladni's Heirs hier mit dem NWA 5789 eine neue Marsgesteinsart präsentierten,
gewissermaßen um bei den Bspen zu bleiben, eine neue Lucy unter den Meteoriten;
und ganz aktuell mit dem neuen Mars des Threads gewissermaßen eine neue unbekannte verwandte Gattung, den Bruder des Archäopteryx.

 :prostbier:
Mettmann





« Letzte Änderung: November 14, 2009, 13:51:48 Nachmittag von Mettmann »
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MilliesBilly

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Re: Fund eines einzigartigen Marsmeteoriten
« Antwort #151 am: November 18, 2009, 18:27:55 Nachmittag »

Euere Mars-Offerten, allerbeste Chladnis, in Ehren - ich hol mir ab jetzt das Zeug selber
http://beamartian.jpl.nasa.gov/welcome

Offline gsac

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Re: Fund eines einzigartigen Marsmeteoriten
« Antwort #152 am: November 18, 2009, 19:37:54 Nachmittag »
Euere Mars-Offerten, allerbeste Chladnis, in Ehren - ich hol mir ab jetzt das Zeug selber
http://beamartian.jpl.nasa.gov/welcome

Nicht vergessen: Norwegerpulli, Omas Stricksocken, Wollschal, wenigstens ne Zipfelmütze
(..der nationale Anspruch!), wenn Du schon nicht Michel heißt...
 
Ziemlich kalt da!!!

Offline Mettmann

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Re: Fund eines einzigartigen Marsmeteoriten
« Antwort #153 am: Dezember 05, 2009, 00:19:14 Vormittag »
Neuigkeit für die glücklichen Besitzer:

Der neue sonderliche Mars hat seine NWA-Nummer erhalten, knapp doch keine 6er-Nummer geworden,
von nun an heißt er:


NWA 5990



Beste Grüße

Stefan & Martin
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Offline DCOM

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Re: Fund eines einzigartigen Marsmeteoriten
« Antwort #154 am: Dezember 05, 2009, 00:27:35 Vormittag »
Neuigkeit für die glücklichen Besitzer:

Der neue sonderliche Mars hat seine NWA-Nummer erhalten, knapp doch keine 6er-Nummer geworden,
von nun an heißt er:


NWA 5990

Beste Grüße

Stefan & Martin

Danke für die Info!  :smile:

Kannst/darfst Du schon weitere Details hier öffentlich machen, hinsichtlich der Charakterisierung bzw. Klassifizierung?

Viele Grüße, D.U.

Offline Mettmann

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Re: Fund eines einzigartigen Marsmeteoriten
« Antwort #155 am: Dezember 05, 2009, 03:43:14 Vormittag »
Nein noch nicht, das Abstract für die LPS-Konferenz wird nächste Woche wohl eingereicht werden,
zwo Forscherteams, die auch an dem type-Material arbeiten (der wird in Seattle, Alberta, Houston, Köln im Verbund analysiert), sind noch nicht fertig.
Aber es nimmt sich schon sehr interessant aus, was wir bisher gehört haben, sodaß wir bereits sagen können, den Mund nicht zu voll genommen zu haben!
Soweit wir sehen, sind jetzt nur noch zwei Stücke übrig, ein 1.9g-Endstück und eine 2.3g-Scheibe,
die wir vielleicht noch dieses Wochenende auf die US-List setzen, wo wir diesen absonderlichen Botschafter vom Roten Planeten noch gar nicht vorgestellt haben. Das wird die letzte Gelegenheit sein für die Zauderer und Skeptiker von diesem Mars noch etwas abzubekommen.

Marsianische Grüße,
Ihr Chladni-Team

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Offline DCOM

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Re: Fund eines einzigartigen Marsmeteoriten
« Antwort #156 am: Dezember 06, 2009, 21:25:34 Nachmittag »
Nein noch nicht, das Abstract für die LPS-Konferenz wird nächste Woche wohl eingereicht werden,
zwo Forscherteams, die auch an dem type-Material arbeiten (der wird in Seattle, Alberta, Houston, Köln im Verbund analysiert), sind noch nicht fertig.
Aber es nimmt sich schon sehr interessant aus, was wir bisher gehört haben, sodaß wir bereits sagen können, den Mund nicht zu voll genommen zu haben!
Soweit wir sehen, sind jetzt nur noch zwei Stücke übrig, ein 1.9g-Endstück und eine 2.3g-Scheibe,
die wir vielleicht noch dieses Wochenende auf die US-List setzen, wo wir diesen absonderlichen Botschafter vom Roten Planeten noch gar nicht vorgestellt haben. Das wird die letzte Gelegenheit sein für die Zauderer und Skeptiker von diesem Mars noch etwas abzubekommen.

Marsianische Grüße,
Ihr Chladni-Team



Interessant. Was ist eigentlich aus dem 7-Gramm-Endcut geworden?  :lechz: :lechz: :lechz:


Offline Mettmann

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Re: Fund eines einzigartigen Marsmeteoriten
« Antwort #158 am: Dezember 11, 2009, 00:35:40 Vormittag »
Ui, das ging aber schnell.
Muß just diese wenigen Tage implementiert worden sein,
der vorläufige Bericht. Überraschung auch für uns, denn zwo Teams sind noch nicht fertig mit ihren Messungen.

Hach, diese blöden Pseudonyme immer, Plagioklas, Pallasit, Ganimet... ich verwechsel immer die Klarnamen im Gedächtnis,
nun konnten wir uns gar nicht richtig bedanken auf der US-List für den Hinweis,
den wir dort gleich nachgeschoben, da wir just heute, die letzten beiden Stücke dort zum Verkauf ausgeschrieben haben.

Wir ringen gegenwärtig noch mit uns, ob wir in einem vorweihnachtlichen Segensanflug vielleicht nicht doch die Scheibe dort in kleinere Portionen aufteilen sollen, da wir ja praktisch überhaupt keine kleinen Stücke für die budgetbeschränkten Sammler von diesem Mars hatten
- hach wenn die wirklich guten und aufregenden Sachen nicht immer so kleine Steine wären....-
und so es vielleicht ein bisserl ungerecht ist.  Wollten halt ob der Brisanz des Materials so wenig Schnittverlust als Möglich riskieren.

Ich weiß nicht, sollen wir das machen? Aber 0,0xg-Fitzel oder 0,1g kömmer feins nicht machen, dazu ist es definitiv zu kostbar.
Ja gemolken haben wir Euch im November schon tüchtig - eine liberale Zahlungspolitik angenommen, und ev nen $-Hunni im Gramm druff zum Schnittverlustausgleich ggfs. - kann man schlecht vorhersehen, wer wäre denn mit wieviel dabei?
Oder besteht hier kein Bedarf?

 :w-or:
Martin

PS: Das erste Abstract könne wohl schon im Januar online zugänglich sein.
     Dann wohl auch ein weiteres über den famosen NWA 5789 auch.
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Chladnis Heirs

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Re: Fund eines einzigartigen Marsmeteoriten
« Antwort #159 am: Januar 25, 2010, 17:46:31 Nachmittag »
Guten Abend,

soeben ist das Premieren-Abstract für NWA 5990 online gestellt worden.

Irving A. J. Kuehner S. M. Herd C. D. K. Gellissen M. Rumble D. III Lapen T. J. Ralew S. Altmann M.:

Olivine-bearing Diabasic Shergottite Northwest Africa 5990:
Petrology and Composition of a New Type of Depleted Martian Igneous Rock

http://www.lpi.usra.edu/meetings/lpsc2010/pdf/1833.pdf

("Petrologic, elemental and Nd isotope characteristics of a depleted permafic shergottite, which bridges the gap between most olivine-phyric shergottites and QUE 94201." - so die Zusatzankündigung für die LPSC)


Wir bedanken uns für das entgegengebrachte Vertrauen und gratulieren den Sammlern zur wichtigen Vervollständigung ihrer Sammlungen mit diesem neuartigen Mars, der ein missing link darstellt.

Einige wenige Stücke sind auf Anfrage noch erhältlich.


Martin & Stefan

Offline pallasit

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Re: Fund eines einzigartigen Marsmeteoriten
« Antwort #160 am: Januar 25, 2010, 23:13:06 Nachmittag »
Gratulation!

soeben ist das Premieren-Abstract für NWA 5990 online gestellt worden.

Irving A. J. Kuehner S. M. Herd C. D. K. Gellissen M. Rumble D. III Lapen T. J. Ralew S. Altmann M.:

Olivine-bearing Diabasic Shergottite Northwest Africa 5990:
Petrology and Composition of a New Type of Depleted Martian Igneous Rock

http://www.lpi.usra.edu/meetings/lpsc2010/pdf/1833.pdf

Es scheint mir, dass eure Arbeit auch durch die Nennung als Autoren gewürdigt wird. Bei Haberers Almahata-Sita Veröffentlichung ist mir das zum ersten Mal aufgefallen. Wird das jetzt zur üblichen Praxis? Wie kommt es zu dieser Entwicklung? Da war doch sicher etwas "Lobby-Arbeit" nötig.

Grüsse Willi  :prostbier:


Chladnis Heirs

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Re: Fund eines einzigartigen Marsmeteoriten
« Antwort #161 am: Januar 26, 2010, 00:21:26 Vormittag »
Danke, Willi.


Mir der Co-Autorenschaft wird der wissenschaftliche Beitrag gewürdigt, den wir durch unsere Arbeit und der Entdeckung und Bereitstellung solch wichtiger Meteorite leisten. Das gab es auch früher schon. (Hier ein anderes Bsp: http://www.lpi.usra.edu/meetings/lpsc2007/pdf/1516.pdf).
Lobbyarbeit bedarf es dazu nicht, sondern das bleibt den Wissenschaftteams völlig selbst überlassen und einige drücken eben auf diese Weise ihre Begeisterung und ihre Dankbarkeit aus, an solch besonderem oder neuartigem Material arbeiten zu können.

Grüsse
Martin


Offline Andyr

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Re: Fund eines einzigartigen Marsmeteoriten
« Antwort #162 am: Januar 26, 2010, 09:17:11 Vormittag »
Da ich selbst Wissenschaftler bin, kann ich was zu diesem Thema beitragen. Es gibt eine Deutsche Forschungsgemeinschaft zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis, die u.a. zum Thema wissenschaftliche Publikationen Empfehlungen ausgesprochen hat.
Darin heißt es unter anderem: "Als Autoren einer wissenschaftlichen Originalveröffentlichung sollen alle diejenigen, aber auch nur diejenigen, firmieren, die zur Konzeption der Studien oder Experimente, zur Erarbeitung, Analyse und Interpretation der Daten und zur Formulierung des Manuskripts selbst beigetragen und seiner Veröffentlichung zugestimmt haben, d.h. sie verantwortlich mittragen."

Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, können auch "Nicht-Wissenschaftler" als Co-Autoren fungieren.

Offline ben.g

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Re: Fund eines einzigartigen Marsmeteoriten
« Antwort #163 am: Januar 26, 2010, 10:15:13 Vormittag »
Ja, und häufig genug das letztere:
"...und seiner Veröffentlichung zugestimmt haben, d.h. sie verantwortlich mittragen."
Das ist dann der Chef, der keinen Strich gemacht hat, aber das Ganze absegnet.  :einaugeblinzel:
 :weissefahne:

Gruß
Ben

Offline Mettmann

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Re: Fund eines einzigartigen Marsmeteoriten
« Antwort #164 am: Januar 26, 2010, 14:47:09 Nachmittag »
Und das ist in diesem Fall gegeben.
Der Beitrag besteht darin, zunächst einmal den Forschungsgegenstand überhaupt entdeckt und vorläufig eingeschätzt zu haben, ihn zugleich gesichert und in die bereits bekannten Funde eingeordnet und die Analyseproben und die Referenzstücke bereitgestellt zu haben. (Und das, auch wichtig, an der geeigneten Stelle. Wie man sieht, haben ja allein an der Erstuntersuchung fünf Institute mitgewirkt).

Und man muß ja auch sehen, daß nicht an einem allseits bekanntem und zugänglichen Studienobjekt gearbeitet wurde,
sondern es sich um eine rel. sensationelle Neuentdeckung handelt, von ausserordentlicher Bedeutung auf dem Gebiet.
- Die aktuelle Marsforschung ist eines der ganz zentralen Bereiche der Planetologie, der Raumfahrt, der Exogeologie,
für die erhebliche Anstrengungen unternommen werden.

(Sojourner, Beagle, Mars-Express, Phoenix, Opportunity, Spirit, Mars Observer, Mars Global Surveyor, Mars 96, Nozomi, Mars Pathfinder, Mars Climate Orbiter, Mars Polar Lander - Deep Space 2, Mars Odissey, Mars Reconnaisance Orbiter - also die ganzen Missionen seit der Mars-Renaissance die Mitte letzten Jahrzehnts eingesetzt und die nächsten Sonden und Lander sind in Vorbereitung, z.B. nächstes Jahr der nächste Lander, das Mars Science Laboratory - dann eben teilweise auch die Suchcampagnen ANSMET, NIPR, PRIC..).

Man braucht ja nur in den parallelen Mars-Sediment-Thread rüberzuschauen,
was für ein Aufsehen der "Marquette Island"-Stein erregt, da er ursprüngich aus der etwas tieferen Marskruste stammt.

Mit NWA 5990 haben wir indes sogar ein Mantelgestein.

Gleichzeitig wird ja auch durch das Abstract über "Marquette Island", das wir dort gegeben haben, deutlich, wie beschränkt die Analysemöglichkeiten vorort durch Roboter sind, im Vergeich zu dem, was man mit einem Marsstein in irdischen Labors alles anstellen kann.

Mit NWA 5990 haben wir also ein Gestein aus dem Mantel des Marses, das wir direkt untersuchen können,
zudem ein neuartiges, was bislang durch die anderen Marsmeteorite nicht repräsentiert ist, wie ja auch im Titel des Papers ausdrücklich vermerkt ist - ein seit der Bildung so unverändertes, wie man es sonst nicht hat - und darüber hinaus ein Bindeglied zwischen der großen Gruppe der olivin-phyrischen Shergottite zu dem solitären olivinlosen Diabas QUE 94201.
(Hier ein Bild desselben:  http://www-curator.jsc.nasa.gov/antmet/amn/amnaug95/QUE94201.gif )

So ist die Bedeutung dieses Steins einzuschätzen.

Und es werden sicherlich noch etliche weitere Studien folgen, wie auch im Paper im Summary auf die Zukunft verwiesen wird:   "The discovery of NWA 5990 emphasizes the possibility that other types of Mars rocks may be found or recognized
as meteorites."


Nun und bei solchen wichtigen Neuerungen gehört es für viele Wissenschaftler zur akademischen Etikette
die Entdecker solcher Funde entweder als Co-Autoren zu führen oder sich explizit im Text der Veröffentlichung zu bedanken.


Das ist i.Ü. auch für die derzeitige Situation wichtig, da es als Statement verstanden werden kann,
in diesen Zeiten, wo ein Teil der Wissenschaftler in der Verkennung der Realität und insbesondere der Auswirkungen ihrer Forderungen,
immer noch den privaten Sektor eliminieren will.

Und da ist es sehr wichtig, daß insbesondere die maßgeblichen Wissenschaftler den essentiellen Beitrag, den der private Sektor für ihre Arbeit leistet, würdigt,
wie das ja auch zum Bsp Irving auf seinem Marssitus, der in Bälde zu einer Standardüberblicksreferenz gedeihen wird,
deutlich tut:   http://www.imca.cc/mars/martian-meteorites.htm

Sicherlich, die Hardlinerfraktion würde so etwas nicht machen, auch wenn das etwas inkonsistent ist,
wenn bspw. ein ehemaliger MetSoc-Präsident zu seiner Amtszeit es ausdrücklich begrüßt, in Zukunft die Wüstenfunde der totalen Kontrolle der Wüstenländer zu unterwerfen - was in der Vergangenheit zu einem totalen Zusammenbruch der Funde geführt hat - und andererseits als Co-Autor eines Papers über einen unserer wichtigsten Monde erscheint.


Nun gut.
Also so ein Fund eines solchen Marsmeteoriten weist weit über das hinaus, was im Allgemeinen den Sammleralltag bestimmt.
Solch gelagerte Neuentdeckungen bringen wichtige neue Erkenntnisse und Fortschritte, soetwas ist Spitzenforschung.

Grüsse,
Martin

"If any of you cry at my funeral,
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