wieso aus seiner Sicht diese Ausstellung nun so
supertoll und beispielhaft
Ja das sach ich Diä!
Nämlich supertoll ist, daß die Meteorite
überhaupt öffentlich zugänglich und zwar einem breiten Publikum sind.
Wir alle känfen hier, die Meteoriterei im öffentlichen Bewußtsein besser zu verankern.
Auf der Ausstellungsebene zum Bsp. unter uns Amateuren der herbraab&friends mit der Prambachkirchen-Ausstellung + anderem, der Stephan Decker mir jedem Jahr fast eine Ausstellung, der Dieter Heinlein mit der Götterbotenausstellung die seit Jahren durch die Lande tourt, der JaH073 neulich mit einer Ausstellung, wir ham auch Steine ausgeliehen der Klaus T. macht nächstes Jahr eine Meteoritenausstellung...
Und die Unis und Museen scheinen ja wenn ich die Budgets anschaue auch daran zu leiden, daß das öffentliche Bewußtsein für die Wichtigkeit ihrer Fachrichtung nicht den Stellenwert einräumt, den es eigentlich haben müßte - denn es ist eben nun mal brandaktuelle Spitzenforschung, die sich in den Fragestellungen teilweise überdeckt, mit denen der ungleich kostspieligeren, aber viel besser akzeptierten Astronomie, Planetologie und der Raumfahrt.
Also ist es nötig, das Zeug auch der breiten öffentlichkeit mit der Selbstverständlichkeit dem breiten Pubikum vorzuführen,
wie es die anderen Fachrichtungen machen.
So, Kanton Solothurn wollte oder konnte offensichtlich Schönenwerd nicht offen halten, obwohls um keine Summen ging.
Jetzt kann man kritisieren, daß die Stoana nicht fachgerecht aufbereitet präsentiert werden, in einem Zusammenhang, der ein inhaltlich fragwürdiges Spektakel darstellt -
da sage ich und scho? Allemal besser, als wenn das Zeug in einem Magazin vom Museum herumliegt, und es keiner sehen kann. Je mehr Öffentlichkeit desto besser. Der Stefan ist mal in Berlin in einem Einkaufszentrum gewesen und fand da zufällig Schaukästen rumstehen mit Marsrovern und einem Stück unserer Märse - sag ich, genau richtig, so! Und mir ist es da egal, ob das zwischen einer Drogerie und nem Schuhgeschäft stattfindet - Hauptsach die Leute könnens sehen und kommen in Kontakt damit!
Guckts. Wo kann man in der Schwyz denn sonst noch eine Meteoritenausstellung sehen?
Ich kenn mich nicht aus dort. - In Genf scheints diese kleine Ecke zu geben - Zurich/Bern haben wir hier gelesen, ja da gibts ab und zu einen Tag der offenen Tür, wo ein Eingeweihtes Häuflein dann mal einen Blick auf den einzigen Mond werfen kann.
Guxx hier in D, wo gibt es permanente Meteoritenausstellungen?
Ständige.
Berlin ist jetzt immerhin umgestaltet, ich habs noch nicht gesehen - vorher mit den DDR-Wursttheken das war suboptimal und das meiste im Magazin, einschließlich der ureigensten Reliquien des Heiligen Chladnis!
Göttingen heult rum, weils keine Vitrinen zum Ausstellen anschaffen kann.
Die Riesensammlung aus Mainz, in den Top-Ten-Collectiones in da World - da hams nach Jahren noch nicht mal geschafft, ein paar Stücke wenigstens in die permanente Ausstellung des Senckenbergs zu nehmen.
Gut Rieskrater-Museum, das ist eher eine sehr regionale Geschichte, mit 40.000 Besuchern, und die ham bis auf den heutigen Tag noch nicht mal einen eigenen Mond da rumstehn.
Hamburg weiß ich nicht, was die jetzt im Planetarium eingerichtet haben.
Guckt London, dafür daß das so eine riesige und bedeutende Sammlung ist, ist das, wasse öffentlich austellen, enorm schwach.
Weeeeeaner Pracht - so muß und kann es freilich nicht immer sein.
Und Meteorite sind ja ungeheuer dankbare, weil flexible Ausstellungsbereicherungen. Man muß sie ja nicht immer als historische Kuriosa präsentieren, das Zeug ist unabdingbar, wenn man die Entstehung der Welt erklären will und drüber hinaus ein Möst für jede Raumfahrtsaustellung - denn was machmer denn mit den ganzen Rovern, dem Phoenix usw. uffe Mars? Wir analysieren die Steine da. Was war denn die wissenschaftliche Hauptausbeute des Apolloprograms? Die Mondsteine! Wozu schmeißen wir den Sonden in die Kometen uns schaun uns den Staub an oder sammeln ein mit Sonden was da an Körnlein im Sonnensystem rumflitzt. Wozu baumer denn Kepler, Spitzer - damit wir gneißen, wie das sich zuträgt mit der Planetenbildung um andere Sterne, was wir ungleich besser verstehen, wemmer uns die Metorite anschaun. Haybusa, jetzt Dawn, Lunar Prospector, Clementine und und und...
Nur die Ausstellungsmacher und Museumspädagogen haben halt in der Regel überhaupt gar keinen Schimmer, was es mit den Meteoriten auf sich hat. Die wissen nicht, daß die Dinger der Schlüssel zum Verständnis des Sonnensystems sind. Daß wir nur durch sie wissen, warums überhaupt eine Erde und uns gibt, und wie das zuging.
Für die sind das eher Dinger wie exotische Pilze. Die man inner Sammlung mit anderen Pilzen hinstellt (also Mineralien und Gesteinen).
Guckt doch, ich war schon ewig nimmer da. Deutsche Museum eine Rrrriiiiiiesen Astronomieabteilung, eine rrrrrrriesen Raumfahrtabteilung... technisches Raumfahrtszeug im Original, und endlooooos Modelle. Was hattens an ausserirdischer Materie da? Irgendwo nen kleinen Canyon und in irgendeinem Eck die Good-Will-Plakette von der Nasa.
Ja Jungs denk ich mir da, was wollts mit Schautafeln und Farbfernsehen die Plantenenttehung erklären - da gehört nen 3er rein und in die Raumfahrtabteilung gefälligst ein Batzen vom Mars!
Huh, ganz schaurig, ist doch Apollo-Jahr jetzt, aussem Nähkästchen - Museum hier, und tüchtig beinand, macht eine Austellung zu Apollo. Kriegen weder von der NASA ein Bröckerl Mond gepumpt, noch aus Berlin oder München geliehen.
Ja was meints, was ich da für eine Antwort bekommen, wie ich angefregt, obs da ned einen Mond reinstellen wollen,
sinngemäß: Sind ja ganz interessant Ihre Mondgesteine, aber wir wüßten nicht, was die nun thematisch mit unserer Apollo-Ausstellung zu tun hätten
Und was halt auch schlimm ist, daß Ausstellungsmacher ihren Besuchern viel zu wenig zutrauen.
Nicht "Edutainmaint" schön und gut, alles schön bunt, laut, virtuel, Farbfenzi, Hütchen aufsetzen, Knöpfchen drücken, Begehbarer Darm, fein - allein das reicht halt nicht. Die Besucher haben ein Gespür dafür, wenn die Substanz fehlt. Man braucht halt immer halt auch noch das konkrete Stück,
das ECHTE - sonst sindse enttäuscht. Weil für das Trara drumrum, da tuns lieber daheim fernsehen oder ins Phantasialand fahrn.
Ich kann halt keine Ägyptenausstellung machen, mit Kino und Musik, und goldenem Plastik-Pharao und Papppyramiden (wort mit 3 p) und Mitmachstationen, wenn ich nicht auch echte Ausgrabungsstücke dahineinstell. Sonst kommen sich die Leut letztenendes versch... vor. Beste Bsp. war ja zum Bsp das Planetarium hier in München. Der modernste neue Projektor der Welt + Pipapo,
und das am Besten Standort der Republik, mit IMAX neben dran, am deutschen Museum, wo mehr als eine Million Besucher hinhatschen. Die ham dann in dem Planetarium zur Hauptsache nur noch Disco gespielt... und so ist halt dann keiner mehr gekommen. Weil für Disco gehen die Leut halt lieber in die Disco.
Und man kann halt auch nicht die US-Gewohnheiten eins zu eins übertragen auf Europa. Die Amis stören sich viel weniger am Unechten, am Plastik, am Surrogat. Bei uns sind die Leut gewohnt, auch Echtes zu sehen.
Und so gehört halt in jede Raumfahrtausstellung, in jedes Naturkundliche Museum, in jede Astronomische Ausstellung, in jede Erdkundliche Ausstellung ein Meteorit!
Und die, die in der glücklichen Lage sind, eh schon über eine Meteoritensammlung zu verfügen, die sollten den Steinen ruhig mehr zu trauen, daß die, in der richtigen Aufmachung ein Faszinosum für die Laien sein können.
Und zwar ein größeres, als vieles andere!
Und deswegen Oheim, finde ich es schonmal gut, daß man in Interlaken wenigsten schomma die Stein zu Gesicht bekommt.
Auch wenn der spezialisierte Sammler in seiner eingeengten Sicht dran rummäkeln mag. Besser als dasses in irgendeinem dunklen Lager schlummert - allemal.
Mettmann