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https://www.solosequenosenada.com/meteorito/index7.phpNu, das Zentralorgan, in dem alle neuen Meteoritenfunde und -fälle veröffentlicht (und damit offiziell anerkannt) werden, der Meteoritical Bulletin, den gibt es seit 1957. Vom Catalogue of Meteorites, dem gedruckten Vorgänger der Meteoritical Bulletin Database, gibt es fünf Ausgaben - wobei als erste gilt, jener Sammlungskatalog des British Museums (Nat.Hist.) von T.Prior von 1923.
Das ist eine rein wissenschaftliche Publikation, die Standardreferenz aller Meteorite, ohne kommerzielles Interesse und kein Wunschkonzert. Bauchgefühl hat darin nix verloren, sondern es interessieren nur möglichst verifizierte und verifizierbare Daten.
Für die Meteorite vor 1957 hat man dazu einerseits die Sammlungskataloge der Museen und Universitäten aus aller Welt herangezogen,
und zum anderen die bereits veröffentlichte Literatur zu den jeweiligen Einzelmeteoriten.
Erstveröffentlichungen von Meteoriten sind schon seit Mitte des 19.Jhdts quasi standardisiert, in der Regel sind es Monographien, die in geeigneten Journalen und Jahrbüchern veröffentlicht wurden. Die enthalten zumeist einen Bericht über die Fall- und Fundumstände, Gewichte, Anzahl etc. und woher der Autor das untersuchte Stück hat, sodann eine Beschreibung des äußeren Anscheins, gefolgt von der chemischen, mineralogischen und petrographischen Analyse.
Solche Einzelschriften/Erstveröffentlichungen findst öfters auch hier im Forum angeboten, auch kann man sich noch die kompletten Jahrgangsbände der entsprechenden Annalen (Urvater Chladni, der die ersten Weltmeteoritenkataloge erstellt hat, hat diese auch in solchen veröffentlicht) hie und da noch kaufen, ist ein Sammelgebiet, was zum Meteoritensammeln dazugehört (zumindest für die Fortgeschritteneren).
Bei dem womöglichen Fall von 1958 scheint es lediglich einen Zeitungsartikel zu geben, der Verbleib des Fundes ist unbekannt, es steht also kein Material, weder zur Untersuchung noch als Referenz, zur Verfügung und offensichtlich ist das Material niemals untersucht und klassifiziert worden.
Bei dem Fall von 1935 ist es praktisch genauso, neben einer Zeitungsmeldung scheint es nur eine Veröffentlichung hinsichtlich der Fallumstände zu geben, er ist aber anscheinend niemals mineralogisch/petrographisch untersucht worden, noch liegt Material vor.
Warum das so ist, weiß man nicht.
Deswegen bleibt dem Bulletin/Catalogue auch gar nix anderes übrig, als diese beiden möglichen Meteorite zwar artig zu erwähnen, aber sie als zweifelhaft einzustufen.
Sollte sich jemals Material finden, was diesen beiden Ereignissen mit großer Sicherheit zugeordnet werden und was ordnungsgemäß klassifiziert werden könnte, dann würden die Einträge revidiert werden.
Mettmann
PS: Im Planetarium in Costitx soll es eine kleine permanente Meteoritenausstellung geben, vielleicht berichtest Du uns ja davon?