Autor Thema: Met-Sucher  (Gelesen 10989 mal)

Offline pallasit

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Re: Met-Sucher
« Antwort #30 am: April 27, 2010, 21:20:26 Nachmittag »
Das will jetzt sicher keiner wissen, aber der letzte Vulkanausbruch in Deutschland ist nur ca. 12.000 Jahre her. Geologisch gesehen war das vorgestern.

Siehe wikipedia "Laacher See":
"Dabei wurden riesige Mengen vulkanische Asche und Bims ausgeschleudert, welche die Gegend bis ins Rheintal  bis zu sieben Meter dick bedeckte. Das Auswurfmaterial verstopfte die Talenge des Rheins an der Andernacher Pforte, der dadurch aufgestaute See erstreckte sich über das Neuwieder Becken bis in die Gegend der Moselmündung. Die feineren Ablagerungen der Explosion sind noch bis nach Schweden in quartären Sedimenten als schmaler Bimshorizont (bekannt als Laacher See Tephra, LST) zu finden, der Geowissenschaftlern und Archäologen  zur Datierung dient.

Die gesamte Auswurfmenge betrug etwa 6 km³ Stammmagmavolumen entsprechend ca. 16 km³ vulkanischer Lockermassen (Tephra),[5] was einem Wert von 6 auf der von 0 bis 8 reichenden Skala des Vulkanexplosivitätsindex entspricht. Damit war der Ausbruch anderthalbmal so stark, wie der des Pinatubo 1991, oder 6-mal so stark wie der Ausbruch des Mount St. Helens 1980."

Dagegen ist der Isländer ein kleiner Puups!  :unfassbar:

Willi

Offline gsac

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Re: Met-Sucher
« Antwort #31 am: April 27, 2010, 21:26:33 Nachmittag »
Aber was sind schon 12.000 Jahre auf der geologischen Zeitskala, das muß man doch auch mal sehen!
Und nicht nur diese aktuellen Befindlichkeiten der Menscheit ausgerechnet anno 2010 betrachten, welche historisch gesehen kaum mehr als ein sehr müdes Augenzwinkern hervorrufen dürften. Na gut, es geht halt gerade um unser Leben, und bei uns hier noch nicht mal bedroht, und für die Fluggäste und den Fetisch "Wachstum" scheint es einen Moment lang schlecht gelaufen und "gemanaged" gewesen zu sein.... :-)

Aber der Vulkan in Island "darf und soll so handeln wie er will"! Den interessieren keine Spekulanten oder
sonstige Leute, die sich hier über ihn und Flugverbote oder ähnlich insgesamt global Kleinkariertes erregen.

Vulkanasche auf mein Haupt!
:weissefahne: Alex
« Letzte Änderung: April 27, 2010, 21:51:56 Nachmittag von gsac »

Offline Mettmann

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Re: Met-Sucher
« Antwort #32 am: April 27, 2010, 23:01:36 Nachmittag »
Zitat
kaum mehr als ein sehr müdes Augenzwinkern hervorrufen dürften.

Naja Oheim, ich glaub mittlerweile, daß wir einfach viel zuviele Medienkanäle haben und anscheinend nicht mehr genügend Nachrichten, um sie zu befüllen.  Drum wird absolut alles, jede Nichtnachricht, aufgebauscht, breitgetreten, ausgeschmückt, vervielfacht, zerredet und zerunkt, bis am End alle und jedesmal der festen Überzeugung sind, der Weltenuntergang stünde unmittelbar bevor. Was früher mal ein paar Zeilchen im Vermischten wert gewesen und was man nicht mitbekommen hätt, hast halt nun immer eine Woche auf allen Kanälen und solang, bisses eben eine Titelseite wert ist.
Alle zwo Monate geht ja mittlerweile die Welt schon unter. Ist die Sau durchs Dorf getrieben und alle Prognosen wie immer nicht eingetreten, hört man nie wieder was davon. Das hammer bei jeder Wirtschaftsschwankung, bei jedem Umweltskandal, bei jeder Naturkatastrophe, bei jeder erdenklichen Krankheit.... oooh, ich kann das Wort "historisch" schon nimmer lesen, sehen und hören.

Würgh.

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Offline herbraab

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Re: Met-Sucher
« Antwort #33 am: April 28, 2010, 10:19:58 Vormittag »
Huh, grad gehört, ev. mißverstanden, daß die Fluggesellschaften den Vulkan verklagen wollen...

Ob der Vulkan der Ladung vor Gericht folgen und persönlich zur Aussage erscheinen wird?  :gruebel:

Grüße, Herbert
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H5P6

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Re: Met-Sucher
« Antwort #34 am: April 28, 2010, 10:33:04 Vormittag »
Hallo Mettmann,

Meteoritensucher?
Wenn Du Dir die Mühe machst,Dich mal durch die Sucherforen von Hobby-Archeologen,Mineralogen,Schatzsucher,Militariasuchern zu klicken,wirst Du das Thema Meteorite immer wieder angeschnitten finden.Bei diesen Suchern sind die möglichen Meteorite nur Beifunde.Aber man erkennt das zunehmende Interesse an der Thematik.Über eine Anzahl der Leute,die auf diese Materie achtet, kann man nur spekulieren.Diese Suchergemeinden sind sehr insich geschlossen.Vielleicht kann der "Intressent",der das Thema begonnen hat,dazu etwas mehr sagen.
Schwarzfunde:
Sollten trotz Suchverbot Meteorite gefunden werden,wären es nun mal Schwarzfunde.Und geheime Funde könnten die Funde sein,wo sich die Finder damit nicht in die Öffendlichkeit traut.Allein schon der in jeden Fall neu zu verhandelnde Besitzanteil dürfte schon abschreckend genug sein.

Gruß Jürgen

Offline gsac

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Re: Met-Sucher
« Antwort #35 am: April 28, 2010, 11:35:53 Vormittag »
Und geheime Funde könnten die Funde sein,wo sich die Finder damit nicht in die Öffendlichkeit traut.
Allein schon der in jeden Fall neu zu verhandelnde Besitzanteil dürfte schon abschreckend genug sein.

Was hätte der Finder eines Meteoriten davon, diesen "geheim" zu halten? Der Stein würde der Wissenschaft
vorenthalten, könnte nicht untersucht und also auch nicht klassifiziert werden - wäre somit wertlos auch
für den Finder, der sich zudem noch einer offiziellen Anerkennung als derjenige beraubt, der den Meteoriten
aufgefunden hat. Verlust auf der ganzen Linie, möchte ich meinen, zudem reichlich unrühmliche Denkungsart
bzw. "unethisches" Verhalten...

Alex

Offline gsac

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Re: Met-Sucher
« Antwort #36 am: April 28, 2010, 11:38:42 Vormittag »
Ob der Vulkan der Ladung vor Gericht folgen und persönlich zur Aussage erscheinen wird?  :gruebel:

Wie heißt es so schön....: "der wird uns was husten"!!!  :einaugeblinzel:

Alex

Offline Andyr

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Re: Met-Sucher
« Antwort #37 am: April 28, 2010, 12:12:24 Nachmittag »
Huh, grad gehört, ev. mißverstanden, daß die Fluggesellschaften den Vulkan verklagen wollen...

Ob der Vulkan der Ladung vor Gericht folgen und persönlich zur Aussage erscheinen wird?  :gruebel:

Grüße, Herbert


Könnte im Gerichtsgebäude heiß hergehen.  :smile:

Offline Mettmann

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Re: Met-Sucher
« Antwort #38 am: April 28, 2010, 13:09:56 Nachmittag »
Zitat
Ob der Vulkan der Ladung vor Gericht folgen und persönlich zur Aussage erscheinen wird? 


Nun, vielleicht wird dann in Island ein allgemeines Rauchverbot eingeführt....


Ja Jürgen,

ich weiß nicht, Dir müßte über die Jahre doch klar geworden sein, wie unglaublich selten Meteorite sind und wie wenige Leute sich damit so auskennen, daß sie in der Lage wären, einen Meteoriten überhaupt zu finden, wenns nicht grad ein neuer Fall ist
und die Dinger noch knackkohlenschwarz herumliegen, also unmittelbar nach einem Fall.
So, Du mußt doch auch mal die Bulletin Database benutzen:  http://tin.er.usgs.gov/meteor/metbull.php

Bitte deutschsprachiges Forum. In den letzten 50 Jahren haben wir in D, A & CH an beobachteten Fällen genau fünef Stück gehabt, alles kleine Einzelsteinfälle bis auf den Neuschwanstein mit drei Klumpen.

In der ganzen Geschichte ists in D, A, CH noch nie vorgekommen, daß ein Schatzjäger, ein Mineralien- oder Fossiliensucher, ein Militariasammler, ein Hobbyarchäologe, ein Goldwäscher jemals auch nur irgendeinen Meteoriten als Beifund hatte.

Jürgen, Du solltest Dich langsam von der kindlichen Vorstellung verabschieden, daß hier alles voll von Meteoriten läge und man müsse sie nur suchen, dann finde man schon welche.

Die mögen ja in den Sondengängerforen von Meteoriten träumen und salbadern - gefunden hat noch nie einer und diese Sucherszene ist unendlich größer als die der Meteoritensammler - und alles was sie finden, sind Bohn- und Raseneisenerze, Schlacken und Kriegsschrott - ich krieg das Glump doch jede Woche auf den Tisch.
Diese Sucher wären auch überhaupt nicht in der Lage, einen Meteoriten zu erkennen und aufzuheben, ausser wenn es ein massiver Eisenklumpen wär. Eisenmeteorite sind aber eine sehr seltene Meteoritenart. 5% aller Fälle nur. Und alle tatsächlich echten Eisenmeteoriten, die aus diesem Dunstkreis vermeintlich gefunden wurden, haben sich bei der Analyse später als Betrug erwiesen, als Campo del Cielos und Sikhotes.

Und von den professionellen Meteoritensuchern, die, die es wirklih draufhaben und zu den besten der Welt gehören,
da kenn ich im ganzen Raum A, CH, D nur einen einzigen, der überhaupt hauptberuflich, als Alleinverdiener und vollständig seinen Lebensunterhalt einigermaßen durch seine Eigenmeteoritenfunde bestreiten kann. Wobei gesagt sein muß, daß er das nur kann, da er der erfolgreichste Mondfinder der Welt ist, und von seinen europäischen Funden kann er nicht leben, das geht nur, weil er in die Wüsten fährt.

Ganz genauso können wir Dir hier alle versprechen, daß selbst wenn Du Dir mal Wissen über die Meteorite aneignen solltest, Du noch 40 Jahre lang und viele Kubikkiiiilometer an Steinen nach Hause schleppen kannst und nie ein Meteorit dabei sein wird.
Meteorite werden nun mal nur in Wüsten gefunden. In der Antarktis, in der Sahara, im Oman, in der Atacama, in den US-Wüsten oder eben sie fallen den Leuten vor die Füße oder es sind erzseltene Zufallsfunde, wenn ein Bauer aus 5 Milliarden Leut im Jahr, einen Mett aufpflügt - oder es sind gezielte Nachsuchen, wo schon einmal ein Mett gefallen oder gefunden worden ist.  Ungezielt aber willentlich suchen, hat noch nie einen Meteoriten gezeitigt.
Es ist viel ergiebiger und aussichtsreicher in Deutschland, Schweiz, Österreich, statt auf die Suche nach Meteoriten zu gehen, Lotto zu spielen. Die Chancen den Jackpot zu knacken sind circa 1000mal höher, als einen Meteoriten zu finden - und weitaus mehr Kohle gibts obendrein.

Gehst suchen, dann findst alle naslang ein Kriegsteil, eine Münze, ein Artefakt, ein Fossil, ein Mineral oder stellst Dich in den Bach und wäschst Dein Gold, dann hast jeden Tag Deine Flitter uffe Pfanne
- mit Meteoriten funktioniert das eben aber nicht.

Deswegen ist das ausgemachter Humbug, "Schwarzmeteorite", im "Dunkeln ist gut Munkeln", böse Wissenschaftler usw.

Und einen neuen Meteoriten zu finden, das allein bringt ja überhaupt nix!
Kein Sammler oder Händler der Welt gibt Dir auch nurn Euro im Gramm, wenn das Ding nicht klassifiziert und anerkannt ist!
Meinst allenernstes, wenn da so ein Dimpfel ankommt, mir irgendeinem Batzen und sagt, jaaa das ist ein Meteorit, daß da irgendeiner die Tausender dem auf dem Tisch dafür hinblättern würde?
Guck doch diese andauernden Betrugsversuche im Ebay, wo die Leut den hinterletzten Erdenschrott reintun, irgendwelche Fachbegriffe reinkopieren oder behaupten, ja der wäre bestätigt - das kauft kein Mensch, ausser ein paar armen Laien, die denken, daß wärn echter Verkäufer vom Fach - und dann kriegense 5 oder 50Euro für den ganzen Stein und das klappt einmal im Jahr.

Und selbst wenns ein Meteorit ist und kein Fake, ja meinst, irgendein Sammler würd da für einen Stein oder Eisen 50 oder 100 Euro im Gramm hinlegen, auf die bloße Versicherung hin, ja den hab ich in der Uckermark gefunden, wo er nicht sicher sein kann, daß der ihm nicht einen NWA oder nen Campo unterjubeln will, den er überall für 0,05Euro im Gramm kaufen kann?

Das Ding muß offiziell anerkannt sein, von einem spezialisierten Lab klassifiziert und im Bulletin veröffentlicht sein,
wenn es nicht der Fall ist, dann kann der Sucher ordinäre bunte Flußkiesel verkaufen, das wär um einiges einträglicher.
Also das ist schon ziemlich daneben, was Du vermutest. Das darf ich so sagen, weil Du ja nun auch schon 4Jahr+ im Meteoritenforum bist.

Und uuuh Schwarzmeteorite und bläh.  Die Anerkennung eines Meteoriten erfolgt völlig ohne Berücksichtigung der Herkunft noch irgendwelcher legaler Aspekte.
Diese Universitätslabors sind Wissenschaftsbetriebe und die Zentralvereinigung, die die Meteorite erfaßt und offiziell anerkennt und veröffentlicht, die Meteoritical Society, ist ein apolitischer Verband, der sich in Politik und Besitzverhältnisse nicht einmischt.
Daher tut es rein gar nix zur Sache, einen Meteoriten, egal unter welchen Umständen er gefunden worden ist, erfassen und analysieren zu lassen. Da kommt dann nich die Bulizei und nimmt ihn dem Finder weg.
Deswegen ist das mit den "Schwarzmeteoriten" völliger Blödsinn.

Und persönlich find ich das auch eine ziemlich abartige Vorstellung, Meteoritensucher, -sammler und -händler als geldgeile Schacherer mit $$-Zeichen in den Pupillen und als Grabräuber oder sonstige finstere Vandalen darszustellen.
Und daran hat ja diese ganze Gesetzesdebatte zeitweise gekrankt, daß die Mettleute in diese Schatzsucherecke gedrängt werden sollten.
In Wahrheit erfüllen sie eine wichtige Aufgabe, sie finden die Meteorite und führen sie der Forschung und den Sammlungen, seis öffentlich, seiens privat zu. Ihre Funktion ist deswegen so wichtig, weil die "offiziellen" Stellen das selber nicht leisten können, bzw. wenn sies machen, es einfach zu teuer wird für die Öffentliche Hand, weil sie nicht diese Effizienz haben.

Guxx H5P6, allein die National Science Fundation gibt jeds Jahr für den Unterhalt der Antarktisinfrastruktur und der -forschung über 400 Millionen USD aus, die Meteoritensucher dort nützen diese Einrichtungen, und da sind die Personalkosten nicht drin, die bspw. bei Euromet ca 20 Millionen USD heutiger Kaufkraft ausgemacht hat, ohne daß der Rententeil noch überhaupt ein Fund dabei gewesen wäre.
Grad feiert China, das PRIC, seine Antarktismeteoritenexpedition als großen Erfolg. 17kg an Meteoriten hamse gefunden.
Also das, was ein einzelner der allerbesten Jäger in einer Woche in der Wüste findt, und was dann ein paar Tausender kostet.

Und warum schaus nie in den Bulletin?
Nimm doch das NWA her. Eukrite sind die häufigste Achondritenklasse. Selbst die werden fast alle klassifiziert, sonst gibts ja keinen Preis. Zähls zamm. 100kg oder weniger in 10 Jahren aus der ganzen riesigen Sahara.
Gibst den Leuten ne Halbe Million für alle, sinds hochzufrieden. Eine Million überglücklich.
So - es ist ein wunderbares Tool - machst das ganze Spielchen für die Antarktis.  Japaner, Amis, Europäer, Chinesen - 33 Jahre teure Suche.  Sooo viel weniger.

Und dieser ganze Schwachsinn mit dem schnöden Mammon und Schwarzmarkt und finsteren Kanälen.

Hier, da versorgt sich auch der Öffentliche Sektor,
nur mal eiiiiiiiine einzige der letzten europäischen Kunstmessen rausgesucht, Maastricht letzen Monat.
Paar Preise:

Paar Bilder und Skulpturenvon dort...

Giacometti  18.500.000Euro
Munch         9.500.000Euro
Tischbein       680.000Euro
Mack            850.000Euro
Botticelli      11.100.000
Gauguin      18.000.000
Heda           3.500.000
Potter         1.500.000
Colombels      550.000
Brueghel      3.000.000
usw.usf.

D.h. ein einzelner gesch.. Gauguin und der hat ja mehr als ein Buidl gmalt, kauft bereits sämtliche privat gefundene Mondmetorite und damit 90% allen Nicht-Apollo-Mondmaterials.
Und ein Schinken eines, für alle die sich nicht mit Malerei befassen, unbekannten ollen Niederländers alle HEDs der Wüste, die jemals gefunden worden sind - und wesegen Gesetze verhängt werden.

Aber was solls. Warumhat mir noch keiner hier gesagt, daß es keinen Sinn macht, jeden überzeugen zu wollen?   :auslachl:

Nix für ungut!
 :prostbier:
Mettmann







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H5P6

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Re: Met-Sucher
« Antwort #39 am: April 28, 2010, 15:57:36 Nachmittag »


Nun gut.Jetzt möchte ich wieder etwas dazulernen.
Was mich mal interessieren würde:
Gibt es seitens der Meteoritenkäuferschaft eine Bevorzugung von Gutachten,die von bestimmten Untersuchern erstellt worden sind?

Offline herbraab

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Re: Met-Sucher
« Antwort #40 am: April 28, 2010, 16:24:09 Nachmittag »
Gibt es seitens der Meteoritenkäuferschaft eine Bevorzugung von Gutachten,die von bestimmten Untersuchern erstellt worden sind?

Es werden Gutachten und Klassifikationen von jenen Instituten "bevorzugt", die ihre Ergebnisse auch in der Meteoritical Bulletin publizieren. Und das sind grad einmal eine Hand voll auf der ganzen Welt. Leider hat sich gezeigt, dass Institutionen, die sonst wenig mit Meteoriten zu tun haben, bei der Begutachtung von verdächtigem Material nicht immer ganz sattelfest sind. (Erinnert sich nich jemand an den "Meteorit" von Zolling?)

Grüße, Herbert
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Offline ironsforever

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Re: Met-Sucher
« Antwort #41 am: April 28, 2010, 16:46:29 Nachmittag »
Zitat
Erinnert sich nich jemand an den "Meteorit" von Zolling?

:lacher: Logo, des berühmte Fleischpflanzerl von Zolling! Ein Stück Asphalt! Köstliche Geschicht!

Gruß,
Andi

Offline Mettmann

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Re: Met-Sucher
« Antwort #42 am: April 28, 2010, 17:32:11 Nachmittag »
Uiiiiii das muß ich gleich ausnutzen!

Jürgen,

ein Meteorit ist überhaupt nur dann ein Meteorit und wir nur dann vom Sammler genommen,
wenn ihn die Meteoritical Society mit Sitz in London
http://www.meteoriticalsociety.org/
als solchen anerkannt hat
und ihn im jährlich erscheinenden Meteoritical Bulletin
http://meteoriticalsociety.org/simple_template.cfm?code=pub_bulletin
veröffentlicht hat.
Hier die Bulletins auch noch mal als durchsuchbare Datenbank:
http://tin.er.usgs.gov/meteor/metbull.php

Und wie geht das vonstatten? Ein Finder, Sammler, Händler reicht einen Teil - üblicherweise 20g - bei einem der wenigen auf Meteoritenklassifikationen spezialisierten Institute ein.  In D wärend das die Humboldt-Uni in Berlin oder das Inst. für Planetologie in Münster. (Ob Hamburg und Freiburg noch was machen, weiß ich nicht), in A wäre es das Nat.Hist.Mus in Wien und in der Schwyz die ETHs Zürich und Bern.
Es hilft nix, an eine x-beliebige geologische Fakultät zu gehen, denn die können das meist nicht bzw. reichens ggfs. eh jenen Stellen weiter. Sternwarten, Heimatmuseen, das Institut Fresenius oder der Tüv Rheinland ham von Mets keine Ahnung.

So, die nudeln die Proben nach allen Regeln der Meteoritenanalysekunst durch ihre Aparillos.
Schreiben einen Bericht, mit den Ergebnissen und schicken den zusammen mit allen Daten und einem Vorschlag für den Meteoritentyp an die Meteoritical Society. Dort hocket virtuell ein Rat von internationalen Mettwissenschaftler, die diesen Bericht prüfen und dem Meteoriten seinen Namen verleihen und offiziell veröffentlichen oder eben auch nicht.
Das klassifizierende Institut behält den Rest der 20g zu Referenzzwecken und für etwaige weitere Foaaaschung.
Und das ist für alle Neufunde gleich. Seis ein neuer Fall, seis ein Wüstenfund, seis ein Antarktischer oder seis einer, den Du im Wald findest.
Nur dann ist ein Meteorit ein Meteorit und nur dann hat er überhaupt einen Sammlerwert.

Temporäre Ausnahme sind Saharafunde gewöhnlicher durchschnittlicher Chondrite, die man scherzhaft auch als Gleisschotter bezeichnet. Sie sind zwar wesentlich seltener als Diamanten, da aber die Sammler nicht gewillt sind einen halbwegs akzeptablen Preis für diese gegenwärtig zu zahlen, wenn sie begutachtet und klassifiziert sind, also nichma 200Euro im Kilo,
ist es für die Finder und Händler nicht mehr zu rechtfertigen, diese klassifizieren zu lassen und zudem mag die auch überhaupt kein Wissenschaftler diese Jahre mehr klassifizieren, solage es noch interessantere Klassen gibt.
Solche Wüstenfunde werden nur klassifiziert, wenn sie von offiziellen Expeditionen gefunden werden.
Ansonsten werden die unklassifiziert gehandelt zu Preisen um die 25-50$ pro Kilogramm.
Findet sich so ein Stein nicht in der Sahara, sondern in anderen Ländern, so nennt man es eine Sensation und er wird sofort klassifiziert und kostet dann viel mehr.

Und eine Ausnahme ist, daß die Sammler, die sich gaaaanz gut auskennen, auch seltenere Meteoritenklassen, die sie selbst erkennen können, gelegentlich bei den NWAs kaufen.ohne daß die offiziell begutachtet wären.
Weil diese dann aber nicht offiziell bestätigt sind, haben sie einen viel geringeren Sammelwert und können von den Sammlern auch später einmal kaum weiterverkauft werden.


Ansonsten kommt es im Übrigen vor, daß bei ganz besonders seltenen Meteoritenarten und bei wissenschaftlich besonders bedeutenden Funden die Analysen unter mehreren Instituten aufgeteilt und im Verbund erledigt werden.
Nur als Bsp. der neue Marsmeteorit, NWA 5789, den wir hier vorgestellt hatten, wurde analysiert und begutachtet
vom

- Department of Earth & Space Sciences, University of Washington, Seattle
- Dept. of Earth & Atmospheric Sciences, University of Alberta
- Institut für Geologie, Ruhr-Universität Bochum
- Dept. of Earth & Planetary Sciences, Washington University, St. Louis
- Dept. of Geology, University of Maryland
- Dept. Earth & Environmental Sciences, University of Houston
- Geophysical Laboratory, Carnegie Institution, Washington, DC
- Lunar & Planetary Science Institute der NASA
- Department of Earth Science der Rice University, Houston

Also nur für die Erstveröffentlichung und Anerkennung.
(denn an dem Ding wird noch weiter geforscht).

Du siehst also, daß das völlig andersabläuft als bei Schatz-, Militaria-, Mineraliensuchern, die was weiß ich eine Münze, ein Koppelschloß, nen keltischen Hosenknopf anhand von Katalogen und Büchern selber bestimmen oder zum Kreisheimatpfleger rennen oder sich von einem Händler ein Gutachten schreiben lassen.

Und, weil das ja bei Dir durchgeklugen ist, beim Tamdaght-Ralewit oder nun, wegen vermeitl. zu kaschierendem Unvermögen von Klassifizern ect..
Meteorite bestimmt man durch ganz eindeutige, glasklare und v.a. messbare physikalische Eigenschaften.
Das ist anders als bei den Antiken- oder auch bei Kunstgutachten, wos allein von der persönl. Befähigung des Gutachters abhängt, wie das Gutachten ausfällt. Bei Meteoriten ist kein Platz für "Bauchgefühl" und Zuschreibungen,
sondern das ist harte und nüchterne Naturwissenschaft. Messwerte. Und nicht Augenschein.

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Mettmann


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Re: Met-Sucher
« Antwort #43 am: April 28, 2010, 17:39:33 Nachmittag »

Offline speul

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Re: Met-Sucher
« Antwort #44 am: April 28, 2010, 19:48:15 Nachmittag »
Also Jürgen,
hättest ja wenigstens mal Danke sagen können für den langen Beitrag extra für Dich, anstatt den alten Link zu posten
speul
Lächle einfach - denn du kannst sie nicht alle töten

 

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