Autor Thema: Met-Sucher  (Gelesen 12991 mal)

Offline Mettmann

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Re: Met-Sucher
« Antwort #45 am: April 28, 2010, 20:58:22 Nachmittag »
(Nee keine Bange, der H5P6 zahlt mir immer nen Käseblatttarif von 0,5 Euro pro Zeile a 30 Anschlägen, drum schreib ich auch immer so länglich und konnte mir auf diese Weise so manche Mond- und Marshauptmasse über die 4 Jahre Forum in die Sammlung stellen. Flachs...der H5P6 is vom BKA und ich box Euch Finstermänner und Meteoriten-Mafiosi jedesmal unentgeltlich raus...).

Humhem, viel lieber wäre mir ein:  "Ach sooo ist das! Jetzt hab ichs verstanden!"    :crying:
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Offline gsac

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Re: Met-Sucher
« Antwort #46 am: April 28, 2010, 21:12:55 Nachmittag »
Apropos Überschrift "Met-Sucher"....

Bei alledem könnte man fast neidisch werden auf die derzeit in Wisconsin versammelte
Nomenklatura, die einen (..und zwar tatsächlich echten!!..) Fund nach dem anderen macht.
Und dort scheint bei der vermutlich grossen Streuellipse auch noch kein Ende abzusehen zu sein.

"Fresh beef" - wirklich beneidenswert! Darüber hinaus noch leichtes Suchterrain, vorwiegend gut
kooperierende Farmer, wie es auf der US-Liste heißt. Aber leider sooo, zuuuu weit weg von hier...

Alex

http://www.rocksfromspace.org/cottingham_wisconsin.html



Offline Mettmann

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Re: Met-Sucher
« Antwort #47 am: April 28, 2010, 21:32:28 Nachmittag »
Zitat
die einen Fund nach dem anderen machen.

Weil sie dürfen!!

Unser Wisconsin heißt Slowakei, von den Fundmengen her gesehen und pro Zeit, scheint er ergiebiger als Livingston gewesen zu sein.
Aber das Gesetz sagt, er darf nicht einmal gesucht werden!  Und so sind die Steine per Gesetz dazu verdammt, im Boden zu verrotten und zu zerfallen.

Und so kriegen in der Gegend um Kosice oder wo immer es auch ist, die Gasthäuser, Pensionen und Geschäfte eben keinen warmen Geldsegen und die Bauern kein willkommenes Zubrot und die Leut keine Familienerbstücke, die sie mit der Geschichte von Generation zu Generation weitergeben. Die Schulen kriegen keine kostenlosen Vorträge von Experten und die Museen und örtlichen Einrichtungen keine Steine gestiftet und die Region kommt nicht täglich ins Fernsehen, in die großen Zeitungen mit Wort und Bild und in das weltweite Internet, sodaß sich die lokalen Touristenverbände die Haare raufen, denn so eine Bekanntheit, so eine immense kostenlose Werbung, die kriegens nur einmal in 1000 Jahren und könntens nicht mit Millionen derzahlen.
Und so ist der Schaden über den rein wissenschaftlichen hinaus, sehr, sehr groß.

Und der, der dieses Gesetz initiiert und veranlaßt hat, der ist zu feige seinen Namen zu sagen,
wie eigentlich immer bei Meteoritengesetzen.
Das ist halt auch der Unterschied zum privaten Sektor, wo alle mit ihrem Namen einstehen müssen und Verantwortung für ihre Taten übernehmen.

Pssst Dieter, Du hast doch da Kontakte - kannst Du die Namen nennen?

Ich glaub, am End wär das sogar wirkungsvoller, als alle Apelle an die Vernunft und das Pochen auf die Empirie.
Wenn sich die Leut dann endlich mal schämen täten.

Aber egal.
Müssmer eben auf den nächsten Fall in einem Land warten, wo intelligentere Leut mit weniger destruktiven Neigungen wohnen.

 :prostbier:
Mettmann
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Offline gsac

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Re: Met-Sucher
« Antwort #48 am: April 28, 2010, 21:45:46 Nachmittag »
Das mit dem slowakischen Fall und den Restriktionen dort ist wirklich ein immens grosser
Schaden und letztlich Verlust für alle direkt oder indirekt Beteiligten! Übrigens ist mir immer
noch nicht so ganz klar, was die dortige Gesetzgebung genau aussagt. Man darf da noch nicht
mal suchen, oder wie verhält es sich? Woher stammt diese Aussage, gibt es eine zitierbare Quelle?
Ich habe zwar von diesem Fall gehört, darüber gelesen, aber dieser rechtliche Aspekt ist mir bisher
noch nicht so recht transparent geworden. Ausser, dass ich einen Text von einem polnischen Händler
gelesen habe, der dort fündig werden wollte, aber wohl keine Auskünfte vor Ort erhalten hat, als er
dort war.

Wer bringt mal ein wenig Klarheit in dieses Dunkel?  :nixweiss:  :gruebel:

Alex

PS: ...und was ist letztlich eigentlich aus dem rumänischen Fall des vergangenen oder gar schon
vorvergangenen (?) Jahres geworden? Dazu hört man auch kaum noch was. Wie auch nicht von
dem slowenischen Fall in den Karawanken, von dem man etwas fand. Irgendwie ziemlich duster hier...
 

Offline Mettmann

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Re: Met-Sucher
« Antwort #49 am: April 28, 2010, 22:05:03 Nachmittag »
http://www.mineraly.sk/files/zber/022_pravne_normy.htm

§ 1

Chránené nerasty a chránené skameneliny

   1. Chránené nerasty sú
   2. nálezy nerastov nájdené na území Slovenskej republiky, podľa ktorých boli nerasty prvýkrát opísané pre vedu a ktoré sú uvedené v prílohe č. 1 časti A (ďalej len „typový nerast“),
   3. nerasty predstavujúce prírodné prvky alebo chemické zlúčeniny zväčša s kryštálovou štruktúrou, ktoré vznikli v dôsledku geologických procesov na území Slovenskej republiky a ktoré sú uvedené v prílohe č. 1 časti B,
  4. meteority nájdené na území Slovenskej republiky.


Zitat
...und was ist letztlich eigentlich aus dem rumänischen Fall des vergangen (?) Jahres geworden?

Der wurde einfach nicht an die große Glocke gehungen, sodasse ihn in Ruhe selber suchen konnten, die Leut vom Museum.
Ich wüßte nicht, was dem entgegenstünde, ihn zu suchen.  Mir ist kein Meteoritengesetz bekannt in Rumänien, wozu auch bei 8 rumänischen Meteoriten, noch wurde der Bauer der ihn fand und meldete enteignet, die sind ja nicht so komplett bescheuert wie die Australier oder die Slowaken, obwohl die Rumänen unter einer schlimmeren Diktatur gelitten haben.

Is schon echt krass. Diese Länder, wose den Leuten per Gesetz sogar die Meteoriten wegnehmen, die ihnen aus dem All auf den Kopf fallen.
Bitte. Da das Bild über ihrem Sofa, das ist ein Kulturgut, das ist von öffentlichem Interesse, hergeben, das ist jetzt Staatsbesitz!  Weil der Kurator im Museum ein Gesetz angeleiert hat.
Das hats schon gegeben. Und zwar im Stalinismus und im Nationalsozialismus. Beides hatte Rechtssysteme, die allgemein als abscheulich und verweflich angesehen werden und der Konsens ist, daß es sich um einen Zivilisationsbruch gehandelt hat. Darum genießt ja auch in freiheitlichen Ländern das Eigentumsrecht als Persönlichkeitsrecht einen so hohen durch die Verfassungen garantierten Schutz.
Ich sehe keinen Unterschied zu diesen Meteoritengesetzen, die automatische Enteignung oder Zwangsverkauf an den Staat fordern. Das sollte den Leuten, die diese vorantreiben, mal bewußt werden. Und drum halte ich die auch in Rechtsstaaten für nicht verfassungskonform.

Pardong, mich regt das halt immer so auf, gerade bei solchen Ländern, die nun wahrlich nicht mit Meteoriten gesegnet sind und wost nen gescheiten Fall halt bestenfalls einmal in 100 Jahren hast,
wie da mutwillig der dann zerstört werden muß.

Mettmann
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Offline speul

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Re: Met-Sucher
« Antwort #50 am: April 29, 2010, 07:42:51 Vormittag »
nu towarisch mettman, sto snatschit po nemetzkie?
Lächle einfach - denn du kannst sie nicht alle töten

Offline herbraab

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Re: Met-Sucher
« Antwort #51 am: April 29, 2010, 08:48:28 Vormittag »
Gut, ich kann kein Slowenisch, und bin daher auf die schrottige automatische Übersetzung angewiesen. Daraus kann ich entnehmen, dass bestimme Minerale, Fossilien und Meteorite geschützt sind. Ich kann aber nichts finden, was das Suchen und Finden an sich verbieten würde. Es steht sogar ausdrücklich drinnen (§3), dass "Probenahme [...] kann gemacht werden, wenn [...] Sammlung ist notwendig für die Zwecke der Identifizierung und wissenschaftlichen Untersuchungen.". Also dürfte man vielleicht eh suchen...?

Grüße, Herbert
"Daß das Eisen vom Himmel gefallen sein soll, möge der der Naturgeschichte Unkundige glauben, [...] aber in unseren Zeiten wäre es unverzeihlich, solche Märchen auch nur wahrscheinlich zu finden." (Abbé Andreas Xaverius Stütz, 1794)

Offline Mettmann

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Re: Met-Sucher
« Antwort #52 am: April 29, 2010, 10:07:49 Vormittag »
Hmm... der australische Metpeace ("Free Milly!") Translator übersetzt so:

meteority

auf der Wiese schwarz und klotzich
klajnes Stajn gewoxxen hodsich
ob sich haißet meteorit
ei das wissmer ollä nit
wollen das auch gar nit wissän
lossen drauf die schwajndel p.....


 oder war das aus dem Slowakischen? :gruebel:
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H5P6

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Re: Met-Sucher
« Antwort #53 am: April 29, 2010, 10:23:48 Vormittag »
Hallo speul,hallo Mettmann, :user:

als der Mettmann seine Erklärung schrieb,habe ich gerade den Bezug von Herbert zu "Zolling" herrausgesucht.Daher der Versatz.Danach hatte ich gerade noch Zeit die Abhandlung von Mettmann zu überfliegen,für dessen Beitrag ich mich hier in aller Form @Mettmann-bedanke.Ich sitze hier am PC wochentags nur bis 18Uhr und koordiniere den Überflug und die Landung von Meteoriten.Sozusagen die Meteoritenflugüberwachung.
So,nun muß ich wieder in den Hangar die Meteoriteninstandsetzung überwachen.Ich hoffe,daß ich am Nachmittag noch dazu komme den Mettmann seine Darlegungen auszuwerten,bevor mich der Feierabend wieder überrascht.

Gruß Jürgen :hut:

Offline gsac

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Re: Met-Sucher
« Antwort #54 am: April 29, 2010, 12:21:56 Nachmittag »
meteority

auf der Wiese schwarz und klotzich
klajnes Stajn gewoxxen hodsich
ob sich haißet meteorit
ei das wissmer ollä nit
wollen das auch gar nit wissän
lossen drauf die schwajndel p.....


"Chránené nerasty sú"
Meteority - raus bist Du...

Is sich stajn, is sehr beriehmt
Fiel herab, wie sichs geziehmt

Kleines stajn von Kositschäh
Tut es mir von Härzen wäh

(..wenn ich dich so liegen säh..)

H5P6

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Re: Met-Sucher
« Antwort #55 am: April 29, 2010, 14:20:04 Nachmittag »
Uff,geschafft.
So,der Meteorit fliegt wieder.Am Sonntagvormittag muß ich noch auf das Testgelände zur Landepunktkorrektur.Also wiedermal nur ein halbes Wochenende.Ich klage ja nicht,ich leide still.So ist es ebend,wenn man selbst und ständig arbeitet.
Also zu Mettmann seine Ausführungen:
Soweit alles klar.Die Frage,die sich aufdrängt,wer koordiniert die Vergabe der Forschungssegmente unter (wie Beispiel) neun Untersuchern?Bekommen alle neun Untersucher 20% Material zur Untersuchung,also von 100% Material,180% Probematerial?Oder wie geht das?Wer macht von den neun Untersuchern dann die Zusammenfassung/Auswertung?
(Nur mal so gefragt)

Gruß Jürgen

Offline herbraab

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Re: Met-Sucher
« Antwort #56 am: April 29, 2010, 14:32:53 Nachmittag »
von 100% Material,180% Probematerial?

Ja, genau so ist es. So wird sichergestellt, dass das Probematerial nie zu knapp wird. Als selbst ständiger Meteoritenflugüberwacher müsstest Du das aber eh wissen... :dizzy:
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Offline Mettmann

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Re: Met-Sucher
« Antwort #57 am: April 29, 2010, 15:09:43 Nachmittag »
Iwo,
das war ja nur ein Bsp. für einen besonders wichtigen Meteoriten.
Aber ist schon so, da alamiert dann der Forscher die MetSoc, die schickt die Met-Gestapo los zusammen mit Interpol, Mossad, CIA, BKA, ECT, PP und nimmt Dir zunächst 100% des Mets ab und verdonnert Dich auf Lebenszeit dazu, noch einen weiteren Stein des Fundes von mindestens 80% des Gewichtes des ersten zu finden, ansonsten Beugehaft, und alles was darüber hinausgeht, zieht der Staat oder die Taliban oder die Mafia ein.

H5P6, man muß einmalig 20% oder 20g abgeben, und das ist auch fair so, denn schließlich kostet die Klassifikation eine Stange Geld.
Ob der Klassifikateur andere Kollegen miteinbezieht, oder nicht, oder ob es so gemacht wird:
Der Erscht macht die Dünnschliffe
Der Zwot schießt Neutronen druff
Der Dritte schiebt es in die Mikrosonde
Der Vierte verdampfts für die Bölkchemie
und der gleinegleine Wutzi ißt sie alle auf.

 :prostbier:
mettmann

PS: Auch wenn die NASA niemals in Bielefeld war. H5P6, niiiemand will Dir bei den Meteoriten ein Leides tun.
Grad in D wäre es für Dich vollkommener Unsinn, Deinen Stein auf ewig unter der Matratze zu bergen.
Denn dann ist er ersten nix wert und zwotens wirst Du niiiie erfahren, ob es ein Meteorit ist oder nicht.
Diese ganzen Gesetze auf der Welt, die waren ja sicher nicht bös gemeint, sondern mit lauteren Motiven gemacht, wie Schutz von Naturerbe, Gier, Schutz von Kulturgut, mehr Mets in die Nationalsammlungen, Rache, mehr Mets für die Forschung, weniger Aufwand und Steuergeld, Ausbruntzung ect.....
Und da ist es halt bloß so, daß es ein paar gibt, die halt etwas dümmer als andere Kinder sind und noch nicht gemerkt haben, daß wenn die Gesetze allzu garstig ausfallen, daß es dann keine Mets mehr bei ihnen gibt bzw. daß es halt dann so richtig sauteuer wird für den Steuerzahler, wennse soviele Mets wie vorher haben wollen.
So richtig böse oide Knochen gibts eh nur zwei oder drei, die halt nicht zugeben wollen, daß sie einen Fehler gemacht haben, ist halt Pech für die betreffenden Länder, die müssen eben warten bis die pangsioniert oder in den Meteoritenolymp aufgestiegen sind. Ist nur schad um die Steine. Andere indes lernen ja.

« Letzte Änderung: April 29, 2010, 15:37:09 Nachmittag von Mettmann »
"If any of you cry at my funeral,
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(S.Laurel 1890-1965)

H5P6

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Re: Met-Sucher
« Antwort #58 am: April 29, 2010, 16:16:48 Nachmittag »
Hallo Mettmann, :prostbier:

also durchläuft eine Probe in Folge mehrere Institute und man braucht nicht jedem ein Bröckchen abzubröseln.
Gut,gut. - Hätte ja auch anders sein können. :fluester:

Gruß Jürgen :hut:

Offline gsac

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Re: Met-Sucher
« Antwort #59 am: April 29, 2010, 16:28:46 Nachmittag »
Soweit alles klar.Die Frage,die sich aufdrängt,wer koordiniert die Vergabe der Forschungssegmente unter (wie Beispiel) neun Untersuchern?Bekommen alle neun Untersucher 20% Material zur Untersuchung,also von 100% Material,180% Probematerial?Oder wie geht das?Wer macht von den neun Untersuchern dann die Zusammenfassung/Auswertung?

Sachma, willste uns eigentlich vakohlen, Jürgen? Oder biste einfach nur nicht so jut
druff heute?

Jottojott, falls Deine Metapher weiter oben uns etwa andeuten soll, dass Du beruflich
an irgendeinem kleenen Sportflugplatz den Luftraum koordinierst, dann .....  :dizzy:

Sorry, can not resist: --> :troll:

Aber ansonsten nichts für ungut und auch Dir ein baldiges schönes Wochenende! :hut:
"Selbst und ständig", sozusagen stets und immer wieder aufs neue erstaunt,

:prostbier: Alex

 

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