Woran das liegen mag?
Na ganz einfach an den Sammlern!Wenn die nimmer kommen.
Guxx, kein einziges Mitglied vom Münchner Stammtisch war da, mit Ausnahme natürlich der versammelten Familje Heinlein.
Auch sonst fallen mir aus dem Stehgreif noch mindestens ein, zwei Dutzend weitere ein, ooooch welche aussem Forum, die unentschuldigt gefehlt haben.
Das gibt einen Eintrag ins Klassenbuch.
Die Ensisheimschau ist eine hochspezialisierte Spezialmesse. Die steht und fällt mit dem Besuch der wenigen hochspezialisierten Sammler, die es gibt.
Denn für ein sogenanntes Laufpublikum, das es dort nicht gibt, ist die Thematik viel zu speziell, das weiß man ja auch z.B. aus München, wo die "40.000 normalen" Besucher, die man in Ensisheim nicht hat, für die Meteoritenspezialisten eher uninteressant bleiben.
Denn nuuuur für diese spezialisierten Sammler, für Euch, machen das ja die Aussteller,
wobei zudem noch von denselben wohl eher eine Minderheit aus wirtschaftlichen Erwägungen nach Ensisheim kömmt.
Wenn das dann von den Sammlern nicht angenommen wird, kommts zwangsläufig irgendwann dazu, daß die sich dann die Arbeit sparen und es irgendwann kein Ensisheim mehr geben wird.
Man hat ja dieses Jahr deutlich gesehen, daß viele der Anbieter den Aufwand und die Mühe bei der Gestaltung ihrer Tische deutlich runtergefahren haben.
Wenn die Sammler weiterhin in so deutlich reduzierter Zahl kommen, werden auch viele der wichtigeren/größeren Händler sichs sparen. Problem ist, wenn dann das Level auf einen reinen Sammlerflohmarkt sinkt, ist die Börse nicht mehr attraktiv genug für die Spezialsammler, die Anreise auf sich zu nehmen.
Das ist also ein anderer Grund als der, an dem Gifhorn gescheitert ist. Gifhorn ist aus organisatorischen Gründen eingegangen, da nachdem der Termin von der Münchner Messe wegverlegt worden war, es für die transatlantischen, transmediterranen und sunstigen Weitanreisenden nicht machbar war, extra wegen dieser kleinen Börse anzureisen.
Ensisheim ist ja nach wie vor exzellent terminiert, ein paar Tage vor Sainte Marie, der drittgrößten Steinmesse der Welt.
Liegt allein nur daran, daß die Sammlers nicht kömmen.
Braucht man sich also nicht wundern, daß die Zelte dann leer sind.
Eigentlich ist es unverständlich. Als Meteoritensammler hat man ein solches Epfent ja sonst praktisch nicht, noch ein solches Angebot an Meteoriten und Neuigkeiten.
München ist wesentlich unübersichtlicher und München ist für die Besucher ein deutlich teureres Pflaster, was Kost, Logis, Trunk, Eintritt ect. anbelangt.
Tucson ist noch viel teurer und auch zeitraubender.
In Ensisheim kann man auch paar km weiter sehr billig und reell hausen, Verpflegung ist billig, Anreise kostet nicht die Welt
und im allgemeinen lassen sich die aufgewendeten Kosten mehr als amortisieren, durch die günstigen und teilweise erheblich billjeren Mettkaufgelegenheiten dort, da ja dort viele der Quellnymphen und -nöcken höcken.
Und v.a. man hat dort alles kondensiert, soviele verschiedene Meteorite auf einem Haufen, wie sonst nicht. Völlig frei von Schmuck, Povel, Tinnef.
Das Ambiente ist stimmig und gemütlich, frei von Hektik. Alles fußläufig, zwickt der Hunger, setzt man sich runter auf den Marktplatz und spachtelt umgeben von Menschen gleicher Interessenlage, ist man durchgeschwitzt, stiefelt man kurz zum Hotel und nimmt ein Dusche, ist man müd, legt man sich bequem ein Stündchen aufs Ohr. Kann man ohne Forsboi ned Lebn, schaut man sich zwischenrein das Spiel an..
Und es ist ja diese Ozeandampferkonstellation, in diesem insulären Kaff, die Einheimischen gehen um 17Uhr zu Bette, trifft man stets und hocken aufeinander ausschließlich Meteoritenverrückte und Fachidioten.
Ganze läßt sich auch mit einem Kurzurlaub kombinieren, historische Städte für die Kultur nahebei, die Schwyz auch für Berge und so ein Zeug, und man sitzt im Elsaß der Kulinarik halber.
Und auf der Messe ist man eben am Puls der Zeit, man kann auswählen, begrapschen, sich austauschen. Man findet immer Neues.
Also z.B. dieses Jahr über das, was der Hanno schon erzählt hat, z.B. ein neues bombenorientiertes Einzeleisen. Oder die vermutliche Sulagiri-Hauptmasse gabs zu sehen und zu kaufen, meines Wissens das erste Mal, dasse öffentlich präsentiert wurde. Griabig war auch ein 12 oder warens 15kg - Individual von dem einen NWA-Massen-CV3 - sieht man ja auch nicht alle Tage. Die mutigeren können ins Marokkocasino spielen gehen, zwar nimmer so wie früher. Ein exzellent geformter regmagyptisierter Morasko um die 24kg von privat ist mir aufgefallen, auch waren diesmal die Impaktspezialisten besonders aufgekratzt und aufkratzend,
und natürlich gab es schon noch etliche Kleinode an neuen selteren Typen, wenn man genauer hingeschaut. Und das ist ja auch das angenehme an Ensisheim, daß man im Ggs zu den hektischen und unübersichtlichen anderen Messen, in aller Ruhe die Preziosen inspizieren kann, die einem sonst in dem Trubel gar nicht auffallen würden und praktischerweis hat man immer einen Gesinnungsgenossen und Fachmann in Reichweite, mit dem man die Stücke besprechen kann. Wir haben neben dem neuen Mars z.B. auch noch ein vorzügliches anderes Schmankerl gehabt, was ausverkauft...
Apropos, wir habe den Rest des Sensationsmarses zu krustigen Klein- und Kleinsstücken verarbeitet, müssmer noch photographieren, wenn jemand...dann am besten gleich PM.
Nun und unten im Museum gabs diesmal Weltklasseimpaktite und -tektite, auch von Lokalitäten, die man sonst nicht zu Gesicht bekommt - und sowas hat man halt nicht, wenn man in Wien, Berlin oder Bern ins Museum geht.
In einem Raum der Börse ist sowieso immer eine kleine Raumfahrtausstellung und ein Bücherstand.
Zudem gibt es kostenlose Fachvorträge im Rahmenprogramm. Die Tellerumhängung am Freitag. Diesmal wars Wetter schlecht, aber sonst ist ja auch immer Sonnenbeobachtung unten auf dem Platz, grad auch für die Kids. Fürs leibliche Wohl ist an den Buden gesorgt. Kaffee&Kuchen, Flammkuchen, Merguez mit Pommes, Sandwiches, Wein, Softdrinks, Bierstand. Wenn auch diesmal kein ganzes Wildschwein gegrillt worden ist. Jeden Tag Musik und Tanz. Und jeden Abend, für den, der mag, ein Abendessen/Dinner für die ganze Meteoritengemeinde, wobei der sagenhafte Fraß der Couronne-Küche abgestellt wurde.
Das alles hat man in München, St.Marie, Tucson, Denver ect. nicht.
Mehr kann man einem Meteoritensammler nicht bieten
oder fiele Euch sonst etwas ein?
Nun und da die CH-A-D-Sammler zusammen mit den Franzosen jeher die stärkste Besuchergruppe ausmachen und da das hier das dt.sprachige Meteoritenforum ist:
Es liegt schlicht an Euch, ob Ihr sowas wie Ensisheim haben oder langsam abnippeln lassen wollt.
Mettmann