Die beste Gold-Konzentrat-Trennung ?

[Topas]

Guten Abend Leute 
es ist immer schön, viel Konzentrat nach einem ertragreichen Tag mit nach Hause nehmen zu können, aber :
Wenn da nicht immer das mühselige und manchmal stundenlang dauernde Trennen des Goldes vom Schwermineralkonzentrat wäre.
Gibt es irgendwelche Geheimtipps, die vieleicht hier auch schon mal besprochen worden ? (Wäre da über einen Link dankbar.)

Wer hat Erfahrung mit einer sogenannten Schleifpapierrinne ?(Diese Frage ist mir sehr wichtig)

Hat es Sinn, im Vorfeld (natürlich im trockenen Zustand) einen Magneten einzusetzen ?
Bringt das Trockenwaschen bessere Resultate ?
Lohnt es sich, Konzentrat in eine Scheideanstalt zu bringen ?
   Fragen über Fragen   
Bin auf Eure Antworten gespannt,  Andreas

[Jens ohne z]

hey Topas,

Was ein Zufall! Habe gestern und heute meine ca. 30 Kg Konzentrat aus dem letzten Jahr durchgewaschen. Ich denke mal es geht dabei um sehr feines Gold?
Ein Magnet ist dabe absolut fehl am Platz, es bleibt eine Menge Gold zwischen den Magnetitsplittern hängen. Und wenn die Teile erstmal magnetisiert sind wird es richtig lustig.
Ich habe mein Konzentrat einfach mit der Pfanne ausgewaschen  -das ganze vier mal. Am Ende hatte ich ca. einen gestrichenen Teelöffel - halb Blacksand halb Gold. Darin auch das allerfeinste.
Mit Schleifpapier habe ich grundsätzlich gute Erfahrungen gesammelt. Allerdings habe ich nie einen ganzen Mörteleimer Konzentrat darüber geschickt. Das wird nix!

Lohnt es sich, Konzentrat in eine Scheideanstalt zu bringen ?

eigentlich nicht. Ruf aber vorher mal an. Eine Scheideanstalt muss auch rechnen. Es nützt also nix einige Kilo Blacksand mit vermuteten 0,05 gramm Gold abzuliefern.

Glück Auf!
Jens

[Topas]

Puh, so, musste meine Kleine erst mal wieder vom Lena-Fieber runterholen. Super  gewonnen, aber bei der Kongurenz      doch kein Wunder, oder ? Vorsicht, Lena, lass Dich nicht verschrettern sonst biste in einem halben Jahr auf Droge !!! Und wirds ne zweite Nicole  ???
Zurück zur Realität:
  Jens
  30 kg ? Hochachtung ! Schöne Grüsse an Deinen Rücken.
Mit dem Magneten hab ich mir schon gedacht und wird auch so keinen Sinn machen, da man ja ev. 30 % fischen kann.
Die Schleifpapiergeschichte interessiert mich am meisten, könntest Du mir mal Anwendungsbeispiele geben.
Wie baut man die Rinne und wie wäscht man das Resultat aus?
Wieder Fragen über Fragen  lass Dir zeit, mein Konzentrat rennt nicht weg 
Aber allgemein find ich müsste das Thema mehr diskutiert werden ,weil das Finish doch das Wichtigste ist.
Konzentrat-Scheideanstallt: Naja, wahrscheinlich muss man da mit 300 kg aufwarten, damit sichs lohnt, aber:
  Ein guter Wäscher hat das nicht nötig
  Andreas

[Jens ohne z]

auf Droge sollte man kein Gold waschen....

auch nicht in Wittenberg!
Ich gebe Dir hier mal einen richtig guten Tip - mach es einfach nach deinem Gefühl! Es nützt nix auf die anderen zu hören. Ich wollte mir auch eine extra Waschrinne bauen.
Das Bisserl Arbeit macht das Kraut auch nicht Fett! Drei oder vier Waschgänge, und du hast alles Gold separiert.Hat bei mir ca. 6 Stunden gedauert. Wer von uns Goldwäschern hat schon 2,5 gramm Gold im Nachwaschgang?  Ohne Zukauf?
Du kannst den Rest an Konzentrat natürlich über die Schleifpapierrinne laufen lassen.  Besser ist es allerdings das Gold freizublasen. Kipp das Konzentrat auf ein Blatt Papier und puste die leichteren Bestandteile einfach weg. Das ganze machst du auch drei oder vier mal und fertig!

Grüße
Jens

[FlyingTim]

Hallo Andreas!

Ich kann da dem Jens nur Recht geben. Mit der Pfanne gehts am besten. Ist völlig normal daß das einige Stunden dauert. Ich mach da auch manchmal nen Tag Pause und mach dann am nächsten Tag weiter, wie ich gerade Lust habe.

Es kommt aber auch immer aufs Gold an und die Schwerminerale. Da kann es schon sein daß in verschiedenen Regionen auch etwas verschieden gewaschen wird.

Sinn macht es auch wenn du das Konzentrat in verschiedene Fraktionen siebst. Besonders das Staubfeine Gold läßt sich besser waschen wenn die Schwerminerale dazu die selbe Größe haben. Der Blacksand ist eh mit das Feinste und läßt sich so besonders gut abziehen und mit einem Sniffer aus der Pfanne saugen.

Beim Magneten kann man dem mitziehn von Gold entgegen wirken indem man das angezogene Material an einer leeren Stelle der Pfanne noch einmal absetzt und dann von neuem wieder aufnimmt. Da bleibt das meißte Gold dann irgendwann in der Pfanne.

Manchmal hilft ein Tropfen Fit gegen das aufschwimmen des Goldstaubes.

Hier mal ein Link, so in etwa find ich gehts am besten. Immer vor und zurück und ab und an das Gold wieder zurecht klopfen. Ich selber komm da aber mit einer normal großen Pfanne besser klar wie mit der kleinen: http://www.youtube.com/watch?v=0Cbiiohp5bQ

Gruß Tim

[Dave]

Also ich mache es so.

Zuerst mal das Material ins Wasser und dann mit einem Magneten. Bei mir bleibt da nicht viel Gold dran und auf 5 Flitter oder so kann ich dann auch verzichten.
Dann ist das meiste schon mal weg und das Konzentrat hat bei mir eher eine bräunliche Färbung und ist ganz fein. Dann fange ich an die Pfanne so zu bewegen das ich eine Art "Schlange" bildet. Das heißt am Bodenrand bildet sich eine art Viertel-/ Halbkreis hoffe das ist in etwa verständlich. Wenn man bei der Bewegung die Pfanne noch etwas schräg hält sammelt sich das ganze Gold an einem Ende der " Schlange"  Das separiere ich dann und mache das 2-3 mal bis kein Gold mehr im Konzentrat drin ist. Das separierte Gold ist aber noch nicht 100% rein sonder dann tu ich es an eine Seite des Randes und lasse immer etwas Wasser drüberlaufen. Bei der Rückwärtsbewegung nimmt das Wasser dann unerwünschte Partikel mit und das Gold bleibt liegen(letzter Schritt also etwa wie im Video).

Zeitdauer ist bei mir aber nicht ganz so hoch sondern nur 2 Stunden oder so.

Ich hoffe das das halbwegs verständlich beschrieben ist, ist eben schwer so etwas zu beschreiben.

[Topas]

@ Jens, Tim, Dave
Danke für Eure ausführlichen Antworten  so machts Spass !
Ihr habt recht, am besten ist die Handarbeit  . Und die Schüssel schwenken könn wir doch immer noch am Besten.
Jens  2,5 Gramm  da macht man seinen Rücken schon mal gern krumm.
 
  und Glück Auf Andreas
PS.: Trotz Allem werde ich die Schleifpapiergeschichte testen, bin von der Idee irgendwie phasziniert.

[Berggold]

Hallo Andreas,
ich mache für Dich persönlich bestimmt Schocktherapie!
Ich wasche am Bach meine Pfanne mit Konzentrat runter, fummel mir alles raus was vor Ort meine Augen erkennen können und den Rest kippe ich zum wachsen zurück in den Bach.
Falls Du mir das nicht glaubst, wasche mit mir oder frage Leute welche schon mit mir gewaschen haben.
Wenn ich gut drauf bin schicke ich auch auf Wunsch meine Reste kostenlos an Bedürftige, die in keiner so guten Gegend wohnen. Ist mit Sicherheit immer was gelbes dabei (stimmts .....???).
Vieleicht sieht man sich ja mal am Bach.
Beim letzten Mal habe ich gesammte Beute an Anfänger verschenkt. Ich sehe das alles nicht so verbissen, hauptsache ich hatte einen schönen Tag mit Gleichgesinnten.
Immer full Pan!!! Gruß Berggold 

[Topas]

Richtig, richtig Berggold, man sollte nicht so gierig sein aber ich kenne da jemanden, der ist es, der schüttet nüscht weg und nimmt auch den kleinsten Krümmel mit: Mich 
Aber mal im Ernst, ich nehm den Blacksand immer mit, da mich eben auch die Mineralisation interessiert und sich unterm Stereomikroskop ja auch ganz eigene, fantastische Welten auftun.
Und ich hab ein Experiment vor: Ich habe mal gelesen, das im asiatischen Raum das Schwermineralkonzentrat zu eine Art Bett aufgeschüttet wird und verschiedene Therapien sowie Meditation darauf durchgeführt werden. Und da ich etwas mystisch angehaucht bin    muss ich dass mal Testen.
  Andreas

[Berggold]

War bestimmt nicht böse gemeint, mache das wirklich so.
Bei der Mineralisation habe ich mich auf Quarz (Bergkristall aus Graubünden und Rutilnadeln aus gleicher gegend wegen Platzmangel) spezialisiert. Sammel nur noch Sachen welche ich anfassen kann. Behalte immer die schönsten und alte aussortierte verschenke ich an Kinder in der Nachbarschaft.
Nichts für ungut Berggold 
PS.: Stereomikroskop habe ich auch aber nutze es kaum noch.

[Aurum]

Hallo ,

mir geht es ähnlich wie Berggold , auch ich gebe in den meisten Fällen alles Konzentrat zurück an den Bach .
Es gibt da aber eine Ausnahme , das ist der Rhein da sammel ich zum Ende des Jahres das Konzentrat um was für den Winter zu habe das ich dann unter dem Mikroskop bewundern kann .
Am Rhein gibt es noch eine Besonderheit , ich kenne da eine Stelle da ist dann fast nur Schwarzsand , aber er enthält kein Gold , oder ich habe es dort noch nicht entdeckt 
Wie sowas zustande kommt ist mir eigentlich ein Rätsel vielleicht hat ja einer von euch eine Idee 

Bis dann Lutz 

[Berggold]

Nun mal was ernstes von mir.
Als ich noch gelben Feinstaub sortiert habe, benutzte ich eine Eigenbaurinne, welche nach guten Ratschlägen von anderen Goldern oben mit verschiedenen Naßschleifpapierkörnungen (grob->fein) und am ende mit Filz beklebt war. Habe oben das Konzentrat auf die Rinne gelegt und mit einer Gieskanne mit etwas Spülmittel versetzten (wegen Aufhebung der Oberflächenspannung) Wasser  langsam gegossen. Die Rinne hatte dabei wenig gefälle und endete in einem Trog aus dem Baumarkt.
Auf dies Art habe ich eigentlich alles was möglich war gefangen, wie die Kontrollen unter dem Mikroskop mit Material aus dem Trog ergab.
Nun viel Spaß, ist echt ein Geduldsspiel. Mit einer guten Pfanne, einen tropfen Spülie, gedult und Übung kommt man irgendwann zum gleichen Ergebnis.

Gruß Berggold 

[Topas]

Glück Auf Gemeinde (Klingt etwas religiös aber Spass machts trotzdem ) 
Mist, hab mit meiner Kleinen und ein paar Mitdiggern ein paar Bier gedrunken aber es macht einfach zu viel Spass hier, Rechtschreibfehler erlaube ich mir trotzdem nicht obfol, mann weis ja nie wass komt, allso erdrgat es 
@ Berggold , Aurum
noch mal, !!! Die Pfanne kann einem keiner weg nehmen und wer Gold waschen möchte kommt um die Pfanne nicht drumrum, ein Bäcker kann auch keine Brötchen backen ohne das Rezept zu kennen und seinen Ofen !!!
Ihr habt da absolut recht und mit dieser Diskusion erfüllen wir ja faktisch einen Bildungsauftrag 
@ Jens, hab heute auch noch mal meine Reste durchgewaschen und : siehe Bild : : Homewaschanlage mit Kaffeemaschine und Vollverpflegung im Anschluss 
In der Hoffnung, noch besser waschen zu können
  Andreas

[Topas]

Mist Bilder vergessen;

[Jens ohne z]

@ Jens, hab heute auch noch mal meine Reste durchgewaschen und : siehe Bild : : Homewaschanlage mit Kaffeemaschine und Vollverpflegung im Anschluss 

na also Andreas - das klappt doch! 
Ich wasche normalerweise so: der Kies oder die aufgekloppten Steine schaufele ich in einen großen Eimer in dem sich ein Sieb befindet ( oller Eimer mit dem Forstnerbohrer perforiert ). Das Material wird unter Wasser (!) kräftig durchgeschüttelt. Wenn der große Eimer zu ca. 2/3 gefüllt ist wird das so vorgesiebte Material ausgewaschen. Das sind so 6 bis 8 Pfannen.
Sobald ich einen Flitter in der Pfanne sehe kommt das Konzentrat in einen Behälter. Zuhause wird das so vorgewaschenen Konzentrat von den größten Flittern befreit und wandert in einen Mörtelkübel zum trocknen (damit es nicht anfängt zu stinken).
Und wenn ich Lust habe wird der Rest eben nochmals ausgewaschen. Das Ergebniss siehst Du selbst 

Glück Auf!