Autor Thema: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil  (Gelesen 72853 mal)

Online lithoraptor

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Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
« Antwort #105 am: Juli 17, 2010, 11:24:57 Vormittag »
Ahhaaaa, deswegen sind wir uns der Meteoriten von Merkur noch nicht so sicher, so ein M ist ja auch sehr verwitterungsanfällig. :baetsch:

Offline gsac

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Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
« Antwort #106 am: Juli 17, 2010, 13:16:24 Nachmittag »
Hat nicht damals Billy Clinton, um von seinem Töchtelmöchtel im Oval (verdammt, fast vertippt) Office abzulenken, etwas halbherzig ein paar Cruise Missiles gen Sudan geschickt, die nicht alle ins Ziel kamen? Also spätestens, wenn auf den Schrapnellen und Kartätschen wiederholt die Buchstaben "U" und "S" auftauchen, sollten wir die Sache nochmal überdenken. (Okay, kann natürlich auch für "Uranus" und "Saturn" stehen ;-)

MilliesBilly, hast Du in der Sommerpause mit dem Meister in Giovannis Laube telefoniert und er Dir
das eingeflüstert..??  :einaugeblinzel:

Fraachjamalnur,
:prostbier: Alex

PS: der Krater liegt sehr entlegen - ich kann mir wahrlich auch nicht vorstellen, daß Mike Farmer
dort vor Ort war. Andererseits, d. h. wenn man seine Aussage nicht sowieso grundsätzlich in Zweifel
ziehen will, ist er ja wohl nach Ägypten geflogen, um es, sagen wir mal, "abzuholen" (...wobei man sich
sowas auch bequemer von einem "Auslandskontakt" schicken lassen könnte). Daraus und über die
weitere Verfügbarkeit des Materials lässt sich nun im Sommerloch trefflich spekulieren und wer
weiß schon, ob sich da nicht der Eine oder Andere jetzt oder später ins Fäustchen lacht... :-)

Allende

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Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
« Antwort #107 am: Juli 18, 2010, 00:05:49 Vormittag »
Toll!

Also unsere russischen Freunde hatten in Ensishausen schon so einiges von dem neuen Eisen dabei. Klasse Material! Auch in anderen ägyptischen Regionen sind sie schon fündig geworden. Mike Farmer war auch schon (mehrmals?) in Ägypten zum Steine suchen. Andere US-Boys? Wer noch? Nächste Frage: War schon irgendwer im Nakhla-Gebiet zum Nachsuchen? Die alte Isna-Fundstelle absuchen? Es sieht so aus, als ob sich da ein neues Wüstengebiet auftut. Die Aktivitäten bewegen sich wohl, nachdem Libyen schon 10 Jahre hinter uns liegt, jetzt aus dem Oman heraus (leer?) nach Ägypten hinein?! Scheint so zu sein, dass Flugtickets nach Ägypten bald knapp werden, oder? However, ich mache im August erstmal ein paar Tage Ferien in Nord-Italien (Verona, Venedig). Da freue ich mich richtig drauf, denn mein Jaob ist in der letzten Zeit mehr als nur anstrengend.

Ich grüsse Euch alle aus dem sommerlichen Niederhasli
Allende

Offline ben.g

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Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
« Antwort #108 am: Juli 20, 2010, 10:26:35 Vormittag »
Hallo  :winke:

Hier mal zwei mikroskopierte Bilder von meinem Gebel Kamil.

Wenn man nicht jetzt schon genau wüsste ( :einaugeblinzel: ), dass es ein reiner Atax ist, könnte man mit etwas Phantasie bei den Bildern glatt auf den Gedanken kommen, das sind Reste eines oktaedrischen Gefüges, ähnlich wie bei den stark geschockten Rim-CDs.

Gruß
Ben

Offline ben.g

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Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
« Antwort #109 am: Juli 20, 2010, 10:27:36 Vormittag »
...

Offline ironmet

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Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
« Antwort #110 am: Juli 20, 2010, 11:11:19 Vormittag »
Hallo ben,

ja,so was ähnliches habe ich auch gefunden.
Ob das nun eine oktaedritische Struktur sein soll?
Hast Du mal drauf geachtet,wie klein und winzig das abgebildete ist.
Also ich konnte mit einer guten Lupe nix erkennen.
Erst unter dem Mikroskop kann man das erkennen,was abgebildet wurde.
Wie dick wird wohl ein solch ein "Balken" sein?
Ich kann es nicht messen....

Viele Grüße Mirko

Offline ben.g

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Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
« Antwort #111 am: Juli 20, 2010, 11:37:06 Vormittag »
Hallo Mirko

Ja. Das sind sehr kleine Dimensionen.
Aber ähnlich winzige oktaedrische Strukturen kann man ja auch in plessitischen Eisen sehen.
Hier mal aus einem Taza. (Das hochaufgelöste Bild davon find ich nicht mehr, grmmml)

Gruß
Ben

Offline ironmet

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Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
« Antwort #112 am: Juli 20, 2010, 11:49:42 Vormittag »
Hallo ben,

ja,solche Digi-Mik Fotos habe ich auch von Taza gemacht.
Auf jeden Fall sind die Vergrößerungen bei Gebel Kamil und Taza identisch.
Da kommt die Taza Struktur,obwohl sie auch sehr fein ist,sehr monströs rüber.
Kannst Du messen,wie dick so ein "Minibälkchen" bei dem Gebel ist?

Viele Grüße Mirko
« Letzte Änderung: Juli 20, 2010, 12:09:29 Nachmittag von ironmet »

Offline ben.g

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Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
« Antwort #113 am: Juli 20, 2010, 12:04:26 Nachmittag »
Ich muss mir unbedingt angewöhnen bei solchen Fotos den Maßstab mit anzugeben....  :weissefahne:

Also, meine Fotos oben vom Gebel Kamil haben eine Breite von ziemlich genau 2 mm
Da kann man dann die Größe der Strukturen in etwa abschätzen.

Offline ben.g

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Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
« Antwort #114 am: Juli 20, 2010, 13:20:29 Nachmittag »
Hallo nochmal.  :smile:

So mal als "ImmerNochEherLaie" ins Unreine gedacht:

Je länger ich darüber nachsinne und mit dem Taza vergleiche... Ist es eigentlich völlig ausgeschlossen, dass es sich um Reste einer Oktaederstuktur handelt? Halt sehr sehr fein, weil plessitisch. Würde zu dem hohen Nickelgehalt passen. Vielleicht gabs auch einfach noch kein Eisen mit so einer feinen Struktur. Sehr stark geschockt, so dass fast die komplette Struktur ausgelöscht wurde. Bis auf diese kleinen Reste aus... Ja aus was? Schreibersit? Cohenit? Bei den stark geschockten Rim-CDs hat sich ja auch Cohenit entlang der Balken gebildet, halt nur in viel größerem Maßstab. Keine Ahnung ob sowas auch auf dieser Größenskala möglich ist?  :nixweiss:

Was sagen denn die langjährigen Experten hier dazu, die ihre Bücher auch gelesen haben und nicht nur - wie ich - gekauft und in den Schrank gestellt.  :einaugeblinzel:

Gruß
Ben  :prostbier:

Offline ironmet

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Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
« Antwort #115 am: Juli 20, 2010, 14:05:06 Nachmittag »
Hallo ben,

schön das Du die Diskussion nochmal aufnimmst.
Ich habe mal ein paar Bilder gemacht,welche zeigen sollen,warum das Eisen keine Struktur-Auslöschung erfahren
haben dürfte.

Mir ist es unlogisch,warum eine Struktur durch Einschlag bzw. Hitze ausgelöscht werden kann,die Kamazitlagen um die Schreibersite aber erhalten bleiben.
Das passt nicht zusammen.
Daher bleibe ich fest der Überzeugung,das dieses Eisen schon vor dem Aufschlag genau diese Struktur gezeigt hat,nur eben ohne die Deformationen im Eisen und in den Schreibersiten.
Ich gehe sogar soweit,zu behaupten,das diese Ansatzweise oktaedritische Struktur,ein Beginn einer Entmischung bei der Abkühlung war.
Da dieses Eisen aber offensichtlich eine relativ schnelle Abkühlung erfahren hat,konnte sich Nickel und Eisen nicht genug entmischen.
Etwas schon,weil sonst keine Schlieren zu sehen wären.
Daher denke ich,diese kleine Mini-Oktaedritische-Struktur zeigt den Beginn einer Bildung eines Oktaedriten.
Nur hatte sie nicht genug Zeit,sich komplett zu bilden.

Anbei ein paar Fotos,die verdeutlichen sollen,wie nahe die "angeblich ausgelöschte Struktur! neben völlig intaktem Hüllkamazit liegt.

Viele Grüße Mirko  

Offline ironmet

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Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
« Antwort #116 am: Juli 20, 2010, 14:07:57 Nachmittag »
und noch zwei interessante Fotos.
Bei dem ersten von diesen beiden Fotos kann man sogar,so würde ich behaupten,an dieser sich bildenden Struktur, Kamazit erkennen.
Genau wie es um die Schreibersite vorhanden ist.

Viele Grüße Mirko

Offline Mettmann

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Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
« Antwort #117 am: Juli 20, 2010, 16:24:40 Nachmittag »
"The matrix is a duplex plessite made of approximately the same proportion of kamacite and taenite lamellae (1-5 μm in thickness) arranged in a micro-Widmanstätten pattern".
"If any of you cry at my funeral,
I'll never speak to you again."
(S.Laurel 1890-1965)

Offline ben.g

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Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
« Antwort #118 am: Juli 20, 2010, 16:39:38 Nachmittag »
Aha. Sieh an.
Stand das da die ganze Zeit im MB schon drin?
Ich sollte wohl doch aufmerksamer lesen....

Gruß
Ben

Offline herbraab

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Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
« Antwort #119 am: Juli 20, 2010, 17:16:40 Nachmittag »
However, ich mache im August erstmal ein paar Tage Ferien in Nord-Italien (Verona, Venedig).

Nachsuche im Tessera-Streufeld und nach einem weiteren Stück von Lido di Venezia:auslachl: :einaugeblinzel:

Schönen Urlaub!

  Herbert
"Daß das Eisen vom Himmel gefallen sein soll, möge der der Naturgeschichte Unkundige glauben, [...] aber in unseren Zeiten wäre es unverzeihlich, solche Märchen auch nur wahrscheinlich zu finden." (Abbé Andreas Xaverius Stütz, 1794)

 

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