Autor Thema: Meteorite in Endmoränen  (Gelesen 10310 mal)

Offline Mettmann

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Re: Meteorite in Endmoränen
« Antwort #30 am: Juli 11, 2010, 01:47:31 Vormittag »
Zitat
Es ist doch so, dass heutzutage im Zeitalter von Internet und allgegenwärtiger Kameraüberwachung kaum ein Meteoritenfall unbeobachtet bleibt.
Nö. Die Leut sitzen in den Häusern oder stieren in den Boden.
Und selbst wennse was bemerken, wundern sie sich bestenfalls.

Zitat
Und auf der Welt gehen soviele Meteoriten runter das man es kaum glaubt,
Ich glaub das da, denn die haben sich damit beschäftigt:
Das Prairie Camera Network mit 60 Kameras kam auf 8 Fälle von mindestens 1kg auf eine Fläche von 1 Million qkm.
Zolensky et al. hielten diese Zahl für deutlich zu niedrig gegriffen, anhand ihrer Zählungen im Roosevelt-Feld.
Dann gibts irgendwo noch eine Schätzung von irgendwelchen Versicherern, wegen Gebäudetreffern ect.

Na wurscht.
Will mich nich aussem Fenster lehnen, aber es könnte sein, daß mehr Meteoriten auf Spielplätzen als in Kiesgruben gefunden werden....

Jedenfalls ganz so einfach, wie der William sich das vorstellt ist es nicht, laß die Extrapolation der Prärie von mir aus zehnfach zu niedrig sein,
dann wärs immer noch nur ein einzelner Stein auf 1000qkm. Na den findst mal, in einer Welt voll Steine.

Zitat
Viele Meteoriten sehen auch garnicht so aus wie man sie sich vorstellt

Die Meteoriten, die ich kenne, sehen aus wie...ähm...wie Meteorite.
Meteorite können nicht beliebig aussehen.

Übern Daumen etwas mehr als 1000 Meteorite sind bekannt, die man kurz nach ihrem Fall aufgehoben hat.
7000 (verschiedene) Meteorite hat man in der Antarktis gesammelt, dort gibt es nicht nur, aber auch Fundgebiete, die aus blankem Eis bestehen (siehe oben), wo jeder Stein ein Meteorit ist.
Daher hat man eine ziemlich genaue Vorstellung, wie Meteorite aussehen.

Sodann gibts über 10.000 aus den diversen Wüsten (man weiß es nicht genau, weil die gewöhnlichste Sorte dieser Jahre nicht zur Klassifikation und zur Erfassung gebracht wird).
Und ansonsten auf der ganzen Welt und aus der Geschichte sonst noch so rund 2000 Nicht-Fälle und Nicht-Wüstenfunde.

Zitat
Metalldetektoren schlagen ja auch nur auf metallische Objekte

Die ganz überwiegende Anzahl der Meteorite wird rein visuell und ohne Detektoren gefunden.

Zitat
und selbst Experten können Meteoriten nur sicher mit div. Hilfsmitteln ausschliessen/bestätigen.

Der allergrößte Teil der Meteorite, Ausnahme Antarktis, wird nicht von den Wissenschaftler selber gefunden, sondern von Experten aufgetan, die schon recht genau wissen müssen, was ein Meteorit ist und was nicht. Derer Experten hast hier auch einige im Forum.
Und die Frage, ob ein Stein irdisch oder Meteorit - die stellt sich unter Wissenschaftler extrem selten - und betrifft nur die allerexotischsten Meteoritenklassen, von denen es überhaupt jeweils nur eine handvoll Steine gibt.

Und wenn dem so wäre, daß man einfach nur in die Kiesgrube oder auf den Acker gehen müßte, um einen Meteoriten nicht nur zu suchen, sondern zu finden (!) - ja, Hummhemm, wo sind denn dann die ganzen Funde? 
Ich kenne keinen einzigen Meteoritenfund in Zentraleuropa und in der 200jährigen Geschichte der Meteoriterei, wo einer gesagt hätte, so, ich geh jetzt mal einen neuen Meteoriten finden und daraufhin einen gefunden hätte.
Und warum gehen dann die Experten immer in die Wüste, wenn sie neue Meteorite haben wollen und warum blasen sie über die Jahrzehnte Hunderte Millionen hinaus, um ausgerechnet am unwirtlichsten End der Welt unter extremsten Bedingungen, in der Antarktis, die Dinger zu suchen,
wennse doch einfach nur in den Park gehen müßten?

Weißt, william, man muß manchmal schon desillusionieren.
Wir haben zum Bsp. hier einen im Forum, der genau dasselbe denkt wie Du und der über die Jahre schon mehr Steine nach Hause gerollt hat als hundert Sisyphusse, weil er glaubt, da müßte mal ein Meteorit dabei sein. Der tut einem dann schon irgendwie leid, weil die Meteoritenexperten eben wissen, daß der hunderte Meter hohe Halden anhäufen wird können, ohne daß jemals ein Meteorit dabei sein wird. Da wärs irgendwie unfair, ihn in seiner Müh zu bekräftigen.

Will man selber einen Meteoriten finden, dann bleibt nix, als dort zu suchen, wo schon einmal einer gefunden wurde, ob da noch weitere Stücke davon aufzufinden sind - oder man muß in die Wüste.

Hilft ja nix!
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Mettmann



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Offline Mettmann

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Re: Meteorite in Endmoränen
« Antwort #31 am: Juli 11, 2010, 01:49:42 Vormittag »
Zitat
suchen wenn einem im Gebirge oder Kiesbach der Meteorit ins Auge springt :).

Ja und in der Logik weiter gedacht: Wie willst den dann denn finden?

Es ist schon völlig klar, daß die allermeisten Meteorite, die gefallen sind, nicht gefunden werden,
allein sind diese trotzdem noch so selten, daß eine ungezielte Suche in unseren Breiten völlig aussichtlos ist.
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fossi47

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Re: Meteorite in Endmoränen
« Antwort #32 am: Juli 11, 2010, 08:37:25 Vormittag »
Hallo alle miteinander,
ich komme aus der Fossi/Minerali Ecke und hab von Met keine Ahnung.Dafür kenne ich ein Kieswerk,das von mir regelmäßig besammelt, über ca 20 Jahre vor der Waschanlage einen Magnetabscheider installiert hatte.Meine Fundstatistik : 3 Meißel von lottrigen Sammlern,16 zum Teil recht hübsch kristallisierte nordische Magnetite,landwirtsch,und milit. Schrott. Obwohl die Met Frage von uns auch mal angedacht war,hatten wir keine "Verdachtsfälle" im Magnetabscheidermaterial.
MfG Günter

Plagioklas

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Re: Meteorite in Endmoränen
« Antwort #33 am: Juli 11, 2010, 11:14:12 Vormittag »
Hallo,
Zitat
16 zum Teil recht hübsch kristallisierte nordische Magnetite
die Magnetite würde ich gerne mal sehen wollen. Hast du zufällig noch wleche von und kannst davon ein paar Bilder machen?

Hab selbst mal so einen gefunden, der leider nicht kristallisiert war und würde gerne noch andre Beispiele von sehen.

fossi47

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Re: Meteorite in Endmoränen
« Antwort #34 am: Juli 11, 2010, 13:10:50 Nachmittag »
Hallo Plagioklas,
geht leider nicht mehr, habe im Rahmen meines Umzuges 2001 vom MekPom nach Sachsen/Anh.meine Geschiebe an einen Jüngeren abgegeben.Kann aber noch sagen,daß es nichts "frei in Drusen kristallisiertes" war, sondern amorphe Massen die an der Schichtoberfläche die Kristallform mehr als "nur ahnen lassen".Das recht hübsch kristallisiert im Sinne von einem bescheidenen Geschiebesammler aus gesehen.
Gruß Günter

Offline speul

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Re: Meteorite in Endmoränen
« Antwort #35 am: Juli 11, 2010, 17:15:21 Nachmittag »
Zum Thema "Meteorite in Deutschland/Europa finden" empfehle ich unter anderem folgendes Experiment: Stein, beliebiger Natur, Wallnuß- bis Kartoffelgroß, mit Marker diskret markieren und dann im Sommer in ein Getreidefeld werfen, soweit man halt werfen kann, Stelle merken und dann den Stein suchen! Viel Spaß, habe es selbst mit einem Bekannten vor vielen Jahren ausprobiert, nach 3 h haben wir aufgegeben! Achtung: Bauer!! Achtung: Zeit drängt, denn wenn das Feld gepflügt wird, ist alles vorbei!
Was lehrt uns der Versuch: auch wenn man genau weiß, wo der Meteorit liegt, wird es schwer ihn zu finden, das schafft nur Thomas. Aber normalerweise weiß man nicht wo der Met liegt, Deutschland hat mehr als ein Getreidefeld, und die werden alle umgepflügt.
Wahlweise den Versuch im Wald mit niedrigen Fichten und Unterholz und hohem Gras wiederholen.
OKAY, wir haben gelernt, so geht es nicht. Also andere Stelle suchen, ohne Bewuchs, ohne Sichtbehinderung, ohne Bauer. Ideal: Landstraße.
Eine Landstraße ist so um die 5 m breit. Da ich im Außendienst bin, fahre ich täglich über 200 km. d.h. 200 km = 200 000 m x 5 m (Breite der Straße) = 1 000 000 qm = 100 ha = 1 km2, den ich so pro Tag abscannen kann. Mache ich an 200 Tagen im Jahr, sind 200 km2, seit 20 Jahren, sind 400 km2, nicht schlecht, aber kein Meteorit dabei, dafür Unmengen tote Füchse, Marder, Wildschweine. An was liegts: genau, die "Haltbatkeit" läuft zu schnell ab!
Neues Experiment: in den Keller gehen, ein ei-großes Stück Holzkohle nehmen, an gut bekannter Stelle auf der Fahrbahn einer Bundesstraße hinlegen und nach 2 Tagen wieder einsammeln. Viel Spaß!
Wer die beiden Experimente erfolgreich durchgeführt hat, darf darüber im Forum berichten und weiter suchen, der Rest setzen, fünf!
Grüße  speul
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Offline Hungriger Wolf

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Re: Meteorite in Endmoränen
« Antwort #36 am: Juli 11, 2010, 20:19:54 Nachmittag »
Hallo Speul!

Zitat
Zum Thema "Meteorite in Deutschland/Europa finden" empfehle ich unter anderem folgendes Experiment: Meteorit, beliebiger Natur, Wallnuß- bis Kartoffelgroß, mit Marker diskret markieren und dann im Sommer in ein Getreidefeld werfen, soweit man halt werfen kann, Stelle merken und dann den Meteorit suchen! Viel Spaß, habe es selbst mit einem Bekannten vor vielen Jahren ausprobiert, nach 3 h haben wir aufgegeben! Achtung: Bauer!! Achtung: Zeit drängt, denn wenn das Feld gepflügt wird, ist alles vorbei!
Was lehrt uns der Versuch: auch wenn man genau weiß, wo der Meteorit liegt, wird es schwer ihn zu finden, das schafft nur Thomas.

Einspruch!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Ich würde sogar mit Dir eine Wette eingehen!!!!!!!!

Ein Meteorit (Eisenhaltig/Chondrit oder Eisenmeteoritentyp) in einem Getreidefeld von Dir hineingeworfen (abgestecktes Areal) würde ich sicherlich finden, mit meiner technischen Ausrüstung!!!!!!!!!!!

schöne Grüsse von  :prostbier:
Achim


Offline speul

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Re: Meteorite in Endmoränen
« Antwort #37 am: Juli 11, 2010, 23:08:12 Nachmittag »
Achim, Du hast den Bauern vergessen!
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Offline lithoraptor

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Re: Meteorite in Endmoränen
« Antwort #38 am: Juli 11, 2010, 23:23:22 Nachmittag »
Achim, es muss schon realistisch bleiben: Eisen sind große Seltenheiten und fallen so gut wie gar nicht. Wenn, dann sollte man es mit einem kleinen (3 Grämmer) L6er oder H5er versuchen. Ich plädiere auch dafür, dass man den Umwelteinflüssen - allen voran der Oxidation und Frostsprengung ein paar Monate (sagen wir 5) Zeit gibt. Also quasi am 01.10. ins Feld werfen und am 01.03. darfst Du dann suchen kommen... Das wäre in der Relation zwar immer noch nicht realistisch, aber gut! :baetsch:

Das Du mit einem simplen Detektor ein 500 Gramm Campo in einem Feld findest, wenn Du weißt, dass er da ist, das glauben wir Dir sicher ungesehen. Das ist hier aber auch nicht der Punkt...

Gruß

Ingo

Plagioklas

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Re: Meteorite in Endmoränen
« Antwort #39 am: Juli 11, 2010, 23:34:41 Nachmittag »
Man sollte auch ergänzend zufügen, dass Meteorite sich beim Fall den ein oder anderen Zentimeter in den Boden bohren und sich so der Aufmerksamkeit entziehen.

Weiterhin sollte man beachten, dass sie optisch beim Aufsmmeln halt nicht von normalen Gestein zu unterscheiden sind.

Zitat
Ein Meteorit (Eisenhaltig/Chondrit oder Eisenmeteoritentyp) in einem Getreidefeld von Dir hineingeworfen (abgestecktes Areal) würde ich sicherlich finden, mit meiner technischen Ausrüstung!!!!!!!!!!!

Nach wie vor findet man in Morasko Meteorite. Warum wohl  :gruebel::fingerzeig:

Offline Mettmann

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Re: Meteorite in Endmoränen
« Antwort #40 am: Juli 11, 2010, 23:43:03 Nachmittag »
Omei und was er da alles an Eisenschrott aussem Boden ziehen wird...

Nuju. Neuschwanstein, da war das Fallgebiet sehr eingegrenzt, glaub 6qkm.
3 Jahre hat man gebraucht, um 3 Steine zu finden.

In Wisconsin stapfens heut noch rum. Viele Tausend Mannstunden für die paar einzelnen Kilöchen.

Wenn das alles so einfach ist, nu denn, geht los, bringt uns die Steine!

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Mettmann
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fossi47

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Re: Meteorite in Endmoränen
« Antwort #41 am: Juli 12, 2010, 01:33:08 Vormittag »
Hi Mettman,
hab ne Kiesgrube vor der Haustür,wieviel brauchst Du??
Groß Günter

Offline Mettmann

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Re: Meteorite in Endmoränen
« Antwort #42 am: Juli 12, 2010, 10:03:38 Vormittag »
Nu wenns denn zuvor aus einer Kiesgrube aus dem Asteroidengürtel ist - oder aus einem fliegenden Geröllhaufen (rubble pile),
dann bringst mir mal ein paar Zentner mit!
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fossi47

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Re: Meteorite in Endmoränen
« Antwort #43 am: Juli 12, 2010, 10:26:16 Vormittag »
Hi Mettman,
das Weiteste was ich bisher sicher feststellen konnte,war Schonengranit ?
Gruß Günter  und Ende der Beteiligung an diesem Thema.

 

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