..aber bitte nicht vergessen, dass es z.T. auch einfach nur Phasen im Bereich der chemischen Verbindungen gibt und diese nicht als Mineralien anerkannt werden, zumindest nicht von den meisten Wissenschaftlern und schon gar nicht von der IMA!
Gruß Peter5
.. zum Thema "nur Phasen" habe ich auch schon so meine Erfahrungen gesammelt .. so ärgere ich mich heute noch, dass meine Amalgam-Verbindung, die von einigen z.T. als Moschellandsbergit von Friedrichsegen angepriesen wurde in Wirklichkeit kein Moschellandsbergit ist, sondern nur irgendeine dämliche Phase von Ag...Hg.. sein soll. nixweiss.. schwammig schammig und nochmal schwammig..bis heute habe ich keine befriedigende Erklärung gefunden was denn nun mein Amalgam von Friedrichssegen betrifft bzw. eine klare Bezeichnung erhalten. gruebel
Konkret ging es bei meinem Problem um die Diagnose, dass es eben doch kein Moschellandsbergit sei (lt. Branko Rieck, Wien 5/00 s. auch Lapis 84/2,9), sondern um einen historischen Fund um 1850, der als "Silber-Amalgam" zu titulieren sei mit der Formel Ag5Hg4. Für mich ist dass aber eben keine Phase sondern eine chemische Verbindung und damit ein Mineral! Das hat man gefälligst anzuerkennen! fluester .. die behaupten aber, es sei nur eine Phase und eine Phase ist noch nicht mal eine Varietät..das ist nämlich im Grunde nix oder nur Mist!!
Worauf ich hinaus will?.. schaut Euch doch mal die vielen kursiv gedruckten Links in Mindat.org an.. da sind gerade mal bei der von mir hier verlinkten Platin-Eisen-Geschichte nur 3 anerkannte Mineralien neben dem Platin an sich vorhanden..den Rest könnt Ihr nicht mal als Varietät ansehen, wenn Euch das die Berufsmineralogen und die IMA nicht gestatten. Mit anderen Worten, Ihr könnt Eure eisenhaltigen Platin-Flitter im Grunde nach wegspülen .. jedenfalls als Systemaitker gesprochen.. ich würde sie dennoch aufheben, bis mal irgendwann das Personal bei der IMA gewechselt hat!
Da ist eine ganze Menge einfach nur falsch und diese IMA-Schelte ist völlig daneben.
Erstens. Was ist eine Phase? Eine Phase ist ein räumlich abgegrenzter Bereich, der in sich physikalisch und chemisch homogen ist. Das sagt überhaupt nichts über den Aggregatzustand aus, ob es natürlich oder künstlich, ob es ein Mineral oder eine Varietät oder sonstwas ist, aus. Jedes Mineral ist eine Phase. Wenn du Öl in Wasser schüttest, mischt es sich nicht und du hast zwei separate Phasen, die durch eine Phasengrenze getrennt sind. Wenn du Salz in Wasser auflöst, hast du danach nur noch eine Phase, denn die Lösung ist chemisch und physikalisch homogen.
Zweitens. Für die Anerkennung als Mineral gelten gewisse Voraussetzungen. Wenn diese Voraussetzungen nicht erfüllt sind, wird es nicht anerkannt. Ganz einfach. Damit wird verhindert, dass aller möglicher Mist und schlecht untersuchtes Zeug als Mineral beschrieben wird. Die IMA beschäftigt sich auch nur mit Vorschlägen, die bei ihr eingereicht werden. Wenn etwas nicht eingereicht wird, dann stimmt die IMA auch nicht darüber ab. Die IMA ist nicht dafür verantwortlich, wenn etwas nicht eingereicht wird. Wenn du der Meinung bist, dass es ein neues Mineral ist, dann mache den Vorschlag fertig und schicke ihn an die IMA. Das steht jedem frei. Zu verlangen, dass die IMA gefälligst ein garnicht bei ihr eingereichtes Mineral anzuerkennen hätte, ist völlig daneben.
Wo dein Problem mit dem Platin sein soll, entzieht sich meinem Verständnis. In dem System Platin - Eisen gibt es die folgenden Minerale: Platin, Isoferroplatin, Tetraferroplatin, Eisen. Alle diese Minerale sind durch bestimmte chemische Zusammensetzung (die durchaus in einem mehr oder weniger großen Bereich schwanken kann) und bestimmte Kristallstruktur definiert. Eisenhaltiges Platin ist eben nur genau das, was der Name sagt, eben ein eisenhaltiges Platin, und damit das Mineral Platin. Warum sollte man das wegspülen ? Eisenhaltiges Platin wird nie als eigenes Mineral anerkannt, weil es eben die Kriterien für ein eigenes Mineral nicht erfüllt. Es bleibt eben das Mineral Platin. Wo soll da das Problem sein ? Auch als Systematiker gesprochen. Und da kann auch das Personal bei der IMA wechseln soviel es will.
Zu dem Silberamalgam: Zunächst mal ist es auf jeden Fall eine Phase, egal, was es sonst noch ist (sofern es keine mikroskopisch feinen Verwachsungen sind). Nochmal: jedes Mineral ist eine Phase. Ich bezweifele auch, dass die chemische Analyse exakt Ag5Hg4 ergeben hat. Solche runden Werte kommen bei Analysen praktisch nie heraus. Diese Formel dürfte also schon mal etwas gerundetes sein. Auch wenn etwas sehr dicht an irgendwelchen glatten Zahlen liegt, bedeutet es nicht, dass es ein eigenständiges Mineral ist. Du kannst z.B. bei Analysen von Gold-Silber-Legierungen auch zufällig eine Zusammensetzung Au4Ag erwischen. Trotzdem ist das kein eigenes Mineral. Da Minerale durch chemische Zusammensetzung und Struktur definiert sind, müsste also dein Silberamalgam auch mittels Röntgendiffraktometrie untersucht werden, um sagen zu können, was es ist. Da du nichts davon geschrieben hast, ist das vermutlich nicht erfolgt. Deshalb lässt sich auch nicht sagen, was es ist. Solange keine kompletten Analysen vorliegen, aus welchen Gründen auch immer, kann man es eben nicht sagen, und die IMA hier zu beschuldigen, ist Unsinn.
Glück auf
der Stollentroll