Autor Thema: Eine interessante Zahl - Schatzjäger vs. Meteoritensucher  (Gelesen 2266 mal)

Offline Mettmann

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Eine interessante Zahl - Schatzjäger vs. Meteoritensucher
« am: Juli 17, 2010, 09:36:48 Vormittag »
Guten Morgen,

ich les grad beim Morgenkaffee einen interessanten Artikel in der SZ, wo bemängelt wird, daß wir in Bayern kein Schatzregal haben
(sondern egal ob die Suchtätigkeit legal oder illegal, jeglich Fund je zur Hälfte dem Finder und dem Grundbesitzer gehört).

Meteoritensucher werden ja allzu oft mit Schatzjägern, Grabräubern, Kriminellen in einen Topf geworfen, besonders in den Medien,
gar nicht so selten auch bewußt lanciert von Wissenschaftlern, die sich über die traditionellen Mechanismen, wie Meteorite überhaupt gefunden werden und in ihre Labors und Sammlungen kommen, nicht im Klaren sind.
Und sobald es daran gehen soll, ein Meteoritengesetz einzuführen, brauchen die Initiatoren nur mit der Schatzräuberproblematik zu wedeln und schwupp hammer die Suppe eingebrockt, deren Auslöffelung nicht selten den völligen Niedergang der Meteoritenwissenschaft und der öffentlichen und traditionellen Sammlungskultur in dem betreffenden Land bedeutet. Hat da jemand Australien gsagt?

Interessant fand ich dabei eine Zahl, die überhaupt die Dimension der Schatzjägerei angibt und die verdeutlicht, wie hysterisch und blödsinnig es ist, Meteoritensucher in diese Ecke zu drängen bzw. wie unlauter ein solcher Versuch wäre, wenn man denn die Zahlen kennte.

Sagt nämlich der Herr Andreas Büttner vom Landesamt für Denkmalpflege in Bayern:

"Wir verlieren auf diese Weise jedes Jahr 1,2 Millionen archäologische Objekte"

In Bayern.

Wieviel Meteoritenfunde haben wir in Bayern derweil?
Ausgehend vom ältesten erhaltenen bayerischen Meteoriten, Eichstädt, haben wir in Bayern 5 Meteorite in 225 Jahren; macht:

0.02 Meteorite jedes Jahr 

Und die ja keineswegs verloren gegangen sind, sondern sich größtenteils in öffentlichen Sammlungen befinden.

Eine Dunkelziffer kann man rundheraus vergessen.

Fazit:  Wer einen Handlungsbedarf sieht, hierzulande und oder in Ländern ähnlicher Breiten, Klimata, Bevölkerungsdichte ect., Meteoritenbesitz oder -suche gesetzlich einzuschränken oder zu verbieten - ist ein Wichtigtuer, der zuviel Freizeit hat, hat zweifelhafte Motive oder ghört ins Heim.

Wenn Ihr mich fragts, fragt mich mal.    :laughing:

Bestätigt übrigens das, was ich immer sag, wenns darum geht: gehet hinaus und findet, man müsse ja nur suchen...
daß Ihr dann alles mögliche finden werdet, Schätze ect. aber keinen Meteoriten.

 :prostbier:
Mettmann

 
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(S.Laurel 1890-1965)

Offline Alex08

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Re: Eine interessante Zahl - Schatzjäger vs. Meteoritensucher
« Antwort #1 am: Juli 17, 2010, 10:42:23 Vormittag »
 :hut:

Zitat
"Wir verlieren auf diese Weise jedes Jahr 1,2 Millionen archäologische Objekte"

1,2 Millionen?  :wow:
Jetzt wissen wir es... Atlantis lag in Bayern.

Mann... wie kommt er überhaupt auf so eine Zahl?  :gruebel:
und das Beste ist "JEDES JAHR"  :lacher:

Ich staune nur noch...
Alex08

MilliesBilly

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Re: Eine interessante Zahl - Schatzjäger vs. Meteoritensucher
« Antwort #2 am: Juli 17, 2010, 10:57:04 Vormittag »

Dabei handelt es sich um die Schwerter, Dolche, Brünnen und Ringe, die weiland aus dem Eisen des Chiemgauimpaktors geschmiedet wurden.

Topas

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Re: Eine interessante Zahl - Schatzjäger vs. Meteoritensucher
« Antwort #3 am: Juli 17, 2010, 11:11:12 Vormittag »
 :winke:  :winke:
Uns Min.sammlern gehts ähnlich. Was hab ich nicht schon alles gehört: Schatzgräber, Glücksritter, Spinner,usw.
Gut, die Scheibe von Nebra war so notwendig, da Daten, aber das man einen armen Kerl, der mal 20 Kugeln Achat in Hohenstein Ernstal schürft gleich als "Achatpirat" bezeichnet  :gruebel: und eine fette Strafe aufbrummt, geht zu weit.
Die Herrn da oben vergessen alzu gern, das gerade durch uns Sucher (und Finder  :einaugeblinzel: ) die Wissenschaft ja erst voran gebracht wird. Oder stellt sich so ein Herr aufs Feld und buddelt ein Loch ???
 :prostbier: Andreas

Offline lithoraptor

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Re: Eine interessante Zahl - Schatzjäger vs. Meteoritensucher
« Antwort #4 am: Juli 17, 2010, 11:20:59 Vormittag »
Oder stellt sich so ein Herr aufs Feld und buddelt ein Loch ???

Garantiert nicht! Einige wissen bestimmt nicht mal, wie sie einen Spaten überhaupt halten bzw. benutzen sollten...

Gruß

Ingo

H5P6

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Re: Eine interessante Zahl - Schatzjäger vs. Meteoritensucher
« Antwort #5 am: Juli 17, 2010, 11:23:04 Vormittag »
Hallo,

nun der Hintergrund der Herrangehensweise an diese Thematik ist bekannt.Im allgemeinen wird die Meteoritensuche als Teilgebiet der " Sondler " betrachtet.Daher der schon traditionelle Zusammenhang zur Illigalität.Im Prinzip wird alles was ein Sondengänger macht,als illigal betrachtet.Natürlich spielt es dabei keine Rolle,daß in der Regel zur Meteoritensuche gar keine Metallsonden verwendet werden.Aber das will doch gar keiner wissen,weils nicht in den Kram paßt.

Gruß Jürgen :hut:

 

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