Hallo Alex,
klar arbeite ich mit dem Feuerkugelnetz zusammen. Jede Kamera ist wichtig! Zwar kann die Auflösung nicht mit den Fotokameras mithalten, aber es geht ja in erster Linie mal darum festzustellen, ob es überhaupt eine helle Feuerkugel gegeben hat und wo der Meteorit ungefähr runtergekommen sein könnte. Es gibt ja oft Augenzeugenberichte und dann schaue ich auf meine Kameradaten und hab dann oft ein Video dazu. Dann kann man schon ungefähr einschätzen, ob es zu einem Meteoritenfall gekommen sein könnte. Es gibt oft extrem begeisterte Augenzeugenberichte und dann stellt sich mit den Kameraufnahmen heraus, dass es nur eine normale Feuerkugel war, wo weitere Recherchen nicht lohnen. Das spart viel Zeit und es ist ungemein hilfreich, so die relevanten Ereignisse von den weniger relevanten Ereignissen zu trennen.
Wenn die Feuerkugel zenitnah auftritt, ist die Ortsbestimmung genausogut möglich wie bei einer hochauflösenden Kamera aus weiter Entfernung. Bei Ereignissen, die mehr am Horizont sind, kann man trotzdem den Einschlagsort relativ gut bestimmen. Das reicht zwar noch nicht, um nur aufgrund dieser Daten mit der Suche zu beginnen, aber man weiss, wo man nach Augenzeugen suchen muss. Von daher spielt die Auflösung der Kamera nicht so eine grosse Rolle.
Technisch ist das alles kein Problem. Die Kameras benötigen zwei Kabel: Strom und Video. Die sind so dünn, dass man sie von innen durch das geschlossene Fenster führen kann (gibt da auch extra Flachkabel). Dann verbindest du die Videokabel mit dem Quad-Splitter und den Ausgang vom Quad-Splitter mit einem Computer. Dafür reicht ein 200 EUR Netbook mit Linux drauf. Das Videosignal kommt über ein USB-Video-Capture-Device in das Netbook. Dafür nehme ich so ein Pinnacle Dazzle Teil (50 EUR):
http://www.pinnaclesys.com/PublicSite/de/Products/Consumer+Products/Dazzle/Dazzle+Video+Archiving/Dazzle+DVD+Recorder.htm .
Dann kannst du dir die aufgezeichneten Detektionen entweder direkt auf dem Netbook ansehen oder du verbindest das Netbook mit deinem Hausnetzwerk, so dass du dir die Videos bequem vom normalen PC aus ansehen kannst. Fertig. Ein Problem sind die Videokabel von der Kamera zum Quad-Splitter. Falls du keine Kabel durch das halbe Haus ziehen möchtest, kannst du auch Funkmodule verwenden. Die sind auch ab ca. 50 EUR erhältlich.
Also Gesamtkosten:
4x Kamera mit Objektiv (ca. 220 EUR pro Kamera mit nicht ganz so lichtstarkem Objektiv oder du nimmst die Videomodule für 70 EUR das Stück, da ist schon ein Weitwinkelobjektiv mit dabei) also entweder 880 EUR oder 280 EUR.
Quadsplitter ca. 130 EUR.
Computer 200 EUR
Capture-Card 50 EUR.
Wetterschutzgehäuse gibts ab etwa 40 EUR pro Stück.
Macht zusammen bei der günstigsten Lösung 820 EUR. Das kann man an einem Wochenende installieren und zum laufen bringen. Dafür muss man wirklich nicht auf die Rente warten. Wenn du da Hilfe benötigst, kann ich dich gerne unterstützen und meine Software bekommst du dafür auch kostenlos.
Grüsse,
Mark