Hallo,
Kann mich leider nicht mehr zurückhalten. Immerhin habe ich drei Tage mit dem Antworten gewartet.

Zuerst fällt die Unschärfe des Bildes auf. Wir sind hier nicht bei eBay und irgendwelchen Wrongs. Dem „chief-impactor“ traue ich unter Normalsituationen scharfe Bilder zu. Deshalb gehe ich von einem sehr kleinen Objekt aus, kleiner als 1 mm. Eventuell durch ein Binokular fotografiert.
Die Kornform ist einigermaßen isometrisch. Die Oberfläche ist mehrfach gekerbt. Die Farbe ist Weiß, ähnlich wie Milchquarz. Beim genaueren Hinsehen, fallen eigenartige Reflexe auf, bunte Interferenzfarben (Bild etwas vergrößern). In dem ersten von „MetGold“ gefärbten Bild ist dies wesentlich deutlicher zu erkennen.
Wenn man ein Mineral ohne chemische Analyse identifizieren möchte, ist die Art des Glanzes auch ein Erkennungsmerkmal. Man unterscheidet hauptsächlich Glasglanz, Fettglanz, Seidenglanz, Metallglanz und Diamantglanz.
Das vorliegende Mineralkorn hat meiner Meinung nach deutlichen Diamantglanz mit einer Tendenz zum Seidenglanz.
Meine Vermutung: Diese harte Nuss ist ein
Diamant!

Die eigenartigen Interferenzfarben sollten auch erklärt werden.
Mein Versuch:
Jeder kennt diesen Effekt. Ein Tropfen Benzin oder Öl auf Wasser erzeugt intensive Interferenzfarben. Die Farbe des Opals ist auch keine Eigenfarbe sondern ist durch Interferenz des Lichtes an sehr kleinen Quarzkristallen entstanden. Deshalb vermute ich, unser Korn besteht aus kleinen Kristallen, deren Größe ungefähr der Wellenlänge des Lichtes entsprechen ( ca. 1/1000 mm). Denn solch dünne Schichten oder Teilchen sind zur Ausbildung von Interferenzfarben nötig.
Normaler Diamant bildet sich auf der Erde erst ab einer Tiefe von ca. 200 Kilometern. Erst dann ist der Druck hoch genug damit Kohlenstoff ein stabiles Diamantgitter ausbilden kann. Dies ist aber kein normaler Diamant. Die Kristallite sind rech klein, wahrscheinlich war die Verweildauer im Hochdruckbereich sehr kurz. Die einzelnen Kristalle hatten nicht genug Zeit zu wachsen.
Kurzzeitige hohe Drucke haben wir bei einem Meteoriteneinschlag. Was sonst könnte man bei einem „chief-impactor“ denn erwarten? Das Rätsel muss was mit einem Impact zu tun haben.
Was meint Ihr? Wenn das Alles jetzt nicht stimmt, habe ich mich ganz schön blamiert.

Als Vater einer 5 jährigen Tochter, die seit 2 Jahren, fast täglich, in diversen Fasnachtskostümen durch die Gegend läuft, habe ich in dieser Hinsicht, ordentlich was dazulernen müssen. Das hat meinem Selbstbewusstsein richtig gut getan. Deshalb werde ich diese mögliche Blamage wohl einigermaßen schadlos überstehen.
Ach ja der Fundort, da bleibe ich mal in Deutschland und Tippe auf das Nördlinger Ries.
Grüße Willi
