Autor Thema: Juwelier und Meteorite ?!?!  (Gelesen 3548 mal)

Offline ganimet

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Juwelier und Meteorite ?!?!
« am: November 13, 2010, 14:03:00 Nachmittag »
Hallo miteinander  :hut:

Ich war heute mal wieder bei unserem Nobeljuwelier. Da ich dort mehrmals im Jahr einkaufen muss  :dizzy:   :ehefrau: habe ich mir gedacht: Fragste mal ob er an einer kleinen Ausstellung von Metis interessiert ist.

Ich fragte Ihn also: Haben Sie nicht schon einmal eine Meteoritenausstellung in den Auslagen gehabt?

Er: Nein, nicht dass ich wüsste (die Firma wurde von Ihm vom Vater vor ein paar Jahren übernommen…der Vater hatte aber schon mal welche ausgestellt).

Ich: Sie haben ja auch ab und zu Schmuckstücke in denen Meteorite verarbeitet sind  :fluester:

Er: Ja dass ist richtig, gerade in Uhren werden ab und zu Zifferblätter aus Meteoriten verwendet http://www.google.de/images?hl=de&safe=off&q=zifferblatt%20meteorite&um=1&ie=UTF-8&source=og&sa=N&tab=wi …..wir selber haben auch schon Meteorite zu Schmuck verarbeitet, das ist aber nicht immer so einfach da ja die Meteorite erst gefunden werden müsen und dann mit Nummern frei gegeben werden müssen zur Verarbeitung………. :belehr:

Naja, das Gespräch ging dann zwar sehr nett weiter und wir haben uns darauf einigen können nächstes Jahr mal ein paar auszustellen, aber nun habe ich mal wieder eine Frage:


Wurde der bzgl. der Freigabe des Metis und den angeblichen Nummern selber vera…., oder wollte der mich (und andere Kunden) vera….  :gruebel:

Sowas habe ich ja noch nie gehört  :fluester:

Wenn ich einen Gibeon oder Esquel haben möchte, schaue ich ins Net und kaufe mir einen großen zur Verarbeitung  :user:

Haben die Juweliere andere Bestimmungen  :nixweiss:

Da muß mir nun mal wieder der Fachmann helfen  :danke:

Gruß,

Andreas
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Offline Aurum

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Re: Juwelier und Meteorite ?!?!
« Antwort #1 am: November 13, 2010, 14:39:15 Nachmittag »
Hallo Andreas ,


Ich glaube die Wollte dich verar..... , etwas ähnliches ist mir auch mal Passiert .

Ich hatte mal etwas Goldverkauft unteranderem Eine Uhr besetzt mit kleinen Brillanten , über den Preis für das Gold waren wir uns schnell einig , als ich dann Fragte was ich für die Steine bekommen würde gab es dann eine Antwort die mich fast aus den Schuhe gehauen hat .

" Nichts , die werfen wir weg, wir dürfen keine Steine ankaufen !"

Ich dachte mich tritt ein Pferd , die Steine´habe ich mir dann geben lassen , die habe ich immer noch .
Hat schon jemals einer gehört das ein Juwelier keine Steine ankaufen darf  :gruebel:
Das wäre ja so als wenn ein Bauer kein Korn ernten darf  :bid:
Keine Ahnung was die da reitet aber mir war sovort klar das der mich entweder ausnehmen oder verarschen wollte .

Bis dann Lutz  :winke:
Aller Anfang ist schwer !!

Suevit

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Re: Juwelier und Meteorite ?!?!
« Antwort #2 am: November 13, 2010, 14:44:59 Nachmittag »
Hallo Andreas,

ich kenne einen Juwelier, der auch ab und zu Mets verarbeitet, und wenn der einen braucht, dann kauft er sich den wo er ihn gerade schnell & günstig herbekommt, verarbeitet den und fertig. Ein Juwelier braucht definitiv keine explizite Erlaubnis zur Meteoritenverarbeitung. Schließlich darf ja auch jeder Modeschmuck daraus basteln und ihn auf dem Flohmarkt oder im Internet anbieten.
Allerdings: Kann schon sein, dass er sich selbst ein offizielles Zertifikat holen will, um dem Kunden auch beweisen zu können, dass da ein echter Meteorit verarbeitet ist. Zertifikate usw. steigern den Wert der Auslage ja deutlich, weil eindruckmachend auf Kunden...
Sonstiges hochoffiziöses Gerede, das gern mal im Zusammenhang mit Schmuckstücken (Echtheitszertifikat eines Dritten, Nummerierung, Registrierung usw.) vom Stapel gelassen wird, dient m. E. nur dazu, die Geldbörse des Kunden noch weiter zu öffnen.

Gruß,
Rainer

Offline Mettmann

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Re: Juwelier und Meteorite ?!?!
« Antwort #3 am: November 13, 2010, 14:53:50 Nachmittag »
Zitat
Das wäre ja so als wenn ein Bauer kein Korn ernten darf

Zumindest darf der Bauer schon lang nimmer das Korn säen, was er will.


Ist völlig normal, daß ein Juwelier, wenn er Kleinserien anfertigt, diese nummeriert.
Im hochwertigen Uhrenwesen erst recht, um sich und arglose Leut vor Billigplagiaten zu schützen.

Und daß er, als meteoritischer Laie und besonders für den Kunden als Nichtkenner,
sich um ein Zertifikat eines Fachmanns kümmert, für den verarbeiteten Meteoriten,
- daß er eben nicht den Bordstein von vor der Tür, oder den Mondeigengartenfund vom Stehnaht, den er aus dem Ebay zieht,
sondern einen echten Mond verarbeitet hat,
was im Gegensatz zu Edel- und Halbedelsteinen fast keiner feststellen kann,

hat aber sowas von rein gar nichts mit Beutelschneiderei zu tun,

sondern ist für jeden Juwelier mit einem gewissen Anspruch eine Selbstverständlichkeit.

Wie es im Meteoritenhandel und unter den Forumsmitgliedern ganz genauso eine Selbstverständlichkeit ist.

Argument:  "Ist ja nurn Gibeon" koscht ja nix, verfängt nicht. Jeglicher Meteorit ist genauso selten, auch ein Gibeon, wie ein schleifwürdiger Diamant.
Und das, liebe Kinder, sagt uns nämlich der Bulletin.

Logisch, im Kaugummiautomatenschmucksegment, spielen solcherlei Erwägungen sicherlich eine untergeordnete Rolle.

Sogi
 :prostbier:
Mettmann


Zitat
Hat schon jemals einer gehört das ein Juwelier keine Steine ankaufen darf

Jo, schon oft. Gipfeln tut das in extremo in der Blutdiamantenproblematik.

Hat schon jemals einer gehört, daß ein berühmtes Meteoritenmuseum keine Meteorite ankaufen darf?

Na, dann fragts mal die Ursel aus dem "Profis am Werk"-Thread.....



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Offline MetGold

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Re: Juwelier und Meteorite ?!?!
« Antwort #4 am: November 13, 2010, 15:43:46 Nachmittag »

... das ist aber nicht immer so einfach da ja die Meteorite erst gefunden werden müsen und dann mit Nummern frei gegeben werden müssen zur Verarbeitung……….


Also wenn ich das so lese, hätte ich in meinem "jugendlichen" Leichtsinn gedacht, daß er meinte:

" die NWA's müssen ja erst gefunden werden, um nach ihrer Klassifikation eine NWA-Nummer zu erhalten und dann kann ich sie erst als echte Meteoriten verarbeiten ..."  


 :winken:   MetGold
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Offline ganimet

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Re: Juwelier und Meteorite ?!?!
« Antwort #5 am: November 13, 2010, 15:57:38 Nachmittag »

... das ist aber nicht immer so einfach da ja die Meteorite erst gefunden werden müsen und dann mit Nummern frei gegeben werden müssen zur Verarbeitung……….


Also wenn ich das so lese, hätte ich in meinem "jugendlichen" Leichtsinn gedacht, daß er meinte:

" die NWA's müssen ja erst gefunden werden, um nach ihrer Klassifikation eine NWA-Nummer zu erhalten und dann kann ich sie erst als echte Meteoriten verarbeiten ..."  


 :winken:   MetGold

Hallo Peter  :hut:

so kann man es allerdings auch sehen....... :dizzy:

Allerdings glaube ich nicht dass er es so meinte....es sind ja meistens Eisen die verarbeitet werden. Nene, der meinte dass wohl eher als eine Zertifikatsnummer  :fluester: Aber welche - ich habe mal lieber noch nicht gefragt. :weissefahne:

Gruß,

Andreas
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Offline Mettmann

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Re: Juwelier und Meteorite ?!?!
« Antwort #6 am: November 13, 2010, 17:38:18 Nachmittag »
http://www.visit4info.com/sitecontent/LG/fullzzzzzzprw081208175607pic.jpg

vs.

http://www.crystalarium.com/showThumb.asp?path=meteorite_ssing_wo-371.jpg&width=330

Von der Selten- und der Erlesenheit her - keinerlei Unterschied.

Wozu also spotten, wenns zu beidem ein Zetterl gibt?
Preis ist nicht immer alles.
(Und ohne die deBeers täten die Klunker ooch nurn Bruchteil kosten.)

Und immerhin, einen Gibeon kann man nicht synthetisch herstellen.

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Mettmann
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Offline MetGold

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Re: Juwelier und Meteorite ?!?!
« Antwort #7 am: November 13, 2010, 17:54:51 Nachmittag »
Hallo,

ohwei, ohwei, ohwei, nach dieser verhängnisvollen Aussage von Martin werden wohl die Chladnis  Dronino  in ihr Angebotsspektrum aufnehmen müssen!

Motto "Dronino im eigenen Saft" o.ä. :auslachl:


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Offline Sterntaler

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Re: Juwelier und Meteorite ?!?!
« Antwort #8 am: November 13, 2010, 18:53:23 Nachmittag »
Hallo,

ohwei, ohwei, ohwei, nach dieser verhängnisvollen Aussage von Martin werden wohl die Chladnis  Dronino  in ihr Angebotsspektrum aufnehmen müssen!

Motto "Dronino im eigenen Saft" o.ä. :auslachl:


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Hallo Peter,

Tipp - Biologischer Rostschutz - Spezial Tomaten-Dressing von McGregor.  :lacher:

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Offline Norbert

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Re: Juwelier und Meteorite ?!?!
« Antwort #9 am: November 14, 2010, 02:30:27 Vormittag »
Um Meteorite handwerklich wirklich gut beim Edelsteinschleifer und Goldschmied bearbeiten zu lassen, müsste man erst einmal wissen welche Mohnshärte* ein solcher Stein hat. Steine unter der Härte 6 würden sehr schnell zerkratzen. Diese könnte unterschiedlich sein bei Chondriten und Achondriten. Dann wäre die Frage wie spröde das Material (Kohlige Chondrite, HEDs?) ist. Bei Eisen- und Steineisenmeteoriten (z.B. Pallasite) wäre eine besondere Präparation erforderlich, da diese leicht korridieren.

Alle Meteoritenschmuckstücke, die ich bisher gesehen habe, haben mich nicht überzeugt. Künstlerisch mangelhaft, Handwerklich oft dilettantisch. Von Juwelen nicht zu reden! Nur wenn sich ein Top-Designer oder Häuser wie 'Tiffany' sich einmal dem Thema annehmen, können wir mit wirklich edlem Meteoritenschmuck rechnen. Natürlich in Brillianten gefasst.


*http://de.wikipedia.org/wiki/Mohsh%C3%A4rte#H.C3.A4rtepr.C3.BCfung_nach_Mohs

Offline Mettmann

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Re: Juwelier und Meteorite ?!?!
« Antwort #10 am: November 14, 2010, 02:35:45 Vormittag »
Zitat
von Martin werden wohl die Chladnis  Dronino  in ihr Angebotsspektrum

Iiiih bewahre, wir haben ganz andere Juwelen und Preziosen im Angebot (auch wenn sein in letzter Zeit etwas am Admin vorbeigegangen sind).

Aber so generell - Diamonds - da mag es Bewandertere geben in diesem Forum, aber wenn ich mir die Reliquiare, Evangeliare, diverse Kronjuwelen und Reichsinsignien der letzten 1000 Jahre anschaue, da waren Diamanten Steine unter vielen - und des Zeigl hatte man wirklich nur mit dem erlesensten und teuersten geschmückt, was es gab.  Daher denke ich, daß der Hype, der speziell um Diamanten gemacht wird, wirklich ein neumodischeres Phänomen, auch wenns seine 100 Jahr schon alt sein mag, eine sehr erfolgreiche Marketingstrategie letztendlich ist, niwwa?

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Mettmann
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Offline Mettmann

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Re: Juwelier und Meteorite ?!?!
« Antwort #11 am: November 14, 2010, 02:54:38 Vormittag »
Zitat
Um Meteorite handwerklich wirklich gut beim Edelsteinschleifer und Goldschmied bearbeiten zu lassen, müsste man erst einmal wissen welche Mohnshärte* ein solcher Stein hat.

Nö. Denk ich nicht. Das Optimum aus einem Meteoriten und an Bearbeitung an einem Meteoriten,
pflegen die Meteoritenhändler bereits in der Regel durch ihre Präparation herauszuholen. Schliff, Politur, ggfs. Ätzung.
Kein einziger unter denen kennt dafür die jeweilige Mocs-Härte des Materials, das er bearbeitet.
Pilski, Gren, Cilz, ich sags nicht gern, von mir aus auch Graul,  - werden immer jeden Juwelier von Tiffanys, Cartier, ect schlagen,
in Punkto Meteoritenbearbeitung - einfach, weil sie die Erfahrung und das Wissen haben, wie man diese speziellen Materialien bearbeiten muß, die ein Juwelier, nicht haben kann.

Zitat
Handwerklich oft dilettantisch


Nunja, es gibt ausgebildete Juweliere, Goldschmiede, ect. die absolut auf handwerklich höchstem Niveau Meteorite verarbeiten und Stücke designen.
Ich finde z.B. Dereckis Kreationen (hopserla, muß man mit "C" schreiben, gell?), mit denen er in Paris gute Erfolge erzielt hat, gut.
Wobei, da Gold nicht mein Geschmack ist, ich Silber, Platin oder Weißgold bei ihm erbitten würd.

Persönlich meine ich, daß sich Brillanten mit einem Mond, einem Mars, selbst mit einem kohligen Meteoriten nicht vertragen, weil sie das Material profanisieren.
Freilich kann man sich auch eine Rolex mit Meteoritenzifferblatt holen für 50 oder 100k$, aber mit den Brillanten ums Gehäus, das finde ich sehr aufdringlich, für mich ist das eher Zuhälterstil.

Aber das ist Geschmackssache. De gustibus, se wissen....

Da ist sowas schon dezenter:
http://www.perpetuelle.com/newsdetails.aspx?NewsId=147

(Wenn auch die Werbung von Moinet nicht ganz richtig ist, Marsmeteoritenzifferblattuhren gabs schon lange vorher mit Zagami).

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mettmann
« Letzte Änderung: November 14, 2010, 03:31:19 Vormittag von Mettmann »
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Offline Aurum

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Re: Juwelier und Meteorite ?!?!
« Antwort #12 am: November 14, 2010, 06:35:57 Vormittag »
Morgen Martin ,

Ankaufen vielleicht ja nicht , aber glaubst du wirklich der würde die Steine in den Abfall schmeißen ???? :fingerzeig:
Also wenn ich das Glauben würde dann kann ich mir auch Morgens die Hose mit der Kneifzange anziehen  :baetsch:
Erschwerend kommt hinzu das es sich um eine wirklich alte aber kaputte Uhr aus Deutscher Produktion handelte , als die Hergestellt worden ist ( kurz vor dem WKII , da gab es noch keine Blutdiamanten , es sei den derjenige der den fand hat sich beim Aufheben geschnitten .

Für mich war die Aussage nichts anderes als der Versuch billig an die Steine zu kommen .

Bis dann Lutz  :winke:
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