Autor Thema: kohlige Chondrite  (Gelesen 14351 mal)

Offline Aurum

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Re: kohlige Chondrite
« Antwort #15 am: Februar 16, 2007, 10:32:56 Vormittag »
Hallo ,

Für alle die es interesiert , in  der Rubrick links ist ein Beitrag von mir der zu einem Video führt das von Frau Dr.Kress ist sie war in der Arktis und erklärt dort ( Leider auf Englisch ) genau die Zusammenhänge .

Für alle die es  inetrersiert hier noch mal der Link  http://video.google.de/videoplay?docid=-1622983844227423478&q=meteor

Bis dann Lutz  :winke:
Aller Anfang ist schwer !!

Offline pallasit

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Re: kohlige Chondrite
« Antwort #16 am: Februar 16, 2007, 10:40:43 Vormittag »
Hallo Jürgen,

Jeder Feuerfeststein, der in Kontakt mit Eisenschmelze war, bildet eine Schmelzkruste aus.

Grüße Willi

Offline pallasit

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Re: kohlige Chondrite
« Antwort #17 am: Februar 16, 2007, 10:45:17 Vormittag »
Noch was zu Gletschern!

Wir haben natürlich in Europa keine Blaueisfelder. Wir hatten sie auch nicht während der letzten Eiszeit, jedenfalls nicht in der Form wie sie heute in der Antarktis existieren. Die Mächtigkeiten der Gletscher waren in den Alpen nicht so groß.
Auch in der Antarktis ist ein Blaueisfeld etwas Seltenes. Wie würde die Antarktis aussehen wenn das Eis abgeschmolzen wäre? Es würde dort so Aussehen wie vor 10.000 Jahren in den Voralpen.

Ein Alpengletscher ist nicht gleichmäßig durchmischt mit Gesteinen. Es gibt in jedem Gletscher große Partien die recht frei von Gesteinen sind (ich bin schon mehrmals in einer Spalte gesteckt und hab nur Eis gesehen) In der letzten Eiszeit reichten die Gletscher bis weit ins Vorland. Ab einer Mächtigkeit von 60 Metern, beginnt Eis zu fließen. Wenn sich Eisnachschub und Abschmelzen die Waage halten, ist die Lage der Gletscherfront stationär. Es werden Endmoränen gebildet. Eine Endmoräne kann folglich eine Anhäufung von Gesteinsmaterial über einen Zeitraum von vielen Tausend Jahren sein. Wenn der Gletscher an so einer Stelle wenig Gesteinsfracht hatte, könnten Meteoriten relativ angereichert sein.

Die Schwierigkeit besteht dann darin diese Stellen heute zu finden.  :auslachl:

Walter Zeitschel hat einen Meteoriten an einer heutigen Gletscherfront gefunden. Er hat sicher nicht an einer Stelle gesucht wo der Gletscher stark verunreinigt war. An einer Stelle, wo reines Gletschereis abschmilzt, hat man die Essenz von mehreren Quadratkilometern Gletscherfläche. Die Chance einen Met zu finden ist vielleicht nur leicht erhöbt, aber immerhin erhöht.

Auch wenn das mit der Anreicherung nicht so der Hit sein sollte, konserviert so ein Gletscher recht gut. Die letzte Eiszeit dauerte über 100.000 Jahre. Unter Normalbedingungen würde diese Zeitspanne, kaum ein Meteorit überdauern. Wenn die eiszeitlichen Gletscher die Meteoriten konserviert haben, beginnt die Uhr des Zerfalls erst vor 10.000 Jahren zu laufen. Da kann schon mehr übrigbleiben. Ähnlicher gilt auch für heutige Gletscher.

Was haltet ihr davon?

Grüße Willi

Mettmann

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Re: kohlige Chondrite
« Antwort #18 am: Februar 16, 2007, 10:57:55 Vormittag »
Ja nicht so besonders viel.
So ein Blaueisfeld hat ein rrrrrrriesiges "Einzugsgebiet" und der Witz daran ist, daß eben sich die Mets an der Oberfläche anreichern PLÖS daß da eben keine anderen Steine herumliegen!
Und anscheinend gibt es genug Blaueis, dasse nach 30 Jahren Ernte in jedem Sommerhalbjahr und von den verschiedensten Nationibus immer noch ned fertig sind.
Nix stört so sehr bei der Meteoritensuche wie andere Steine!
Ich würde es für absolut fruchtlos halten, begönne ich die Schotterebene hier um München aufzubaggern (abgesehen davon, daß nach 10.000 Jahren Herumgelege in unserem Klima der letzten Tausenden Jahren, jeder Met höchstwahrscheinlich Perdü wäre).

Ich sag: Ab in die Wüste oder in bekannte Streufelder, sunst: Null Changs.

Mettmann


Offline pallasit

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Re: kohlige Chondrite
« Antwort #19 am: Februar 16, 2007, 11:17:29 Vormittag »
Hallo,

Die Blaueisfelder können jedes Jahr wieder von neuem abgeerntet werden. An diesen Stellen sublimiert das Eis, es treten immer wieder neue zu Tage. Blaueisfelder ohne viel sonstige Gesteine sind auch in der Antarktis sehr selten.

Bis München ist in der letzten Eiszeit kein Gletscher gekommen. In fluviatil umgelagerten Sedimenten hat es keinen Sinn, da stimme ich dir voll zu. Da sollte man sich schon mal mit einer geologischen Karte auseinandersetzten.

Willi

H5P6

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Re: kohlige Chondrite
« Antwort #20 am: Februar 16, 2007, 11:27:33 Vormittag »
Hallo Willi, :winke:

genau das ist ja seit langem meine Rede.  :user:
Wir haben hier in Nähe den Henzendorfer - Findlingspark.Dort waren in der Gegend unvorstellbare Massen von Geschiebesteinen  in allen Größen von den Feldern gesammelt worden.
Aus einem Teil dieser Steine hat man den Findlingspark zusammengestellt.(Vielleicht finde ich eine Net-Adresse)
In dieser Gegend habe ich noch nie etwas besonderes gefunden.Aber in den Bereichen,wo die auf dem Urstromthal treibenden eiszeitlichen Massen gestrandet und geschmolzen sind,findest Du nur die Objekte,die im Eis eingefroren waren.
Und diese Stellem muß man finden.  :super:

Gruß Jürgen :smile:

Mettmann

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Re: kohlige Chondrite
« Antwort #21 am: Februar 16, 2007, 11:34:23 Vormittag »
Eeeeh aber es sind doch gerade die STEINE, die stören!
Steine sind der Feind eines jeden Mettjägers!
Steine sind bööööse!!!
Je weniger Steine, desto besser! Barum sich freiwillig ausgerechnet dahin begeben, wo es Myriaden von Tonnen anderer Steine gibt?
Wo wolltet ihr denn die Nadel lieber finden? Im Heuhaufen oder uffe gekachelten Küchenboden?
Ich finde, es wird immer wunderlicher...... :gruebel:

 :weissefahne:
Mettmann

Mettmann

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Re: kohlige Chondrite
« Antwort #22 am: Februar 16, 2007, 11:40:38 Vormittag »
Bitte, schaut mal.
http://perso.orange.fr/pierre.pallier/Libye/photo75.html

Warum gehense denn mit Vorliebe in solchen Gegenden auf die Jagd?
Eben weil da KEINE andern Steine rumliegen.
Das ist das berühmte Dar-al-Gani-Plateau, woher alle Mets kommen, die mit DaG anfangen.

Schluchz
Mettmann

Offline MetGold

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Re: kohlige Chondrite
« Antwort #23 am: Februar 16, 2007, 12:16:21 Nachmittag »
Hallo,
MettMann man sollte dich hassen, aber du tust ja nix anderes als die Wahrheit sagen  :danke:  und den Leuten versuchen die Augen zu öffnen. Es macht nunmal wenig Sinn auf einer Geröllfläche einen Meteoriten zu suchen, da ist die Suche auf einer grünen Wiese noch erfolgversprechender, denn wenn dort ein Stein liegt, kann man sich schon fragen - warum.
Die Gletscherzungen bieten sicherlich größere Chancen als das übrige Umfeld, aber vieviel größer ist die Chance, wohl verschwindend gering gegenüber Streufeldern und Wüstengebieten.
Hatte im Forum schonmal das Bild von einer Gletscherzunge reingesetzt. Was an deren Ende alles für Müll zum Vorschein kommt ist unglaublich und die Zunge selbst ist im Hochsommer derart verdreckt, wenn man nicht wirklich eine unzugängliche Gegend für Wintersport hat ....

 :winke:  MetGold   :alter:

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Ein ereignisreicher Tag ist mehr als namenlose Jahre - (Spruch aus einem chinesischen Kalender)

Offline APE

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Re: kohlige Chondrite
« Antwort #24 am: Februar 16, 2007, 12:25:23 Nachmittag »
Hallo Leute,

also ich bin kein echter Experte für diese Fragen, aber meine Meinung ist die:
 :user:
Die Verwitterung funktioniert vor allem dort, wo auch die Wurzeln noch hin kommen. Liegen die Mets schon tiefer eingebettet in Kies oder Geröll, könnte die Verwitterung zum Stillstand kommen ...
Allerdings, sehe ich die Anreicherung ähnlich negativ wie Martin, denn wir haben erstens keine echte Ortsgebundene Ablagerung, da die Ablagerungszone mit dem Gletscherende hin und her wandert. Zweitens sind die Flächen pro Gletschertal (in den Alpen) kleiner als die der Antarktiseisfelder, was zur Folge hat, daß man viele kleine Ablagerungsgebiete besuchen müßte. Und drittens entsteht viel zu viel Abraum in Form von Geröll aus dem Tal selbst, was die Suche schwieriger macht. Viertens wird in den Alpen viel mehr Niederschlag gefallen sein, als dies in der Antarktis heute möglich sein wird, was damit zu einem erhöhten Transport von Schnee-Eis-Wasser geführt hat, welches wiederum die Ablagerungszone und sein Material im Nachhinein auf eine größere Fläche verteilt hat ...

Allerdings ist zur Zeit ein verstärktes Abschmelzen der Gletscher vorhanden, und was da alles so zum Vorschein kommt, ist schon beeindruckend. Mich würde es auch nicht wundern, wenn ein gar nicht so alter Fall über einem Gletscher, nach ein paar Jahrzehnten schon wieder unten raus kommt. Aber dann wären wir schon wieder bei der Frage, wie oft fällt ein Meteorit über diese Alpengletscher ... Also ich habe gehört, das ein Gletscher an manchen Orten bis zu 6m am Tag fliest! Gut, das sind steile, enge Stellen. Der selbe Gletscher wird an anderer Stelle mehr Zeit brauchen, aber es ist auch insgesamt eine recht schnelle Bewegung, so finde ich. Das Abschmelzende Eis ist eben nicht uralt! Und Özi mit seinen - ups, ich weiß es jetzt gar nicht genau - 3.000 Jahren ist ja auch nur in einer Senke vom Eis unbewegt zurückgelassen worden. AHA, Senken sind also Ablagerungszonen! Auch für Dinge, die von oben auf das Eis fallen?  :platt:

Was die Eiszeit in Norddeutschland angestellt hat, kommt Größenmäßig der Antarktisfläche schon sehr nahe, aber es ist ein anderer Prozeß. Eis kommt angeflossen und schmilzt ab. Also gibt es auch hier wieder einen Verteilungsprozeß. Jeden Sommer war das Gletscherende in Gebieten wo nicht Dauerfrost war! Jede Endmoräne war also ein von der Verwitterung stark beanspruchter Ort (übrigens auch in den Alpen). Nichts für Weicheier wie Mets, die noch dazu im chemischen Ungleichgewicht mit ihrer Umgebung stehen ...  :crying:

Ich sage nicht, das man nichts mehr finden kann!
Aber ich sage nur, tut es, wenn es Euch Spaß macht!
Ich jedenfalls mache es nicht.

Gruß Thomas
Grau ist alle Theorie ...

Mettmann

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Re: kohlige Chondrite
« Antwort #25 am: Februar 16, 2007, 12:34:07 Nachmittag »
Nuja, ich bin ja schon wieder still, vasprochen.

Aber wenn ich bedenk, daß in soner Wüste sogar ein R2D2 nicht auskönnt, einen Mett zufinden und wenn ich dann hier les, dasse scharf drauf sind, den Aushub von Kiesgruben durchzusieben...dann schmörzts mich...au. Und weh.
Immerhin, bissi Anregungen gefunden. Grad gelesen, die Sublimationsrate uffe Blaueisfeldern liegt bei ca. 5cm im Jahr und derer Felder gäbe es 60.000qkm, die völlig blank und 200.000 qkm potentielles Blaueis, was noch teilweis schneebedeckt. Also theoretsch ne Fläche so groß wie die alte Bäherdäh, gespickt mit Metts, da hamse noch Hunnert Jahr Munition.

Also bevor ich als Normalsterblicher mich in Schutthalden umtät, wollt ich lieber die Lesehaufen und Feldsteinmauern der Bauern durchschauen, die alles weggeräumt haben, wasse gestört oder wasse aufgepflügt, also das Zeug noch ned vollends verottet ist und wemmer in den Catalogue schaut, dann ist das neben den kalten und heißen Wüsten, die Fundart N°1 für Mets.

Soll sich der Jürgen nen Magneten koofen, wenigstens diese Investition müßt er stemmen können, wenns zum Mett, zum Buch oder zur Besichtigung ned glangt und an die Haufen und Mauern halten.

Und nun bin ich lieber schweig.
Pssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssst.
Mettmann

Mettmann

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Re: kohlige Chondrite
« Antwort #26 am: Februar 16, 2007, 12:37:10 Nachmittag »
Oder ich bin jetzt fies   :boese:

Und heb das Obalehrerfingerlein und sage Brunflo  :laughing:

Nein, das wär zu gemein....   :neenee:

Offline APE

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Re: kohlige Chondrite
« Antwort #27 am: Februar 16, 2007, 12:47:36 Nachmittag »
Die Suche  nach Mets ...  :fingerzeig:

... es geht auch mit steinigen Gebieten, wenn der Kontrast gut ist! Und für uns Menschen ganz wichtig, wenn wir uns auf eine Situation einstellen können.

Und genau das können wir in Norddeutschland eben nicht erwarten! In den Alpen manchmal auch nicht, weil die Gesteinsschichten zu oft wechseln und diese zu unterschiedlich ausschauen ...

In Brandenburg liegen zum Beispiel alle Gesteinsarten aus Skandinavien rum ...  :crying:
Ganz toll! ...  :ehefrau: Wenn ich den erwischer, der nicht Ordnung gehalten hat ...
Auf einen einzigen qm liegen so verschiedene Steine rum, da höre ich schon selbst den Experten sagen, so genau wollen wir es ja gar nicht wissen ...   :dizzy:

Gruß Thomas
Grau ist alle Theorie ...

Mettmann

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Re: kohlige Chondrite
« Antwort #28 am: Februar 16, 2007, 12:54:16 Nachmittag »
Wobei anzumerken, dasset in der Wüste auch Gegenden gibt, wo jeder Stein Wüstenlack hat, da is man natürlich verratzt.

Nu vielleicht auf den Salzseen in Bitterfeld....

Offline APE

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Re: kohlige Chondrite
« Antwort #29 am: Februar 16, 2007, 14:25:28 Nachmittag »
... nee ne ... zu wenig Salzgehalt, da schwimmen die Mets noch nicht oben!
Schätze ich ...   :fluester:

 .
 .
 .
pallasit  :laughing:
Mettmann  :lacher:
manch ein Ghost :totlach:
APE und H5P6  :aua:
Gäste  :laola:

der Neuling  :gruebel:

der Admin ...  :fingerzeig:

 ... und dann am Stammtisch :st:


PS: Such´ste noch oder find´ste schon!?
Nach einer langen Met-Suche mit Steffen fragte ich ihn: Na, wie voll ist dein Körpchen?!  :auslachl:
...
Finder2007    :crying:

 :winke: Thomas
Grau ist alle Theorie ...

 

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