Autor Thema: Mal wieder etwas zum lesen - Verschollen im Gruben-Labyrinth?[/  (Gelesen 2859 mal)

Steinesammler

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Mal wieder etwas zum lesen - Verschollen im Gruben-Labyrinth?[/
« am: Februar 25, 2007, 17:26:17 Nachmittag »
GEHEIME ORTE: Goldbergbau und zwölf Goldenen Apostel 
Verschollen im Gruben-Labyrinth?
 
VON ROLAND WOZNIAK
Das Bernsteinzimmer oder den Nibelungenschatz wird man rund um Steinheid wohl vergeblich suchen. Aber trotzdem: Ein Suhler vermutet, dass in den alten Höhlen rund um die Bergstadt ein wertvolles religiöses Artefakt verborgen sein könnte.

STEINHEID/SUHL – Am Anfang stand die Suche nach dem Gold. Dieses begehrte Metall wurde vor Jahrhunderten auch auf dem Kamm des Thüringer Waldes, rund um die frühere freie Bergstadt Steinheid, gewonnen. Die Entdeckung von Goldgängen im Jahre 1482 setzte eine rasante Entwicklung in Gang.

So ist Steinheid wohl der einzige Ort Thüringens, der seine Entstehung der Ansiedlung fremder Bergleute zu danken hat. 1530 wurde Steinheid zur freien Bergstadt erhoben. Die Zeit des intensiven Abbaus des goldhaltigen Quarzgesteins dauerte allerdings nur ein reichliches Jahrhundert. In harter Arbeit wurde dem Berg das Gold abgerungen. Zum Schluss reichte es kaum zum Leben. Geblieben sind die Erinnerungen an die Zeit des Goldes, Spuren des alten Bergbaus und Mythen und Legenden aus jenen Tagen. So soll einst, als die freie Bergstadt noch im Wohlstand lebte ein Zigeunerpaar beim hartherzigen Vorsteher um eine milde Gabe gebeten haben. Als dieser die Zigeunerin schroff abwies, stieß die Zigeunerin einen Fluch über die gangbaren Goldadern aus und seit jener Zeit war es vorbei mit dem Wohlstand von Steinheid, heute werden selbst nach Mitternacht die Straßenlampen abgeschaltet, um mit den bescheidenen Mitteln der Gemeinde zu haushalten.

Aus jenen goldenen Tagen stammt auch die Legende von den zwölf goldenen Aposteln, die einst die Kirche in Steinheid geziert haben sollen. Und dieser Legende auf der Spur war Ulrich Brunzel, Anwalt und Buchautor aus Suhl. „Die Apostel waren sicher nicht aus purem Gold, ich nehme eher an sie waren vergoldet“, erklärt Ulrich Brunzel.

Der Buchautor Jahrgang 1939 vermutet, dass die Apostel im Dreißigjährigem Krieg verschollen gingen und irgendwo in der Gegend von Steinheid versteckt liegen. Als mögliche Orte zieht er den Keller eines alten Gasthofes ebenso in Betracht, wie die Stollen der alten Goldbergwerke.

Brunzel, den die Kriegswirren 1945 als Kind nach Thüringen verschlugen interessiert sich schon von Kindesbeinen an für Gesteine und Höhlen, bereits als 18-Jähriger wurde er zum Vorsitzenden der Kreiskommission Natur und Heimat in Suhl gewählt.

Ab 1961 übernahm er den Vorsitz des Bezirksfachausschusses Geowissenschaften im Kulturbund, nach der Wende wurde er Vorsitzender des umgebildeten Geowissenschaftlichen Vereins in Suhl.

Nicht nur im Thüringer Raum hat er aktiv Höhlen und unterirdische Objekte erkundet. Neben den Veröffentlichungen der „Beiträge zur Bergbaugeschichte der Bezirksstadt Suhl“ im Jahre 1978 folgten weitere Arbeiten zu den Themen Bergbau und unterirdische Objekte, die bekannteste Veröffentlichung der letzten Jahre ist wohl „Hitlers Geheimobjekte im Thüringer Wald“ aus dem Jahre 1992.

Darin widmet er sich unter anderem auch den Spekulationen über den Verbleib des Bernsteinzimmers. In seinem neuen Werk befindet sich der Untertagespezialist auf den Spuren des Goldes in Sagen, Mythen und Geschichten des Thüringer Raumes. „Das Geheimnis der zwölf goldenen Apostel“ erscheint jetzt in der Vorweihnachtszeit im Rahmen der neuen kulturgeschichtlichen Reihe bei Edition Krannich.

Den Spuren des Goldes kann man freilich auch direkt vor Ort folgen – ohne auf den wahren Kern von Sagen zu vertrauen. Durch die Touristinformation Limbach wurde der Goldpfad angelegt und gut beschildert. Von Goldisthal über Scheibe-Alsbach, vorbei an Steinheid bis hinunter nach Theuern und Almerswind führt dieser Pfad.

Am Zigeunerplatz unterhalb von Steinheid findet man das verschüttete Mundloch der Grube „Güte Gottes“. Im 16. Jahrhundert war sie die bedeutendste Goldgrube der Steinheider Umgebung.

Bis rund 200 Meter sind hier die Bergleute in den Berg eingedrungen. In der Blütezeit gab es in der Gegend über 30 Goldgruben. Gerade jetzt in der düsteren Jahreszeit erscheint dieser alte Zugang zum Reich des Goldes besonders geheimnisvoll. Im düsteren Wald hat sich vor dem Mundloch ein kleiner Teich gebildet, würden plötzlich Elfen, Feen und Waldgnome hier tanzen, niemand würde sich wundern. Es ist ein Ort geschaffen wie für Märchen und für Sagen, und wer lang genug auf das Mundloch schaut, meint irgendwann den Glanz des Goldes durch den Berg schimmern zu sehen. Wer sich einlässt der Spur des Goldes entlang und abseits des Goldpfades zu folgen kann noch manchen Schacht oder Stollen von einst entdecken.

Geheime Orte erschließen sich aber nur demjenigen, der bereit ist sich dem Geheimnis zu öffnen und das Wunder anzunehmen. Ein wenig Humor gehört Glückssuchern freilich auch ins Gepäck.



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Re: Mal wieder etwas zum lesen - Verschollen im Gruben-Labyrinth?[/
« Antwort #1 am: Februar 25, 2007, 20:04:06 Nachmittag »
Hallo Steinesammler,

sowas kannst du uns ruhig öfter mal antun!!!   :super:

 :winke:  MetGold   :alter:
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