Autor Thema: Entrostung von Meteoriten  (Gelesen 2882 mal)

Plagioklas

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Entrostung von Meteoriten
« am: April 11, 2011, 00:51:28 Vormittag »
Auf

http://www.meteoritemarket.com/preserv.htm

steht unten ein Link zu ner PDF mit einer echt vielversprechenden Anleitung zur Beseitigung von Rostproblemen bei Stein- und Eisenmets. Der Autor hatte sehr gute Erfolge damit. Das sollte man mal an einen Dronino testen (Falls es überhaupt noch irgendwo auf der Welt einen metallischen Dronino gibt  :auslachl:).

Offline Rob L

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Re: Entrostung von Meteoriten
« Antwort #1 am: April 11, 2011, 10:42:13 Vormittag »
Habe ich gemacht (mit Dronino). Eine Scheibe und einige Tage (nicht Stunden) und lauwarmes Wasser. Seit Monate "im Freie" gar kein Rost mehr!

Gruß,
Rob

Offline Contadino

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Re: Entrostung von Meteoriten
« Antwort #2 am: April 11, 2011, 16:34:55 Nachmittag »
...Falls es überhaupt noch irgendwo auf der Welt einen metallischen Dronino gibt  :auslachl:
Die gibt's tatsächlich, und zwei davon sind meine :baetsch:
Die wurden auch mit der "galvanischen Methode" präpariert :super:

Ciao, Heiner
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Offline DCOM

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Re: Entrostung von Meteoriten
« Antwort #3 am: September 14, 2012, 17:05:57 Nachmittag »
Hi Kollegen,

Zum Thema "Rostinhibition": Ich habe bei diversen, zur Korrosion neigenden Eisen-Endcuts und -Scheiben alle möglichen Methoden zur Reinigung und Rostinhibition ausprobiert, mit höchst mäßigem Erfolg:

* Elektrochemische Reinigung (Natriumcarbonat in Reinstwasser, 10<pH<12, Met in Aluminiumfolie, T=80-100°C)
* Beschichtung mit mikrokristallinem Wachs, versetzt mit Rostinhibitor Dicyclohexylaminnitrit (DCA)
* Rostentfernung mit Komplexbildnern (EDTA, Etidronsäure,...) und wochenlanges Entsalzen in Isopropanol
* Beschichtung mit hydrophobem Silikonfett
* Beschichtung mit Ballistol
* Beschichtung mit Acryllack
* Beschichtung mit Polyurethanlack
* Rostumwandler Phosphorsäure

Je nach Methode verzögert sich zwar die Rostbildung, unterbleibt aber nicht dauerhaft. Selbst die hier vielfach gelobte elektrochemische Methode der Entrostung/Entsalzung erwies sich (z.B. an einer Wabar-Scheibe und einem Chinga-Endcut, der am "Riss" immer wieder kleinflächige Korrosionselemente ausbildet) nicht als Heilsbringer.

Am Nachhaltigsten erwies sich die Beschichtung mit PUR-Lack, aber ich möchte meine Endcuts nur höchst ungern mit einer Polymerschicht "verfremden", die sich zudem nur sehr schwer wieder entfernen lässt. Mikrokristallines Wachs verzögert die Korrosion, trübt aber das optische Gesamtbild der Belegstücke, ebenso wie diverse Fette und Öle, die bei der Präsentation eine ziemliche Schmiererei ergeben. Phosphorsäure wiederum ist zwar wirkungsvoll aber katastrophal fürs Ätzbild. Die einzige befriedigende Option wäre somit die "Internierung" in einem Exsiccator-Schrank oder in Sammelboxen mit Trockenperlen, was ich bei präsentablen Handstücken aber vorerst vermeiden möchte.

Nun bin ich im Internet auf folgende Website gestoßen:

http://www.cortecvci.com/Publications/Papers/VCIFundamentals/MCP.pdf

1.) Was haltet Ihr hiervon, hat das schon mal jemand ausprobiert?
2.) Wie sind Eure Erfahrungen bezüglich der oben vorgestellten Verfahren zur Rostinhibition?
3.) Welche Methoden bevorzugt Ihr? Was könnt Ihr noch empfehlen?

Ich weiß, das Thema ist schon x Mal behandelt worden, aber es erweist sich leider als Dauerbrenner. Hätte ich die Kohle eines Bob Haags, würde ich es machen wie er: mir einen klimatisierten Trocken-Raum einrichten.

Cheers, D.U.  :prostbier:

 

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