Autor Thema: Meteoritisches Gold  (Gelesen 6681 mal)

Offline karmaka

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Meteoritisches Gold
« am: September 08, 2011, 14:07:23 Nachmittag »
Welch ein Thema könnte besser in dieses Forum passen?  :smile:

Die meteoritische Herkunft des Goldes im Silikatmantel der Erde
aus der Zeit des 'Großen Bombardements' vor 4,1 - 3,8 Milliarden Jahren


http://www.physorg.com/news/2011-09-gold.html

http://www.nature.com/nature/journal/v477/n7363/full/nature10399.html

 :hut:

Martin

PS: Kurz nach diesem thread wurde auch dieser thread mit deutschen Links zum Thema eröffnet:
       http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=6867.msg88027;topicseen#msg88027
« Letzte Änderung: September 08, 2011, 14:46:36 Nachmittag von karmaka »

MilliesBilly

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MetGold
« Antwort #1 am: September 08, 2011, 14:11:06 Nachmittag »

Endlich ist der Zusammenhang enthüllt, Meteoriten & Gold:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,784997,00.html
sowie
http://www.n-tv.de/wissen/Gold-kam-aus-dem-All-article4249496.html

Wobei ich mich erinnere, vor einiger Zeit einen Artikel gelesen zu haben, in dem festgestellt wurde, dass alle Elemente auf der Skala jenseits Fe, also namentlich Gold, Platin & Co. grundsätzlich nicht planetar entstehen können und selbst die Bedingungen einer Supernova nicht ausreichen, um die erforderlichen Temperaturen und Drücke zu erzeugen. Im Fadenkreuz der Ermittlungen nach der smokin' gun standen Neutronensterne. Nur, wie kommt von denen das Gold in die Meteoriten?


Offline lithoraptor

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Re: MetGold
« Antwort #2 am: September 08, 2011, 14:41:37 Nachmittag »
Moin!

Nun auch so ein Neutronenstern "lebt" nicht ewig und pulvert seine gebildeten Elemente dann ins All. Es formen sich neue Nebel, die sich verdichten etc. pp. ... Ist eben auch ein Kreislauf, wie unsere Existens nur, dass die zeitlichen Dimensionen gänzlich andere sind.

Gruß

Ingo

Offline karmaka

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Re: MetGold
« Antwort #3 am: September 08, 2011, 15:35:57 Nachmittag »
Zitat
selbst die Bedingungen einer Supernova nicht ausreichen, um die erforderlichen Temperaturen und Drücke zu erzeugen.

Meines Wissens nach kann Gold entstehen wenn ein Stern mit mindestens 9 Sonnenmassen zu einer Supernova wird
und dabei für ca. 15 Sekunden eine Temperatur von unglaublichen 100.000.000.000 Grad Celsius erzeugt.

Grüße

Martin

PS: Hier habe ich gerade noch einmal Haralds unnachahmliche Lowtech-Erklärung gefunden  :einaugeblinzel::
      http://www.br-online.de/br-alpha/alpha-centauri/alpha-centauri-gold-2000-ID1208766107770.xml
« Letzte Änderung: September 08, 2011, 16:05:43 Nachmittag von karmaka »

Offline Mettmann

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Re: MetGold
« Antwort #4 am: September 08, 2011, 16:40:37 Nachmittag »
Zitat
Ist eben auch ein Kreislauf, wie unsere Existens nur, dass die zeitlichen Dimensionen gänzlich andere sind.

Nee.. nixis mit ewjen Kreislauf der Natur. Sterne fusionieren Wasserstoff in schwerere Elemente. Is der Wasserstoff des Universums bis zu einem gewissen Grad aufgebraucht, stoppt die Sternenentstehung. Die genügsamsten aller Sterne können nur 100 Milliarden Jahre funzeln. Wenn die der allerletzen Generation erlöschen, dann gehn im Universum die Lichter aus, dann wirds zappenduster. Bleiben ausgebrannte Zwerge, Neutronensterne, Schwarze Löcher. Die Galaxien werden sich auflösen. Der Raum dehnt und dehnt sich aus. Irgendwann zerfallen die Elemente. Dann gips keene Materie mehr. Zuletzt lösen sich die Schwarzen Löcher uff. Dünnstes Süppchen von Hawkingstrahlung und Neutrinos bleibt. Und es wird immer dünner und kälter und weiter, bis schließlich die Wechselwirkungen aufhörn und damit die Zeit.

Also nix is mit: Und wieder ist es Frühling geworden und eine neue Generation der Bärlein geshlüpft, die im Herbst die Lachse, die den Fluß hinaufwandern um zu sterben und zu laichen...nen....

Nich im Universum Frag den Oheim, der hat das studiert.

 :belehr:
Alle Würste ham zwo Enden, nur das All hat eins.

Jott is das depremierend...   

 :prostbier:
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(S.Laurel 1890-1965)

Offline karmaka

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Re: MetGold
« Antwort #5 am: September 08, 2011, 16:56:31 Nachmittag »
Nee.. nixis mit ewjen Kreislauf der Natur. Sterne fusionieren Wasserstoff in schwerere Elemente. Is der Wasserstoff des Universums bis zu einem gewissen Grad aufgebraucht, stoppt die Sternenentstehung. Die genügsamsten aller Sterne können nur 100 Milliarden Jahre funzeln. Wenn die der allerletzen Generation erlöschen, dann gehn im Universum die Lichter aus, dann wirds zappenduster. Bleiben ausgebrannte Zwerge, Neutronensterne, Schwarze Löcher. Die Galaxien werden sich auflösen. Der Raum dehnt und dehnt sich aus. Irgendwann zerfallen die Elemente. Dann gips keene Materie mehr. Zuletzt lösen sich die Schwarzen Löcher uff. Dünnstes Süppchen von Hawkingstrahlung und Neutrinos bleibt. Und es wird immer dünner und kälter und weiter, bis schließlich die Wechselwirkungen aufhörn und damit die Zeit.

So ist es und der Anfang vom Ende ist schon zu beobachten. Seht hierzu auch meinen thread vom 22.8.11 zum 'Geburtenrückgang im All':

http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=6814.0

Zitat
Alle Würste ham zwo Enden, nur das All hat eins.

Na ja, nach den neuen Theorien wird das All nicht wirklich 'enden', sondern eher auf eeeeeeeeewig ein kaltes Nichts sein.
Das sind allerdings auch keine 'blühenden kosmischen Landschaften'.....

 :prostbier:

Martin

MilliesBilly

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Re: MetGold
« Antwort #6 am: September 08, 2011, 17:28:35 Nachmittag »

Und wer gibt dann am Schluss noch das ganze schöne Gold aus, wenn's keine libyschen Obristen mehr gibt in der Ewigkeitssupp?

Aber, okay, es darf getippt werden. 10 € drauf, dass ganz am Schluss, wenn fast nix mehr ist, eine klitzekleine Symmetriebrechung zündelt und die ganze Affaire sich umstülpt wie ein Handschuh.

Nochmal die Frage nach oben: das hab ich schon so angenommen, dass so ein Neutronenstern irgendwann auch mal über den Jordan geht und dabei Gold etc. ins All pustet. Das heißt aber, und das finde ich immer wieder exorbitant, dass z.B. eben das Gold zuvor interstellar gereist ist. Und nicht nur das Gold. Die Materie unseres Sonnensystems anfänglich gerade so, denn irgendwie - von nix kommt nix.

Offline karmaka

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Re: MetGold
« Antwort #7 am: September 08, 2011, 17:34:32 Nachmittag »
das finde ich immer wieder exorbitant, dass z.B. eben das Gold zuvor interstellar gereist ist. Und nicht nur das Gold.

Faszinierend, nicht wahr?  :wow:

Ich fühle mich auch gerade wieder auf eine wunderbare Weise seeeeeehr alt.  :smile:

Zitat
ein Neutronenstern irgendwann auch mal über den Jordan geht und dabei Gold etc. ins All pustet

Ein Neutronenstern ist doch das, was bei der Supernova übrigbleibt, oder? ... Ich glaube, das Gold wurde vorher schon im Neutronenschauer ins All ausgestoßen, oder?

Übrigens,liebe Goldliebhaber :einaugeblinzel:,  hier wird demnächst, d.h. morgen oder in 1.000.000 Jahren, wieder Gold entstehen:

BETELGEUZE

http://de.wikipedia.org/wiki/Betelgeuze

Also immer schön nach der 'Schulter des Orion' Ausschau halten und keine Angst, Bernd, der ist weit genug weg. :einaugeblinzel:
Wenn Betelgeuze zur Supernova wird, dann haben wir zwei Sonnen am Taghimmel ...

Viele Grüße

Martin
« Letzte Änderung: September 08, 2011, 17:52:51 Nachmittag von karmaka »

MilliesBilly

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Re: Meteoritisches Gold
« Antwort #8 am: September 08, 2011, 17:47:41 Nachmittag »

Sorry, hatte ich nicht bemerkt. Kann man gerne zusammenlegen, hier oder dort.

Offline ganimet

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Re: Meteoritisches Gold
« Antwort #9 am: September 08, 2011, 17:49:33 Nachmittag »

Sorry, hatte ich nicht bemerkt. Kann man gerne zusammenlegen, hier oder dort.


Danke......

Ich lege diese beiden nun zusammen  :fluester:

Gruß  :einaugeblinzel:

Andreas
Daß alles vergeht;weiß man schon in der JUGEND;
aber wie schnell alles vergeht,erfährt man erst im ALTER.

Offline karmaka

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Re: Meteoritisches Gold
« Antwort #10 am: September 08, 2011, 17:56:18 Nachmittag »

Sorry, hatte ich nicht bemerkt. Kann man gerne zusammenlegen, hier oder dort.


Danke......

Ich lege diese beiden nun zusammen  :fluester:

Gruß  :einaugeblinzel:

Andreas

Danke, Sheriff  :super:

Viele Grüße!

Martin

MilliesBilly

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Re: Meteoritisches Gold
« Antwort #11 am: September 08, 2011, 18:17:53 Nachmittag »

Bittesehr:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,126756,00.html

Der Artikel ist allerdings schon zehn Jahre alt. Die vorgestellt Hypothese geht davon aus, dass Gold hauptsächlich bei Kollisionen von Neutronensternen ensteht, bei ca. 1 Milliard °C

Jep, Neutronensterne sind Supernova-Ruinen, die im Falle von Kollisionen untereinander sehr rasch zu einem Black Hole werden. Während des Zusammenstoßes und der Genese des Schwarzen Loches: die Goldentstehung.

Offline Hungriger Wolf

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Re: Meteoritisches Gold
« Antwort #12 am: September 08, 2011, 18:21:10 Nachmittag »
Wirklich interessante Überlegungen zum Ursprung von meteoritischem Gold!

Eisen-Meteoriten enthalten ca. 0,00009 - 0,00018% Gold! = 0,9 - 1,8 gr. Gold/Tonne Meteorit!

http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=2769.45 Antwort #49

Grüße :lechz:
Achim

Offline lithoraptor

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Re: Meteoritisches Gold
« Antwort #13 am: September 08, 2011, 18:38:24 Nachmittag »
Moin!

Nee.. nixis mit ewjen Kreislauf der Natur.

Das ist immer eine Frage, von welchem theoretischen Modell man ausgeht bzw. überzeugt ist. Berücksichtigt man das Vorhandensein von dunkler Materie und dunkler Energie ist es nicht unmöglich, dass die Expansion irgendwann stoppt und das Universum wieder in sich zusammen fällt. Dann gibt es ihn eben doch wieder den Kreislauf. Eindeutig und 100%ig ist eben noch keine Theorie belegt.

Letztlich war die Frage hier aber, wie das Gold in die Meteoriten kommt und diese Frage kann man sehr eindeutig beantworten. Da ist eben doch ein gewisser Kreislauf vorhanden, denn auch dass (nun) irdische Gold unterliegt so einem:
Ausfällung/Kristallisation - Erosion - Transport - Subduktion/Aufschmelzung bzw. Lösung - Ausfällung/Kristallisation... Habe hier naturlich gleich mal zwei Systemkreisläufe gemischt - hoffe es ist dennoch verständlich.

In der Natur ist alles in Kreisläufen "organisiert", wenn man so will, warum sollte das Universum da eine Ausnahme machen, wo es doch ein Teil der Natur ist? Womit ich wieder oben angekommen bin, somit den Kreis(lauf) geschlossen habe und meine Theorie als bestätigt ansehe. :baetsch:

Gruß

Ingo

Offline Mettmann

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Re: Meteoritisches Gold
« Antwort #14 am: September 08, 2011, 19:21:39 Nachmittag »
Zitat
warum sollte das Universum da eine Ausnahme machen, wo es doch ein Teil der Natur ist?

 :gruebel:

Ehm..  :wow:..  Nicht eher andersrum?

Drumheißtsja: All.

Der Rest wäre höchstens jöttlicher oder jeistiger Natur.
Doch das derf der Naturwissenschaftler nicht betrachten, es sei denn er mecht ins Fabfenzi.

Und so ist die Entwicklung des Alls gerichtet, so wie Deine und meine, wo sich mit ablaufender Zeit das Gold auf unseren Zähnen akkumuliert,
und irgendwann fließt auf einmal kein Strom mehr in unseren Rüben. Die Transmitter zersetzen sich und unsere Gehirne fressen Pilze und Maden.
Und die Würmer werden nicht hernach von Meteoriten träumen. Sondern, ein Wind geht darüber hin und der Ort...weiß von niix mehr, wird dann psalmodiert.
Mitropa&Entropie.

Und genauso wies mit uns bergab geht, geht es mit dem Universum bergab.
Und wenn in zehnhochsiebenunddreißig Jahren der TÜV Rheinland das All routinemäßig auf den Prüfstand nimmt, wird er befinden, daß es nimmer verkehrstauglich ist und man es nur noch wegschmeißen kann.
Da kann dann nur noch das Bundesverfassungsgericht helfen.

Zitat
..wieder in sich zusammen fällt

Was hülfe dies? Wenns nur schwarze Löcher gibt, oder alles nur noch Eisen is?
Kann man keine Sterne machen. Kann man keine Planeten machen. Kann man kein Leben machen.

Ehm, warum wird sich in dem Thread so auf Gold kapriziert?
Das gleiche gilt doch für alle Elemente, die schwerer als Wasserstoff sind.
Helium, Lithium, Beryll, Bor, Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff...

Am Anfang gabs nur Wasserstoff.

...und heute gibt es Edelstoff
 :prostbier:
 

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