Autor Thema: Henbury oder Dronino stabiler?  (Gelesen 5652 mal)

Offline ben.g

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Henbury oder Dronino stabiler?
« am: Januar 08, 2012, 09:04:42 Vormittag »
Hallo  :winke:

Welches Eisen ist stabiler? Henbury oder Dronino?
Na?
Falsch!  :laughing:
Zumindest in meinem Fall.

Ich achte ja immer darauf, dass meine Eisen gut trocken mit Silicagel gelagert sind und tausche das auch immer regelmäßig aus, wenn sich erste Anzeichen von Verfärbung zeigen.
Tja, zumindest wenn ich es sehe...
Gestern habe ich mal Inventur bei meiner Sammlung gemacht und seltsamerweise haben zwei Stücke gefehlt. Da ich sie nicht verkauft habe und das Haus nix verliert, hab ich halt mal gesucht. Und siehe da, ich habe sie in einer Schublade bei meinen alten Fotosachen gefunden. Da hab ich sie wohl, vor längerer Zeit, aus Versehen nach dem Fotografieren mit weggepackt. Auch noch in einem Raum mit nettem Zimmerbrunnen, der die Luftfeuchtigkeit immer schön hochhält.
:bid:
Und natürlich, oh Graus, das Silicagel total verfärbt. :eek:
Und noch viel schlimmer: Eine schöne Henburyscheibe total am bluten. Sieht grauenhaft aus. Alle Schöheit dahin. Total am Rosten. Seufz...
Naja, das Stück muss jetzt halt neu überarbeitet werden.  :nixweiss:

Das Clou an der Sache ist aber:
Die andere Scheibe war ein polierter Dronino. Und obwohl dort das Gel genauso verfärbt war und der genauso lange da drin lag, zeigt der nicht die Spur einer Veränderung! Sieht noch aus wie am ersten Tag. Dabei gilt der doch als übler Roster und Henbury als zienmlich stabil.

Da sieht man mal wieder, dass man nicht pauschal sagen kann, welche Lokalität rostet und welche nicht.  :belehr:

Gruß
Ben

Offline Greg

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Re: Henbury oder Dronino stabiler?
« Antwort #1 am: Januar 08, 2012, 12:05:09 Nachmittag »
Hi Ben,

unglaublich.  :unfassbar:

Handelt es sich um diese schöne Henburyscheibe mit dem rekristalisierten Rand? Wie ärgerlich!
Zum Glück wird die sicherlich fachmännisch verarztet und wieder geheilt werden können.  :smile:

Aber das der Dronino nicht rostet? Man hört doch so viel rostiges von dem.

Weißt du wie hoch die Luftfeuchtigkeit in dem Zimmer war? Durch den Brunnen liegt die doch bestimmt bei 55 bis 65%, oder?

Viele Grüße
Greg
« Letzte Änderung: Januar 08, 2012, 12:25:11 Nachmittag von Greg »

Offline gsac

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Re: Henbury oder Dronino stabiler?
« Antwort #2 am: Januar 08, 2012, 12:16:26 Nachmittag »
Handelt es sich um diese schöne Henburyscheibe mit dem rekristalisiertem Rand? Wie ärgerlich!

Die meint Ben vielleicht (?). Bei mir rostet "die" übrigens leider auch, ohne Zimmerbrunnen..!!
PS: so schön ein Anschnitt sein mag, Henburys hält man sich am besten als unbearbeitetes
Individual, und da gibt es ja tolle Formen.

Stabiler Dronino, tatsächlich???? Sensationell!!!! Hab ich nie in meine Sammlung gelassen,
weil ich immer noch die Beschreibung im Hinterkopf habe, Dronino sei ein "rust-bucket"...

Alex


Offline ben.g

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Re: Henbury oder Dronino stabiler?
« Antwort #3 am: Januar 08, 2012, 12:49:04 Nachmittag »
Hallo ihr zwei.  :winke:

Weißt du wie hoch die Luftfeuchtigkeit in dem Zimmer war? Durch den Brunnen liegt die doch bestimmt bei 55 bis 65%, oder?
Keine Ahnung, aber eigentlich war das Stück ja sowieso eingedost und tesaverklebt.  :nixweiss:

Handelt es sich um diese schöne Henburyscheibe mit dem rekristalisiertem Rand? Wie ärgerlich!
Ja, leider genau die:
http://www.encyclopedia-of-meteorites.com/test/11872_8453_2637.jpg
Ich mach lieber kein Bild, von der Scheibe, wie sie jetzt aussieht...

Und das ist das Stückchen Dronino:
http://aranemac.de/mets/pics/I-DRONINO-A1.jpg
Sieht noch genauso aus. Möglicherweise wurde der aber auch irgendwie stabilisiert.


Zum Glück wird die sicherlich fachmännisch verarztet und wieder geheilt werden können.  :smile:
Genau.  :smile:


Bei mir rostet "die" übrigens leider auch, ohne Zimmerbrunnen..!!
Ist die von selben Stück geschnitten wie meine?

Gruß
Ben

Offline Greg

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Re: Henbury oder Dronino stabiler?
« Antwort #4 am: Januar 08, 2012, 13:14:22 Nachmittag »
Zitat
Ich mach lieber kein Bild, von der Scheibe, wie sie jetzt aussieht...

Doch, falls du Zeit hast, mach doch mal. Mich würde interessieren, wie der Rost sich genau ausbreitet. Beginnt der zwischen den Lamellen, in kleinen Rissen oder mittendrauf?

Viele Grüße
Greg

P.S.
Zum Thema bluten: Es ist zwar ein Stein und kein Eisen, aber... So sah mein kleiner Ghubara Endcut zwischenzeitlich mal aus...

Offline lithoraptor

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Re: Henbury oder Dronino stabiler?
« Antwort #5 am: Januar 08, 2012, 13:28:57 Nachmittag »
Moin!

Ich habe ein lüttes Dronino-Scheibchen in meiner Sammlung, welches auch sehr stabil zu sein scheint. Zumindest gibt es bei dem Stück keine bzw. kaum nennenswerte Probleme. An einer Stelle tritt leichter Flugrost auf, aber das war es dann auch. Auch wenn man hier nicht in Schubladen denken sollte, so gehört Dronino für mich zu den Eisen, die ich keinemAnfänger empfehlen würde.

Was die "blutenden" Chondrite betrifft: Habe so was schon häufiger gesehen - nebst verschiedensten Ausblühungen. Es ist wohl so, dass man Stücke aus bestimmten Wüstenbereichen erst sehr aufwendig entsalzen und trocknen muss. So hängt es dann letztlich eben doch an den Fähigkeiten bzw. Fertigkeiten des Präparators, wie lange ein Stück stabil bleibt oder ob es dies überhaupt ist.

Gruß

Ingo

Plagioklas

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Re: Henbury oder Dronino stabiler?
« Antwort #6 am: Januar 08, 2012, 13:33:15 Nachmittag »
So nen Ghubara hatte ich auch. Ein(e) SAU 001 tat selbiges.

Ich geh mit Chondriten inzwischen anders um als früher. Mein großer H6 ist in Zellstoff gewickelt, der die Flüssigkeit schnell aufnehmen tut, wenn sich welche entwickelt. Der H6 hat es kurz (im ersten Monat) auch gant leicht getan und dann aufgehört. Nach einem Wechsel des Zellstoffes blieb der zum Glück die drauf folgenden 11 Monate bis heute völlig sauber.

Berühren mit der bloßen Hand versuch ich bei allen Mets zu vermeiden. Ich nehm zur not Gefrierbeutel als Handschuhe, wenn ich wertvolle Stücke hantieren muss.

Offline gsac

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Re: Henbury oder Dronino stabiler?
« Antwort #7 am: Januar 08, 2012, 14:07:28 Nachmittag »
Ist die von selben Stück geschnitten wie meine?
Gruß
Ben

Mag sein, Ben, ich weiß es nicht genau. Mein angesägtes Endstück von 76.8 g
habe ich seit 2007 in der Sammlung, allerdings liegt es derzeit an meinem anderen
Wohnort in 340 km Entfernung und ich habe kein Foto davon. Hat auf jeden Fall
auch diesen rekristallisierten Rand. Ich meine mich zu erinnern, daß es damals
hier auch einen Thread zu diesen Stücken gab, mit Fotos...

Ich möchte Greg zustimmen: zeig uns doch mal den ankorrodierten Meteoriten,
auch wenn es schmerzt. PS: Mitleid ist von ebenfalls Betroffenen garantiert!

Zum Glück lassen sich diese Stück "verarzten" und wieder in einen anschaubaren
Zustand zurückversetzen. Man muß halt jemanden finden, der es tut, wenn man
selber keine Werkstatt hat. Also insofern ist nichts wirklich verloren... Ärgerlich
trotzdem, aber so ist es nun mal mit manchen Dingen im Leben.

Alex

Nachtrag: habe den alten Thread noch gefunden, aber verweise nicht darauf, da
er "klimatisch" unter keinem guten Stern stand. Dort rauskopiertes Foto meines
Stücks (dort als png) leider nur sehr unscharf anbei, aber "just for the records"...
« Letzte Änderung: Januar 08, 2012, 14:35:08 Nachmittag von gsac »

Offline ben.g

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Re: Henbury oder Dronino stabiler?
« Antwort #8 am: Januar 08, 2012, 14:39:06 Nachmittag »
Nun gut. Hier das Desaster:

Offline Contadino

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Re: Henbury oder Dronino stabiler?
« Antwort #9 am: Januar 08, 2012, 15:13:55 Nachmittag »
Zum Thema bluten: Es ist zwar ein Stein und kein Eisen, aber... So sah mein kleiner Ghubara Endcut zwischenzeitlich mal aus...

Hi Greg, wenn Du noch eine Zweitscheibe vom Ghubara hast: lass doch den Endcut  mal so weiterbluten und berichte, wie es so über die Zeit damit weitergeht!
Das ist doch auch sehr interessant und gehört zu unserer Sammlungstätigkeit dazu!
Ich habe auch ein paar Scheiben  Brenham, die ich beobachte, wie sie langsam zerfallen :nixweiss::

so sahen sie 2009 aus:



und so heute:








auch ein interessanter Aspekt: Die Vergänglichkeit :eek:

Ciao, Heiner
Doe maar gewoon, dan doe je al gek genoeg

Offline ironmet

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Re: Henbury oder Dronino stabiler?
« Antwort #10 am: Januar 08, 2012, 15:37:27 Nachmittag »
Hallo Ben,

ach...sooo schlimm sieht er doch garnicht aus.
Ich hatte jetzt schon sonstwas erwartet...

....der wird schöner als vorher... :fluester:

Viele Grüße Mirko :prostbier:

Offline Hungriger Wolf

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Re: Henbury oder Dronino stabiler?
« Antwort #11 am: Januar 08, 2012, 16:20:58 Nachmittag »
Hallo ben.g!

Stammt der "BloodBury" von Mirko?

Gruß
Achim

Offline ben.g

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Re: Henbury oder Dronino stabiler?
« Antwort #12 am: Januar 08, 2012, 16:42:16 Nachmittag »
 Nein, der stammt wohl aus dem Asteroidengürtel.

Offline gsac

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Re: Henbury oder Dronino stabiler?
« Antwort #13 am: Januar 08, 2012, 16:45:11 Nachmittag »
Ich habe auch ein paar Scheiben  Brenham, die ich beobachte, wie sie langsam zerfallen :nixweiss::

Brenham!!!! "Böser" Meteorit - ich habe auch so eine Rostleiche, genauer gesagt
ein rostiges Skelett, aus dem die Olivine allesamt rausgeploppt sind. Ist schon vor
Jahren passiert, und das ging damals ganz fix. Ein Jammer! Zum Glück war es nur
ein kleines Scheibchen...

Da scheint es aber auch Unterschiede zu geben, glaubt man dem nimmermüden
Finder Steve Arnold aus Arkansas. Trotzdem würde ich mich NIE wieder auf einen
Brenham einlassen. Da lobe ich mir Imilac oder Esquel, was die Pallasite angeht.

Alex

Offline OrgaMet

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Re: Henbury oder Dronino stabiler?
« Antwort #14 am: Januar 08, 2012, 17:59:16 Nachmittag »

... Ah Je !! Aiaiaiaiai !! ... was macht mann denn um diesen Proben wieder ihre Schönheit zu geben ? :gruebel:

Orgamet

 

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