Autor Thema: Nachhaltige Forschung im Weltraum  (Gelesen 3697 mal)

Offline ganimet

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Nachhaltige Forschung im Weltraum
« am: Januar 21, 2012, 12:25:24 Nachmittag »
Daß alles vergeht;weiß man schon in der JUGEND;
aber wie schnell alles vergeht,erfährt man erst im ALTER.

Offline gsac

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Re: Nachhaltige Forschung im Weltraum
« Antwort #1 am: Januar 21, 2012, 12:59:56 Nachmittag »
"Nachhaltig"? Mmmmh...

Ich glaube, wir Forumler werden das nicht mehr erleben, ich sowieso nicht
in meinem Alter, aber auch die Jüngeren nicht. Keine Nation kann so ein
Projekt alleine realisieren, und so wie die Welt jetzt ausschaut, halte ich
es für unwahrscheinlich, daß man in absehbarer Zeit, sagen wir mal noch
in diesem Jahrhundert, so etwas wie in der Animation dargestellt, mit
Wasserproduktion für die Mondbewohner etc. als multinationales Projekt
auf die Beine stellt. Wer soll das finanzieren? Private Unternehmer, die von
sowas träumen, gibt es indes schon. Und wie man sieht, wird ja auch mit
den Methoden der künstlichen Intelligenz an Robotmodellen getüftelt. Ich
kann mir schon vorstellen, daß es genau hier weiter geht und diese Robots
in absehbarer Zeit auf dem Mond zum Einsatz kommen, aber der Mensch in
einem lunaren Wohlfühl-Cocoon? Vielleicht dereinst mal, aber nicht mehr in
unserer Epoche...

Ich habe einen alten Wälzer aus meiner Schulzeit noch, den Littrow-Stumpf.
Durchaus solide als Astronomiebuch. Wenn ich mich recht entsinne, wurde
dort ein Szenario geschildert, wo anno 2000 der Mensch zur Sternenreise
aufbricht. So erinnere ich es, weiß gar nicht, wo das Buch jetzt tief vergraben
liegt in meinem Keller. Vielleicht kann jemand verifizieren, daß das eines der
Schlusskapitel war. Wo sind wir aber jetzt "gelandet" mit dem Projekt der
bemannten Raumfahrt? OK, in den späten Sechzigern und frühen Siebzigern
sind Apollo-Astronauten auf dem Mond gelandet, eine tolle Leistung, besonders
rückschauend mit den damaligen Möglichkeiten der Technik. Man redet jetzt von
einer menschlichen Reise zum Mars, muß sich aber gleichzeitig klar machen, was
das für eine gewaltige Herausforderung ist in vielerlei Hinsicht - der Mensch ist
nun mal kein Roboter!

Die Roboter wird man schicken - der Mensch kommt dann erst viel später, erst
recht mit solchen Mammutprojekten dauerhaft bemannter Stationen und vor
allem auch Autarkie in der Versorgung vor Ort.

Freilich darf man bis dahin mit dem Gedanken spielen, aber muß und sollte hier erst
mal die Dinge in Ordnung bringen oder in Schuß halten, um es mal lax zu sagen...

Und klar: wer hätte vor hundert Jahren schon voraussagen können, wo wir jetzt
technologisch gelandet sind, wird nun wohl als Einwand kommen. Nur, glaube ich,
daß man hier zwei Dinge unterscheiden muß - die technologische Evolution und
die menschlich-soziale Weiterentwicklung. Beides läuft nicht unbedingt parallel,
das sieht jeder, der sich in der Welt umschaut oder informiert, und die Schere
geht weiter auseinander. Solange man das nicht in den Griff kriegt, wird es
vielleicht hier und dort robotische interplanetare Insellösungen geben, aber
nicht den wirklich grossen Wurf.

Alex

PS: wenn der Mondstaub vor Ort erst mal zwecks Wasserproduktion für die Lunauten
zusammengekarrt wird, spätestens dann wird sich die heutige Faszination, die von
unseren Mondmeteoriten ausgeht, wohl erledigt haben. Aber es dauert ja noch... :-)

 

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