Autor Thema: Gold waschen  (Gelesen 9906 mal)

NeumannAG

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Gold waschen
« am: März 19, 2012, 17:47:50 Nachmittag »
Hallo ,ich habe in einem Bach Goldflitter endeckt und ganz viel Goldstaub.
Ich bin noch sehr unerfahren was das Gold waschen angeht. Habe es einfach mal versucht und gemerkt das es gar nicht einfach ist.
Die Goldflitter sind sehr dünn und gut mit dem Sand vermischt .Beim waschen werden sie immer mit dem Sand runtergezogen.
Habe es dann ganz mühselig mit einer Piepette gemacht und ca. 200 Flitterchen aus einer Pfanne geholt.Den Goldstaub habe ich dann wieder weg gekippt weil ich den nicht raus kriege.Gibt es da eine Möglichkeit diese leichten und dünnen Flitterchen von Sand zu trennen?
Und irgendwie sieht das unheimlich viel aus,habe keine Ahnung ,darf man das eigentlich einfach so rauswaschen?
Bin dann etwas Flußaufwärts gegangen und da waren noch mehr als an der ersten Stelle. Dann 4 km weiter Fluß aufwärts gefahren da lagen keine mehr.
Kann es sein das die durch einen kleinen Nebenbach eingeschwämmt werden?
Ich würde gern die Quelle finden wo das Zeug her kommt.
Habe Salpertersäure in einer Probe gegoßen und die Flitter haben sich nicht aufgelöst ,dann etwas Salzsäure zu gegeben(Königswasser) da wurde die Brühe orange und die Flitterchen waren weg. Kann es zwar noch nicht glauben das es Gold ist aber es scheint wirklich welches zu sein.Untern Mikroskop ist es ein Goldgelbes Metall.
Was ich nur nicht verstehe Gold ist doch schwerer als Kies und wenn ich den goldhaltigen Sand in einer Dose schüttel bleibt alles gemischt.
Wenn ich die Flitter in Quecksilber tue wird das Ouecksilber fest?????
Weiß Jemand wie man das Gold da raus bekommt.
Ganz liebe Grüße Michael

Offline Hungriger Wolf

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Re: Gold waschen
« Antwort #1 am: März 19, 2012, 18:51:41 Nachmittag »
Hallo Michael!

In welcher Region hast Du die "Goldteilchen" gefunden?

Beim Goldwaschen (Hobby) wird kein Quecksilber, Salzsäure, Salpetersäure etc. oder andere für die Umwelt giftigen Substanzen verwendet!

Einfach eine gute Gold-Waschpfanne + Wasser verwenden um Gold vom anderen Gesteinsgemenge/Schwermineralien trennen!

Grüsse  :pro:
Achim

 

NeumannAG

  • Gast
Re: Gold waschen
« Antwort #2 am: März 19, 2012, 20:28:12 Nachmittag »
Hallo ,nein ich habe einfach kleine Mengen mit nach Hause genommen um zu testen ob es wirklich Gold ist.
Habe sowas zum ersten mal gesehen und wollte sicher gehen. In der Umwelt würde ich das nie einsetzen.
Die Flitter sind in der Böhme die Konzentration nimmt ab der Bootanlegestelle in Uetzingen immer mehr zu bis zur alten Pulvermühle in Bad Fallingbostel (ca.3km)dann wird immer weniger.Dort hat auch mal ne alte Wasserburg gestanden und im Mittelalter hieß es "das Tal der goldenen Wiege". Vielleicht haben die im Mittelalter dort auch schon Gold gewaschen(wegen dem Namen.)
Die Flitter kommen nicht aus einem Nebenbach .Sie nehmen auch Flußaufwärts erst immer mehr zu und dann wirds immer weniger,hm und das in Bach selbst.
In Elferdingen an der Brücke ist am meisten,von der Optik her würde ich 1-2% Goldanteil im Sand schätzen.Dachte das sie mit ner Quelle nach oben kommen würden ,aber dem ist nicht so.Die Konzentratioon erstreckt sich über ca.3km dann wird es in beiden Richtungen weniger.Habe untern Mikroskop auch ein weißes Metallplättchen entdeckt,keine Ahnung was fürn Metall das ist.
Was für eine Waschpfanne kann man in diesem Fall verwenden?
Hab keine Ahnung,und weiß auch nicht ob sie dort ein Industrieller Abbau lohnt.Ist sicher mehr als 3 Gramm die Tonne.
« Letzte Änderung: März 19, 2012, 20:51:06 Nachmittag von NeumannAG »

FlyingTim

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Re: Gold waschen
« Antwort #3 am: März 19, 2012, 20:50:18 Nachmittag »
Klingt sehr nach Glimmer, von der Menge her und vom Verhalten im Sand. Richtiges Gold schwimmt nicht einfach mit dem Sand in der Pfanne weg.

An guten Stellen hat man normalerwiese nur etwa 1-2 Flitter in der Pfanne, selten mehr.

Nimm doch einfach mal ne Nadel und stech mal einen an. Wenn er zerkrümelt ist es kein Gold.


Gruß Tim

NeumannAG

  • Gast
Re: Gold waschen
« Antwort #4 am: März 19, 2012, 20:52:30 Nachmittag »
Danke für den Tip.
Ich werde das gleich ausprobieren.

NeumannAG

  • Gast
Re: Gold waschen
« Antwort #5 am: März 19, 2012, 21:27:06 Nachmittag »
Tja,Du hast Recht. Kann es gar nicht glauben ,aber sie zerbrechen tatsächlich.
Wahnsinn,noch mal untern Mikroskop angeshen sieht aus wie Gold,aber es zerbricht.
Danke für den Tip,so schnell ist man wieder auf dem Boden der Tatsachen.


FlyingTim

  • Gast
Re: Gold waschen
« Antwort #6 am: März 19, 2012, 21:36:32 Nachmittag »
Servus Michael!

Ja, so kanns gehen. Ging mir schon nach Jahren der Goldsuche so. Da war es aber "Katzengold" das optisch echt aussah wie Gold.

In der von Dir beschriebenen Gegend sieht es wahrscheinlich goldmäßig eh schlecht aus. Höchstens etwas Goldstaub aus Geschieben vom Norden aus der Eiszeit. Kenne die Gegend aber jetzt nicht so genauer. Aber Glimmer gibt es auch nicht überall. Wäre interessant was es denn da überhaupt für Gesteine gibt, da kann man dann auch schon etwas mehr sagen. In Kalk oder Sandstein kommt Gold ehr selten vor, in Schiefern schon ehr. Gibt aber auch noch andere Gesteine...


Gruß Tim

Offline schwarzwaldmineraloge

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Re: Gold waschen
« Antwort #7 am: März 20, 2012, 12:03:43 Nachmittag »
Hallo,

Evtl. hat man an der Stelle tertiäre Glimmertone, die sind in Norddeutschland nicht allzu selten. Da ist reichlich Glimmer drin. Ansonsten käme eigentlich nur aufgearbeitetes Material von Moränen der letzten beiden Eiszeiten in Frage. Aber normalerweise enthalten die Geschiebemergel und -lehme keine derartig hohen Glimmermengen, zumindest nicht ungebunden. Höchstens evtl. Zersetzung von Graniten oder Gneisen, die als Geschiebe mittransportiert wurden. Oder da ist irgendwo eine Industrieansiedlung (gewesen), in der Glimmer oder glimmerhaltige Gesteine verarbeitet wurden.

Liefergebiete von Gold gibt es in der Region Soltau kaum. Höchstens der geringe Goldgehalt der Eiszeitsedimente (Sande, Kiese, Geschiebemergel). Höhere Goldgehalte, wenn überhaupt, in der weiteren Region nur in Flüssen, die aus dem Grundgebirge des Harzes oder alten Sedimenten kommen, also etwa die Oker bei Braunschweig, evtl. die Leine (wegen der Harzer Zuflüsse) oder in der Elbe. Im Harz gibt es alte Ozeanbodengesteine (Grauwacken, Kieselschiefer, Diabase, Spilite) und daran gebundene Eisen- und Buntmetallvererzungen, die potentiell goldführend sind. Flüsse wie Söse, Gose, Bode oder Zorge/Wieda, die solche Gebiete entwässern, sind  der einzige geeignete Standort für größere Funde. Auch Saale und Elbe führen Gold, das u.a. dem Thüringer Schiefergebirge entstammt.

In Norddeutschland findet sich Gold vor allem in Kiesen und Sanden in extrem geringer Menge in sog. Seifen. Das sind durch den hohen Gehalt an schwarzem Magnetit/Ilmenit und rosarotem Granat dunkel gefärbte Sandlagen (Schwermineralsande). Neben den genannten gibt es auch noch Zirkon, Monazit, Epidot, Hornblende in diesen Sanden.

Glück Auf!
Sebastian
Diplom-Mineraloge

Topas

  • Gast
Re: Gold waschen
« Antwort #8 am: April 08, 2012, 10:17:58 Vormittag »
Hallo Michael,

hast Du eine Möglichkeit, mal Fotos zu machen ?
Einfach oben am Mikroskop aufs Okular die Kamera halten und knips. Dann können wir auch Genaueres sagen.
Ich glaub aber ehrlich auch nicht an Gold. Gold ist sehr geschmeidig und zerbricht nicht unter Druck. Dann spricht auch das Verhalten in der Schüssel dagegen. Ich wasche sehr viel Goldstaub, auch dies bleibt am Schüsselgrund, mal von aufschwimmenden Flittern abgesehen.
Ausserdem vermiss ich bei Dir das Vorhandensein des sogenannten Blacksandes, ein Schwermineralkonzentrat, das Gold anzeigen kann.

Grüsse Andreas

 

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