Autor Thema: Bergbach  (Gelesen 4257 mal)

xAndix

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Bergbach
« am: Mai 04, 2012, 21:49:51 Nachmittag »
Hallo,

ich war die letzten male an einem Bach bei mir ums Eck beim Gold waschen und habe folgendes gefunden:









Auf den Goldflittern kann man deutlich, milchig weiße Ablagerungen finden. Ich denke, es handelt sich hierbei nicht um Quarz sondern eher um Calzit. Kann das sein? Calzit ist bei mir hier nicht ganz so selten...

Auf einem Bild kann man eine schwarze Nadel erkennen? Unterm Mikroskop sieht die sehr silbrig aus... könnte das ein Silberdraht sein?

Glück auf,
Andi

Offline Eifelgold

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Re: Bergbach
« Antwort #1 am: Mai 05, 2012, 13:09:16 Nachmittag »
Hallo Andi,

ich bin jetzt mal ganz mutig und lehn mich mal ziemlich weit aus dem Fenster.

Zunächst mal zu Deinem vermeintlichen Silberdraht: Ich kann mir echt kaum vorstellen, dass ein Silberdraht im Wasser eine längere Lebensdauer hat, ohne dabei schwarz anzulaufen (weißes metallisches Silber läuft gerne schwarz an - so wie Silberbesteck). Du sagst ja, der Draht sieht untern Mikroskop silbern aus. Die fortwährende "Entsilberung" von Goldkörnern im Bach führt meines Wissens auch nicht zu Silber-Neubildungen auf der Oberfläche derselben. Da bin ich mir aber nicht ganz sicher. Kannst Du Platin ausschließen? Führt das Gold bei Dir ums Eck viel Platin? 

Andi, nun ja ... Calcit. Das ist so eine Sache. Da Calcit (Mohs-Härte 3) wesentlich weicher ist als Quarz (Mohs-Härte 7) fällt ersterer auch viel schneller der mechanischen Verwitterung anheim. Auch können im Bachwasser gelöste Huminsäuren Calcit langfristig chemisch angreifen und sogar auflösen. Bade das Goldkorn doch einfach mal in verdünnter Salzsäure o.ä. Braust das weiße Material auf und löst es sich auf, dann ist es Calcit. Calcit ist auch nicht gerade das Muttergestein für Gold. Quarz ist als Muttergestein für Gold viel häufiger (sog. Gold-Quarz-Gänge). Schaun wir mal ...

Goldene Grüße

Hermann


xAndix

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Re: Bergbach
« Antwort #2 am: Mai 05, 2012, 13:34:07 Nachmittag »
Hallo Hermann,

also erst einmal Danke für deine Antwort!

Quarz auf Gold hab ich bei meinen anderen Flittern schon öfters beobachtet, dieser ist meist eher klar bzw. durchsichtig.
Was mich stutzig macht ist, dass die der weiße Belag richtig milchig trüb ist. Ich weis aber, ich hab hier Quarz am Fundort... und ich hab auch Calzit am Fundort. Das mit der Salzsäure, naja, wenn ich mal Muse habe, probier ich es mal aus!

Das mit dem Silberdraht ist schon ungewöhnlich, ich hab noch nie beobachtet das aus dem Gold was rauswächst, oder so Fadenähnliches sich auf der Oberfläche bilden kann... drum wollte ich mal eure Meinung einholen!

Ob Platin bei uns gefunden werden kann, ohje, das weis ich nicht... ich habe noch nichts davon erfahren!

schönen Gruß,
Andi


xAndix

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Re: Bergbach
« Antwort #3 am: Mai 17, 2012, 17:59:17 Nachmittag »
Hallo Hermann,

den Versuch, dass ich das weiße Zeugs mit Salzsäure auflöse, habe ich eben gemacht!
Ich habe 1n Salzsäure verwendet und die weißen stellen schäumen auf!
D.h. dann wohl, dass es sich um Calzit handelt, oder?

schönen Gruß,
Andi

Offline Eifelgold

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Re: Bergbach
« Antwort #4 am: Mai 18, 2012, 00:04:32 Vormittag »
Hallo Andi,

so isses !!!!  :winke:  Eindeutig und unwiderlegbar.

Frage am Rande: Bist Du 100% sicher, dass die von dir gezeigten Flitter wirklich Gold sind? Deine Fotos könnten auch andere Schlüsse zulassen (z.B. Pyrit, Chalkopyrit o.ä.). Das ist allerdings nur eine Vermutung auf Grund des äußeren Erscheinungsbildes. Ich habe die Teile ja nicht in der Pfanne gehabt. Im Zweifel hilft da nur die Duktilitätsprobe. Lassen sich die Teile hämmern ("platt kloppen"), ohne zu zerbrechen, ist es zweifelsohne Gold. Zerbricht dagegen das gute Stück, ist es Pyrit oder so was ähnliches.

Bitte entschuldige meine blöde Nachfrage.

Goldene Grüße :hut:

Hermann   

xAndix

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Re: Bergbach
« Antwort #5 am: Mai 18, 2012, 18:04:58 Nachmittag »
Hallo Hermann,

also danke für deine Antwort!

Zum einen will ich sagen, ich habe an einen Stein die Salzsäure getestet, die vorwiegend an den Standbänken vorkommt und genau so aussieht wie das weiße auf meinen Flittern. Also Schaumbildung war ganz deutlich. Der Versuch an meinen Flittern ist mir zu Schade, die will ich im Orginalzustand aufbewahren! :)

Wenn es Pyrit oder Chalkophyrit wäre, ich denke die würden sich in der Pfanne viel leichter bewegen! Hab gestern ein 2,7 mm Flitter gefunden mit Quecksilberanhaftungen! Der auch, schon allein von seinem Eigengewicht, wie angenagelt im Einlauftrichter in meiner Elvo III lag... ich kenn das nur von ähnlich großen Flittern aus anderen Flüssen!

Kann Quecksilber auch an Pyrit oder Chalkopyrit anhaften???

Hmmm... ich will mal sagen, "Ja, es ist Gold", weil ich unter dem Mikroskop auch Stellen beobachten konnte, die eindeutig zeigen, das der Flitter gefaltet wurde, das geht bei Pyrit nicht.

Bilder folgen!

Glück auf,
Andi
« Letzte Änderung: Mai 18, 2012, 18:44:26 Nachmittag von xAndix »

xAndix

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Re: Bergbach
« Antwort #6 am: Mai 18, 2012, 18:20:45 Nachmittag »

Im oberen Drittel kann man die Calzit Einlagerungen sehen. Mitte rechts der silberne Flick ist Quecksilber!


Hier kann man sehn wie der Flitter von Mutternatur gefaltet wurde. Ich denk nicht dass das Pyrit oder Chalkopyrit ist!


Tut mir Leid dass ich den Flitter nicht komplett ablichten kann... er ist einfach zu groß... hat ca. 2,6 - 2,7mm! :)

Glück auf,
Andi

Offline Eifelgold

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Re: Bergbach
« Antwort #7 am: Mai 18, 2012, 19:59:05 Nachmittag »
Hallo Andi,

danke, dass Du meine Nachfrage nicht falsch verstanden hast. Also ich lege mich jetzt mal fest: Es ist Gold und es ist Calcit. Deine neuen Bilder sprechen eine klare Sprache. Quecksilber geht nur mit Gold (Amalgamierungs-Prozess). Das Verhalten in der Waschrinne spricht für sich. Fältelungserscheinungen sind deutlich erkennbar.

Nun eine Theorie zum Einschluss von Calcit in den Goldkörnern: Wenn es bei Dir um die Ecke größere Kalksteinvorkommen (mit reineren Calcit-Partien) gibt, könnten die Goldkörner beim Transport im Wasser auch Calcit-Bröckchen einfangen und einlagern. Auf dem Weitertransport würden diese dann wieder glatt abgestoßen und es sähe so aus, als ob das Gold im Calcit eingewachsen wäre. Ich gebe allerdings zu, dass die großflächige Auflage von Calcit auf einem Deiner Goldkörner so nicht erklärt werden kann. Letzte Möglichkeit wäre noch ein Primärgoldvorkommen im Kalksteinvorkommen. Da ich nicht weiß, wo Du wohnst, kann ich über die Herkunft des Goldes natürlich nur spekulieren. Ich gehe mal davon aus, dass Du die Quelle des Seifengoldes und ihr geologisches Umfeld kennst. Vielleicht lassen sich daraus ergänzende Schlüsse ziehen?

Was hälst Du von dieser Theorie?

Viele Grüße

Hermann   

xAndix

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Re: Bergbach
« Antwort #8 am: Mai 18, 2012, 20:37:05 Nachmittag »
Servus Hermann,

ich hab dir eine PN zukommen lassen.

schönen Gruß,
Andi

 

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