Je nuh, Konrad,
wenn man nur immer wüßt, was seinerzeit so im All vorgegangen wär....
Der Peter wird Dir sicher den Weir hingelinkt haben? Jo mei, steht ja dort, nicht aus der Schmelze abgeschieden, sondern wohl aus Dampf, aber welche Mechanismen warum...??
Wenigstens ein paar nützliche Informationen.
Die Dinger heißt man graphite nodules. Analog zum so allseits beliebten "Individuum" leite ich her - Kunst kommt von Können und Knödel kommt von Kneten - die Übersetzung:
Graphitknödule

- schmäh, Graphitknolle.
Die Dinger wittern gern recht schnell und plumpsen aus den Eisenmets heraus, werden wohl ev. auch gern mal im Fluge rausgefetzt. Können gar nis zu Tennisball groß werden.
Das Eisen wurd durch Schock reingepresst, wie man auch immer wieder gern, besonders in den Canyon-Knödulen Mikrodiamäntchen find, sodaß die Dinger manchmal sehr schwer zu schneiden sind.
Interessant und wichtig ist, daß man sie hptsl. in IAB/IIICD-Eisen findet - bekannt sind ja hptsl. die Graphitknollen von Campo, Canyon, Nantan (einfach weil die eben so riesige Massen haben und daher am häufigsten anzutreffen sind bzw. geschnibbelt werden).
Das ist insofern bemerkenswert, daß die IABler und IIICDler ja auch die Eisen mit dem meisten Kohlenstoffeisen, dem Cohenit sind. Das sind die silbrigen, meist wurmförmigen Einschlüsse.
Und ich denk, da darf man dem Norton ruhig mal widersprechen, der das auftreten von Cohenit in Eisen in Abhängigkeit zum Nickelgehalt setzt.
Die Cohentibomben, das sind doch die IAB/IIICDler wie Morasko, Odessa, Canyon, Uruacu, Campo, Nantan - nimmst einen IIAB her wie Sikhote, der ja einen geringeren Ni-Gehalt hat, da wirst Dich schwertun, nennenswert Cohenit zu finden.
Also wie kommts? Einfach dadurch, daß der Mutterkörper des IAB-IIICD-Komplexes eben einfach sehr viel Kohlenstoff besessen haben muß und das paßt ja auch mit den Graphitknollen gut zusammen.
Ist übrigens auch ne gute Daumenregel um Schreibersit und Cohenit auseinander zuhalten, die ja optisch völlig gleich aussehen und auch ähnlich an der Luft oxidieren - lediglich Schreibersit ist ein bisserl spröder als Cohenit, doch wer will schon in seinen schönen Scheiben rumstochern.
Also - das silbrige Zeug (grad wenns wurmförmig) in den Eisenscheiben ist, wenns ein IAB oder IIICD ist, fast immer Cohenit, dieweil das silbrige Zeug in den andern Eisen, in den Hexaedriten, in Sikhote, in den Pallasiten zumeist Schreibersit ist. Gelegentlich kommt aber auch beides in Kontakt vor, gern als Einrahmung um Troilit/Graphittropfen, wobei ich so das Gfühl hab, daß das Schreibersit fast immer innen liegt...
Sooo, nu müssen die Mineralochemiker ran.
Mettmann