Autor Thema: REM-Aufnahmen und Rückstreubilder von Mt. Tazerzait  (Gelesen 5819 mal)

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Re: REM-Aufnahmen und Rückstreubilder von Mt. Tazerzait
« Antwort #15 am: September 16, 2012, 02:22:36 Vormittag »
Hi!

Wir haben seit geraumer Zeit ein Feldemissions-Rasterelektronenmikroskop (HR-SEM), und ich habe endlich die Zeit und die Muse gefunden, von Mt-Tazerzait auch etliche hoch auflösende Bilder (sowohl zur Morphologie als auch Rückstreubilder) aufzunehmen.

Die Vergrößerung beträgt 5.000 bis 400.000-fach. Die Aufnahmen sind im TIFF-Format und haben eine Größe von 1,2 MB. Ich kann hier nur einige wenige Beispiele einstellen und muss dazu die Qualität reduzieren.

Wer Interesse an den Original-Aufnahmen hat, kann sich gern bei mir melden.

Grüße, D.U.

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Re: REM-Aufnahmen und Rückstreubilder von Mt. Tazerzait
« Antwort #16 am: September 16, 2012, 02:52:09 Vormittag »
Hier sind zunächst einige Bilder zur Morphologie. Die losen Primärpartikel mit Meso- und Makroporen sind darauf sehr schön zu sehen...

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Re: REM-Aufnahmen und Rückstreubilder von Mt. Tazerzait
« Antwort #17 am: September 16, 2012, 02:53:35 Vormittag »
...

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Re: REM-Aufnahmen und Rückstreubilder von Mt. Tazerzait
« Antwort #18 am: September 16, 2012, 02:55:59 Vormittag »
Hier nun einige Rückstreubilder. Wie erwähnt geben diese Aufschluss über die Elementverteilung und sind wegen ihres Kontrastes besonders interessant. Die hellen Partikel sind Einschlüsse von Troilit (FeS) oder Chromeisen, die dunklen Bereiche das Silikatgestein.

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Re: REM-Aufnahmen und Rückstreubilder von Mt. Tazerzait
« Antwort #19 am: September 16, 2012, 02:57:27 Vormittag »
und noch zwei von der Sorte...

Grüße, D.U.

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Re: REM-Aufnahmen und Rückstreubilder von Mt. Tazerzait
« Antwort #20 am: September 16, 2012, 03:01:57 Vormittag »
Zum Schluss noch zwei Morphologiebilder bei 200kx. Ich hoffe, sie gefallen.

Grüße, D.U.

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Re: REM-Aufnahmen und Rückstreubilder von Mt. Tazerzait
« Antwort #21 am: September 16, 2012, 11:30:48 Vormittag »
Hallo,

Die Matrix besteht wohl aus Pyroxenen. Die Zusammensetzung wäre für einen Klinopyroxen nix ungewöhnliches. Reale Formel: Ca(Mg,Fe2+,Fe3+, AlVI)[(Si,AlIV)2O6. Dabei sind VI und IV die Koordinationszahlen des Aluminiums (oktaedrische Koordination VI als Substituent für Mg und Fe, tetraedrische Koordination IV als Substituent für Si).  Es ist nicht immer einfach, aus einer (qualitativen) EDX-Analyse die Mineralformel zu errechnen. Dazu bedarf es einer quantitativen Analyse mit Standard und Korrekturen. Sowas kann man eigentlich nur mit WDX an der Mikrosonde machen.

Der Kohlenstoffgehalt kommt sicher von der Bedampfung. Du hast im EDX immer einen Kohlenstoffpeak, der im Allgemeinen nicht zur Probe gehört. Die Bedampfung ist notwendig, weil Silikate die Elektronen nicht ableiten können und die Probe sich aufladen würde. Im Gegensatz zu rein metallischen Proben (Eisenmeteorite).

Glück Auf!
Sebastian Möller
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Re: REM-Aufnahmen und Rückstreubilder von Mt. Tazerzait
« Antwort #22 am: September 16, 2012, 11:33:42 Vormittag »
Tolle Aufnahmen!  :super:

Am besten gefällt mir Mt-Tazerzait-10k-RS-(2), da etliche idiomorphe Kristalle (z.B. am rechten Bildrand - etwa Bildmitte) zu erkennen sind!

Bernd  :winke:
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Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, dass die Dummen todsicher und die Intelligenten voller Zweifel sind. (Bertrand Russell, britischer Philosoph und Mathematiker).

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Re: REM-Aufnahmen und Rückstreubilder von Mt. Tazerzait
« Antwort #23 am: September 16, 2012, 16:45:23 Nachmittag »
Hi Sebastian,

Die Matrix besteht wohl aus Pyroxenen. Die Zusammensetzung wäre für einen Klinopyroxen nix ungewöhnliches. Reale Formel: Ca(Mg,Fe2+,Fe3+, AlVI)[(Si,AlIV)2O6.

Die Formel dürfte grob hinkommen, ich fand im EDX allerdings überwiegend Natrium nebst wenig Kalium und etwas Calcium und Magnesium als Kationen sowie natürlich Aluminium und Silicium als Bausteine des Silicatgerüsts.

Es ist nicht immer einfach, aus einer (qualitativen) EDX-Analyse die Mineralformel zu errechnen. Dazu bedarf es einer quantitativen Analyse mit Standard und Korrekturen. Sowas kann man eigentlich nur mit WDX an der Mikrosonde machen.

Oder Röntgendiffraktion (XRD) - ist sicher die Standardmethode zur Bestimmung der Mineralienbestandteile.

Der Kohlenstoffgehalt kommt sicher von der Bedampfung. Du hast im EDX immer einen Kohlenstoffpeak, der im Allgemeinen nicht zur Probe gehört. Die Bedampfung ist notwendig, weil Silikate die Elektronen nicht ableiten können und die Probe sich aufladen würde.

Eine Bedampfung der Proben ist bei Feldemissionsgeräten nicht notwendig, da üblicherweise mit Beschleunigungsspannungen zwischen 0,5 und 2 kV gemessen wird. Man kann an den Probenhalter auch ein Gegenfeld anlegen ("Gentle Beam"), so dass man mit Landespannungen von nur 100 V auskommt. Bei Geräten mit Wolframkathoden oder LaB6, in denen die Elektronen üblicherweise auf 10 bis 30 kV beschleunigt werden, ist das Sputtern natürlich unumgänglich.

Viele Grüße, D.U.

 

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