Autor Thema: Regmaglypten - Wer hat sie WO gesehen?!  (Gelesen 14568 mal)

Offline paragraf

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Re: Regmaglypten - Wer hat sie WO gesehen?!
« Antwort #30 am: Mai 23, 2007, 01:55:20 Vormittag »
Hallo,

um mal zu verdeutlichen, was ich meine:

Den Golfball - obwohl er ja kein biologisches Produkt ist - ordne ich in einer solchen Reihe eine: Haifischhaut (Bootsbeschichtung), Lotusblatt (Waschbecken), Condorflügelenden (Tragflächenenden an Flugzeugflügeln, Air-Berlin hatte zu ziemlich als erstes damit angefangen), Pottwal (U-Bootform)..etc..

Was müsste aber hier für das xyz stehen: xyz (Golfball), waren das am Ende die Regmaglypten auf Meteoriten? Waren etwa die SW-Bilder-Stars der Meteoritengeschichte die Geburtshelfer des modernen Golfballs?

Gruß

Bernd


Mettmann

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Re: Regmaglypten - Wer hat sie WO gesehen?!
« Antwort #32 am: Mai 23, 2007, 10:37:49 Vormittag »
Hallo Met´s,
wenn das mal keine Reg´s sind. Bild ist aus der Sammlung von Heinen LWG.
cu, Uwe  :winke: :dizzy:
Dsds

Offline MetGold

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Re: Regmaglypten - Wer hat sie WO gesehen?!
« Antwort #33 am: Mai 23, 2007, 11:03:33 Vormittag »
Hallo,

 :super:  ich will auch nochmal ...

... übringens sollen die schwarzen Einschlüsse besonders reich an meteoritischen Komponenten sein!

 :winke:  MetGold   :alter:
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Offline paragraf

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Re: Regmaglypten - Wer hat sie WO gesehen?!
« Antwort #34 am: Mai 24, 2007, 00:46:42 Vormittag »
Hallo Martin,

vielen Dank für die Links. Also doch nicht von einem Met abgeguggt, sondern "nur" Versuch & Irrtum. Aber extrem interessant wegen der fließenden Luftschicht um den bewegten Ball (Boundary Layer). Das erinnert mich an einen TV-Bericht über die Entwicklung eines Hochgeschwindigkeitstorpedos, dem man unter Wasser Überschallgeschwindigkeit beibringen will.

Um das Geschoss herum wird - wie auch immer - eine Art Luftblase erzeugt, um den Widerstand des Wassers zu verringern. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, sollen unter  Wasser bereits Geschwindigkeiten von über 500 km/h erreicht worden sein.

Hoffentlich kommen die jetzt nicht auf die Idee, Torpedos zur Optimierung noch zusätzlich mit Regmaglypten zu versehen. Falls doch, will ich aber dafür die Patentrechte haben...  :lacher:

Gruß

Bernd
 

Offline MarkV

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Re: Regmaglypten - Wer hat sie WO gesehen?!
« Antwort #35 am: Dezember 08, 2007, 00:36:59 Vormittag »
Hallo,
hier war heute die ganze Landschaft mit Regmaglypten übersät. Die Oberfläche vom Schnee war leicht angeschmolzen und zeigte diese regmaglyptenartigen Vertiefungen. Der Effekt ist ja auch ganz ähnlich. Beim Schnee findet die Ablation durch warmen Wind statt. Soweit ich das bisher beobachtet habe, sind die Vertiefungen besonders gut ausgeprägt, wenn über längere Zeit ein möglichst starker und warmer Wind weht.

Beim Lybischen Wüstenglas denke ich, dass die Regmaglypten durch einen ähnlichen Effekt zustande kommen. Die glatte Seite dürfte die Seite sein, die im Sand vergraben ist und die Seite mit Regmaglypten ist die, die ständig duch Wind und Sand abgetragen wird, halt wie beim Schnee, nur viel langsamer.


Grüsse,
Mark

Offline Aurum

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Re: Regmaglypten - Wer hat sie WO gesehen?!
« Antwort #36 am: Dezember 08, 2007, 10:05:53 Vormittag »
Hallo Mark ,

das war ein super Beispiel das veraschaulicht den vorgang doch sehr , wenn man den Warmen Wind einfach durch das Plasma des Feuerflugs ersetzt .

Bis dann Lutz   :winke:
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Offline MetGold

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Re: Regmaglypten - Wer hat sie WO gesehen?!
« Antwort #37 am: Dezember 08, 2007, 10:48:44 Vormittag »
Hallo Lutz,

früher oder später kannst du die  :auslach: Regmaglypten  :auslachl:  in der Familie beobachten.  Ach neee,  :imsorry: hab ich verwechselt , heißt ja da "Cellulitis"  :crying:

 :winken:   MetGold   :alter:
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Offline Aurum

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Re: Regmaglypten - Wer hat sie WO gesehen?!
« Antwort #38 am: Dezember 08, 2007, 11:01:42 Vormittag »
Hallo Peter,

Ich schreibe jetzt so gar nichts da zu , ist besser für meine Gesundheit  :isagnix:

Bis dann Lutz  :winke:
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Offline Dirk

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Re: Regmaglypten - Wer hat sie WO gesehen?!
« Antwort #39 am: Dezember 08, 2007, 15:37:41 Nachmittag »
Hallo Leute  :winke: ,

hier auch 2 Bilder von mir. Das eine ist ein einfacher Tektit aus Thailand mit regmaglyptischen Vertiefungen, die wohl durch Verwitterungsprozesse in der Erde entstanden sind und nicht durch den Athmosphärenflug.
Das andere ein schöner Sikothe (318g) mit echten Regmaglypten.

 :prostbier:
Dirk

Offline APE

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Re: Regmaglypten - Wer hat sie WO gesehen?!
« Antwort #40 am: Dezember 08, 2007, 17:04:10 Nachmittag »
 :contra:
... Die Oberfläche vom Schnee war leicht angeschmolzen und zeigte diese regmaglyptenartigen Vertiefungen. Der Effekt ist ja auch ganz ähnlich. Beim Schnee findet die Ablation durch warmen Wind statt...

Hallo Mark und Lutz!

Also ich sehe den Vorgang ganz anders, wenn es um das Entstehen der echten Regmaglypte geht an einem Meteoriten.  :prostbier:

Wenn es so wäre wie Mark sagt, dann müßte der Eindringling ja Unterschallgeschwindigkeit haben, um eine Strömung zu zulassen. Mark sprach ja von warmen Winden die den Abtrag brachten. Wir wissen aber das kann nicht so sein, denn der Meteoroide kommt ja mit einigen km/s angeflogen und dabei entstehen diese napfartigen Vertiefungen. Es entsteht ja dabei in immer stärkerem Maße eine Schockfront, die den Impuls der kollidierten Teilchen beinhaltet. Was passiert, wenn ich einen Hammer auf den Amboß fallen lasse? Der Hammer trifft und springt wieder hoch, um erneut zu fallen... Gut, Fakt ist der Stoß treibt die Teilchen wieder auseinander, es sei den der "Hammer" traf was weiches, dann verformt er ihn oder trägt Material vom Körper ab. Das Prasseln der Luftmoleküle auf den Eindringling kommt dem Amboß-Hammer-Beispiel schon sehr nahe, nur das dabei entweder der Hammer oder der Amboß teilweise zerstört wird.

Denn wenn man alles aus der Sicht der beteiligten Atome sieht, dann erkennt man vielleicht besser, was passiert. Auf geht's ...  :user:

Erstmal ist es egal, ob nun der Eindringling so schnell da her kommt oder die Luft, denn letztendlich krachen zwei Moleküle zusammen mit einer relativ Geschwindigkeit = Geschw. Erde - Geschw. Meteoroide (wobei beide ja richtungsbezogen sind, also man muß schon wissen in welche Richtung beide unterwegs waren). Bei diesem Unfall entsteht nicht nur Blechschaden, d.h. die Molekülbindungen werden zerstört. Nein, wenn Plasma entstehen soll, was im nachhinein leuchten soll, um einen Meteor zu produzieren, müssen auch die elektromagnetischen Bindungen der Elektronen zum Atomkern überwunden werden. Wir bekommen ja sonst keine freien Elektronen und auch keine Ionen, die wieder rekombinieren wollen. Das Zertrümmerte liegt dann also im fluiden Zustand vor und man nennt es Plasma. Nun genau dieser Materialzustand ist im höchsten Maße elektrisch leitfähig! So weit so gut.  :dizzy:

Betrachtet man nun eine Kollision zweier Atome, dann wird die Bewegungsenergie des "Geschoß-Atoms" durch ein Impulsereignis auf beide Atome einwirken. Beide Atome bestehen ja selbst aus filigranen Bauteilen, einmal der relativ schwere Kern (mit den Protonen und Neutronen) andererseits die mehr oder weniger vorhandenen zahlreichen aber doch sehr leichten Elektronen der Atomhülle, welche auf verschiedenen Bahnen um die Kerne kreisen. Wenn zwei solche Gebilde zusammen krachen, dann schupst das Impulsereignis viel leichter und damit auch zuerst die leichten äußeren Komponenten - also die Elektronen der Atomhüllen - weg und dann erst den Rest - die sogenannten ionisierten Atomkerne - mit der nun schon etwas verminderten Kraft. Das alles sind physikalische Vorgänge in der Atomhülle, wo es niemals zu einer Berührung der einzelnen Bauteile der Atome kommt, da die elektromagnetischen Kräfte der einzelnen Teilchen untereinander (z.B. das negative Elektron) viel zu groß sind für diese relative "geringen" Impulsenergien. Die Plus-Pole zweier Magnete sind ja auch nicht so einfach aneinanderdrückbar. Genau so geht es den Elektronen untereinander oder eben den zwei Atomkernen, wir haben ja schließlich keine Kernspaltung oder Fusion vor uns ...  :fingerzeig:

Wenn aber die negativen Elektronen schneller und weiter weggestoßen werden als die positiven Ionen, welche sehr nahe oder gar direkt an der Frontseite des eindringenden Meteoroiden verblieben und so schon leicht räumlich getrennt wurden, so will das Geschoß selber ja schnellstens weiter stürzen und erzeugt schließlich einen negativ geladenen Plasmabereich hinter dem Meteoroiden, wobei er sich selber fortwehrend auf der Frontseite positiv auflädt, da er die positiven Ionen kurz mitreist. Oha!!!  :wow:

Das ist die perfekte Situation für zwei Verliebte wie Ion und Elektron. Sie fühlen sich, sie ziehen sich gegenseitig an, sie treffen aufeinander und ES FUNKT !!!
Man nennt so was Blitz würde ich sagen und sieht sehr hell aus - äh - bläulich türkis weißlich. So wie eine Feuerkugel!
Das mit diesem lokalen Energieeintrag am eindringenden Objekt zusätzlich eine Ablation erzeugt wird, scheint mir sehr wahrscheinlich und so sehe ich sehr eindruckvoll die Regmaglypte entstehen. Gerade an einem hochgradig orientierten Meteoriten kann man die wahre Herkunft der Regmaglypte sehr deutlich verfolgen. Auf der Rückseite befinden sich nämlich überhaupt keine Regmaglypten, weil keine Ionen vorliegen und auch kein Plasma vorhanden ist, was elekt. Leitfähig wäre. An der Rückseite folgt nur Vakuum.

So viel dazu.

Über Peter Hautregmaglypte habe ich nur gelacht -  :super:

Und bei den Tektiten kann auch eine Verwitterung für diese Unebenheit gesorgt haben, wobei wohl wieder strömender Wind zu beachten wäre ...  :nixweiss:

Naja bis später ...
 :hut:
Thomas
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Re: Regmaglypten - Wer hat sie WO gesehen?!
« Antwort #41 am: Dezember 08, 2007, 17:24:36 Nachmittag »
Zitat
Über Peter Hautregmaglypte habe ich nur gelacht

Nee, jetz bloß nich lachen. Das ist die Chance unseren Damen das Hobby Metties näher zu bringen. Eine Frau ist doch immer begeistert, wenn man sich einfühlsam mit ihrem Körper beschäftigt.  :weissefahne:

cu, dsds
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Offline Aurum

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Re: Regmaglypten - Wer hat sie WO gesehen?!
« Antwort #42 am: Dezember 08, 2007, 17:34:49 Nachmittag »
Hallo Thomas ,

Ich kann deiner Beschreibung in allem zustimmen  :super:
Doch denke ich hast du eine übersehen , in einem Plasma sind Elektronen und Atome getrennt , genau wie du es beschrieben hast ,.
Aber wenn ich freie Elektronen habe die umherschwirerren habe ich auch elektirichen Strom der fliest und dieser bildet wieder ein Magnetfeld aus welches die Elektronen auf eine Kreisbahn um die Feldlinien zwingt und den Stromfluss kruzzeitig erhöht .
Dabei kann es dann vorkommen das Elektronen bis an den Meteoriten gedrückt werden , besonders wenn es sich um einen Eisen , oder stark eisenhaltigen meteoriten handelt den dieser wirkt dann wie ein Eisenkeern in einer Spule .

Ähnliche vorgänge erleben wir bei dem Polarlichtern , was das Leuchten angeht da werden Elektronen entlang der Feldlinen des Erdmagnetfeldes gezwungen wo sie auf den Sauerstoff der Luft treffen und diesen durch Stosionsation zum leuchten angregen .
Ein weiters gutes Beispiel ist die Sonne auch sie ist ein Risiger Plasma ball und ein ebenso risiger Magnet . Bei Eruptionen kommt es zu ähnlichem verhalten des Plasmas, wie ich glaube es hier beschrieben habe .

Sorry wenn ich das alles hier nur so eben anreisen konnte bin gerade auf dem weg zu einer Feier , bis dann Lutz  :winke:
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Re: Regmaglypten - Wer hat sie WO gesehen?!
« Antwort #43 am: Dezember 08, 2007, 17:38:55 Nachmittag »
Hallo, :winke:

die hier abgebildeten Gläser besitzen zum Teil auch grubenartige Vertiefungen.
Sie stammen alle aus dem niederlausitzer Sandboden.Entstehung unbekannt.

Gruß Jürgen :smile:

H5P6

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Re: Regmaglypten - Wer hat sie WO gesehen?!
« Antwort #44 am: Dezember 08, 2007, 17:40:15 Nachmittag »
Bilder:

 

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