Autor Thema: Hilfe bei Bestimmung  (Gelesen 3820 mal)

undeR

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Hilfe bei Bestimmung
« am: Mai 18, 2007, 18:04:36 Nachmittag »
Hallo,

vor einer Weile fand ich einen "Stein" der mir durch sein überdurchschnittliches Gewicht auffiel. Die Oberfläche ist mäßig zerklüftet und von rotbrauner bis schwarzer Farbe. Wie auf den Fotos zu erkennen ist, beitzt dieses Objekt leichte magnetische Eigenschaften (die silberne scheibe ist ein Magnet)

Ich hoffe, ihr könnt mir bei der Bestimmung helfen.

Maße: 4,5 x 3 x 3 cm

Offline MetGold

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Re: Hilfe bei Bestimmung
« Antwort #1 am: Mai 18, 2007, 21:54:11 Nachmittag »
Hallo,

na, dann wollen wir uns mal rantasten:

1. Leicht magnetisch, getestet mit einem starken Neodymmagneten sind auch viele irdische Gesteine.

2. Das Stück ist wohl innen wie außen, also keinerlei Kruste etc. ?

3. Was ist das Helle auf dem 1. Bild im unteren Drittel ?  Etwa eine kleine Kristalldruse ?

4. Bei der Größe des Stückes könnte man mit einiger Ungenauigkeit mittels Wasserverdrängung eine Dichtebestimmung machen- also Frage: Was hat der Stein für eine Dichte?

So, das war's im ersten Anlauf von mir.

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Offline APE

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Re: Hilfe bei Bestimmung
« Antwort #2 am: Mai 19, 2007, 02:20:44 Vormittag »
Mich würde auch mal das WANN un WO interessiern, denn das sagt oft schon viel aus.

Hast Du den Stein angebrochen oder geschnitten? Dann zeige ein detailiertes Bild davon!  :super:

Ist der Stein nicht gleichmäßig magnetisch, könnte es sogar Schlacke sein. Das zweite Foto sieht etwas danach aus.

Hämatit wäre auch möglich ...

Gruß Thomas
Grau ist alle Theorie ...

Speci-Man

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Re: Hilfe bei Bestimmung
« Antwort #3 am: Mai 20, 2007, 03:47:07 Vormittag »
Hallo undeR!
Die runden Mulden sehen nicht aus wie Regmaglypten (Fusionsspuren). Hier ist vielleicht eher ein blasiges Innenleben zu Tage getreten. Demnach also meteoritenuntypisch. Würde deshalb auch auf eine Schlacke tippen.
Fundortangaben könnten das bestätigen. Gibt es eine Bergbau - und Verhüttungsgeschichte in der Gegend? Unterscheidet sich der Fund wesentlich vom Umgebungsgestein? Wurde er so wie auf dem Foto aufgefunden oder danach erst gereinigt? Lag er in trockenem oder feuchtem Medium? Lag er am Wegesrand oder im freien Gelände? Wie sieht sein Inneres aus (anschneiden oder anschleifen)? Wurde er auf dem Boden oder darunter gefunden? Wie hoch ist das spezifische Gewicht? Wie kamst Du auf die Idee, das es sich um einen Meteoriten handeln könnte? Hast Du gar nach Meteoriten gesucht? Selektive Wahrnehmung kann die Urteilskraft beeinträchtigen. Selbst für uns als geschultere Betrachter lassen die schwache Fotoqualität und die noch offenen Fragen zu viel Phantasie übrig. Gänzlich ausschließen würde ich den meteoritischen Ursprung deshalb auch nicht. Die Wahrscheinlichkeit liegt jedoch meines Erachtens weit unter der 10%-Grenze.
Wenn Du uns mehr konkrete Angaben machen kannst, wirst Du mit Sicherheit auch mehr konkrete Antworten erhalten.
Lieben Gruß
Speci-Man
 

undeR

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Re: Hilfe bei Bestimmung
« Antwort #4 am: Mai 20, 2007, 10:48:11 Vormittag »
also vielen dank soweit ...

um ein paar fragen zu beantworten die vllt hilfreich wären:
- der "stein" ist gleichmäßig magnetisch
- Fundort liegt in Nordvorpommern, den genauen fundort kann ich nicht mehr angeben, könnte aber am strand gewesen sein
- oben auf, d.h. nicht bedeckt
- Zeitpunkt ungewiss ... hab den stein aber sicher schon 6-12 monate zu haus
- kein bergbau in der gegend
- keine ähnlichen funde in der näheren umgebung
- foto entspricht fundzustand, dh nicht gereinigt, nicht geschnitten und nicht gebrochen o.ä.
- habe nicht speziell nach meteoriten gesucht, mir kam die form und das gewicht ungewöhnlich vor

so, habe den stein erst einmal gereinigt .. wasser und bürste ... das "helle im unteren drittel" war papier o.ä. "unrat"

Offline MetGold

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Re: Hilfe bei Bestimmung
« Antwort #5 am: Mai 20, 2007, 11:02:10 Vormittag »
Hallo,

also die Chancen für eine außerirdische Herkunft halte ich für äußerst gering. Ein "anständiger Meteorit" sieht meist nicht innen wie außen aus, um das zu beweisen oder zu widerlegen solltest du mal ein Stück abschlagen und die Bruchfläche fotografieren. Wir könnten es dir auch schneiden, lohnt aber vermutlich den Aufwand nicht.

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undeR

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Re: Hilfe bei Bestimmung
« Antwort #6 am: Mai 20, 2007, 11:13:25 Vormittag »
so, hab mir mal nen hammer geschnappt und drauf rumgekloppt bis ne ecke abgesprungen ist ... siehe foto  :wow:

magnetisch ist das bruchstück ebenfalls wie der gesamte stein ...

Offline MetGold

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Re: Hilfe bei Bestimmung
« Antwort #7 am: Mai 20, 2007, 11:38:56 Vormittag »
sehr schön gemacht - nun kannst du es wegschmeißen !  :crying:  So große Hohlräume und die Farbe lassen kaum eine andere Deutung zu als: Schlacke, also ein irdisches Produkt.

Frage nicht wie es an diese Stelle gekommen ist. Wir haben da schon die merkwürdigsten Dinge gehört/gesehen. 10kg Eisenklumpen mitten im Wald. Metallklumpen aus Baugrube in 2m tiefe usw.


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Offline paragraf

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Re: Hilfe bei Bestimmung
« Antwort #8 am: Mai 20, 2007, 18:05:30 Nachmittag »
Hallo,

och mönsch, wie unspannend! Kann man denn wenigstens davon ausgehen das die Wohnung von undeR jetzt völlig vertrahlt ist?

Aber im Ernst, sowas hätt ich hier auch vorgestellt! Danke undeR!

Gruß

Bernd

Offline MetGold

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Re: Hilfe bei Bestimmung
« Antwort #9 am: Mai 20, 2007, 18:30:41 Nachmittag »
Hallo Bernd,

wenn das Schlackestück ein negatives Karma hat, dann kann es schon sein, daß die Wohnung total verstrahlt ist und erst wieder mit einem großen Kristall mit positiven Energien neutralisiert/gereinigt/aufgeladen werden muß. Ups, falsches Forum   :weissefahne:

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Offline paragraf

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Re: Hilfe bei Bestimmung
« Antwort #10 am: Mai 20, 2007, 18:43:53 Nachmittag »
Ja Peter,

habe ich neulich auch gelesen, da können offensichtlich Steine auf- und entladen werden, ich glaub, die Erfindung kann man locker an Zapf-Lederkappen-Cheffe verkaufen.. einfach Energie ranhalten..und schon ist es aufgeladen!  :lacher:

Gruß

Bernd

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Re: Hilfe bei Bestimmung
« Antwort #11 am: Februar 17, 2008, 15:09:04 Nachmittag »
Hallo,

Definitiv Eisenschlacke!!

Kommt in Norddeutschland immer wieder vor. In der Eisenzeit wurden in Norddeutschland Raseneisenerze verhüttet, kann aber auch von späterer Verhüttung sein.

Habe mal in Joldelund 10 Eimer voll Schlacke in 4 Stunden von einem Feld geholt. Ist Fayalit (Olivin) drin, das Pflugblatt möchte ich hinterher nicht gesehen haben!!

Glück Auf!
Sebastian
Diplom-Mineraloge

 

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